[0001] Die Erfindung geht aus von einer freitragenden Laufschiene für Einschienen-Hängebahnen
bestehend aus einem oberen und einem dazu parallelen unteren Hohlprofilteil, die beide
durch einen angeformten Steg miteinander verbunden sind, in dessen Bereich seitliche
Befestigungselemente für die Aufhängung sowie gegebenenfalls elektrisch isolierte
Stromzuführungsschienen angeordnet sind, wobei der Steg unter Ausbildung einer über
die Länge der Laufschiene durchgehenden seitlich nutartigen öffnung eine im wesentlichen
omegaförmige Querschnittsgestalt aufweist (DE-A-30 19 301).
[0002] Solche Laufschienen finden Verwendung bei Hängebahn-Systemen für den flurfreien Transport
von Produkten mittels elektrisch oder anderweitig angetriebener Einschienen-Fahrwerke.
Bei einer aus der DE-PS 1806 381 bekannten Laufschiene dieser Art besteht das obere
und das untere Profilteil jeweils aus einem kreisförmigen Rohr; die beiden Rohre sind
durch einen angeschweißten Steg miteinander verbunden. Abgesehen davon, daß die Herstellung
dieser Laufschienen verhältnismäßig teuer und aufwendig ist, sind die Stromzufuhr-
und Steuerschienen über Isolierhalterungen in in dem Steg der Laufschienen angeordneten
Bohrungen oder Schlitzen befestigt, die auch zum Anbringen von Halteelementen dienen.
Die Befestigung dieser Elemente mittels Schrauben erfordert bei den oft kilometerlangen
Hängebahnsystemen einen hohen Aufwand an Projektierungs- und Fertigungs-, bzw. Montagearbeit.
Es müssen nämlich alle Aufhängepunkte genau festgelegt werden, wobei die Abstände
der vor der Montage herzustellenden Bohrungen mit den örtlichen Gegebenheiten der
Halle oder dergl.,in der die Hängebahn angeordnet ist, exakt zusammenstimmen müssen.
Auftretende Meßfehler oder Toleranzen können nur schwer ausgeglichen werden. Der Zeitaufwand
für die Montage der Hängebahn-Laufschienen mit zugeordneten Stromzuführungsschienen
und für den Betrieb der Einschienen-Hängebahn erforderlichen Schalt- und Anschlagelemente
ist daher verhältnismäßig hoch, weil viele Befestigungslöcher erst während der Montage
gebohrt werden können.
[0003] Grundsätzlich Gleiches gilt für eine aus der
DE-A-23 43 502 bekannte Laufschiene, die derart ausgebildet ist, daß das offene obere
und untere Hohlprofilteil eine im wesentlichen U-förmige Querschnittsgestalt aufweisen
und einstückig an den Steg angeformt sind. Die Laufschiene ist dabei ein Strangpreßteil.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine freitragende Laufschiene für Einschienen-Hängebahnen
zu schaffen, die sich durch eine wirtschaftliche und einfache Herstellungs- und Montagemöglichkeit
auszeichnet und eine größere Steifigkeit gegen Durchbiegen und Verdrehen aufweist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die eingangs genannte Laufschiene durch die Merkmale
des Hauptanspruches gekennzeichnet.
[0006] Durch die Verwendung des doppelwandigen Steges wird die Steifigkeit der freitragenden
Laufschiene verbessert, womit bei gleicher Belastung die Zahl der Befestigungselemente
der Laufschiene pro Längeneinheit verringert werden kann oder bei gleichbleibender
Anzahl der Befestigungselemente die Belastbarkeit der Laufschiene erhöht ist. Ferner
ergibt die erfindungsgemäße Laufschiene eine höhere Festigkeit gegenüber Verwindung,
was insbesondere bei der Kurvenführung der Laufschiene von Vorteil ist.
[0007] Die Laufschiene ist verhältnismäßig preisgünstig herzustellen, wenn die erste Wand
zusammen mit dem oberen und dem unteren Hohlprofilteil sowie die zweite Wand als kaltgewalztes
Blechprofil ausgebildet sind.
