[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Ventilbetätigungshebel der Bauart nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Bei einem bekannten Ventilbetätigungshebel dieser Bauart (DE-Gm 1 908 833) ist ein
als Exzenter ausgebildetes Ventilspiel-Einstellelement zwischen zwei Schenkeln am
gegabelten Hebelende mittels einer die Schenkel und das Ventilspiel-Einstellelement
durchdringenden Schraube festgeklemmt. Hierbei müssen die Toleranzen von Exzenterbreite
und Schenkelabstand sehr klein sein, um niedrige Klemmspannungswerte zu erhalten.
Die Höhe der Klemmspannung hat, wie Untersuchungen bewiesen haben, wesentlichen Einfluß
auf die Dauerfestigkeit derartiger Ventilbetätigungshebel, da sie sich linear zu den
Betriebsspannungen addiert. Eine enge Exzenterspieltoleranz ist bei sehr hohen zu
fertigenden Stückzahlen sehr teuer und aufwendig. Darüber hinaus entstehen bei der
Montage Schwierigkeiten, da ein automatisches Einschieben der Exzenter zwischen die
Schenkel nahezu ausgeschlossen ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ventilbetätigungshebel der Bauart
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 zu schaffen, bei dem einerseits beim Festklemmen
des Ventilspiel-Einstellelementes keine Spannungen durch Verformung einer am Hebelende
gebildeten Gabel auftreten können und andererseits auch keine engen Fertigungstoleranzen
bezüglich der Dicke des Ventilspiel-Einstellelementes eingehalten werden müssen, so
daß eine einfache Fertigung, ein leichter Zusammenbau und eine hohe Dauerfestigkeit
gewährleistet sind.
[0004] Diese Aufgabe löst die Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1. Durch die einseitige Befestigung des Ventilspiel-Einstellelementes ergeben sich
zwar innerhalb des Ventilbetätigungshebels Torsionsspannungen, jedoch sind diese wesentlich
leichter beherrschbar und haben einen wesentlich geringeren Einfluß auf die Dauerfestigkeit
des Hebels als die bei den bekannten Ventilbetätigungshebeln auftretenden Klemmspannungen.
Die Merkmale des Anspruches 2 ergeben eine besonders zweckmäßige Ausführungsform.
Die Merkmale des Anspruches 3 ergeben auf einfache Weise eine vorteilhafte Seitenführung
für den Ventilbetätigungshebel, die insbesondere bei seiner Ausbildung als Schlepphebel
zweckmäßig ist.
[0005] Die Merkmale der Ansprüche 4 bis 6 ermöglichen ein einfaches Einstellen des Ventilspieles
mittels nur zweier Schraubenschlüssel oder dgl. Die Merkmale der Ansprüche 7 bis 9
verhindern bei Fertigung des Hebels aus Leichtmetall durch ein Sicherungsblech ein
Eingraben des Ventilspiel-Einstellelementes in das Material des Ventilbetätigungshebels.
Außerdem wird dadurch die übertragung eines Losdrehmomentes vom exzentrisch ausgebildeten
Ventilspiel-Einstellelement auf die Mutter vermieden.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten-Ausführungsbeispielen
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines als Schlepphebel ausgebildeten Ventilbetätigungshebels
für Brennkraftmaschinen, wobei die Schraubenverbindung zur Befestigung des Ventilspiel-Einstellelementes
weggelassen ist,
Fig. 2 eine Seitenansicht des ventilschaftseitigen Endes des Schlepphebels nach Fig.
1 von der gegenüberliegenden Seite, gemäß dem Pfeil II in Fig. 3,
Fig. 3 eine Draufsicht des in Fig. 1 dargestellten Schlepphebels,
Fig. 4 eine Draufsicht eines anderen Ausführungsbeispieles eines Schlepphebels,
Fig. 5 eine Stirnansicht des Endes eines Schlepphebels und seine Anordnung in Bezug
auf ein Ventilschaftende und
Fig. 6 eine der Fig. 5 ähnliche Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispieles.
