[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein flüssiges Waschmittel auf Basis von nichtionischen
Tensiden, das zusätzlich bestimmte wasserlösliche.synthetisch hergestellte, ionische
polymere Verbindungen enthält, durch die einer Farbstoffübertragung von farbigen Textilien
auf weiße oder hellfarbige Textilien während des gemeinsamen Waschens entgegengewirkt
wird.
[0002] Die Farbstoffübertragung bei der gemeinsamen Wäsche von farbigen und weißen bzw.
hellfarbigen Textilien ist ein seit langem bekanntes Problem, für das es bereits einige
Lösungsvorschläge gibt, die aber alle nicht voll befriedigen können, weil sie gegenüber
einer Reihe von Ausfärbungen bzw. Textilien nur eine geringe Wirkung aufweisen. So
ist z.B. aus der DE-AS 22 32 353 ein Mittel bekannt, dessen verfärbungsinhibierender
Zusatz Polyvinylpyrrolidon ist. Die DE-OS 24 20 561 beschreibt ein Waschmittel mit
einer Kombination aus Alkalimetall-Percarbonat und Polyethylenglykol eines bestimmten
Molekulargewichts und/oder Pclyvinylpyrrolidor,. Die DE-OS 23 09 099 betrifft ein
Mittel mit Anteilen an zwei verschiedenen organischen Verbindungen, die basische Stickstoffatome
im Molekül enthalten. In den US-PS 4 005 029 und 4 006 092 sind Mittel beschrieben,
die verfärbunrsinhibierend wirkende Perverbindungen enthalten.
[0003] In der deutschen Patentanmeldung P 30 26 090.3 wurde vorgeschlagen, zur Verhinderung
der Farbstoffübertragung flüssigen Waschmitteln auf Basis von bestimmten nichtionischen
Tensiden und textilweichmachenden quartären Ammoniumverbindungen kationische Stärkeether
zuzusetzen. In der DE-OS 28 28 619 ist ein verfärbungsinhibierendes Waschmittel aus
drei verschiedenen Tensid-Typen beschrieben, nämlich 1. nichtionischen Tensiden, 2.
zwitterionischen oder semipolaren und 3. kationischen Tensiden, die in bestimmten
Mengenverhältnissen vorhanden sein müssen.
[0004] Es wurde nun gefunden, daß ein flüssiges Waschmittel, enthaltend nichtionische oder
zwitterionische Tenside in Kombination mit synthetischen, wasserlöslichen, amino-und/oder
amidogruppenhaltigen Polymeren aus der Gruppe der Polyethylenimine, Polyamine, Polyaminamide
und Polyacrylamide, wobei das Waschmittel keine textilweichmachenden quartären Ammoniumverbindungen
enthält und im wesentlichen phosphatfrei ist, eine verbesserte verfärbungsinhibierende
Wirkung nicht nur auf Textilien aus Baumwolle sondern auch aus synthetischen Fasern
und Gemischen aus synthetischen und natürlichen Fasern aufweist.
[0005] Derartige Polymere, die einzeln oder gegebenenfalls in Kombination mit sonstigen
wasserlöslichen polymeren Verbindungen in den erfindungsgemäßen Waschmitteln eingesetzt
werden können, sind bekannte, synthetisch hergestellte Verbindungen, die beispielsweise
in der Papierindustrie als Retentionsmittel zur besseren Abscheidung der Papierfaser-Rohstoffe
und Füllstoffe verwendet werden. Nach ihrem strukturellen Aufbau lassen sich diese
Polymere in vier Gruppen einteilen: Polyethylenimine, Polyamine, Polyaminamide und
Polyacrylamide.
[0006] Geeignete Polyethylenimine werden durch säurekatalysierte Polymerisation von Ethylenimin
erhalten und können durch Harnstoff und Epichlorhydrin bzw. Dichlorethan modifiziert
werden. Polyethylenimine können primäre, sekundäre und tertiäre Aminogruppen sowie
quartäre Ammoniumgruppen enthalten. Wäßrige Lösungen von Polyethyleniminen reagieren
basisch. Das Molekulargewicht kann bis zu 100000 betragen.
