[0001] Verfahren zur Beeinflussung der Dichteverteilung eines zu streuenden Spänevlieses
und Vorrichtung hierzu
[0002] Die Erfindung betrifft-ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Beeinflussung der Dichteverteilung
eines zu streuenden Spänevlieses über seine Streubreite.
[0003] Das Problem der gleichförmigen Streuung ist seit langem bekannt, beispielsweise wird
in der DE-PS 2214 900 eine Streuvorrichtung zum Ausgleich unterschiedlicher Flächengewichte
in der Querrichtung von Späne- oder Faservliesen oder dsrgleichen, für die Herstellung
von Spanplatten, Faserplatten oder dergleichen mit einer unterhalb der Streuvorrichtung
und relativ zu dieser bewegbaren Formunterlage mit einem flexiblen über der Formunterlage
angeordneten und über eine Unterlage entlanggleitenden Dosierförderband, und einer
über diesem senkrecht zur Förderrichtung das Vlieses umlaufenden Rückstreifwalze oder
dergleichen für auf das Dosierförderband aufgestreute Späne, Fasern oder dergleichen,
wobei die Spaltbreite zwischen Dosierfördarband und Rückstreifwalze über ihre Länge
gesehen, verschieden ist, in Vorschlag gebracht, bei der das Dosierförderband unterhalb
der Rückstreifwalze stufenlos und in Querrichtung in seiner Höhe unterschiedlich verstellbar
ist. Durch diese Vorrichtung wird angestrebt, die zwischen Rückstreifwalze und Dosierförderband
austretende Spänemenge, die anschließend gestreut wird, im Hinblick auf die Flächengewichtsverteilung
zu beeinflussen.
[0004] Zufolge Steigerung in der Austragsleistung derartiger Dosierbunker, wird nunmehr
der Austragsvorgang gemäß der in der DE-PS 1084 199 offenbarten Weise durchgeführt.
Durch die übereinander angeordneten Stachelwalzen, wird das Spangut über dan gesamten
Querschnitt des Spänevorrats abgefräst.
[0005] Eine Einrichtung gemäß der DE-PS 2214 900 zum Ausgleich unterschiedlicher Flächengewichte
in Querrichtung von Späne-oder Faservliesen oder dergleichen für die Herstellung von
Spanplatten, Faserplatten oder dergleichen erweist sich jedoch hier nicht anwendbar,
da das Anheben des Bodenbandes lediglich zu einer nur in Bodenbandnähe wirkenden örtlichen
Verdichtung des Spangutes führt, ohne eine Austragsänderung herbeizuführen.
[0006] Auch wenn heute Streumaschinen eingesetzt werden, bei denen der Austrag und das Streuen
von Spanmaterial nicht mehr durch einen Schlitz zwischen Bunker und Rückstreifwalze
und nachgeschalteter Abschlagswalze erfolgt, sondern über eine Kaskade von übereinander
angeordneten Austragswalzen, die als Stachelwalzen ausgebildet sind, treten weiterhin
systematische Fehler in dem gestreuten Vlies auf, die zu Dichtefehlern führen auch
ist es nicht möglich dem gestreuten Vlies eine vorgegebene Dichteverteilung aufzuprägen.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Varfahrens in Vorschlag zu bringen, mit dem
das oben genannte Problem lösbar ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daB aus einem aus mehreren Teilströmen bestehenden Streustrom, die Menge mindestens
eines Teilstroms an mindestens einer Stelle seiner Breite reduziert wird. Durch die
Wegnahme von Streupartikeln aus einem Teilstrom, der sich mit mehreren anderen Teilströmen
kaskadenförmig zu einem Gesamtstrom vereinigt, wird in aktiver Weise die Dichteverteilung
über die Streubreite eines zu streuenden Spänevlieses beeinfluBt.
[0008] Als Ausgestaltung des erfinderischen Verfahrens wird vorgeschlagen, daß bei Reduzierung
mindestens eines Teilstroms an mehreren Stellen über seine Breite variable Teilmengen
entnommen werden. Durch die Entnahme variabler Teilmengen über die Breite mindestens
eines Teilstroms ist ersichtlich, daß bei Aufbau des Spänestroms aus mehreren übereinander
angeordneten Teilströmen die Dichteverteilung über die Breite entsprechend einem vorgegebenen
Profil des Vlieses beainflusst werden kann.
