[0001] Die Erfindung betrifft eine magnetisch zu betätigende elektrische Kontaktanordnung
mit einem weitgehend geschlossenen magnetischen Kreis.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es, eine derartige Kontaktanordnung zu schaffen, die aus
wenigen Teilen aufgebaut ist und besonders einfach und mit kleinen Abmessungen hergestellt
werden kann.
[0003] Vorzugsweise wird bei dieser Kontaktanordnung Band aus einer weitgehend amorphen
Legierung verwendet, die durch schnelles Abkühlen aus einer Schmelze erhalten werden
kann, wenn beispielsweise außer dem magnetischen Material, wie Eisen, Kobalt und/oder
Nickel ein Metalloid, wie z.B. Bor oder Silizium in einer Menge von 15 bis 25 Atom.-%
in der Legierung enthalten ist. Derartiges Material ist elektrisch leitfähig, besitzt
gute weichmagnetische Eigenschaften und ist mechanisch hart und damit elastisch verformbar,
so daß es außerdem gute Federeigenschaften besitzt.
[0004] Unter Verwendung von derartigem Material erhält man eine besonders vorteilhafte elektrische
Kontaktanordnung erfindungsgemäß dadurch, daß der magnetische Kreis aus zwei U-förmig
gebogenen Bändern aus einem weichmagnetischen Material mit guten Federeigenschaften
besteht, die mit ihren offenen Seiten ineinandergesteckt sind, daß an jedes Band ein
elektrischer Leiter anschließbar ist, daß je ein Schenkel jedes Bandes an einander
gegenüberliegenden Seiten mindestens eines Isolierstückes befestigt ist und daß weiterhin
je ein Schenkel jedes Bandes, von denen mindestens einer nicht mit dem Isolierstück
verbunden ist, mit Abstand nebeneinander liegen, so daß sie bei einer Magnetisierung
des magnetischen Kreises unter elastischer Verformung mindestens eines Bandes sich
berühren und damit einen Kontakt schließen.
[0005] Figur 1 zeigt die erfindungsgemäße Kontaktanordnung, die hier als Relais ausgebildet
ist. Dazu sind zwei U-förmig gebogene Bänder 1 und 2 ineinander und in eine Spule
3 gesteckt. Dabei ist der Schenkel 4 eines Bandes 1 an der unteren Seite eines Isolierstückes
6 befestigt, während der Schenkel 5 eines Bandes 2 mit der oberen Seite des Isolierstückes
6 fest verbunden ist. Die übrigen Schenkel 7 und 8 der Bänder 1 und 2 sind mit Auflagen
9 und 10 aus einem elektrisch gut leitenden und abbrandfesten Material versehen, wie
es beispielsweise bei Relaiskontakten üblich ist. Zwischen den Schenkeln 7 und 8 der
Bänder 1 und 2 befindet sich bei nicht erregter Spule 3 ein Zwischenraum.
[0006] Wird nun die Spule 3 durch Anlage eines Gleich- oder Wechselstromfeldes erregt, so
entsteht in den Bändern 1 und 2 ein magnetischer Fluß und die Schenkel 7 und 8 ziehen
sich an bis sich die Auflagen 9 und 10 berühren und die Bänder 1 und 2 elektrisch
miteinander verbinden. Die Bänder 1 und 2 sind über Anschlußpunkte 11 und 12 mit elektrischen
Leitern 13 und 14 verbunden, die die Zuleitungen zu der elektrischen Kontaktanordnung
darstellen.
[0007] In Figur 2 sind wiederum die Bänder 1 und 2 mit ihren oberen Seiten ineinandergesteckt
und mit Anschlußpunkten 11 und 12 zum Anschluß elektrischer Leiter 13 und 14 versehen.
Im Gegensatz zu Figur 1 sind die beiden inneren Schenkel 4 und 8 an den beiden Seiten
eines Isolierstückes 6 befestigt; der obere Schenkel 5 des Bandes 2 ist - beispielsweise
durch Befestigung an der Wand eines Gehäuses 15 - gegenüber dem Schenkel 4 des Bandes
1 fixiert. Das Gehäuse 15 besitzt zwischen den Schenkeln 4 und 5 einen Einschnitt
16, in den ein scheibenförmiger Dauermagnet 17 eingeschoben werden kann. Dieser ersetzt
die Wicklung der Spule 3 in Figur 1, so daß die Anordnung als Endschalter dienen kann.
Es ist weiterhin auch möglich, ein Band mit einzelnen aufmagnetisierten Abschnitten
16 hindurchzuziehen und dadurch zu erreichen, daß die Kontaktanordnung periodisch
betätigt wird. Wie im Ausführungsbeispiel nach Figur 1 bewirkt eine Magnetisierung,
daß zwischen den Schenkeln 7 und 8 eine Anziehungskraft auftritt; allerdings wird
sich beim Ausführungsbeispiel nach Figur 2 lediglich der Schenkel 7 nach oben bewegen,
bis der Kontakt hergestellt ist.
[0008] Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die erfindungsgemäße Kontaktanordnung
als Stromsensor in einem elektrischen Kabel verwendet werden kann. Hierzu sind die
Bänder 1 und 2 in einem Gehäuse 18 mit einer inneren Öffnung 19 herumgelegt. Durch
die innere Öffnung 19 kann ein elektrischer Leiter 20 bzw. ein elektrisches Kabel
gesteckt werden, dessen Strom ein Magnetfeld in den Bändern 1 und 2 und die Schaltung
der Kontaktanordnung in der beschriebenen Weise bewirkt.