[0008] Eine einfache Befestigung der Laufschiene ist möglich, wenn die seitliche nutartige
öffnung mit omegaförmiger Querschnittsgestalt,in die die Befestigungselemente eingreifen,
durch die zweite Wand gebildet ist. Hierbei können zwei entsprechend geformte erste
Paare U-förmig gefalteter paralleler Schenkel der zweiten Wand, die aus der zweiten
Wand hervorstehen, die nutartige öffnung begrenzen. Diese Anordnung verbessert weiter
die Festigkeit der Laufschiene gegenüber Verdrehen. Dabei kann ein noch höheres Flächenträgheitsmoment
erhalten werden, wenn die beiden ersten Paare von an der zweiten Wand ausgebildeten
Schenkeln seitlich über die beiden Hohlprofilteile hervorstehen.
[0009] Eine einfach herzustellende und dauerhafte Verbindung zwischen den beiden Wänden
des Steges wird erhalten, wenn das obere und das untere Hohlprofilteil jeweils eine
im Querschnittsprofil etwa senkrecht auf den Steg zu zeigende Randleiste aufweisen
und jede Randleiste von jeweils einem zweiten Paar U-förmig gefalteter paralleler
Schenkel der zweiten Wand formschlüssig umgriffen ist. Dabei kann zur Erhöhung der
Festigkeit der Verbindung zwischen der ersten und der zweiten Wand jede Randleiste
über ihre gesamte Breite von dem jeweils zugehörigen zweiten Paar Schenkel umgriffen
sein und zusätzlich können sich die ersten Paare U-förmig gefalteter Schenkel an der
jeweils zugehörigen Randleiste abstützen.
[0010] Wenn der doppelwandige Steg gegenüber der Außenberandung der Hohlprofilteile zurückversetzt
ist, ergibt sich eine zweite durchgehende Nut,in der weitere Konstruktionselemente
untergebracht werden können. Zur Befestigung dieser Konstruktionselemente können in
dem Bereich der seitlichen öffnung der zweiten Nut zwei einander gegenüberliegende
und in Längsrichtung parallel zu dem Steg verlaufende Sicken eingeformt sein. Diese
Sicken eignen sich besonders gut zur Halterung eines die Stromzuführungsschienen tragenden
Formkörpers aus elektrisch nicht leitendem Material.
[0011] Die Nut wird hierbei besonders tief und die Herstellung sehr-einfach, wenn die beiden
Wände im Bereich des Steges über ihre gesamte Erstreckung aneinanderliegen.
[0012] Falls es die Festigkeit erforderlich macht, können die beiden Wände unterschiedliche
Stärke aufweisen.
[0013] In der einzigen Figur der Zeichnung ist eine freitragende Laufschiene gemäß der Erfindung
schematisch in einem Querschnitt dargestellte
[0014] Die Figur zeigt eine freitragende Laufschiene 1 für Einschienen-Hängebahnen, wobei
die Laufschiene 1 von einem den Obergurt bildenden Hohlprofilteil 2 sowie einem den
Untergurt bildenden Hohlprofilteil 3 und einem doppelwandigen Steg 4 besteht, der
mit dem oberen und dem unteren Hohlprofilteil 2 und 3 einstückig bzw. formschlüssig
verbunden ist. Die beiden Hohlprofilteile 2 und 3 haben etwa rechteckförmige Querschnittsgestalt,
wobei die nach oben bzw. nach unten weisende Seitenwände des oberen bzw. des unteren
Hohlprofilteils 2, 3 nach oben bzw. nach unten halbkreisförmig vorgewölbt ist. Die
nach außen gewölbte Seitenwand 5 des oberen Hohlprofilteiles 2 bildet auf diese Weise
eine Laufbahn für eine gestrichelt angedeutete Tragrolle 6 einer entlang der Laufschiene
1 sich bewegenden Laufkatze, während auf zueinander parallelen Seitenwänden 7 und
8 des unteren Hohlprofilteiles 3 bei 9 und 10 angedeutete seitliche Führungsrollen
der Laufkatze entlanglaufen.
[0015] Der doppelwandige Steg 4 befindet sich etwa in der Mitte zwischen den durch die Hohlpröfilteile
2, 3 festgelegten Außenberandungen und besteht aus einer ersten Wand 11 und einer
zweiten Wand 12, wobei die erste Wand 11 einstückig in das obere bzw. in das untere
Hohlprofilteil 2, 3 übergeht, während die zweite Wand 12 mit dem oberen und dem unteren
Hohlprofilteil 2, 3 lediglich formschlüssig verbunden ist. Die mittige Anordnung des
Steges 4 ergibt zusammen mit den beiden Hohlprofilteilen 2, 3 zwei durchgehende seitliche
nutartige öffnungen 13 und 14, von denen die Nut 13 zur Aufnahme eines mehrere Stromschienen
15 tragenden Isolierformstückes 16 und die Nut 14 zur Befestigung der Laufschiene
1 an entsprechenden Traversen dient und etwa omegaförmig ist.
