[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Schmuckstück in Form einer Schmuckkette, bestehend
aus einzelnen Kettengliedern, die in der Art von Panzerkettengliedern ausgebildet
und zu einer Kette beliebiger Länge zusammengesetzt sind.
[0002] Bei der Erfindung kann es sich um eine Schmuckkette, aber auch um eine Kette für
einen anderen Schmuckgegenstand handeln.
[0003] Auf dem Schmucksektor sind im wesentlichen zwei Arten von Ketten bekannt; es handelt
sich um die sogenannte Ankerkette und um. die Panzerkette.
[0004] Bei der Herstellung einer Ankerkette wird so vorgegangen, daß drahtförmiges Material
zu einem ersten Kettenglied gebogen wird. In dieses erste Kettenglied wird ein weiteres
Kettenglied eingehängt, welches ebenfalls durch einen Biegevorgang hergestellt wird.
Nach dem Biege- und Einhängvorgang können die beiden Drahtenden eines jeden Kettengliedes
miteinander fest verbunden werden, so daß insgesamt eine Kette entsteht, deren Einzelglieder
nicht mehr ohne Zerstörung voneinander gelöst werden können. Es ist auch bekannt,
bei Ankerketten die einzelnen gebogenen Drahtstücke nicht miteinander zu verbinden,
sondern einen Spalt bestimmter Breite zu lassen. Hierdurch wird ermöglicht, einzelne
Kettenglieder miteinander zu verbinden oder auch voneinander zu lösen. Bei geeigneter
Ausbildung kann erreicht werden, daß die einzelnen Kettenglieder nur dann voneinander
getrennt werden können, wenn die beiden sogenannten Einstecköffnungen benachbarter
Kettenglieder in ganz bestimmter Weise zueinander geführt werden. Auf diese Art und
Weise kann verhältnismäßig gut sichergestellt werden, daß sich die einzelnen Kettenglieder
nicht mehr ungewollt voneinander trennen.
[0005] Ankerketten als Schmuckstücke haben jedoch den Nachteil,
daß die einzelnen einander benachbarten Kettenglieder in einem Winkel von etwa 90°
zueinander stehen. Stellt man beispielsweise eine Kette aus Flachdrahtmaterial her
und beläßt zwischen den gebogenen freien Enden dieses Flachmaterialdrahtes einen Spalt,
so können die einzelnen Kettenglieder zwar miteinander verbunden werden, die Kettenglieder
nehmen jedoch im wesentlichen den bereits erwähnten rechten Winkel zueinander ein.
Würde man nun auf den Flachseiten der einzelnen Kettenglieder beispielsweise Ornamente
oder Schmuckstücke, Brillanten oder Farbsteine anbringen, so könnte ein Betrachter
immer nur die Hälfte der an der Schmuckkette angebrachten Verzierungen oder Schmückstücke
sehen.
[0006] Bei der bereits erwähnten Panzerkette wird so vorgegangen, daß zunächst einmal eine
Art Ankerkette hergestellt wird. Nunmehr müssen die freien Enden der Kettenglieder
fest miteinander verbunden werden, und die Kette wird zwischen zwei Walzen hindurchgeführt
und flach gewalzt. Bedingt durch diesen Herstellvorgang, weisen Panzerketten immer
geschlossene Kettenglieder auf, so daß ein nachträgliches Zusammensetzen oder Entfernen
einzelner Kettenglieder ohne Zerstörung ausgeschlossen ist.
[0007] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Schmuckkette oder ein Schmuckstück
in Form einer Kette herzustellen, deren Einzelkettenglieder beliebig zusammengesetzt
werden können, wobei benachbarte Kettenglieder im wesentlichen in der gleichen Ebene
liegen.
[0008] Erreicht wird dies durch eine Kette gemäß den Schutzansprüchen.
[0009] Auf Grund der Herstellung von einzelnen flachen Kettenelementen mit einer Einstecköffnung
kann eine Panzerkette erzeugt werden, deren benachbarte Kettenglieder in einer Ebene
liegen. Die Oberflächen der Kettenglieder sind daher bestens dazu geeignet, sie mit
einem Schmuckstück oder einer Schmuckverzierung zu versehen. Durch Ausbilden einer
Einstecköffnung, wie sie im Zusammenhang mit Ankerketten bekannt ist, kann erreicht
werden, daß einzelne Kettenglieder miteinander verbunden werden oder voneinander getrennt
werden, so wie dies im Einzelfall gewünscht wird.
[0010] Die einzelnen Kettenglieder werden vorzugsweise gegossen und nach einem Entgratungs-
und Nachbearbeitungsvorgang unter Zuhilfenahme der Einstecköffnung zusammengefügt.
Bedingt durch den Gießvorgang kann eine solche Kettengliedform verwendet werden, welche
relativ große Oberflächen aufweist, an welchen Schmuckstücke angebracht werden können.
Die Ausbildung der Ausnehmungen an den Kettengliedern zwecks Herstellung einer Panzerkette
können so getroffen sein, wie dies im Zusammenhang mit Panzerketten bekannt ist. Die
Ausbildung der Einstecköffnung hingegen kann so getroffen werden, wie dies im Zusammenhang
mit Ankerketten bekannt ist.
[0011] Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung beispielsweise erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf ein Kettenglied gemäß der Erfindung.