[0007] Polyamine sind Additions- oder Kondensationsprodukte aus mehrwertigen aliphatischen
Aminen und Substanzen mit mehreren reaktionsfähigen Gruppen, z.B. Epichlorhydrin oder
Alkylendihalogeniden. Sie enthalten daher stets mehrere sekundäre, tertiäre oder auch
quartäre Stickstoffatome, sowie evtl. auch Hydroxylgruppen im Molekül. Sie sind dementsprechend
hydrophile, polare Verbindungen, die sich wie Polyelektrolyte verhalten und wasserlöslich
sind; soweit sie nicht große hydrophobe Gruppen im Molekül enthalten. In wäßriger
Lösung reagieren die Polyamine basisch. Geeignete Verbindungen sind beispielsweise
in der US-Patentschrift 2,969,302 beschrieben.
[0008] Polyaminamide enthalten gleichzeitig Amino- und Amid- . gruppen im Molekül. Sie werden
beispielsweise hergestellt durch Kondensation von mehrbasischen Säuren, z.B. zweibasischen,
gesättigten, aliphatischen C
3- bis C
8-Säuren, und Polyaminen, sowie mit Substanzen, die mehrere reaktionsfähige Gruppen
enthalten, wie beispielsweise Epichlorhydrin. Auch diese Verbindungen reagieren in
wäßriger Lösung basisch. Geeignete Polyaminamide sind z.B. in der US-Patentschrift
Nr. 2,926,154 beschrieben.
[0009] Geeignete Polyacrylamide sind hochmolekulare Polymere mit Molgewichten von mehreren
Millionen. Durch Einbau von Carboxylgruppen, die beispielsweise durch partielle Hydrolyse
gebildet werden, neben Amidgruppen erhält man anionische Polyacrylamide, während Aminogruppen
enthaltende Polyacrylamide in wäßriger Lösung basisch reagieren. Aminogruppen lassen
sich z.B. durch Reaktion mit Alkali und Hypobromit oder Hypochlorit einführen.
[0010] Allen genannten Polymeren ist gemeinsam, daß sie wasserlöslich sind. Derartige Polymere
sind handelsübliche Produkte. Besonders geeignet als Zusatz zu den erfindungsgemäßen
Waschmitteln sind die in Wasser stark basisch reagierenden Polyethylenimine und Polyamine.
Beispiele für handelsübliche besonders geeignete Polyethylenimine sind "Retaminol
E" und für Polyamine, z.B. "Retaminol K", der Firma Bayer AG, Leverkusen, Bundesrepublik
Deutschland. Diese Polymere können entweder allein oder in Kombination mit sonstigen
wasserlöslichen Polymeren den erfindungsgemäßen Waschmitteln zugesetzt werden. Hierbei
handelt es sich beispielsweise um wasserlösliche Harze aus Melamin bzw. Harnstoff
und Formaldehyd, z.B. um die Handelsprodukte "Pressal R 50" oder "Melan 125" der Firma
Henkel, Düsseldorf, Bundesrepublik Deutschland. Weitere als Retentionsmittel bei der
Papierherstellung einsetzbare und für die erfindungsgemäßen Waschmittel geeignete
Polymere sind beispielsweise in "Encyclopedia of Polymer Science and Technology",
Vol 9, S. 762 , John Wiley & Sons, Inc., New York, 1968, beschrieben. Ein Zusatz dieser
Polymeren zu den erfindungsgemäßen Waschmitteln bewirkt in Kombination mit den genannten
amino- und/oder amidogruppenhaltigen Polymeren eine Verstärkung des verfärbungsinhibierenden
Effekts.
[0011] Die Konzentration der genannten Polymere in einem erfindungsgemaßen Waschmittel auf
Basis von nichtionischen, zwitterionischen oder amphoteren Tensiden liegt im Bereich
von etwa 1 bis 1;5 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Tensidmenge
des Waschmittels. Die Anwendungskonzentration des Waschmittels liegt . im Bereich
von 1 bis 10 g/1 Waschlauge, vorzugsweise im Bereich von 3 bis 6 g/l.
[0012] Die erfindungsgemäßen Waschmittel sind vorzugsweise phosphatfrei; jedoch können sie
auch in geringen Mengen Phosphat enthalten, der etwa 3 Gew.-% Phosphor entspricht.
