[0001] Die Erfindung betrifft ein polarisiertes elektromagnetisches Kleinrelais mit zwei
innerhalb eines Gehäuses angeordneten Magnetspulen, die jeweils einen magnetisierbaren
Spulenkern aufweisen, deren Längsachsen im wesentlichen zueinander ausgerichtet sind
und die zwischen den zwei benachbarten Enden einen Kontaktspalt definieren, der Teil
eines zwischen den Magnetspulen ausgebildeten Kontaktraumes ist, und mit einem Blattanker
der im Kon- - taktraum gelagert ist und mit einem freien Ende in den Kontaktspalt
ragt.
[0002] Ein derartiges polarisiertes elektromagnetisches Kleinrelais ist aus der GB-PS 1
021 047 bekannt. Gemäß einer Ausführungsform dieser bekannten Konstruktion ist das
Ankerteil, welches also den beweglichen Kontakt des Kleinrelais bildet, umfangsmäßig
durch das Material des Gehäuses des Relais gehaltert, so daß das Ankerteil auch eine
neutrale Stellung einnehmen kann, in der es mit keinem der Spulenkerne in Kontakt
steht. Dieses bekannte Relais wird weiter so betrieben, daß entweder die linke Magnetspule
erregt wird, um den genannten Anker an den zugeordneten Spulenkern anzuziehen, oder
die rechte Magnetspule erregt wird, um den Anker an den rechten zugeordneten Spulenkern
anzuziehen. Bei dieser bekannten Konstruktion ist also von Nachteil, daß zur Herstellung
eines Kontaktes zwischen dem Anker und einem der Spulenkerne immer durch eine der
Magnetspulen ein Strom fließen muß, um den Anker in Kontaktlage zu halten. Darüber
hinaus ist auch die Anziehungskraft zwischen dem Spulenkern und dem Anker vergleichsweise
gering, da bei der Auslenkung des Ankers immer nur eine Spule und ein Spulenkern beteiligt
ist, während der andere Spulenkern bzw. die andere Magnetspule dabei keinerlei Einfluß
hat. Darüber hinaus besteht bei dieser bekannten Konstruktion auch noch die Gefahr,
daß der blattförmige Anker nach einer begrenzten Anzahl von Schaltbetätigungen bricht,
da er bei jeder Schaltbewegung in sich verbogen wird.
[0003] Dieser Nachteil ist auch bei dem aus der DE-PS 543 589 bekannten gepanzerten elektromagnetischen
Relais gegeben;bei dem im Inneren einer Spule zentral ein Anker angeordnet ist, der
scheibenförmig gestaltet ist und von einer blattförmigen, nicht magnetischen und an
einem innenliegenden Polstück befestigten Feder getragen ist.
[0004] Aus der CH-PS 491 490 ist eine Anordnung zur Stabilisierung eines einem Elektromagnetsystem
zugeordneten Ankers ohne festem Drehpunkt bekannt, bei der das Wesentliche darin besteht,
daß der Anker und mit diesem betriebsmäßig in Berührung kommende Polbleche Wölbungen
aufweisen, zum Zwecke, den Anker nach einer Dezentrierung durch mechanische Stöße
schrittweise innerhalb einiger Schaltspiele in die Sollage zurückzuführen.
[0005] Aus der DE-AS 2 347 471 ist ein polarisiertes elektromagnetisches Relais mit einer
Magnetspule und mit einem Dauermagneten und schließlich mit einem Anker aus magnetisierbarem
Material bekannt. Bei dieser bekannten Konstruktion wird der zur Verfügung stehende
Innenraum des Gehäuses jedoch nicht raumsparend ausgenutzt, da der Dauermagnet am
linken Ende des Gehäuses angeordnet ist, während die einzige Magnetspule am rechten
Ende des Gehäuses angeordnet ist. Ferner sind die einzelnen Bauteile bzw. Innengehäuseteile
vergleichsweise kompliziert gestaltet, so daß die Herstellung dieses bekannten Relais
auch entsprechend teuer wird. Ferner ist mit Hilfe dieses bekannten Relais auch ein
schnelles Umschalten nicht möglich, da ein Schenkel bzw. Kontakt unmittelbar mit dem
Pol des Dauermagneten fest verbunden ist, wobei der Schenkel bzw. Kontakt gewöhnlich
aus einem magnetisierbaren Werkstoff besteht, dessen Ummagnetisierung schwierig wird.
