[0001] Die Erfindung betrifft einen doppelwandigen Tank, insbesondere zur Lagerung von Benzin,
Lösungsmitteln, Säuren, Laugen und Oelen, wobei zwischen Aussenwand und Innenwand
ein Distanzhalter in Form einer distanzhaltende Mittel aufweisenden Folie vorgesehen
ist.
[0002] Es ist bekannt, bei bestehenden einwandigen, erdverlegten Heizöltanks zur Leckkontrolle
eine Noppenfolie und eine Innenhülle aus Kunststoff einzubringen, um zwischen der
Tankwandung und dem Lagergut einen überwachbaren Zwischenraum zu'bilden. In diesem
Zwischenraum wird dann mittels eines Leckschutzgerätes ein Vakuum erzeugt, das laufend
überwacht wird. Tritt ein Leck auf, so wird das Vakuum zerstört und das Leckschutzgerät
löst Alarm aus. Diese Methode zur Tanksanierung eignet sich jedoch nur für Tanks zur
Lagerung von relativ hoch siedenden Produkten, deren Flammpunkt bei etwa 55° oder
höher liegt, wie dies beispielsweise gerade noch für extra-leichtes Heizöl der Fall
ist. Da die Kunststoffolie praktisch elektrisch nicht leitend ist, leitet sie elektrostatische
Aufladungen der gelagerten Medien nicht oder nicht genügend rasch ab. Es besteht daher
die Gefahr von Funkenbildungen, z.B. bei der Inspektion des Tankes oder irgendwelchen
anderen Massnahmen. Durch Funkenbildung kann jedoch eine Explosion der explosiven
Gase ausgelöst werden, die sich im leeren Tank oder über der gelagerten Flüssigkeit
befinden. Die CH-PS 614 417 sieht daher zur Sanierung eines einwandigen Stahltanks
vor, einzelne Bleche durch das Mannloch einzuführen und dann die einzelnen Bleche
zu einem Mantel und zu zwei Böden zusammenzufügen, aus denen dann ein mit einem Zwischenraum
zum bestehenden Stahltank angeordneter, zweiter flüssigkeitsdichter Tank gebildet
wird, der die zu lagernde Flüssigkeit aufnimmt. Da auch die Innenwandung eines solchen
doppelwandigen Tanks elektrisch leitend ist, besteht keine Gefahr der Funkenbildung
durch elektrostatische Phänomene. Dieses Verfahren der Tanksanierung ist jedoch relativ
teuer.
[0003] Die europäische Anmeldung O 014 491 sieht einen doppelwandigen Tank vor, dessen Innenwandung
aus glasfasernverstärktem Polyester besteht, welche eine leitende Schicht aus Chromnickelgewebe
aufweist. Die Herstellung eines solchen Tankes durch manuelles Aufbringen eines Laminats
aus faserverstärktem Polyester und Auflegen eines Chromnickelgewebes auf das noch
nicht ausgehärtete Laminat ist sehr arbeitsaufwendig und dementsprechend teuer. Nachteilig
ist dabei, dass eine Kontrolle auf Schichtstärke und Porenfreiheit nicht möglich ist,
weil das Chromnickelgewebe vor dem Aushärten aufgelegt werden muss. Nach dem Einbau
des Chromnickelgewebes ist jedoch eine Messung mit dem Funkeninduktor oder mit dem
Wirbelstromgerät nicht mehr möglich.
[0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen doppelwandigen Tank zu schaffen,
insbesondere einen einwandigen erdverlegten Tank in einen doppelwandigen Tank umzubauen,
welcher die beschriebenen Nachteile nicht aufweist.
[0005] Die Erfindung sieht daher einen doppelwandigen Tank vor, bei welchem zwischen Aussenwand
und Innenwand in bekannter Weise ein Distanzhalter in Form einer distanzhaltende Mittel
aufweisenden Folie vorgesehen ist und der dadurch gekennzeichnet ist, dass die Innenwandung
aus einer auf die Folie aufgespritzten, auf Porenfreiheit überprüften Kunststoffschicht
und einer auf dieser angebrachten, elektrisch leitenden Beschichtung besteht.
[0006] Durch die elektrisch leitende Beschichtung werden elektrostatische Phänomene vermieden,
so dass der erfindungsgemässe Tank ebenso wie ein doppelwandiger Stahltank weitgehend
explosionssicher ist. Der erfindungsgemässe Tank ist jedoch billiger in der Herstellung
als ein doppelwandiger Stahltank oder ein doppelwandiger Tank, dessen Innenwandung
aus Kunststoff mit einem Chromnickelgewebe besteht. Es ist auch möglich, bei der Herstellung
des erfindungsgemässen Tanks die Kunststoffschicht nach deren Fertigstellung und Aushärtung
auf Porenfreiheit, z.B. mit einem Funkeninduktor, zu überprüfen. Es kann auch eine
Ueberprüfung der Schichtstärke durch ein Wirbelstromgerät vorgenommen werden. Gegebenenfalls
ist es dann möglich, poröse Stellen oder dünne Stellen auszubessern und dann nochmals
zu überprüfen, worauf dann die elektrisch leitende Beschichtung angebracht werden
kann.
[0007] Vorteilhaft besteht die Kunststoffschicht aus Epoxy. Die Verwendung von Epoxy ermöglicht
es, die Kunststoffschicht aufzuspritzen, was wesentlich weniger Zeit erfordert, als
die bisher üblichen Laminierverfahren für Polyester.
[0008] Es wäre aber auch möglich, die Kunststoffschicht aus Polyurethan zu bilden. Zweckmässigerweise
ist die Kunststoffschicht durch Fasern, z.B. Glasfasern, verstärkt.
[0009] Die elektrisch leitende Schicht besteht vorteilhaft aus aufgespritzten Epoxy, das
einen Zusatz aus leitendem Material enthält. Dies ermöglicht eine rasche und billige
Herstellung. Es wäre aber auch möglich, die leitende Schicht aus aufgespritztem Polyurethan
zu bilden, das mit einem Zusatz aus leitendem Material versehen ist. Als Zusatz haben
sich vorallem Aluminiumgriess oder -leaving zusammen mit Graphit bewährt. Möglich
wären aber auch Zusätze aus Nickelgriess oder Nickelleaving, Aluminiumfasern, Russ,
Kupferleaving, Kupfergriess, Kupferfasern, Messingleaving, Messinggriess, Messingfasern,
Kohlenstofffasern oder Kupferpulver versilbert.
[0010] Die als Distanzhalter verwendete Folie ist vorteilhaft eine Aluminiumnoppenfolie.
Solche Folien lassen sich leicht verarbeiten, was besonders bei Sanierungsarbeiten
in einem erdverlegten Tank von Bedeutung ist.
[0011] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines doppelwandigen Tanks.
Dieses Verfahren ist erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet, dass die Innenseite
der Aussenwand mit der Folie belegt wird, dass die Kunststoffschicht_ aufgespritzt
wird, dass die Kunststoffschicht auf Porenfreiheit und/oder Schichtstärke überprüft
wird, und dass die elektrisch leitende Beschichtung auf die Kunststoffschicht aufgetragen
wird. Dieses Verfahren ist mit wenig Aufwand durchzuführen und führt, weil eine Kontrolle
auf Porenfreiheit und/oder Schichtstärke möglich ist, zu einem qualitativ hochstehenden
Produkt.
[0012] Zweckmässigerweise wird vor dem Einlegen der Folie die Innenseite der Aussenwand
mit Kunststoff beschichtet. Dadurch wird sichergestellt, dass auch nach einem Durchrosten
des Stahlmantels kein Leck entsteht, durch welches der Unterdruck im Zwischenraum
zwischen Aussenwandung und Innenwandung beeinträchtigt würde.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die Zeichnung
beschrieben.
[0014] Die Zeichnung zeigt einen Schnitt durch die Wandung eines beispielsweise im Erdreich
verlegten Tanks nach dessen Sanierung. Mit der Bezugsziffer 11 ist die aus Stahl be-
stehende Wandung bezeichnet, die nach der Sanierung die Aussenwandung eines doppelwandigen
Tanks darstellt. An der Innenseite der Wandung 11 ist eine etwa 0,5 bis 4 mm dicke
Schicht angebracht, die vorteilhaft aus Epoxy besteht. Die Schicht 13 kann aber gegebenenfalls
auch weggelassen werden. Auf dieser Schicht 13 oder direkt auf der Wandung 11 befindet
sich ein Distanzhalter 15 in Form einer distanzhaltende Mittel 17 aufweisendenFolie
15, z.B. eine Aluminiumnoppenfolie. Diese Folie ist beispielsweise mit Klebeband (nicht
dargestellt) befestigt. Es folgt dann eine Kunststoffschicht 19, die aus Epoxy oder
Polyurethan besteht und zur Verstärkung noch Glas oder andere Verstärkungsfasern enthält.