[0009] Zur Durchführung des Verfahrens wird eine Vorrichtung mit einem Spänebunker, mehreren
übereinander angeordneten Austragswalzen, einem Bodenband, Eintragsvorrichtungen,
einer Abdeckung gegsnüber den Austragswalzen und einer über die Breite des Bunkers
sich erstreckenden Austragsöffnung vorgeschlagen, die sich dadurch auszeichnet, daß
mehrere höhen- und breitenverstellbare Absaugrüssel vorgegebener Breite gegenüber
den Austragswalzen angeordnet sind,und daß außerhalb der Abdeckung ein Sammelanschluß
für die Absaugung vorgesehen ist. Durch diese Vorrichtung, die auch anstelle der Saugrüssel
mechanische Ableitvorrichtungen besitzen kann, wie Leitbleche oder Walzen, wird eine
rückwirkungsfreie Reduzierung der Menge mindestens eines Teilstromes erreicht.
[0010] Als eine weitere Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes wird es angesehen, daß
die Absaugrüssel in der oberen Hälfte der Abdeckung gegenüber den Austragswalzen angeordnet
sind. Durch Anordnen der Absaugrüssel in der oberen Hälfte, werden die örtlich auftretenden
Beeinflussungen durch die weiteren Teilströme in besonders geeigneter Weise ausgeglichen.
[0011] In noch weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes wird vorgeschlagen, daß
in Abhängigkeit einer vorgegebenen Dichteverteilung über die Breite eines Spänevlieses
die Absaugrüssel vor den Austragswalzen ausgewählt positioniert werden. Die Auswahl
und Positionierung kann entsprechend der vom Hersteller gegebenen Vorhaben elektrisch,
mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch als Positionierungsbefehl an die einzelnen
Saugrüssel gegeben werden.
[0012] In der nachfolgenden Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen: Figur 1-, einen Querschnitt durch eine erfindungsgsmäβe Anordnung.
Figur 1a, eine Saugrüsselanordnung an einer Austragswalze.
Figur 1b, 1c, entsprechende Vliesquerschnitte.
[0013] In einem Vorratsbunker 1, der im Ausführungsbeispiel als Bodenbandbunker ausgebildet
ist, wird zu streuendes Spanmaterial 2 über eine Eintragsvorrichtung 3 dem Bunker
zugeführt. Die Eintragsvorrichtung 3 kann als Kratzerband ausgebildet sein, um das
jeweils einzutragende Spanmaterial an das bereits im Bunker eingelagerte Spanmaterial
2 anzulagern. Austragswalzen 4 bewirken ein Austragen von zu streuendem Spanmaterial
2. Durch Umlauf eines Bodenbandes 5 in Pfeilrichtung 6, wird der gesamte Spanmaterialinhalt
des Vorratsbunkers 1 gegen die rotierenden Austragswalzen 4 vorgeschoben, und die
Austragswalzen 4, die als Stachelwalzen ausgebildet sind, fräsen den gesamten Austrittsquerschnitt
der im Bunker enthaltenen Spanmaterialmenge ab. Damit werden Teilströme 7 über die
gesamte Streubreite des Bunkers erzeugt, die zu einem Spänestrom 8 sich vereinigen,
der den Bunker über eine über seine Breite sich erstreckende Austragsöffnung 9 verläβt.
Die Austragswalzen sind hinter einer Abdeckung 10 des Bunkers angeordnet.
[0014] Der Spänestreustrom 8, wird nach seinem Austritt aus der Austragsöffnung 9 einem
Streukopf 11 zugeführt, der beispielsweise die Aufteilung des Spänsstreustroms auf
mehrere Streustellen bewirkt. Es kann jedoch auch bereits anstelle des Streukopfes
11 ein nicht dargestelltes Förderband als Forimband angeordnet sein, auf dem der Streustrom
8 bei Bewegung des Formbandes als Spänevlies abgelegt wird.
[0015] Zwischen Abdeckung 10 und Austragswalzen 4, sind Reihen von Saugrüsseln 13 bzw. 14
vorgesehen, die eine bestimmte vorgegebene Saugfläche besitzen. In Figur 1a ist schematisch
eine Reihe von Saugrüsseln 13 dargestellt, die positioniert über die- gesamte Breite
des Bunkers angeordnet sind. Ober Saugschläuche 20, wird abgesaugtes Spanmaterial
einer Sammelleitung 22 zugeführt, von der aus der Rücktransport,wie in Figur 1 näher
dargestellt,zum Bunkereintritt erfolgt.