[0006] Schließlich ist aus der DE-OS 2 040 291 ein Antriebssystem für ein bistabiles magnetisches
Relais bekannt, bei dem ein Anker in Form eines Dauermagneten Verwendung findet, der
nach Art einer Wippe am Ende eines Spulenkerns verschwenkbar gelagert ist.
[0007] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, das polarisierte elektromagnetische
Kleinrelais der eingangs definierten Art derart zu verbessern, daß bei einfacher konstruktiver
Ausgestaltung bereits eine sehr kleine Stromstärke ausreichend ist, um eine sehr hohe
Schaltkraft und damit ein schnelles Ansprechen des Relais zu gewährleisten.
[0008] Gemäß einem ersten Lösungsvorschlag wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß
a) beide Magnetspulen auf einem Spulenkörper angeordnet sind und ihre Wicklungen elektrisch
in Reihe geschaltet sind,
b) der Blattanker auf einer Seite an der Polfläche eines Dauermagneten verschwenkbar
gelagert ist, und
c) der Dauermagnet im Kontaktraum angeordnet ist, derart, daß sich der magnetische
Fluß des Dauermagneten über den Blattanker und je nach dessen Schaltlage über einen
der Spulenkerne und über den magnetischen Flußkreis der zugeordneten Magnetspule schließt.
[0009] Gemäß einem zweiten Lösungsvorschlag wird die genannte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß
a) beide Magnetspulen auf einem Spulenkörper angeordnet sind und ihre Wicklungen elektrisch
in Reihe geschaltet sind,
b) der Blattanker aus einem Dauermagneten besteht, der durch seine Magnetkraft an
einer Lagerstelle haftet, und
c) der Blattanker derart im Kontaktraum angeordnet ist, daß je nach Schaltlage des
Blattankers sein magnetischer Fluß über einen der Spulenkerne und über den magnetischen
Flußkreis der zugeordneten Magnetspule geschlossen ist.
[0010] Im Gegensatz zu den bekannten Ausführungen bestehen die Magnetspulen bei der erfindungsgemäßen
Konstruktion aus zwei elektrisch in Reihe geschalteten Magnetspulen, so daß der Schaltvorgang
immer durch das Zusammenwirken zweier Magnetspulen bewirkt wird und dadurch bereits
eine vergleichsweise geringe Stromstärke ausreichend ist, um ein schnelles Schalten
des Relais zu bewirken. Darüber hinaus läßt sich das elektromagnetische Kleinrelais
nach der vorliegenden Erfindung auch einfach und kostensparend herstellen.
[0011] Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
[0012] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Hinweis auf
die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig- 1 einen Längsschnitt durch ein Kleinrelais ohne Gehäusekappe,
Fig. 2 eine Schnittdarstellung des Kleinrelais mit Darstellung der Kontaktkammer entsprechend
der Ausführungsform gemäß Fig. 1,
Fig. 3 ein Kleinrelais in Seitenansicht, teilweise geschnitten, und
Fig-. 4 ein Kleinrelais in Seitenansicht mit aufgeschnittener Gehäusekappe.
[0013] Die Fig. 1 bis 4 zeigen ein Ausführungsbeispiel eines polarisierten Kleinrelais mit
einem Spulenkörper 1, dessen Wickelraum radial durch einen schmalen Steg 20 unterbrochen
ist und in dem sich ein Kontaktraum 2 befindet und in den zwei Spulenkerne 3, 4 aus
ferromagnetischem Material mit jeweils einem Ende ragen und bei Erregung gegenüberstehende
ungleichnamige Magnetpole bestimmten Abstands bilden, die den Kontaktspalt 17 und
die Gegenkontakte 3a, 4a darstellen.
