(19)
(11) EP 0 069 162 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.01.1983  Patentblatt  1983/02

(21) Anmeldenummer: 81105215.8

(22) Anmeldetag:  04.07.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B27N 3/14, D21H 5/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR IT LI SE

(71) Anmelder: CARL SCHENCK AG
D-64273 Darmstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Bürkner, Wolfgang
    D-6100 Dartmstadt (DE)

(74) Vertreter: Dallhammer, Herbert, Dipl.-Ing. 
Carl Schenck AG Patentabteilung
64273 Darmstadt
64273 Darmstadt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Beeinflussung der Dichteverteilung eines zu streuenden Spänevlieses und Vorrichtung hierzu


    (57) Bei einem Spänebunker, der bei der Herstellung von Span- und/oder Faserplatten zur Aufnahme des zu streuenden Materials vorgesehen ist, und der mehrere übereinander angeordnete Austragswalzen (4), ein Bodenband (5), Eintragsvorrichtungen (3) und eine Abdeckung (10), gegenüber den Austragswalzen (4) trägt, und bei dem über die Breite des Bunkers eine Austragsöffnung sich erstreckt, ist zur Beeinflussung der Dichteverteilung des zu streuenden Materials (2) die Möglichkeit geschaffen, aus einzelnen Teilströmen (7), die im Bereich der Austragsöffnung zu einem Gesamtstrom (8) zusammengefaßt werden, wohldosierte Materialmengen zu entnehmen.




    Beschreibung


    [0001] Verfahren zur Beeinflussung der Dichteverteilung eines zu streuenden Spänevlieses und Vorrichtung hierzu

    [0002] Die Erfindung betrifft-ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Beeinflussung der Dichteverteilung eines zu streuenden Spänevlieses über seine Streubreite.

    [0003] Das Problem der gleichförmigen Streuung ist seit langem bekannt, beispielsweise wird in der DE-PS 2214 900 eine Streuvorrichtung zum Ausgleich unterschiedlicher Flächengewichte in der Querrichtung von Späne- oder Faservliesen oder dsrgleichen, für die Herstellung von Spanplatten, Faserplatten oder dergleichen mit einer unterhalb der Streuvorrichtung und relativ zu dieser bewegbaren Formunterlage mit einem flexiblen über der Formunterlage angeordneten und über eine Unterlage entlanggleitenden Dosierförderband, und einer über diesem senkrecht zur Förderrichtung das Vlieses umlaufenden Rückstreifwalze oder dergleichen für auf das Dosierförderband aufgestreute Späne, Fasern oder dergleichen, wobei die Spaltbreite zwischen Dosierfördarband und Rückstreifwalze über ihre Länge gesehen, verschieden ist, in Vorschlag gebracht, bei der das Dosierförderband unterhalb der Rückstreifwalze stufenlos und in Querrichtung in seiner Höhe unterschiedlich verstellbar ist. Durch diese Vorrichtung wird angestrebt, die zwischen Rückstreifwalze und Dosierförderband austretende Spänemenge, die anschließend gestreut wird, im Hinblick auf die Flächengewichtsverteilung zu beeinflussen.

    [0004] Zufolge Steigerung in der Austragsleistung derartiger Dosierbunker, wird nunmehr der Austragsvorgang gemäß der in der DE-PS 1084 199 offenbarten Weise durchgeführt. Durch die übereinander angeordneten Stachelwalzen, wird das Spangut über dan gesamten Querschnitt des Spänevorrats abgefräst.

    [0005] Eine Einrichtung gemäß der DE-PS 2214 900 zum Ausgleich unterschiedlicher Flächengewichte in Querrichtung von Späne-oder Faservliesen oder dergleichen für die Herstellung von Spanplatten, Faserplatten oder dergleichen erweist sich jedoch hier nicht anwendbar, da das Anheben des Bodenbandes lediglich zu einer nur in Bodenbandnähe wirkenden örtlichen Verdichtung des Spangutes führt, ohne eine Austragsänderung herbeizuführen.

    [0006] Auch wenn heute Streumaschinen eingesetzt werden, bei denen der Austrag und das Streuen von Spanmaterial nicht mehr durch einen Schlitz zwischen Bunker und Rückstreifwalze und nachgeschalteter Abschlagswalze erfolgt, sondern über eine Kaskade von übereinander angeordneten Austragswalzen, die als Stachelwalzen ausgebildet sind, treten weiterhin systematische Fehler in dem gestreuten Vlies auf, die zu Dichtefehlern führen auch ist es nicht möglich dem gestreuten Vlies eine vorgegebene Dichteverteilung aufzuprägen.