[0016] Die erste Wand 11 des Steges 4 ist an ihrem oberen bzw. an ihrem unteren Ende rechtwinklig
nach außen abgewinkelt, so daß die Nut 13 zueinander parallele obere und untere Seitenwände
aufweist. Im Bereich der äußeren öffnung der Nut 13 ist die Wand 11 nach oben bzw.
nach unten um 90° abgewinkelt und bildet im Bereich des unteren Hohlprofiles 3 die
Seitenwand 7 und im Bereich des oberen Hohlprofiles 2 eine entsprechende Seitenwand
17. Im Anschluß an die Seitenwand 17 geht die erste Wand 11 dann in die Lauffläche
5 über und daran anschließend an die zu der Seitenwand 17 parallele Seitenwand 18;
entsprechendes gilt für das untere Hohlprofilteil 3. An dem nach unten weisenden Ende
der Seitenfläche 18 bzw. dem nach oben weisenden Ende der Seitenfläche 8 sind jeweils
durchgehende und im Profilschnitt gerade Führungsleisten 19,20 angeformt, die senkrecht
zu dem Steg 4 verlaufen und nach innen weisen. Die Führungsleiste 19 reicht ebenso
wie die Führungsleiste 20 bis fast an die Innenwand der Seitenfläche 17 des oberen
Hohlprofilteiles bzw. die Innenfläche der Seitenwand 7 des unteren Hohlprofilteiles
3 heran.
[0017] In dem oberen und dem unteren Bereich des doppelwandigen Steges 4 sind an die zweite
Wand 12 zwei erste Paare U-förmig gebogener paralleler Schenkel 21, 22 und 23, 24
angeformt, die nach außen weisen und im Bereich der äußeren öffnung der durchgehenden
Nut 14 rechtwinklig nach oben bzw. nach unten abgebogen sind, so daß die Nut 14 etwa
omegaförmige Querschnittsgestalt aufweist.
[0018] Die bezogen auf die omegaförmige Nut 14 außenliegenden Schenkel 21 und 23 liegen
in dem Bereich der Nut 14 stumpf auf der jeweils zugehörigen Randleiste 19 und 20
der beiden Hohlprofilteile 2 und 3 auf. Der Schenkel 21 setzt sich dann in den von
der Führungsleiste 19 und der ersten Wand 11 im Bereich der Nut 13 gebildeten Spalt
fort und ist an dem Ende der Führungsleiste 19 um 180° U-förmig unter Ausbildung eines
weiteren Schenkels 25 umgeschlagen. Auf diese Weise ist die Führungsleiste 19 von
einem zweiten Paar Schenkel, nämlich den Schenkeln 21 und 25 formschlüssig umgriffen.
Entsprechendes gilt wiederum für das untere Hohlprofilteil 3, bei dem sich der Schenkel
23 der Wand 12 in den Schenkel 26 fortsetzt und mit diesem ebenfalls ein zweites Paar
Schenkel bildet.
[0019] In die omegaförmige seitlich offene Nut 14 greifen zur Befestigung der Laufschiene
1 Spannpratzen ein, wie sie im einzelnen in der Stammanmeldung P 20 19 301.2-25 beschrieben
sind. Die Spannpratzen erfassen hierbei die abgewinkelten nach innen zu weisenden
Abschnitte der ersten Schenkelpaare bestehend aus den Schenkeln 21, 22 und 23, 24,
die an die zweite Wand 12 angeformt sind.
[0020] Falls der seitliche Abstand zu nicht dargestellten Befestigungselementen der Laufschiene
1 vergrößert oder das Flächenträgheitsmoment der Laufschiene 1 erhöht werden soll,
können die ersten Schenkelpaare, wie in der Figur bei 28 und 29 gestrichelt angedeutet,
verlängert ausgebildet sein, damit sie über die seitliche Berandung der beiden Hohlprofilteile
2 und 3 herausstehen.
[0021] Zur Herstellung der Laufschiene 1 werden zwei Blechstreifen mit der geeigneten Breite
kalt zusammengewalzt, so daß. sich das beschriebene Querschnittsprofil ergibt, bei
dem die beiden Wände 11 und 12 im Bereich des geraden Steges 4 über ihre gesamte Ausdehnung
flach aufeinanderliegen und die zweiten Schenkelpaare bestehend aus den Schenkeln
21,25 und 23, 26 die Randleisten 19 und 20 formschlüssig fest umgreifen.