Die Dicke dieser Schicht beträgt etwa 4 mm. Ueber dieser Schicht 19 befindet sich
eine Beschichtung aus elektrisch leitendem Material. Als zweckmässig erweist sich
eine Epoxy-oder Polyurethanschicht, welche einen Zusatz aus Aluminiumgriess oder -leaving
und Graphit aufweist. Es können aber auch andere leitende Materialien verwendet werden,
z.B. Nickelgriess oder Nickelleaving, Aluminiumfasern, Graphit, Russ, Kupferleaving,
Kupfergriess, Kupferfasern, Messingleaving, Messinggriess, Messingfasern, Kohlenstoffasern
oder Kupferpulver versilbert.
[0015] Zur Sanierung eines Stahltanks wird so vorgegangen, dass zuerst die Stutzen zur Erzeugung
und Prüfung des Vakuums eingebaut werden, das nach der Fertigstellung des doppelwandigen
Tanks im Betrieb im Raum 14 aufrechterhalten wird.
[0016] Nachher wird die Innenseite des Stahltanks 11 gesandstrahlt und mit der Epoxybeschichtung
13 versehen, sofern eine solche erwünscht wird. Es erfolgt dann das Einlegen der Aluminium-
noppenfolie 15, die vorteilhaft eine Stärke von 0,2 mm aufweist. Ist die Aluminiumnoppenfolie
15 an Ort und Stelle befestigt, erfolgt das Aufspritzen der Epoxyschicht 19. Nach
dem Aushärten dieser Schicht wird diese beispielsweise mit einem Funkeninduktor auf
Porenfreiheit geprüft. Die Schichtstärke kann durch ein Wirbelstromgerät geprüft werden,
das Wirbelströme in der Noppenfolie 15 erzeugt. Zweckmässigerweise wird dann ein Unterdruck
von 0,4 bis etwa 0,8 bar im Zwischenraum 14 aufgebaut. Ergeben diese Prüfungen Hinweise
auf Fehler in der Kunststoffschicht, werden diese Fehler ausgebessert. Die Prüfung
der Beschichtung auf Porenfreiheit und Schichtdicke kann gegebenenfalls wiederholt
werden. Besteht Gewissheit über die Leckfreiheit der aufgespritzten und auf Porenfreiheit
überprüften Kunststoffschicht, so erfolgt das Auftragen der elektrisch .leitenden
Beschichtung, welche die Deckschicht bildet.
1. Doppelwandiger Tank, insbesondere zur Lagerung von Benzin, Lösungsmitteln, Säuren,
Laugen und Oelen, bei welchen zwischen Aussenwand und Innenwand ein Distanzhalten
in Form einer distanzhaltende Mittel aufweisenden Fobie vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnete
dass die Innenwandung aus einer auf die Folie (15) aufgesppritzten, auf Porenfreiheit
überprüften Kunststoffschicht (19) und einer auf dieser angebrachten, elektrisch leitenden
Beschichtung (21) besteht.
2. Tank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoff schicht (19)
aus Epoxy besteht.
3. Tank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffschicht aus Polyurethan
besteht.
4. Tank nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffschicht
mit Fasern verstärkt ist.
5. Tank nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch
leitende Beschichtung (21) aus aufgespritzten Epoxy besteht, das einen Zusatz aus
leitendem Material enthält.
6. Tank nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch
leitende Beschichtung aus aufgespritztem Polyurethan besteht, das einen Zusatz aus
leitendem Material enthält.
7. Tank nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Zusatz aus Aluminiumgriess
oder -leaving und Graphit besteht.
8. Tank nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Zusatz aus Nickelgriess,
Nickelleaving, Aluminiumfasern, Graphit, Russ, Kupferleaving, Kupfergriess, Kupferfasern,
Messingleaving, Messinggriess, Messingfasern, Kohlenstoffasern oder Kupferpulver versilbert
besteht.
9. Tank nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie eine
Aluminium-Noppenfolie ist.
10. Verfahren zur Herstellung eines doppelwandigen Tanks nach einem der Ansprüche
1 bis 9, insbesondere durch Sanierung eines erdverlegten Tanks, dadurch gekennzeichnet,
dass die Innenseite der Aussenwand (11) mit der Folie (15) belegt wird, dass die Kunststoffschicht
(19) aufgespritzt wird, dass die Kunststoffschicht (19) auf Porenfreiheit und/oder
Schichtstärke überprüft wird, und dass die elektrisch leitende Beschichtung (21) auf
die Kunststoffschicht (19) aufgetragen wird.
11. Verfahren nach Anspruch lO, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Einlegen der
Folie (15) die Innenseite der Aussenwand (11) mit Kunststoff (13) beschichtet wird.