[0013] Als nichtionische Tenside sind Anlagerungsprodukte von 2-40, vorzugsweise 2-20 Mol
Ethylenoxid an 1 Mol Fettalkohol oder Oxoalkohol, Alkylphenol, Fettsäure, Fettamin,
Fettsäureamid oder Alkansulfonamid verwendbar. Besonders wichtig sind die Anlagerungsprodukte
von 5-16 Mol Ethylenoxid an Kokos- oder Talgfettalkohole, an Oleylalkohol oder an
sekundäre Alkohole mit 8 - 18, vorzugsweise 12 - 18 C-Atomen, sowie an Mono- oder
Dialkylphenole mit 6 - 14 C-Atomen in den Alkylresten. Neben diesen wasserlöslichen
Nonionics sind aber auch nicht bzw. nicht vollständig wasserlösliche Polyglykolether
mit 1 - 4 Ethylenglykoletherresten im Molekül von Interesse, insbesondere wenn sie
zusammen mit wasserlöslichen nichtionischen oder anionischen Tensiden eingesetzt werden.
[0014] Weiterhin sind als nichtionische Tenside die wasserlöslichen, 20 - 250 Ethylenglykolethergruppen
und 10 - 100 Propylenglykolethergruppen enthaltenden Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid
an Polypropylenglykol ( = Pluro- nics
(R)), Alkylendiamin-polypropylenglykol ( = Tetronics
(R)) und
Alkylpolypropylenglykole mit 1 - 10 C-Atomen in der Alkylkette brauchbar, in denen
die Polypropylenglykolkette als hydrophober Rest fungiert.
[0015] Auch nichtionische. Tenside vom Typ der Aminoxide oder Sulfoxide sind verwendbar.
[0016] Die zwitterionischen oder amphoteren Tenside enthalten im Molekül sowohl saure Gruppen,
wie z.B. die Carboxyl-, Sulfo-, Schwefelsäurehalbester-, Phosphono- oder Phosphorsäureteilestergruppen,
als auch basische Gruppen, wie z.B. Amino-, Imino- oder Ammoniumgruppierungen. Zwitterionische
Verbindungen mit einer vierfach substituierten, d.h. quartären Ammoniumgruppe werden
als Betaine bezeichnet, wenn sie im Molekül auch eine kovalent gebundene Säuregruppe
besitzen und die positive und negative Ladung intramolekular ausgeglichen ist. Im
weiteren Sinne gehören zur Klasse der Betaine auch die entsprechend substituierten
quartären Phosphonium- und tertiären Sulfoniumverbindungen. Die oberflächenaktiven
Betaine besitzen am Stickstoff im allgemeinen einen höhermolekularen aliphatischen
Kohlenwasserstoffrest mit hydrophobem Charakter und zwei niedere Alkylreste mit 1
- 3 Kohlenstoffatomen, die durch eine oder zwei Hydroxylgruppen substituiert oder
direkt oder über ein Heteroatom miteinander verbunden sein können. Die wasserlöslichmachende
Carboxylat-, Sulfonat- oder Sulfatgruppe ist über den vierten Substituenten, der meist
aus einem kurzkettigen, gegebenenfalls eine Doppelbindung oder eine Hydroxylgruppe
aufweisenden aliphatischen Rest besteht, mit dem Ammoniumstickstoff verbunden. Als
Tenside sind auch solche Sulfonatbetaine geeignet, bei denen die anionische, wasserlöslich-machende
Gruppe direkt an den langkettigen, für die Kapillaraktivität verantwortlichen hydrophoben
Kohlenwasserstoffrest gebunden ist. Derartige Sulfobetaine lassen sich beispielsweise
aus den aus C
8-C
20-α-Olefinen mit S0
3 herstellbaren Sultonen und einem tertiären Amin mit drei kurzkettigen aliphatischen
Resten erhalten. Typische Vertreter derartiger oberflächenaktiver Betaine sind beispielsweise
die Verbindungen 3-(N-Hexadecyl-N,N-di- methylammonio)-propansulfonat; 3-(N-Talgalkyl-N,N-di-
methylanmonio) -2-hydroxypropansulfonat; 3-(N-Hexadecyl-N,N-bis (2-hydroxyethyl)-ammonio)-2-hydroxypropyl-
sulfat; 3-(N-Cocosalkyl-N,N-bis(2,3-dihydroxypropyl)-ammonio)-propansulfonat; N-Tetradecyl-N,N-dimethyl-
ammonioacetat; N-Hexadecyl-N,N-bis(2,3-dihydroxypropyl)-ammonioacetat.