[0009] Figur 4 zeigt eine Anordnung, bei der die erfindungsgemäße Kontaktanordnung als Gleichstromrelais
mit Ruhekontakt wirkt. Im Unterschied zu Figur 1 ist der Schenkel 4 des Bandes 1 nicht
unmittelbar an der unteren Seite des Isolierstückes 6 befestigt, sondern es befindet
sich zwischen dem Schenkel 4 und dem Isolierstück 6 ein Dauermagnet 21. Dies hat zur
Folge, daß bei stromloser Spule 3 die Auflagen 9 und 10 der Schenkel 7 und 8 einander
berühren. Läßt man nun einen Strom durch die Spule 3 fließen, so wird abhängig von
der Stromrichtung der Fluß in dem aus den Bändern 1 und 2 gebildeten magnetischen
Kreis verstärkt oder abgeschwächt. Da die Bänder 1 und 2 in der in Figur 4 gezeigten
Lage mechanisch vorgespannt sind, werden sich bei Abschwächung des magnetischen Flusses
die Schenkel 7 und 8 voneinander entfernen und so bei Erreichen eines bestimmten Gleichstromes
in den Windungen der Spule 3 den bestehenden Kontakt zwischen den Auflagen 9 und 10
öffnen. Bei weiter ansteigendem Gleichstrom in der Spule 3 wird dann die Richtung
des Magnetflusses im magnetischen Kreis umgekehrt und der Kontakt wird wieder hergestellt.
Diese Anordnung läßt sich also verwenden, um anzuzeigen, ob der Strom in der Spule
3 oder in einem durchgesteckten elektrischen Leiter entsprechend Figur 3 einen bestimmten
Bereich einhält oder nicht.
[0010] Wenn man zwei Anordnungen, wie sie in Figur 4 dargestellt sind, nebeneinander anordnet,
wobei die Magnetisierungsrichtung des Dauermagneten 21 verschieden gewählt ist, und
wenn man beide Anordnungen mit einer gemeinsamen Spule versieht, so gewinnt man eine
Kontaktanordnung mit zwei Kontakten, die bei niedrigem Strom beide geschlossen sind
und von denen sich jeweils einer abhängig von der Stromrichtung bei ansteigendem Strom
öffnet. Das Gleiche läßt sich auch dann erreichen, wenn man bei gleicher Magnetisierungsrichtung
der beiden Dauermagnete 21 den Strom in unterschiedlicher Richtung durch das Innere
des aus den Bändern 1 und 2 gebildeten magnetischen Kreises fließen läßt.
1. Magnetisch zu betätigende elektrische Kontaktanordnung mit einem weitgehend geschlossenen
magnetischen Kreis, dadurch gekennzeichnet , daß der magnetische Kreis aus zwei U-förmig
gebogenen Bändern (1, 2) aus einem weichmagnetischen Material mit guten Federeigenschaften
besteht, die mit ihren offenen Seiten ineinandergesteckt sind, daß an jedes Band ein
elektrischer Leiter (13, 14) anschließbar ist, daß je ein Schenkel (4, 5 oder 4, 8)
jedes Bandes (1, 2) an einander gegenüberliegenden Seiten mindestens eines Isolierstükkes
(6) befestigt ist und daß weiterhin je ein Schenkel (7, 8 oder 7) jedes Bandes, von
denen mindestens einer nicht mit dem Isolierstück (6) verbunden ist, mit Abstand nebeneinander
liegen, so daß sie bei einer Magnetisierung des magnetischen Kreises unter elastischer
Verformung mindestens eines Bandes sich berühren und damit einen Kontakt schließen.
2. Kontaktanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß zur Magnetisierung
des magnetischen Kreises die U-förmig gebogenen Bänder (1, 2) in eine elektrische
Spule (3) eingesteckt sind.
3. Kontaktanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die U-förmig gebogenen
Bänder (1, 2) in einem Gehäuse (18) mit einer das Innere der Bänder durchdringenden
Öffnung angeordnet sind und daß durch die Öffnung (19) des Gehäuses ein elektrischer
Leiter (20) hindurchgeführt ist.
4. Kontaktanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die inneren Schenkel
(4, 8) der ineinandergesteckten U-förmigen Bänder (1, 2) an einander gegenüberliegenden
Seiten eines Isolierstückes (6) befestigt sind, daß zwischen einem dieser inneren
Schenkel (4) und dem benachbarten äußeren Schenkel (5) der ineinandergesteckten U-förmigen
Bänder (1, 2) ein Einschnitt (16) vorgesehen ist, in den ein Dauermagnet (17) eingeschoben
werden kann, so daß die aus Dauermagnet und Kontaktanordnung gebildete Einrichtung
als Endschalter einsetzbar ist.
5. Kontaktanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß zwischen einem Schenkel
(4) der ineinandergesteckten U-förmigen Bänder (1, 2) und der Oberfläche des Isolierstückes
(6), an dem dieser Schenkel zu befestigen ist, ein Dauermagnet (21) angeordnet ist,
daß zur Entmagnetisierung des magnetischen Kreises um die ineinandergesteckten Bänder
(1, 2) eine elektrische Spule (3) herumgewickelt ist und daß die zur Kontaktgabe vorgesehenen
Schenkel (7, 8) der ineinandergesteckten Bänder (1, 2) bei stromloser Spule (3) durch
die vom Dauermagneten (21) erzeugte Induktion unter Vorspannung aneinander haften.
6. Kontaktanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß mindestens zwei
mit einem Dauermagneten (21) versehene Kontaktanordnungen mit einer gemeinsamen Spule
(3) versehen sind und daß sich die Magnetisierungsrichtung der beiden Dauermagnete
voneinander unterscheidet.