[0007] Ein als Schlepphebel ausgebildeter Ventilbetätigungshebel 1 für Brennkraftmaschinen
ist an seinem ein nicht dargestelltes Ventil betätigenden Hebelende 2 asymmetrisch
ausgeformt, so daß das Hebelende 2 außerhalb der Mittellängsebene 3 des Ventilbetätigungshebels
1 bzw. parallel versetzt zur Mittellängsebene 3 angeordnet ist. An der der Mittellängsebene
3 zugewandten Seite ist ein Ventilspiel-Einstellelement 4 in Form eines Exzenters
befestigt, dessen Mitte in der Mittellängsebene 3 angeordnet ist. Das Ventilspiel-Einstellelement
4 ist mittels einer Schraubverbindung am Hebelende 2 kraftschlüssig festgelegt.
[0008] Am einseitig angeordneten Hebelende 2 ist ein Lappen 5 ausgebildet, der bei eingebautem
Ventilbetätigungshebel seitlich am nicht dargestellten Ventilschaftende anliegt. An
der gegenüberliegenden Seite des Ventilschaftendes liegt ein Plättchen 6 an, das zwischen
dem Ventilspiel-Einstellelement 4 und einer Mutter 7 auf dem das Ventilspiel-Einstellelement
4 haltenden Schraubenbolzen 8 angeordnet ist und mit einer geraden Kante 6a zur Verdrehsicherung
an einer ebenen schrägen Fläche 2a des Ventilbetätigungshebels 1 anliegt. Vom kreisrunden
Kopf 9 des Schraubenbolzens 8 ist ein segmentförmiges Stück abgefräst und der Kopf
9 liegt mit der dadurch entstandenen Kante 10 an einer in entsprechendem Abstand von
der Bohrung 11 im einseitigen Hebelende 2 gefrästen Kante 12 an, so daß er gegen Verdrehen
gesichert ist. Somit müssen beim Einstellen des Ventilspieles lediglich zwei Werkzeuge
gehandhabt werden, nämlich ein Werkzeug zum Verdrehen des als Exzenter ausgebildeten
Ventilspiel-Einstellelementes 4 und ein Werkzeug zum Lösen und Festziehen der Mutter
7.
[0009] Bei dem in Fig. 4 gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Ventilspiel-Einstellelement
104 fest mit einem Sechskant 113 verbunden, wobei Ventilspiel-Einstellelement 104
und Sechskant 113 entweder mit einem Innengewinde versehen oder als Kopf einer Schraube
ausgebildet sind und dementsprechend mittels einer Sechskantschraube bzw. einer Sechskantmutter
am einseitigen Hebelende 102 festgelegt sind. Bei einer nicht dargestellten abgewandelten
Ausführungsform dient der exzentrisch zum Schaft angeordnete Kopf einer Zylinderschraube
mit Innensechskant als Ventilspiel-Einstellelement.
[0010] Bei den in den Fig. 5 und 6 dargestellten Ausführungsbeispielen ist am Hebelende
202 jeweils ein Sicherungsblech 214 befestigt, das ein Einpressen des Ventilspiel-Einstellelementes
204 in das Material des Hebelendes 202 verhindern soll, wenn der Ventilbetätigungshebel
201 aus einem weicheren Material als das Ventilspiel-Einstellelement 204 gefertigt
ist. Das Sicherungsblech 214 ist U-förmig ausgebildet, so daß das Ventilspiel-Einstellelement
204 zwischen dessen beiden Schenkeln 215 angeordnet ist, um eine Übertragung des beim
Befestigen oder Lösen auf die Mutter 207 ausgeübten Drehmomentes auf das Ventilspiel-Einstellelement
204 zu vermeiden. Zur Verdrehsicherung des Sicherungsbleches 214 ist am Ende des einen
Schenkels 215 ein Lappen 216 umgebogen, der am Hebelende 202 anliegt. Bei dem in Fig.