[0017] Insbesondere besteht die Tensidkomponente des erfindungsgemäßen Waschmittels aus
einer Kombination aus zwei verschiedenen nichtionischen Tensiden, wie sie in der DE-OS
28 17 834 beschrieben ist. Dieses besonders bevorzugte erfindungsgemäße Waschmittel
enthält als nichtionisches Tensid ein Gemisch aus:
a) 5 - 18 Gew.-% eines Alkylpolyglykolethers der Formel

in der R1 eine geradkettige Alkylgruppe und R2 zu 20 bis 75 Gew.-% - bezogen auf den den Alkylpolyglykolether zugrunde liegenden
Alkohol - eine C1 - C4 - Alkylgruppe und in übrigen Wasserstoff bedeuten, wobei die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome
in R1 und R2 11 bis 15 beträgt, und n einen Wert von 5 bis 9 bedeutet, und wobei n so ausgewählt
ist, daß der Ethylenoxidanteil des Alkylpolyglykolethers etwa 50 bis 65 Gew.-% beträgt,
b) 5 - 18 Gew.-% eines Alkylpolyglykolethers der Formel I, in der R1 eine geradkettige Alkylgruppe und R2 entweder Wasserstoff, oder zu 20 bis 75 Gew.-% - bezogen auf den dem Alkylpolyglykol
- ether zugrunde liegenden Alkohol - eine C1-C4 Alkylgruppe und im übrigen Wasserstoff bedeuten, wobei die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome
in R1 und R2 6 bis 10 beträgt und n einen Wert von 3 bis 8 bedeutet, und wobei n so ausgewählt
ist, daß der Ethylenoxidanteil des Alkylpolyglykolethers etwa 55 bis 70 Gew.-% beträgt.
[0018] Das Mengenverhältnis von a) : b) beträgt vorzugsweise 2 : 1 bis 1 : 2.
[0019] Die als Bestandteil a) geeigneten Alkylpolyglykolether der Formel I leiten sich von
Alkoholen ab, die durch Umsetzung linearer Olefine mit Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff
nach dem bekannten Oxo-Verfahren durch Hydroformylierung und anschließende Hydrierung
hergestellt werden. Handelsübliche Oxo-Alkohol-Gemische, die sich für die Herstellung
der Tensidkomponente a) eignen, sind beispielsweise die unter der Handelsbezeichnung
"Dobanol" erhältlichen Oxo-Alkohole der Deutsche. Shell Chemie Gesellschaft, die ca.
25 Gew.-% an 2-Alkylverzweigungen aufweisen, Andere geeignete Oxo-Alkohole sind unter
der. Bezeichnung "Synprol" der Inperial Chemical Industries Ltd. erhältliche Alkoholgemische
mit ca. 50 bis 70 Gew.-% 2-Alkylverzweigunger. Weitere geeignete Produkte auf Basis
von Oxo-Alkoholen sind z.B. verschiedene "Lutensol"-Typen der BASF mit ca. 30 bis
35 Gew.-% verzweigten Alko- holen und einige "Lial"-Typen der Liquichimica S.p.A.
mit ca. 60 Gew.-% verzweigten Alkoholen.
[0020] Als Bestandteil a) werden besonders Alkylpolyglykolether bevorzugt, die Ethylenoxid-Kondensate
der erwähnten Oxo-Alkohole mit 13 bis 15 Kohlenstoffatomen bei einen durchschnittlichen
Ethylenoxidgehalt von ca. 55 bis 65 Gew.-% darstellen. Typische bevorzugte Produkte
sind beispielsweise "Dobanol 45-7", das zu mindestens 95 % aus C
14/C
15 Oxo-Alkohol mit durchschnittlich 7 Mol Ethylenoxid besteht, und "Lutensol AO-8",
das ein C
13/C
15-Oxo-Alkohol Ethoxylat mit durchschnittlich 8 Mol Ethylenoxid darstellt.
[0021] Als Bestandteil b) werden Alkylpolyglykolether bevorzugt, deren Alkoholbasis natürliche
oder synthetische primäre Fettalkohole oder Oxo-Alkohole darstellen, die 9 bis 12
Kohlenstoffatome enthalten und einen Ethylenoxidgehalt von ca. 60 bis 70 Gew.-% aufweisen.