    [0007] Der vorliegenden Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Varfahrens in Vorschlag zu bringen, mit dem das oben genannte Problem lösbar ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daB aus einem aus mehreren Teilströmen bestehenden Streustrom, die Menge mindestens eines Teilstroms an mindestens einer Stelle seiner Breite reduziert wird. Durch die Wegnahme von Streupartikeln aus einem Teilstrom, der sich mit mehreren anderen Teilströmen kaskadenförmig zu einem Gesamtstrom vereinigt, wird in aktiver Weise die Dichteverteilung über die Streubreite eines zu streuenden Spänevlieses beeinfluBt.

    [0008] Als Ausgestaltung des erfinderischen Verfahrens wird vorgeschlagen, daß bei Reduzierung mindestens eines Teilstroms an mehreren Stellen über seine Breite variable Teilmengen entnommen werden. Durch die Entnahme variabler Teilmengen über die Breite mindestens eines Teilstroms ist ersichtlich, daß bei Aufbau des Spänestroms aus mehreren übereinander angeordneten Teilströmen die Dichteverteilung über die Breite entsprechend einem vorgegebenen Profil des Vlieses beainflusst werden kann.

    [0009] Zur Durchführung des Verfahrens wird eine Vorrichtung mit einem Spänebunker, mehreren übereinander angeordneten Austragswalzen, einem Bodenband, Eintragsvorrichtungen, einer Abdeckung gegsnüber den Austragswalzen und einer über die Breite des Bunkers sich erstreckenden Austragsöffnung vorgeschlagen, die sich dadurch auszeichnet, daß mehrere höhen- und breitenverstellbare Absaugrüssel vorgegebener Breite gegenüber den Austragswalzen angeordnet sind,und daß außerhalb der Abdeckung ein Sammelanschluß für die Absaugung vorgesehen ist. Durch diese Vorrichtung, die auch anstelle der Saugrüssel mechanische Ableitvorrichtungen besitzen kann, wie Leitbleche oder Walzen, wird eine rückwirkungsfreie Reduzierung der Menge mindestens eines Teilstromes erreicht.

    [0010] Als eine weitere Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes wird es angesehen, daß die Absaugrüssel in der oberen Hälfte der Abdeckung gegenüber den Austragswalzen angeordnet sind. Durch Anordnen der Absaugrüssel in der oberen Hälfte, werden die örtlich auftretenden Beeinflussungen durch die weiteren Teilströme in besonders geeigneter Weise ausgeglichen.

    [0011] In noch weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes wird vorgeschlagen, daß in Abhängigkeit einer vorgegebenen Dichteverteilung über die Breite eines Spänevlieses die Absaugrüssel vor den Austragswalzen ausgewählt positioniert werden. Die Auswahl und Positionierung kann entsprechend der vom Hersteller gegebenen Vorhaben elektrisch, mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch als Positionierungsbefehl an die einzelnen Saugrüssel gegeben werden.

    [0012] In der nachfolgenden Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert.

    Es zeigen: Figur 1-, einen Querschnitt durch eine erfindungsgsmäβe Anordnung.

    Figur 1a, eine Saugrüsselanordnung an einer Austragswalze.

    Figur 1b, 1c, entsprechende Vliesquerschnitte.



    [0013] In einem Vorratsbunker 1, der im Ausführungsbeispiel als Bodenbandbunker ausgebildet ist, wird zu streuendes Spanmaterial 2 über eine Eintragsvorrichtung 3 dem Bunker zugeführt. Die Eintragsvorrichtung 3 kann als Kratzerband ausgebildet sein, um das jeweils einzutragende Spanmaterial an das bereits im Bunker eingelagerte Spanmaterial 2 anzulagern. Austragswalzen 4 bewirken ein Austragen von zu streuendem Spanmaterial 2. Durch Umlauf eines Bodenbandes 5 in Pfeilrichtung 6, wird der gesamte Spanmaterialinhalt des Vorratsbunkers 1 gegen die rotierenden Austragswalzen 4 vorgeschoben, und die Austragswalzen 4, die als Stachelwalzen ausgebildet sind, fräsen den gesamten Austrittsquerschnitt der im Bunker enthaltenen Spanmaterialmenge ab. Damit werden Teilströme 7 über die gesamte Streubreite des Bunkers erzeugt, die zu einem Spänestrom 8 sich vereinigen, der den Bunker über eine über seine Breite sich erstreckende Austragsöffnung 9 verläβt. Die Austragswalzen sind hinter einer Abdeckung 10 des Bunkers angeordnet.

    [0014] Der Spänestreustrom 8, wird nach seinem Austritt aus der Austragsöffnung 9 einem Streukopf 11 zugeführt, der beispielsweise die Aufteilung des Spänsstreustroms auf mehrere Streustellen bewirkt. Es kann jedoch auch bereits anstelle des Streukopfes 11 ein nicht dargestelltes Förderband als Forimband angeordnet sein, auf dem der Streustrom 8 bei Bewegung des Formbandes als Spänevlies abgelegt wird.