,Fig. 2 zeigt eine Vorderansicht des in Fig. 1 gezeigten Kettengliedes.
Fig. 3 zeigt eine Teildraufsicht auf die Verbindungsstelle zweier Kettenglieder gemäß
der Erfindung.
[0012] In den Figuren ist mit 10 ein Kettenglied gemäß der Erfindung gezeigt worden, welches
im wesentlichen eine längliche Form hat und aus zwei Seitenschenkeln 11 und 12 besteht.
Die Seitenschenkel 11 und 12 sind miteinander über Bogenteile 13 und 14 verbunden.
Im Bereich der Bogenteile 13 und 14 befinden sich Ausnehmungen 15 und 16, wobei in
der Figur die Ausnehmung 15 rechts oben und die Ausnehmung 16 links unten an den Bogenteilen
14 und 13 ausgebildet ist. Die Ausnehmung 15 ist durch eine gewölbte Fläche 21 und
eine ebene Fläche 20 begrenzt, so wie dies im Zusammenhang mit Ausnehmungen an Panzerketten
bekannt ist.
[0013] Bei dem Kettenglied 10 - wie in Fig. 1 gezeigt - handelt es sich um ein Gußteil,
welches im wesentlichen in der gezeigten Form hergestellt wird.
[0014] Der Seitenschenkel 12 besteht aus zwei Teilen 12a und 12b, welche durch eine Einstecköffnung
17 voneinander getrennt sind. Bei Draufsicht auf die Einstecköffnung 17 ist zu erkennen,
daß diese eine Weite W aufweist. Die Seitenteile 12a und 12b sind zur Einstecköffnung
17 verjüngend ausgebildet, sie weisen insbesondere obere geneigte Flächen 18 und 19
auf, wie dies aus den Fig. 1 und 2 zu erkennen ist.
[0015] Das Kettenglied 10 hat eine Höhe H, wie sie in Fig. 2 gezeigt ist.
[0016] Nach Fertigbearbeitung der einzelnen Kettenglieder 10 nach dem Gießvorgang werden
zwei Kettenglieder miteinander derart verbunden, daß das eine Kettenglied in einer
bestimmten Ebene gehalten wird und das andere Kettenglied in eine 90°-Lage dazu gebracht
wird.In dieser Lage können die beiden Einstecköffnungen 17 miteinander in Eingriffslage
gebracht werden, so daß letztendlich die beiden miteinander verbundenen Kettenteile
die in Fig. 3 gezeigte Lage annehmen. In Fig. 3 ist die vervollständigte Verbindung
eines Kettengliedes 10 mit einer Einstecköffnung 17 mit einem Kettenglied 100 mit
einer Einstecköffnung 117 in der endgültigen Lage gezeigt. Legt man eine derartige
Kettengliedverbindung auf eine Ebene, so nehmen die in der Fig. 3 grau anglegten Flächen
ein solche Lage ein, daß diese grau angelegten Flächen in einer gemeinsamen Ebene
liegen. Dies bedeutet, daß insbesondere an der Verbindungsstelle zweier benachbarter
Kettenglieder die Kette keine größere Höhe als die in Fig. 2 mit H bezeichnete Höhe
aufweist. Die grau angelegten Flächen sind bestens dazu geeignet, daß sie mit Ornamenten
oder insbesondere mit Diamanten, Schmuckstücken oder Farbsteinen versehen werden.
Beispielsweise können die Schmucksteine direkt in dem Material der Kettenglieder 10
befestigt sein; es ist darüber hinaus auch möglich, einzelne Fassungen an den Kettengliedern
anzubringen oder aus diesen auszuarbeiten, um diese Fassungen mit den gewünschten
Steinen zu füllen. In jedem Falle kann der Betrachter sämtliche sich an den entsprechenden
Flächen befindlichen Steine wahrnehmen, weil die einzelnen benachbarten Kettenglieder
einer so zusammengesetzten und ausgebildeten Kette im wesentlichen in der gleichen
Ebene liegen. Besonders geeignet sind für diesen Zweck Kettenglieder, die einen rechteckigen
Querschnitt aufweisen, und bei zweckmäßiger Ausbildung des Spaltes ist sodann sichergestellt,
daß die einzelnen Kettenglieder sich ungewollt nicht voneinander lösen.
1. Schmuckstück in Form einer Schmuckkette, bestehend aus einzelnen Kettengliedern,
die in der Art von Panzerkettengliedern ausgebildet und zu einer Kette beliebiger
Länge zusammengesetzt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettenglieder (10) an
einem ihrer Seitenschenkel (12) unterbrochen ausgebildet sind.
2. Schmuckstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Unterbrechung
bzw. Einstecköffnung (17) führenden Teile des unterbrochenen Seitenschenkels (12)
geneigt, abgeschrägt oder abgerundet ausgebildet sind.
3. Schmuckstück nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstecköffnung
(17) aus kugelförmig abgerundeten oder aus im wesentlichen kegelstumpfförmig auslaufenden
Teilschenkeln (12a und 12b) gebildet ist.
4. Schmuckstück nach einem Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Weite
(w) der Einstecköffnung (17) etwas kleiner als die halbe Höhe (H) des Kettengliedes
(10) ausgebildet ist.