[0016] Figur 1b stellt den fehlerhaften Querschnitt eines Spänevlieses 30 dar, wenn keine
Absaugung erfolgt. Durch die Absaugung über die Saugrüssel 13 werden die Erhöhungen
31,32,33 beseitigt, so daB ein Vlies mit ebener Oberfläche entsteht. Durch erhöhte
Abnahme von Spanmaterial über die Saugrüssel 13, ist auch eine vorgebbare Oberflächenkontur
34 wie in Figur 1c als Randüberhöhung des Vlieses dargestellt, erreichbar.
[0017] Die Saugrüssel 13 werden über eine Haltekonstruktion 15 in der einmal eingenommenen
Lage arretiert. Durch Gelenke .16 bzw. 17 und daran angeordneten Halterungen 18,19
ist es möglich, die Saugrüssel 13 bzw. 14 entlang der Haltekonstruktion 15 und auch
quer zu dieser über den gesamten Austragsquerschnitt, der von den Austragswalzen 4
abgedeckt wird, positioniert zu verschieben und an vorgegebenen Stellen arretiert
anzuordnen. Alle Saugrüssel 13, 14 sind vorzugsweise mit Saugschläuchen 20,21 verbunden,
die durch eine Öffnung in der Abdeckung 10 zu einer Sammelleitung 22 geführt sind,
von der aus über eine weitere Leitung 23 ein Rücktransport der abgesaugten Spänemengen
in den Vorratsbunker 1 auf dem kürzesten Wege durchgeführt wird. Die Leitung 23 kann
aus einer Druckleitung .bestehen, in der mit Hilfe von Druckluft die Förderung durchgeführt
wird, es kann auch in Verbindung mit Leitflächan ein Schneckenförderer vorgesehen
sein.
[0018] An Stelle der Saugrüssel 13,14, die an ein nicht dargestelltes Unterdruck erzeugendes
System angeschlossen sind, können auch Leitflächen in vorgegebener Abmessung, vergleichbar
der Saugfläche der Saugrüssel, verwendet werden, die in entsprechender Weise ebenfalls
verschiebbar an der Haltekonstruktion 15 angeordnet sind, und die ihre Teilmengen
einem an der Abdeckung angeordneten Sammelgefäß zuführen, beispielsweise einem Schneckenförderer,
der über die gesamte Streubreite des Bunkers geführt ist. Dieser Schneckenförderer
übernimmt den Abtransport der von den einzelnen verstell- und arretierbaren Leitflächen
abgegebenen Teilmengen.
[0019] Wie in Figur 1 dargestellt ist, ist es besonders im Hinblick auf die vergleichmäβigung
besonders zweckmäßig, wenn die Abnahmeorgane, wie Saugrüssel oder Leitfläche, in der
oberen Hälfte das Bereichs der Austragswalzen 4 angeordnet sind.
1. Verfahren zur Beeinflussung der Dichteverteilung eines zu streuenden Spänevlieses
über seine Streubreite, dadurch gekennzeichnet, daß aus einem aus mehreren Teilströmen
(7) bestehenden Spänestrom (8) die Menge mindestens eines Teilstroms (7) an mindestens
einer Stelle seiner Breite reduziert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Reduzierung mindestens
eines Teilstromes (7) an mehreren Stellen über seine Breite variable Teilmengen entnommen
werden.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und/oder 2 mit
einem Spänebunker (1), mehreren übereinander angeordneten Austragswalzen (4), einem
Bodenband (5), Eintragsvorrichtungen (3), einer Abdeckung (10) gegenüber den Austragswalzen
(4) und einer über die Breite des Bunkers sich erstreckenden Austragsöffnung (9),
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere höhen- und seitsnverstellbare Absaugrüssel (13,14)
vorgegebener Breite gegenüber den Austragswalzen (4) angeordnet sind,und daß außerhalb
der Abdeckung (10) ein Sammelanschluß (22) für die Absaugung vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugrüssel (13,14)
in der oberen Hälfte der Abdeckung (10) gegenüber den Austragswalzen (4) angeordnet
sind.
5. Vorrichtung zur Positionierung der Absaugrüssel nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit einer vorgegebenen Dichteverteilung
über die Breite eines Vlieses (31) die Absaugrüssel (13,14) vor den Austragswalzen
(4) ausgewählt positioniert werden.