6 dargestellten Ausführungsbeispiel ragen die Schenkel 215a des U-förmigen Sicherungsbleches
214 über das Ventilspiel-Einstellelement 204 hinaus und dienen zur Seitenführung des
Ventilbetätigungshebels am Ventilschaftende.
[0011] Durch die einseitig ausgebildeten Hebelenden 2; 102; 202 und die entsprechende einseitige
Anordnung der als Ventilspiel-Einstellelemente 4; 104, 204 dienenden Exzenter im Bereich
der Mitellängsebene 3; 103; 203 des Ventilbetätigungshebels 1; 101; 201 werden unter
Beibehaltung einer symmetrischen Lagerbelastung des Ventilbetätigungshebels 1; 101;
201 eine wesentliche Verbesserung bezüglich Fertigungstoleranzen und Zusammenbau der
Ventilbetätigungshebel 1; 101; 201 sowie eine hohe Dauerfestigkeit erreicht.
1. Ventilbetätigungshebel für Brennkraftmaschinen,
- mit einem im wesentlichen in seiner Mittellängsebene am Hebelende kraftschlüssig
festgelegten Ventilspiel-Einstellelement,
dadurch gekennzeichnet,
- daß das Hebelende (2; 102; 202) außerhalb der Mittellängsebene (3; 103; 203) des
Ventilbetätigungshebels (1; 101; 201) angeordnet ist und
- daß das Ventilspiel-Einstellelement (4; 104; 204) seitlich am Hebelende (2; 102;
202) befestigt ist.
2. Ventilbetätigungshebel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- daß das Hebelende (2; 102; 202) parallel versetzt zur Mittellängsebene (3; 103;
203) angeordnet ist.
3. Ventilbetätigungshebel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
- daß das Hebelende (2) einen über das Ventilspiel-Einstellelement (4) hinausragenden
Lappen (5) zur seitlichen Führung an einer Seite des Ventilschaftendes aufweist,
- daß an der freien Seite des Ventilspiel-Einstellelementes (4) ein über dieses hinausragendes
Plättchen (6) zur seitlichen Führung an der anderen Seite des Ventilschaftendes angeordnet
ist und
- daß das Plättchen (6) zur Verdrehsicherung mit einer geraden Kante (6a) an einer
ebenen Fläche (2a) des Ventilbetätigungshebels (1) anliegt.
4. Ventilbetätigungshebel nach Anspruch 1 oder 2,
- mit einem Exzenter als Ventilspiel-Einstellelement, dadurch gekennzeichnet,
- daß das Ventilspiel-Einstellelement (104; 204) mittels eines Schlüsseleingriffprofiles
verstellbar ist.
5. Ventilbetätigungshebel nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
- daß das Ventilspiel-Einstellelement aus dem exzentrisch zum Schaft angeordneten
Kopf einer Zylinderschraube mit Innensechskant besteht.
6. Ventilbetätigungshebel nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
- daß das Ventilspiel-Einstellelement (104) angrenzend an den Kopf (109) eines Schraubenbolzens
(108) mit Sechskantkopf angeordnet und mit diesem fest verbunden ist.
7. Ventilbetätigungshebel nach Anspruch 1, 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
- daß zwischen dem Hebelende (202) und dem Ventilspiel-Einstellelement (204) ein gegen
Verdrehen am Hebelende (202) abgestütztes Sicherungsblech (214) angeordnet ist.
8. Ventilbetätigungshebel nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
- daß das Sicherungsblech (214) im wesentlichen U-förmig ausgebildet und das Ventilspiel-Einstellelement
(204) zwischen dessen Schenkeln (215) angeordnet ist.
9. Ventilbetätigungshebel nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Enden der Schenkel (215) des Sicherungsbleches (214) zur Seitenführung am
Ventilschaft über das Ventilspiel-Einstellelement (204) hinausragen.