    [0015] Zwischen Abdeckung 10 und Austragswalzen 4, sind Reihen von Saugrüsseln 13 bzw. 14 vorgesehen, die eine bestimmte vorgegebene Saugfläche besitzen. In Figur 1a ist schematisch eine Reihe von Saugrüsseln 13 dargestellt, die positioniert über die- gesamte Breite des Bunkers angeordnet sind. Ober Saugschläuche 20, wird abgesaugtes Spanmaterial einer Sammelleitung 22 zugeführt, von der aus der Rücktransport,wie in Figur 1 näher dargestellt,zum Bunkereintritt erfolgt.

    [0016] Figur 1b stellt den fehlerhaften Querschnitt eines Spänevlieses 30 dar, wenn keine Absaugung erfolgt. Durch die Absaugung über die Saugrüssel 13 werden die Erhöhungen 31,32,33 beseitigt, so daB ein Vlies mit ebener Oberfläche entsteht. Durch erhöhte Abnahme von Spanmaterial über die Saugrüssel 13, ist auch eine vorgebbare Oberflächenkontur 34 wie in Figur 1c als Randüberhöhung des Vlieses dargestellt, erreichbar.

    [0017] Die Saugrüssel 13 werden über eine Haltekonstruktion 15 in der einmal eingenommenen Lage arretiert. Durch Gelenke .16 bzw. 17 und daran angeordneten Halterungen 18,19 ist es möglich, die Saugrüssel 13 bzw. 14 entlang der Haltekonstruktion 15 und auch quer zu dieser über den gesamten Austragsquerschnitt, der von den Austragswalzen 4 abgedeckt wird, positioniert zu verschieben und an vorgegebenen Stellen arretiert anzuordnen. Alle Saugrüssel 13, 14 sind vorzugsweise mit Saugschläuchen 20,21 verbunden, die durch eine Öffnung in der Abdeckung 10 zu einer Sammelleitung 22 geführt sind, von der aus über eine weitere Leitung 23 ein Rücktransport der abgesaugten Spänemengen in den Vorratsbunker 1 auf dem kürzesten Wege durchgeführt wird. Die Leitung 23 kann aus einer Druckleitung .bestehen, in der mit Hilfe von Druckluft die Förderung durchgeführt wird, es kann auch in Verbindung mit Leitflächan ein Schneckenförderer vorgesehen sein.

    [0018] An Stelle der Saugrüssel 13,14, die an ein nicht dargestelltes Unterdruck erzeugendes System angeschlossen sind, können auch Leitflächen in vorgegebener Abmessung, vergleichbar der Saugfläche der Saugrüssel, verwendet werden, die in entsprechender Weise ebenfalls verschiebbar an der Haltekonstruktion 15 angeordnet sind, und die ihre Teilmengen einem an der Abdeckung angeordneten Sammelgefäß zuführen, beispielsweise einem Schneckenförderer, der über die gesamte Streubreite des Bunkers geführt ist. Dieser Schneckenförderer übernimmt den Abtransport der von den einzelnen verstell- und arretierbaren Leitflächen abgegebenen Teilmengen.

    [0019] Wie in Figur 1 dargestellt ist, ist es besonders im Hinblick auf die vergleichmäβigung besonders zweckmäßig, wenn die Abnahmeorgane, wie Saugrüssel oder Leitfläche, in der oberen Hälfte das Bereichs der Austragswalzen 4 angeordnet sind.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Beeinflussung der Dichteverteilung eines zu streuenden Spänevlieses über seine Streubreite, dadurch gekennzeichnet, daß aus einem aus mehreren Teilströmen (7) bestehenden Spänestrom (8) die Menge mindestens eines Teilstroms (7) an mindestens einer Stelle seiner Breite reduziert wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Reduzierung mindestens eines Teilstromes (7) an mehreren Stellen über seine Breite variable Teilmengen entnommen werden.
     
    3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und/oder 2 mit einem Spänebunker (1), mehreren übereinander angeordneten Austragswalzen (4), einem Bodenband (5), Eintragsvorrichtungen (3), einer Abdeckung (10) gegenüber den Austragswalzen (4) und einer über die Breite des Bunkers sich erstreckenden Austragsöffnung (9), dadurch gekennzeichnet, daß mehrere höhen- und seitsnverstellbare Absaugrüssel (13,14) vorgegebener Breite gegenüber den Austragswalzen (4) angeordnet sind,und daß außerhalb der Abdeckung (10) ein Sammelanschluß (22) für die Absaugung vorgesehen ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugrüssel (13,14) in der oberen Hälfte der Abdeckung (10) gegenüber den Austragswalzen (4) angeordnet sind.
     
    5. Vorrichtung zur Positionierung der Absaugrüssel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit einer vorgegebenen Dichteverteilung über die Breite eines Vlieses (31) die Absaugrüssel (13,14) vor den Austragswalzen (4) ausgewählt positioniert werden.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht