[0001] Die Erfindung betrifft eine Mikrowellen-Verstärkerröhre mit zwei Ringresonatoren,
von denen der erste als Ansteuerresonator dient und mit Hilfe eines, mit diesem Resonator
verbundenen Kathodensystems einen mit der Frequenz eines Steuersignals um die Ringachse
umlaufenden Elektronenstrahl erzeugt, bei der der Elektronenstrahl durch eine Gleichspannung
beschleunigt wird und in den zweiten, auf die gleiche Frequenz abgestimmten Ringresonator
eintritt, in den er ein hochfrequentes elektromagnetisches Feld influenziert und an
den er einen Teil seiner Energie abgibt.
[0002] Eine Mikrowellen-Verstärkerröhre dieser Art ist aus der DE-OS 29 47 264 bekannt.
Bei einer solchen als "Trirotron" bezeichneten Röhre dient eine in einem Ringresonator
angebrachte Kathodenfläche als Quelle für einen radial austretenden, umlaufenden,
speichenförmigen Elektronenstrahl. Durch ein vorgespanntes Gitter am Austrittsspalt
des Resonators wird erreicht, daß Elektronen nur am jeweiligen Ort des umlaufenden
Maximums der elektrischen Feldstärke den Steuerresonator verlassen. Diese Elektronen
werden dann durch ein hohes elektrostatisches Feld beschleunigt und treten radial
in den Ausgangs-Ringresonator ein.
[0003] Bei einer solchen Mikrowellen-Verstärkerröhre müssen also zwei konzentrisch angeordnete
Ringresonatoren mit prinzipiell gleicher Winkelgeschwindigkeit der HF-Phase arbeiten,
was nachteilig ist. Weiter stößt bei einer solchen Röhre die Fokussierung des Elektronenstrahls
wegen der.--konzentrisch zueinander angeordneten Resonatoren auf Schwierigkeiten.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mikrowellen-Verstärkerröhre der eingangs
genannten Art so auszugestalten, daß die Angleichung der Winkelgeschwindigkeiten der
HF-Phase beider Resonatoren keine durch die Geometrie der Röhre bedingte Schwierigkeiten
mehr bereitet und ihre maximale Arbeitsfrequenz wesentlich erhöht wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Ringresonatoren in Richtung
der Ringachse übereinander angeordnet sind und daß der Elektronenstrahl den ersten
Ringresonator und den zweiten Ringresonator parallel zu der Ringachse durchtritt.
[0006] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den. Unteransprüchen.
[0007] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Angleichung
der Winkelgeschwindigkeiten der HF-Phase beider Resonatoren keine geometrisch bedingten
Schwierigkeiten mehr bereitet und daß, da die Kathode nicht mehr konzentrisch im Steuerresonator
liegt, die obere Frequenzgrenze der Röhre wesentlich angehoben wird. Ein weiterer
Vorteil ist darin zu sehen, daß mit konventionellen Methoden ein achsenparalleles
Magnetfeld zur Fokussierung des Elektronenstrahls angebracht werden kann, so daß Elektronenstrahlen
hoher Raumladung (d.h. niedriger Spannung) anwendbar werden.
[0008] Mit einer Röhre nach der Erfindung läßt sich bei der Verstärkung von HF-Signalen
ein Wirkungsgrad erreichen (> 80 %), der deutlich über dem mit Klystrons erreichbaren
Wert liegt.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung näher
erläutert.
[0010] Die einzige Figur der Zeichnung zeigt, teilweise im Schnitt, eine Mikrowellen-Verstärkerröhre
gemäß der Erfindung.
[0011] Die Röhre besteht aus zwei, in Abstand voneinander übereinanderliegenden Ringresonatoren
1 und 2. Die Ringresonatoren sind durch Isolierringe 9 miteinander verbunden, so daß
zwischen den Ringresonatoren eine Beschleunigungsstrecke 7 gebildet ist. Der erste
Ringresonator 1 ist mit einer ringförmigen Kathode 3 bzw. 3a versehen, die in einer,
mit einem Austrittsspalt versehenen Umhüllung 31 bzw. 32 angeordnet ist.
[0012] Diese Kathodenanordnung 3, 31 bzw. 3a, 32 kann entweder - wie dies die linke Hälfte
der Figur zeigt - außerhalb des ersten Ringresonators 1 angeordnet sein, der dann
mit einem Eintrittsspalt 11 versehen ist, oder - wie dies die rechte Hälfte der Figur
zeigt - innerhalb des ersten Ringresonators 1.
[0013] Die aktive Kathodenfläche der Kathodenanordnung kann entweder einen geschlossenen
Ring bilden oder aus Segmenten zusammengesetzt sein.