Typische bevorzugte Produkte sind z.B. das Handelsprodukt "Marlipal KF" (Chemische
Werke Hüls), das ein C
10/C
12-Fettalkohol-Ethoxylat mit durchschnittlich 6 Mol Ethylenoxid darstellt, sowie das
"Lutensol ON-70", das ein C
9/C
11-Oxo- Alkohol-Ethoxylat mit durchschnittlich 7 Mol Ethylenoxid darstellt. Geeignete
Fettalkohole als Basis für bevorzugte Alkylpolyglykolether sind auch die Handelsprodukte
"Lorol C - 8 bis 12" (Henkel).
[0022] Das Verhältnis der eingesetzten Menge des Bestandteils a) zur eingesetzten Menge
des Bestandteils b) bestimmt wesentlich die Parameter Waschkraft, Schäumverhalten
und weichnachende Wirkung. Optimale Ergebnisse werden erhalten, wenn das Verhältnis
von a) : b) zwischen etwa 2 : 1 und 1 : 2 liegt.
[0023] Im allgemeinen werden von Bestandteil a) und Bestandteil b) Mengen von zusammen 10
bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Waschmittels, eingesetzt, wobei eine
Menge von 15 bis 30 Gew.-% bevorzugt wird.
[0024] Pastöse und insbesondere flüssige Waschmittel mit einem Gehalt an den beschriebenen
verfärbungsinhibierenden Polymeren sind besonders bevorzugt. Als Lösungsmittel für
die bevorzugten flüssigen Waschmittel wird vorzugsweise Wasser verwendet. Es können
aber auch organische Lösungsmittel in Mengen bis zu 20, vorzugsweise bis zu 16 Gew.-%
des gesamten Flüssigwaschmittels mit verwendet werden. Derartige zusätzliche Lösungsmittel
sind entweder niedere Alkanole oder niedere Diole oder Polyole wie beispielsweise
Ethanol, Isopropylalkohol, Ethylenglykol, Propylenglykol oder Glycerin. Gegebenenfalls
können auch Polyole mit Etherbindungen wie Methyl-, Ethyl-, Butyl- oder Diethylenglykol
beziehungsweise deren Acetate (beispielsweise Produkte vom Typ der "Cellosolve" der
Union Carbide Corp.) eingesetzt werden.
[0025] Zur Verbesserung der Löslichkeit der Tenside ist es häufig zweckmäßig, zusätzlich
oder anstelle der zuvor genannten organischen Lösungsmittel Lösungsvermittler, sogenannte
Hydrotrope zu verwenden. Die bevorzugten Hydrotrope sind nichttensidische organische
Sufonate, wie zum Beispiel C
6-C
12-Alkansulfonate, sowie die Salze der Toluol-, Xylol- und Cumolsulfonsäure, vorzugsweise
deren Alkanolamin- und Alkalisalze, insbesondere deren Kaliumsalze. Auch Harnstoff
ist als Hydrotrop geeignet. Hydrotrope werden in Mengen von 2 bis 12, vorzugsweise
3 bis 9 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Flüssigwaschmittel, zugesetzt.
[0026] Zur Verbesserung bestimmter Eigenschaften können den erfindungsgemäßen Waschmitteln
weitere, ebenfalls meist in gerignen Mengen wirksame Hilfsstoffe zugesetzt werden;
dies sind beispielsweise Trübungs- und Viskositätsstellmittel, die meist zu etwa 0,05
bis 2 Gew.-% in dem Waschmittel enthalten sind. Hierbei handelt es sich zum Beispiel
um Ester von Alkanolen oder Partialester von Polyolen mit längerkettigen Fettsäuren,
wie zum Beispiel Palmitin- oder Stearinsäure. Ein typisches Produkt ist Ethylenglykolstearat.
[0027] Als Konservierungsmittel wird meist Formalin in einer Menge von 0,05 bis 1 Gew.-%
verwendet.
[0028] Zur Vermeidung von Verfärbungen der Waschmittel bei längerer Lagerung, die durch
Verunreinigungen zum Beispiel mit Schwermetallionen bei der Herstellung hervorgerufen
werden können, setzt man Komplexierungsmittel für Schwermetallionen zu. Gebräuchliche
Komplexierungsmittel sind die Natrium-, Kalium- oder Triethanolaminsalze von Aminopolycarbonsäuren,
wie beispielsweise Ethylendiamintetraessigsäure oder Nitrilostriessigsäure. Sie werden
in Mengen von 0,1 bis 1 Gew.-% eingesetzt.
