[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren-zum Herstellen einer elektrischen Verbindung
zwischen einer Preßhülse und einem Leiter in Form eines Seiles, bei dem die Preßhülse
durch eine mittels eines Werkzeuges auf ihre Außenmantelfläche ausgeübte Preßkraft
in unterschiedlichen Bereichen ihres Umfangs in unterschiedlichem Ausmaße in radialer
Richtung unter Änderung ihrer Konturform bleibend verformt und das Seil unter Änderung
seiner Konturform auf seinem Umfang in unterschiedlichem Maße in radialer Richtung
zusammengepreßt wird.
[0002] Es ist bekannt (US-PS 2 1.09 837),eine vor dem Verpressen kreiszylindrische Preßhülse
einseitig bleibend zu deformieren mittels einer in Hülsenlängsrichtung verlaufenden
Rippe eines Preßwerkzeuges, das in die Preßhülse eine rinnenförmige, bleibende Vertiefung
eindrückt und dadurch dem in der Preßhülse liegenden Leiterseil eine halbmondartige
Querschnittsform gibt. Nachteilig ist hierbei in erster Linie, daß eine solche Verpressung
nur bei relativ dünnwandigen Preßhülsen möglCh ist, daß bei größeren Querschnitten
die erreichbare Kontaktqualität und Querleitfähigkeit des Seiles ungenügend ist und
daß das Verpressen und ein spezielles Preßwerkzeug erfordert.
[0003] Der Erfindung
;liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen einer elektrischen Verbindung
zwischen einer Preßhülse und einem Leiter in Form eines Seiles zu schaffen, das nicht
nur für dünnwandige, sondern auch für dickwandige Preßhülsen sowie solche verwendbar
ist, die nicht mit örtlich sehr tiefen Verformungen versehen werden können, das aber
dennoch eine hohe Kontaktqualität und Queneitfähigkeit erreichen läßt und mit einem
möglichst einfachen Preßwerkzeug durchgeführt werden kann Diese Aufgabe löst ein Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruches 1.
[0004] Dadurch, daß man von einer polygonen Außenform der Preßhülse ausgeht und während
des Verpressens diese Außenform in eine kreiszylindrische Form umwandelt, erfährt
das in der Preßhülse liegende Seil in denjenigen Bere
bhen, auf die die Ecken des Polygons ausgerichtet sind, eine stärkere radiale Verpressung
als in den zwischenliegenden Bereichen, was nicht nur einen sehr guten Kontakt zwischen
der Preßhülse und dem Seil ergibt, sondern auch zu einer optimalen Querleitfähigkeit
des Seils führt. Daher ist das erfindungsgemäße Verfahren auch besonders für Preßhülsen
aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung geeignet, die mit einem Seil aus Aluminiumdrähten
verbunden werden sollen. Die Durchführung des Verfahrens nur ist einfach, weil die
Preßhülse/in den kreiszylindrischen' Preßkanal eines Preßwerkzeuges eingelegt und
dann durch Schließen des Preßwerkzeuges in die Form des Preßkanals gebracht zu werden
braucht. Die Winkellage der Preßhülse im Preßkanal spielt dabei keine Rolle, was das
Ansetzen und Handhaben des Preßwerkzeuges in vielen Fällen wesentlich erleichtert.
[0005] Da die erforderlichen Unterschiede der radialen Verpressung des Seiles mit zunehmender
Eckenzahl des Polygons der Preßhülse kleiner werden, wird zweckmäßigerweise von einem
regelmäßigen Polygon mit maximal acht Ecken, vorzugsweise drei bis sechs Ecken
/ausgegangen.
[0006] Im Hinblick auf die erreichbare Kontaktqualität ist es vorteilhaft, für
;die Preßhülse ein Material zu wählen, das wesentlich härter ist als das Material,
aus dem die Drähte des Seiles bestehen.
[0007] Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
im einzelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Preßhülse mit eingelegtem Leiterseil vor dem Verpressen
sowie eine schematisch dargestellte Ansicht der für das Verpressen vorgesehenen Backen
einer Presse,
Fig. 2 einen Querschnitt der Hülse und des eingelegten Leiterseils nach dem Verpressen
sowie eine schematisch dargestellte Ansicht der Backen der Presse,
Fig. 3 einen unvollständig dargestellten Längsschnitt durch die Preßhülse und ein
Kabel.