[0014] Aus der Kathodenanordnung tritt bei hinreichend großer HF-Amplitude im ersten Ringresonator
der Elektronenstrahl 4 parallel zu der gemeinsamen Achse der Ringresonatoren 1 und
2 aus. Die Elektronen treten dabei bei hinreichend großer HF-Amplitude im ersten Ringresonator
oder Eingangsweiter resonator 1 - dem, wie hier nichtfdargestellt, das Steuersignal
zugeführt wird - aus diesem aus. Durch eine positive Vorspannung zwischen der Kathodenanordnung
3 und dem Eingangsresonator 1 und weiter durch ein Steuergitter 10, das z.B. im Austrittsspalt
12 des ersten Ringresonators angeordnet sein kann, kann erreicht werden, daß nur am
jeweiligen Ort des maximalen elektrischen HF-Feldes Elektronen austreten können.
[0015] Der Elektronenstrahl 9 verläßt dann den ersten Ringresonator 1, den Eingangsresonator,
dem - wie hier nicht weiter dargestellt - das Steuersignal zugeführt wird, moduliert
durch den Austrittsspalt 12.
[0016] In dem elektrostatischen Feld der Beschleunigungsstrecke 7 zwischen dem ersten und
dem zweiten Ringresonator 1 bzw. 2 wird der Elektronenstrahl 4 beschleunigt und tritt
dann durch den Eintrittsspalt 21 in den zweiten Ringresonator 2, den Ausgangsresonator
ein.
[0017] Aus diesem Resonator wird - wie ebenfalls nicht näher dargestellt - die Ausgangsenergie
ausgekoppelt. Der Elektronen strahl 4 verläßt durch den Austrittsspalt 22 diesen zweiten
Ringresonator 2 und wird von einem ebenfalls ringförmigen Kollektor 8 aufgenommen.
Falls die Restenergie des Elektronenstrahls 4 nur so groß ist, daß sie von dem zweiten
Ringresonator 2 thermisch abgeführt werden kann, kann auf den Austrittsspalt 22 und
den Kollektor 8 verzichtet werden. Der Elektronenstrahl 4 trifft dann auf den Boden
des zweiten Ringresonators 2 auf.
[0018] Mit konventionellen Methoden, z.B. dadurch, daß die Röhre i in einen - hier nicht
dargestellten - Ringmagneten eingesetzt wird, kann ein zu der Ringachse paralleles
Magnetfeld : 6 erzeugt werden, das den Elektronenstrahl 4 fokussiert. Dadurch ist
es möglich, einen Elektronenstrahl hoher Raumladung, d.h. niedriger Beschleunigungsspannung,bei
hohem Strahlstrom zu verwenden.
[0019] Mit einer Röhre der hier beschriebenen Art läßt sich eine Dauerstrich-Ausgangsleistung
von einigen MW bei einer Frequenz von 500 MHz erzielen.
1. Mikrowellen-Verstärkerröhre mit zwei Ringresonatoren, von denen der erste (1) als
Ansteuerresonator dient und mit Hilfe eines mit diesem Resonator verbundenen Kathodensystems
(3) einen mit der Frequenz eines Steuersignals um die Ringachse umlaufenden Elektronenstrahl
(4) erzeugt, bei der der Elektronenstrahl durch eine Gleichspannung beschleunigt wird
und in den zweiten, auf die gleiche Frequenz abgestimmten Ringresonator (2) eintritt,
in den er ein hochfrequentes elektromagnetisches Feld influenziert und an den er einen
Teil seiner Energie abgibt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ringresonatoren (1, 2) in Richtung der Ringachse (5)
übereinander angeordnet sind und daß der Elektronenstrahl (4) den ersten Ringresonator
(1) und den zweiten Ringresonator (2) und den zweiten Ringresonator (2) parallel zu
der Ringachse durchtritt.
2. Verstärkerröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie in einem parallel
zur Richtung des Elektronenstrahls verlaufenden Magnetfeld (6) angeordnet ist.
3, Verstärkerröhre nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie in einen Ringmagneten
(7) eingesetzt ist.
4. Verstärkerröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unter dem zweiten
Ringresonator ein Kollektor (8) für den Elektronenstrahl (4) angeordnet ist.
5. Verstärkerröhre nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kollektor (8)
von dem Ausgangsresonator (2) elektrisch isoliert ist und an einer Spannung liegt,
die niedriger ist als die Spannung am Ausgangsresonator.
6. Verstärkerröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des ersten
Ringresonators (1) ein Steuergitter (10) für den Elektronenstrahl (4) angeordnet ist.
7. Verstärkerröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kathodensystem
(3) über dem Eintrittsspalt (11) des ersten Ringresonators (1) angeordnet ist.
8. Verstärkerröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kathodensystem
(3a) innerhalb des ersten Ringresonators (1) angeordnet ist.
9. Verstärkerröhre nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der aktive
Teil des Kathodensystems (3) einen geschlossenen Ring bildet.
10. Verstärkerröhre nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der aktive
Teil des Kathoden- systems (3) durch Segmente gebildet wird.