[0014] Im Kontaktraum 2 ist ein Blattanker 6 senkrecht zur Spulenachse angeordnet, der mit
seinem freien Ende zwischen den die Gegenkontakte 3a, 4a bildenden Enden der Spulenkerne
3, 4.liegt. Der Blattanker 6 ist an der dem freien Ende gegenüberliegenden Stirnseite,
der Lagerstirnseite 18 mit zwei Führungslappen 6a, 6b versehen, die in entsprechende
Schlitze des Führungselements 7 ragen und den Blattanker 6 bei seinen Schaltbewegungen
führen. Das Führungselement 7 ist an einer Polfläche eines senkrecht zur Spulenachse
polarisierten Dauermagneten 8 gekoppelt und zusammen mit diesem von zwei Halterippen
9a, 9b im Kontaktraum 2 in Funktionslage gehalten. Durch die Magnetkraft des Dauermagneten
8 haftet der Blattanker 6 mit der Lagerstirnseite 18 am Führungselement 7 und es entsteht
auf diese Weise eine dauernde elektrische Kontaktverbindung zwischen diesen beiden
Teilen, so daß der Blattanker 6 über einen Anschlußstift 7a des Führungselements 7
einen elektrischen Anschluß nach außen besitzt.
[0015] Der Dauermagnet 8 stützt sich in der Längsrichtung auf einen Vorsprung 19 im Kontaktraum
2 und wird mit einem Verschlußstück 10, das zugleich den Kontaktraum 2 abdichtet,
in dieser Lage bleibend fixiert.
[0016] Im Anschluß an den Kontaktraum 2 befinden sich Halterungen für zwei Lötstifte 11,
12, die für Anschlüsse der Magnetspulen 5a, 5b dienen und über Anschlußstifte 11a,
12a nach außen geführt werden.
[0017] An den Stirnseiten des Spulenkörpers 1 werden die stromführenden Spulenkerne 3, 4
jeweils mit einem abgewinkelten Anschlußstift 13, 14 versehen, die die elektrische
Verbindung zu den Gegenkontakten darstellen. Eine sichere elektrische Kontaktgabe
der abaewinkelten Anschlußstifte 13, 14 mit den Spulenkernen 3, 4 wird durch Andrücken
der schalenförmig im Radius der Spulenkerne 3, 4 ausgebildeten Kontaktflächen 13a,
14a beim Einpressen beider Teile in den Spulenkörper 1 erreicht.
[0018] über eine ferromagnetische Gehäusekappe 15, die den Spulenkörper 1 von fünf Seiten
umschließt, wird der magnetische Widerstand im Erregerflußkreis auf ein Minimum reduziert
und zugleich der Flußkreis des Dauermagneten 8 in vorteilhafter Weise über Blattanker
6 und Spulenkern 3 oder Spulenkern 4, je nach Schaltstellung des Blattankers 6, geschlossen.
[0019] Die Unterseite des Relais bildet ein Verschlußrahmen 16, der mit Öffnungen im Rastermaß
für Anschlußstifte versehen ist und Durchbrüche zum Füllen einer Vergußmasse aufweist,
die den freien Raum zwischen Spulenkörper 1 mit seinen Magnetspulen 5a, 5b und der
Gehäusekappe 15 ausfüllt, vor allem aber den Kontaktraum 2 gasdicht versiegelt.