[0022] Zur besseren Halterung des Formstückes 16 in der randseitig offenen und längsverlaufenden
Nut 13 sind in der oberen und in der unteren Seitenwand der Nut 13, d.h. in der ersten
Wand 11 Sicken 30 und 31 ausgebildet, die zusammen mit entsprechenden Nuten in dem
Formstück 16 eine Rastverbindung ergeben und das Formstück 16 sicher festhalten.
[0023] Falls es erforderlich ist, können die die Wand 11 und 12 bildenden Blechteile unterschiedliche
Stärke aufweisen.
1. Freitragende Laufschiene für Einschienen-Hängebahnen, bestehend aus einem oberen
und einem dazu parallelen unteren Hohlprofilteil (2 bzw. 3), die beide durch einen
angeformten Steg (4) miteinander verbunden sind, in dessen Bereich seitliche Befestigungselemente
für die Aufhängung sowie gegebenenfalls elektrisch isolierte Stromzuführungsschienen
(15) angeordnet sind, wobei der Steg unter Ausbildung einer über die Länge der Laufschiene
durchgehenden seitlichen nutartigen Öffnung (14) eine im wesentlichen omegaförmige
Querschnittsgestalt aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (4) doppelwandig
ausgeführt ist, wovon eine erste Wand (11) mit dem oberen sowie mit dem unteren Hohlprofilteil
(2, 3) einstückig und eine zweite Wand (12) mit dem oberen sowie mit dem unteren Hohlprofilteil
(2, 3) formschlüssig verbunden sind.
2. Laufschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Wand (11) zusammen
mit dem oberen und dem unteren Hohlprofilteil (2, 3) sowie die zweite Wand (12) aus
einem kaltgewalzten Blechprofil bestehen.
3. Laufschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die seitliche nutartige
öffnung (14) mit omegaförmiger Querschnittsgestalt in die die Befestigungselemente
eingreifen, durch die zweite Wand (12) gebildet ist.
4. Laufschiene nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die seitliche,nutartige
öffnung (14) durch zwei entsprechend geformte erste Paare U-förmig gefalteter, paralleler
Schenkel (21, 22; 23, 24) der zweiten Wand (12) gebildet ist, die aus der zweiten
Wand (12) seitlich hervorstehen.
5,. Laufschiene nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden ersten Paare
von an der zweiten Wand (12) ausgebildeten Schenkeln (21, 22; 23, 24) seitlich über
die beiden Hohlprofilteile (2, 3) hervorstehen.
6. Laufschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das obere und das untere
Hohlprofilteil (2, 3) jeweils eine im Querschnittsprofil etwa senkrecht auf den Steg
(4) zu zeigende Randleiste (19, 20) aufweisen und jede Randleiste (19, 20) von jeweils
einem zweiten Paar U-förmig gefalteter paralleler Schenkel (21, 25, 23, 26) der zweiten
Wand (12) formschlüssig umgriffen ist.
7. Laufschiene nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß jede Randleiste (19, 20)
über ihre gesamte Breite von dem jeweils zugehörigen zweiten Paar Schenkel (21, 25,
23, 26) umgriffen ist.
8. Laufschiene nach den Ansprüchen 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich die ersten
Paare U-förmig gefalteter Schenkel (21, 22, 23, 24) an der jeweils zugehörigen Randleiste
(19, 20) abstützen.
9. Laufschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der doppelwandige Steg
(4) unter Ausbildung einer zweiten durchgehenden Nut (13) gegenüber der Außenberandung
der Hohlprofilteile (2, 3) zurückversetzt ist.
10. Laufschiene nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Bereich der seitlichen
öffnung der zweiten Nut (13) zwei einander gegenüberliegende und in Längsrichtung
parallel zu dem Steg (4) verlaufende Sicken (30, 31) eingeformt sind.
11. Laufschiene nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß in die zweite Nut (13)
ein die Stromzuführungsschiene (15) tragender Formkörper (16) aus elektrisch nicht
leitendem Material eingesetzt ist.
12. Laufschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Wände (11,
12) im Bereich des Steges (4) über ihre gesamte Erstreckung aneinanderliegen.
13. Laufschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Wände (11,
12) unterschiedliche Stärke aufweisen.