[0029] Als Duftstoffe kommen beispielsweise Stoffe mit blumig/ frischer oder fruchtiger
oder als kosmetisch oder cremig bezeichneter Duftnote in Frage.
[0030] Ein hinsichtlich ausgewogener Produkteigenschaften besonders bevorzugtes Mittel hat
die folgende Zusammensetzung:
a) 7,5 - 12,5 Gew.-% eines Alkylpolyglykolethers der Formel I, in der R1 und R2 zusammen 11 bis 13 Kohlenstoffatome aufweisen und wobei der durchschnittliche Ethylenoxidgehalt
des Alkylpolyglykolethers 55 bis 65 Gew.-% beträgt;
b) 7,5 - 12,5 Gew.-% eines Alkylpolyglykolethers der Formel I, in der R1 7 bis 10 Kohlenstoffatome aufweist, R2 = H ist und wobei der durchschnittliche Ethylenoxidgehalt des Alkylpolyglykolethers
60 bis 70 Gew.-% beträgt;
c) 0,2 - 2,0 Gew.-% wasserlösliche synthetische Polymere aus der Gruppe Polyethyleninine
und Polyamine
d) 2,5 - 4,0 Gew.-% sonstige wasserlösliche Polymere
Rest Wasser und organische Lösungsmittel sowie gegebenenfalls weitere übliche, in
geringen Mengen anwesende Zusätze, wie zum Beispiel Farb- und Duftstoffe, hydrotrope
Mittel, Komplexierungsmittel für Schwermetallspuren sowie Konservierungsmittel, Trübungs-
und Viskositätsstellmittel
Beispiele
Beispiele 1 bis 6
[0031] Für die folgenden Beispiele der Erfindung wurde ein flüssiges Waschmittel der nachstehenden
Zusammensetzung verwendet:
11,0 Gew.-% C14/C15-0xo-Alkohol-Ethoxylat mit durchschnittlich 58 Gew.-% Ethylenoxid ("Dobanol 45-7",
Shell);
11,0 Gew.-% C10/C12-Fettalkohol-Ethoxylat mit durchschnittlich 60 Gew.-% Ethylenoxid ("Marlipal KF",
Chemische Werke Hüls):
7,0 Gew.-% Ethanol/1,2-Propylenglykol;
wasserlösliche, synthetische amino- und/oder amidogruppenhaltige Polymere aus der
Gruppe Polyethylenimine, Polyamine, Polyaminamide, Polyacrylamide;
gegebenenfalls sonstige wasserlösliche Polymere;
[0032] Rest Wasser, geringe Mengen Konservierungsmittel, Farbstoff, Duftstoff.
[0033] Als wasserlösliche Polymere enthielten die Waschmittel die folgenden Stoffe in den
angegebenen Mengen:
Beispiel 1
[0034] 4,4 Gew.-% einer ca. 25 %igen wäßrigen Lösung eines in Wasser stark bis mäßig basisch
reagierenden Polyethylenimins ("Retaminol E", BAYER AG, Leverkusen, Bundesrepublik
Deutschland)
Beispiel 2
[0035] 1,8 Gew.-% einer ca. 25 %igen wäßrigen Lösung eines in Wasser stark bis mäßig basisch
reagierenden Polyethylenimins ("Retaminol E" , BAYER AG, Leverkusen, Bundesrepublik
Deutschland)
[0036] 0,9 Gew.-% eines niedermolekularen wasserlöslichen Melamin/Formaldehyd-Kondensationsproduktes
(Molverhältnis 1 : 3), "Melan 125", HENKEL, Düsseldorf, Bundesrepublik Deutschland.
[0037] 0,9 Gew.-% eines wasserlöslichen Kondensationsproduktes aus Melamin/Harnstoff/Formaldehyd,
"Pressal R50", HENKEL, Düsseldorf, Bundesrepublik Deutschland.
Beispiel 3
[0038] 2,5 Gew.-% einer ca. 25 %igen wäßrigen Lösung eines stark bis mäßig basisch reagierenden
Polyethylenimins ("Retaminol E", BAYER AG, Leverkusen, Bundesrepublik Deutschland).
[0039] 1,3 Gew.-% eines niedermolekularen wasserlöslichen Melamin/Formaldehyd-Kondensationsproduktes
(Molverhältnis 1 : 3), "Melan 125", HENKEL, Düsseldorf, Bundesrepublik Deutschland.