[0008] Eine Preßhülse 1, die im Ausführungsbeispiel einen Verbinder bildet, also eine Klemme,
mittels deren zwei gegeneinander weisende und gleichachsig angeordnete Leiterenden
miteinander verbunden werden können, die aber auch beispielsweise mit ihrem einen
Ende an einen anderen Klemmenkörper, beispielsweise den Flansch einer Batterieklemme,
angeformt sein könnte, besteht aus einem verpreßbaren Material, bei dem es sich im
Ausführungsbeispiel um eine Aluminiumlegierung handelt. Die Härte dieser Aluminiumlegierung
ist wesentlich größer als die Härte des Aluminiums, aus dem die Drähte eines als Seil
ausgebildeten Leiters 2 eines isolierten Kabels 3 bestehen. Der zentrale, durchgehende
Längskanal 4 der Preßhülse 1 ist in seinem Mittelabschnitt an den Außendurchmesser
des Leiters 2 anaepaßt, während in den beiden Endabschnitten der Innendurchmesser
des Längskanals 4 auf den Außendurchmesser des Kabels 3 vergrößert ist, damit das
Ende der Isolation 5 des Kabels 3 in die Preßhülse 1 eingeführt werden kann. Selbstverständlich
ist die Preßhülse 1 auch zur Herstellung einer Verbindung mit einem nichtisolierten
Leiterseil verwendbar.
[0009] Im unverpreßten Zustand ist die Querschnittsform der Preßhülse 1 außen durch ein
Polygon, nämlich ein Quadrat, begrenzt, zu dem konzentrisch der Längskanal 4 liegt.
Beim Verpressen der preßhülse soll diese Polygonform im Bereich der Preßstelle oder
-stellen in eine Kreisform übergeführt werden, damit,wie Fig. 2 zeigt, der Leiter
2 in sich in Umfangsrichtung wiederholenden. Abschnitten in radialer Richtung unterschiedlich
stark verpreßt wird. An die Außenmantelfläche der Preßhülse 1 werden deshalb Backen
6 einer Presse angelegt, die einen kreiszylindrischen Preßkanal 7 bilden. Der Durchmesser
dieses Preßkanals ist gleich oder geringfügig größer als die Seitenlänge des die Kontur
der Preßhülse 1 im unverpreßten Zustand bildenden Quadrates.
[0010] Werden nun die Backen 6 gegeneinander gedrückt, dann wird das Material der Preßhülse
1 in denjenigen vier Bereichen, in denen die Längskanten der unverpreßten Preßhülse
waren, weiter gegen das Zentrum des Längskanals 4 gedrückt als in den vier dazwischenliegenden
Bereichen. Dies hat, wie Fig. 2 zeigt, zur Folge, daß die Innenkontur der Preßhülse
1 und die dieser entsprechende Außenkontur des Leiters 2 zwischen vier um je 90° versetzten
Bereichen mit maximalem Abstand vom Zentrum vier Bereiche aufweist, in denen dieser
Abstand zur Bereichsmitte hin abnimmt.
[0011] Da eine entsprechende Verpressung der Preßhülse auch in den Endabschnitten erfolgt,
in die hinein auch die Isolation 5 ragt, wird dort ein dichter Verschluß erzielt,
der es verhindert, daß äußere Störeinflüsse zu dem Kontakt zwischen der Preßhülse
und dem Leiter sowie den Kontakten zwischen den einzelnen Drähten des Leiters 2 gelangen
können. Der Kontakt zwischen der Preßhülse 1 und dem Leiter 2 ist deshalb besonders
hoch elektrisch belastbar und von gleichbleibender Qualität über lange Zeiträume hinweg.
1. Verfahren zum Herstellen einer elektrischen Verbindung zwischen einer Preßhülse
und einem Leiter in Form eines Seils, bei dem die Preßhülse durch eine mittels eines
Werkzeuges auf ihre Außenmantelfläche ausgeübte Preßkraft in unterschiedlichen Bereichen.ihres
Umfangs in unterschiedlichem Ausmaße in radialer Richtung unter Änderung ihrer Konturform
bleibend verformt und das Seil unter Änderung seiner Konturform auf seinem Umfang
in unterschiedlichem Maße in radialer Richtung zusammengepreßt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Verpressen der Preßhülse von einer Hülsenquerschnittsform mit einem Polygon
als äußerer und einem Kreis als innerer Begrenzung ausgegangen wird und daß der Preßhülse
durch das Verpressen eine Querschnittsform gegeben wird, die außen zumindest annähernd
durch einen Kreis und innen durch einen Linienzug begrenzt ist, der wie die Kontur
des verpreßten Seiles sich in Umfangsrichtung wiederholende Abschnitte mit unterschiedlichem
Abstand vom Zentrum aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von einem regelmäßigen Polygon
mit maximal acht Ecken, vorzugsweise drei bis sechs Ecken,ausgegangen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die Preßhülse
ein Material gewählt wird, das wesentlich härter ist als das Material, aus dem die
Drähte des Seiles bestehen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem aus Aluminiumdrähten
bestehenden Leiter Aluminium oder eine Aluminiumlegierung für die Preßhülse gewählt
wird.