1.. Polarisiertes elektromagnetisches Kleinrelais mit zwei innerhalb eines Gehäuses
angeordneten Magnetspulen, die jeweils einen magnetisierbaren Spulenkern aufweisen;
deren Längsachsen im wesentlichen zueinander ausgerichtet sind und die zwischen den
zwei benachbarten Enden einen Kontaktspalt definieren, der Teil eines zwischen den
Magnetspulen ausgebildeten Kontaktraumes ist, und mit einem als Schalter wirkenden
Blattanker, der im Kontaktraum gelagert ist und mit einem freien Ende in den Kontaktspalt
ragt, dadurch gekennzeichnet , daß
a) beide Magnetspulen (5a, 5b) auf einem Spulenkörper angeordnet sind und ihre Wicklungen
elektrisch in Reihe geschaltet sind,
b) der Blattanker (6) auf einer Seite an der Polfläche eines Dauermagneten (8) verschwenkbar
gelagert ist, und
c) der Dauermagnet (8) im Kontaktraum (2) angeordnet ist, derart, daß sich der magnetische
Fluß des Dauermagneten über den Blattanker (6) und je nach dessen Schaltlage über
einen der Spulenkerne (3 oder 4) und über den magnetischen Flußkreis der zugeordneten
Magnetspule (5a, 5b) schließt. ,
2. Polarisiertes elektromagnetisches Kleinrelais, mit zwei innerhalb eines Gehäuses
angeordneten Magnetspulen, die jeweils einen magnetisierbaren Spulenkern aufweisen,
deren Längsachsen im wesentlichen zueinander ausgerichtet sind und die zwischen den
zwei benachbarten Enden einen Kontaktspalt definieren, der Teil eines zwischen den
Magnetspulen ausgebildeten Kontaktraumes ist, und mit einem Blattanker, der im Kontaktraum
gelagert ist und mit einem freien Ende in den Kontaktspalt ragt, dadurch gekennzeichnet,
daß
a) beide Magnetspulen (5a, 5b) auf einem Spulenkörper angeordnet sind und ihre Wicklungen
elektrisch in Reihe geschaltet sind,
b) der Blattanker (6) aus einem Dauermagneten besteht, der durch seine Magnetkraft
an einer Lagerstelle haftet, und
c) der Blattanker (6) derart im Kontaktraum (2) angeordnet ist, daß je nach Schaltlage
des Blattankers (6) sein magnetischer Fluß über einen der Spulenkerne (3 oder 4) und
über den magnetischen Flußkreis der zugeordneten Magnetspule (5a, 5b) geschlossen
ist.
3. Relais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Blattanker (6) an
den Ecken seiner Lagerstirnseite zwei Führungslappen (6a, 6b) aufweist, die in entsprechende
Schlitze eines Führungselements (7) ragen} und daß das Führungselement (7) mit einem
elektrischen Anschlußstift (7a) versehen ist.
4. Relais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktraum sich
nur über einen Teil der Querschnittsfläche des Relais erstreckt.
5. Relais nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktraum (2) durch ein
Verschlußstück (10) abgedichtet ist.
6. Relais nach. Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Blattanker (6)
ähnlich einer Kontaktfeder mit einem Schlitz (21) versehen ist.
7. Relais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulenkerne (3,
4) mit abgewinkelten Anschlußstiften (13, 14) verbunden sind.
8. Relais nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Verbindung
der Anschlußstifte (13, 14) mit den Spulenkernen (3, 4) durch schalenförmige, im Radius
der Spulenkerne (3, 4) ausgebildete Kontaktflächen (13a, 14a) gebildet ist.
9. Relais nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußstifte (13, 14)
an'die Spulenkerne (3, 4) angeschweißt sind.
10. Relais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein vier Seiten des
Spulenkörpers(1) ringförmig umschließendes ferromagnetisches Flußführungsblech den
Erregerflußkreis schließt.
11. Relais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einefünf Seiten des Spulenkörpers
(1) umschließende ferromagnetische Gehäusekappe (15) den Erregerflußkreis schließt.
12. Relais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktflächen
und die Lagerstirnseite (18) des Blattankers (6) und der die Gegenkontakte bildenden
Enden der Spulenkerne (3, 4) mit einem Kontaktwerkstoff versehen sind.
13. Relais nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens der Blattanker
(6) und die Spulenkerne (3, 4) vollkommen aus einem Werkstoff bestehen, der gute ferromagnetische
Eigenschaften besitzt und sich gleichzeitig als Kontaktwerkstoff eignet, und daß das
Führungselement (7) aus einem Werkstoff gefertigt ist, der sich für elektrische Kontakte
eignet.