[0040] 1,3 Gew.-% eines wasserlöslichen Kondensationsproduktes aus Melamin/Formaldehyd,
"Pressal R 50" HENKEL, Düsseldorf, Bundesrepublik Deutschland.
Beispiel 4
[0041] 1,8 Gew.-% einer ca..25 %igen wäßrigen Lösung eines stark basisch reagierenden Polyamins
("Retaminol K", Bayer AG, Leverkusen, Bundesrepublik Deutschland).
[0042] 0,9 Gew.-% eines niedermolekularen wasserlöslichen Melamin/Formaldehyd/Kondensationsproduktes
(Molverhältnis 1 : 3), "Melan 125", HENKEL, Düsseldorf, Bundesrepublik Deutschland
[0043] 0,.9 Gew.-% eines wasserlöslichen Kondensationsproduktes aus Melamin/Harnstoff/Formaldehyd,
"Pressal R50", HENKEL, Düsseldorf, Bundesrepublik Deutschland.
Beispiel 5
[0044] 2,5 Gew.-% einer ca. 25 %igen wäßrigen Lösung eines stark basisch reagierenden Polyamins
("Retaminol K", BAYER AG, Leverkusen, Bundesrepublik Deutschland)
[0045] 1,3 Gew.-% eines niedermolekularen wasserlöslichen Melamin/Formaldehyd-Kondensationsproduktes
(Molverhältnis 1 : 3), "Melan 125", HENKEL Düsseldorf, Bundesrepublik Deutschland
[0046] 1,3 Gew.-% eines wasserlöslichen Kondensationsproduktes aus Melamin/Harnstoff/Formaldehyd,
"Pressal R50", HENKEL Düsseldorf, Bundesrepublik Deutschland.
Beispiel 6
[0047] 4,4 Gew.-% einer ca. 25 %igen wäßrigen Lösung eines stark basisch reagierenden Polyamins
("Retamiol K", BAYER AG, Leverkusen, Bundesrepublik Deutschland).
Beispiel 7
[0048] Als Beispiel für ein weniger universell einsetzbares verfärbungsinhibierendes Buntwaschmittel
wurde das Waschmittel von Beispiel 1 der Patentanmeldung P 30 26.090.3 mit der folgenden
Zusammensetzung verwendet:
11,0 Gew.-% C14/C15-Oxo-Ethoxylat mit durchschnittlich 58 Gew.-% Ethylenoxid ("Dobanol 45-7", Shell);
11,0 Gew.-% C10/C12-Fettalkohol-Ethoxylat mit durchschnittlich 60 Gew.-% Ethylenoxid ("Marlipal KF",
Chemische Werke, Hüls)
3,0 Gew.-% Dimethylditalgalkylammoniumchlorid (100 %ig), eingesetzt als 75 %ige Paste,
Rest Isopropylalkohol und Wasser, (Prägagen WK", HOECHST, Frankfurt, Bundesrepublik
Deutschland
1,2 Gew.-% Kationische Kartoffelstärkeether ("Empresol N" , Emsland Stärke GmbH, Emlichheim,
Bundesrepublik Deutschland)
7,0 Gew.-% Ethanol/Propylenglykol-1,2
[0049] Rest Wasser, geringe Mengen Konservierungsmittel, Duftstoff, Farbstoff
[0050] Mit den Waschmitteln der Beispiele 1 bis 7 wurden Waschversuche in einer handelsüblichen
Trommelwaschmaschine bei 60° C durchgeführt. Dabei wurden weiße-Prüftextilien aus
Baumwollbleichnessel (BL), Polyester/Baumwoll 63/35 (PES/BW), ein Baumwoll-Gewirke
(BW), Polyurethan-Elastomehr-Gewirke (PU) bei einem Flottenverhältnis von 1 : 20,
ohne Schmutzbelastung in Gegenwart eines Stoffabschnitts, der mit 3,5 % des stark
ausblutenden Farbstoffs Siriuslichtrot F 4 BL, 154 % eingefärbt war, gewaschen. Auf
eine Trommelfüllung wurden 84 g der Waschmittel der Beispiele 1 bis 7 gegeben und
nach der Wäsche die Reflexionswerte mit einem Spektralphotometer vom Typ Zeiss Elrepho
RFC3-18, Filter R 460 gemessen.
[0051] Das Ergebnis ist in Tabelle I dargestellt.
[0052]

Diesen Versuchsergebnissen kann entnommen werden, daß der stark ausblutende Farbstoff
auf die Prüftextilien in deutlich geringerem Ausmaß übertragen wird als bei Verwendung
eines vergleichbaren Waschmittels mit einem anderen verfärbungsinhibierenden Wirkstoff.
1. Verfärbungsinhibierendes, flüssiges Waschmittel, enthaltend nichtionische oder
zwitterionische Tenside, dadurch gekennzeichnet, daß es die genannten Tenside in Kombination
mit synthetischen, wasserlöslichen, amino- und/oder amidogruppenhaltigen Polymeren
aus der Gruppe der Polyethylenimine, Polyamine, Polyaminamide und Polyacrylamide enthält,
daß es frei von textilweichmachenden quartären Ammoniumverbindungen sowie im wesentlichen
phosphatfrei ist.
2. Mittel nach Anspruch 1,gekennzeichnet durch einen Gehalt an Polymeren aus der Gruppe
Polyethylenimine und Polyamine.
3. Mittel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Polymeren
1 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 5 bisl5 Gew.-% bezogen auf die Tensidmenge des Mittels beträgt.
4. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzliche
sonstige wasserlösliche Polymere enthält.
5. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 4, enthaltend
a) 5 - 18 Gew.-% eines Alkylpolyglykolethers der Formel I

in der R1 eine geradkettige Alkylgruppe und R2 zu 20 bis 75 Gew.-% - bezogen auf den dem Alkylpolyglykolether zugrunde liegenden
Alkohol - eine C1-C4-Alkylgruppe und im übrigen Wasserstoff bedeuten, wobei die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome
in R1 und R2 11 bis 15 beträgt, und n einen Wert von 5 bis 9 bedeutet, und wobei n so ausgewählt
ist, daß der Ethylenoxidanteil des Alkylpolyglykolethers etwa 50 bis 65 Gew.-% beträgt.
b) 5 - 18 Gew.-% eines Alkylpolyglykolethers der Formel I, in'der R1 eine geradkettige Alkylgruppe und R2 entweder Wasserstoff, oder zu 20 bis 75 Gew.-% - bezogen auf den dem Alkylpolyglykolether
zugrunde liegenden Alkohol - eine C1-C4-Alkylgruppe und im übrigen Wasserstoff bedeuten, wobei die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome
in R1 und R2 6 bis 10 beträgt und n einen Wert von 3 bis 8 bedeutet, und wobei n so ausgewählt
ist, daß der Ethylenoxidanteil des Alkylpolyglykolethers etwa 55 bis 70 Gew.-% beträgt
als nichtionische Tenside in einem Mengenverhältnis
a) : b) vorzugsweise von 2 : 1 bis 1 : 2.
6. Flüssiges Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 5 enthaltend 10 bis 30 Gew.-% vorzugsweise
15 bis 30 Gew.-% Alkylpolyglykolether der Formel I.
7. Flüssiges Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 6, gekennzeichnet durch
a) 7,5 - 12,5 Gew.-% eines Alkylpolyglykolethers der Formel I, in der R1 und R2 zusammen 11 bis 13 Kohlenstoffatome aufweisen und wobei der durchschnittliche Ethylenoxidgehalt
des Alkylpolyglykolethers 55 bis 65 Gew.-% beträgt;
b) 7,5 - 12,5 Gew.-% eines Alkylpolyglykolethers der Formel I, in der R1 7 bis 10 Kohlenstoffatome aufweist, R 2 = H ist und wobei der durchschnittliche Ethylenoxidgehalt des Alkylpolyglykolethers
60 bis 70 Gew.-% beträgt;
c) 0,2 - 2,0 Gew.-% wasserlösliche, synthetische Polymere aus der Gruppe Polyethylenimine
und Polyamine
d) 2,5 - 4,0 Gew.-% sonstige wasserlösliche Polymere
Rest Wasser und organische Lösungsmittel sowie gegebenenfalls weitere übliche, in
geringen Mengen anwesende Zusätze, wie zum Beispiel Farb- und Duftstoffe, hydrotrope
Mittel, Komplexierungsmittel für Schwermetallspuren sowie Konservierungsmittel, Trübungs-
und Viskositätsmittel.