[0001] Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit einem in einer,Zylindergehäusebohrung
geführten Zylinderkern, den in rechtwinklig zur Zylinderkernachse angeordneten Ebenen
je zwei Stiftzuhaltungen durchqueren, die zueinander parallel und im selben Abstand
zum parallelen Kerndurchmesser liegen und miteinander durch einen Steg verbunden sind,
an dem der Schlüssel mit seinen Einschnitten anliegt, wobei ein passender Schlüssel
die Stiftpaare in eine Stellung bringt, in der die Enden der Stiftpaare über den Zylinderkernmantel
nicht überstehen, und bei einem nicht passenden oder abgezogenen Schlüssel die Stiftpaare
mit den Enden einer Seite in Ausnehmungen des Zylindergehäuses hineinreichen.
[0002] Ein derartiger Schließzylinder ist aus der US-PS 3 058 336 bekannt. Bei diesem bekannten
Schließzylinder liegen die beiden Stiftzuhaltungen in einer einzigen Ausnehmung des
Zylindergehäuses.ein, so daß in der Sperrstellung immer nur eine der beiden Stiftzuhaltungen
sperrend wirksam ist. Ferner sind die Zuhaltungsenden halbkugel-36 137 EU HC/Be förmig
ausgeführt, so daß die Zuhaltungsenden weit in die Ausnehmungen des Zylindergehäuses
einliegen müssen, um sperrend wirksam sein zu können. Die H-förmigen Zuhaltungen werden
nur in den äußeren Bereichen durch den Zylinderkern geführt, so daß sie größeren Kräften
nicht standhalten können. Eine einigermaßen exakte Betätigung dieser mangelhaft geführten
Zuhaltungen wird nur dadurch erreicht, daß der Schlüsselschaft U-förmig ist und mit
einer doppelten Reihe von Schlüsseleinschnitten die Zuhaltungen betätigt. Der Zylinderkern
besteht aus zwei Hälften, deren Montage einschließlich der Zuhaltungen und zwei Federn
pro Zuhaltung aufwendig ist.
[0003] Einzelne, als auch getrennt nebeneinander liegende stiftförmige oder stiftähnliche
federbelastete Zuhaltungen sind aus den deutschen Patentschriften 467 770; 23 20 184,
der Auslegeschrift 21 46 849, der britischen Patentschrift 422 092 und den US-Patentschriften
2 157 142, 2 023 207 und 2 023 208 bekannt. Durch diese doppelten, voneinander getrennten
Zuhaltungen wird die Zahl der Zuhaltungen wesentlich erhöht, so daß Herstellung und
Montage erschwert werden. In einer Ebene iiegende Zuhaltungen sperren nur in einer
Drehrichtung ausreichend und in der entgegengesetzten ungenügend, da in der entgegengesetzten
Drehrichtung wie bei Plättchenzuhaltungen nur Kanten mit stumpfen Winkeln an der Zylindergehäuseausnehmung
zur Anlage gelangen, wodurch die Zuhaltung mit einer erheblichen Länge in die Ausnehmung
eintreten muß, um eine sichere Sperrung zu gewährleisten. Ferner sind meist aufwendige
Schlüssel mit seitlichen Nuten im Schlüsselschaft erforderlich.
[0004] Ferner ist es aus der deutschen Auslegeschrift 1 060 737 bekannt, in der für ein
Zuhaltungsplättchen vorgesehenen Ausnehmung des Zylindergehäuses ein Zwischenteil
anzuordnen. Dieses Zwischenteil ist aber nur dazu vorgesehen, den Rücken des Schlüsselschaftes
zu führen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schließzylinder der eingangs genannten Art derart
zu verbessern, daß bei einfacher Bauweise und Montage eine hohe Zahl von Schließungen
erreichbar ist und schon ein geringes Heraustreten der Zuhaltungen über den Zylinderkernmantel
zu einem Sperren in beide Drehrichtungen führt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die für einen Stift eines
Stiftpaares vorgesehenen Ausnehmungen im Zylindergehäuse von den Ausnehmungen für
den anderen Stift desselben Stiftpaares durch ein Zwischenteil des Zylindergehäuses
getrennt sind, das einen Abschnitt der Zylindergehäusebohrung bildet, daß die Stirnseiten
der Stiftenden entsprechend dem Zylinderkernmantel abgeschrägt sind, um in der Sperrstellung
mit der durch den Scheitel des spitzen Winkels verlaufenden Kante des Stiftendes an
der Seitenwandung des Zwischenteils zur Anlage zu gelangen, und daß die Stiftpaare
über ihre gesamte Länge im Zylinderkern geführt sind.
[0007] Ein solches Zuhaltungspaar sperrt aufgrund der vier inneren scharfen Kanten schon
bei einem geringen Heraustreten über den Zylinderkernmantel. Die beiden Zuhaltungsenden
dringen in doppelte Kanäle des Zylindergehäuses ein und können sich an einen Zwischenbereich
zwischen den Kanälen mit den scharfkantigen Ecken abstützen. Die Montage ist sehr
einfach, da die Federn nur in den Zylinderkern eingelegt werden zu brauchen, um danach
die Zuhaltungen einfallen zu lassen. Zylinderkern und Zylindergehäuse können getrennt
gefertigt, geliefert und montiert werden.
[0008] Vorzugsweise wird vorgeschlagen, daß der im Zylinderkern auf dem Durchmesser angeordnete
Schlüsselkanal den Schaft eines Flachschlüssels aufnimmt, der an den Stegen der Stiftpaare
mittig anliegt. Es können damit übliche Flachschlüssel für den Zylinderkern verwendet
werden. Auf der dem Schlüsselkanal gegenüberliegenden Seite kann an jedem Stift
paar eine Feder mittig am Steg angreifen. Damit reicht nicht nur eine'einzige Feder
pro Stiftpaar aus, sondern es ist auch kein zusätzlicher Vorsprung am Stiftpaar für
die Feder erforderlich. Vielmehr genügt es, wenn die Feder am Steg des Stiftpaars
angreift, der zusätzlich auch vom Schlüssel betätigt wird. Dabei wird vorzugsweise
vorgeschlagen, daß die Feder als Schraubenfeder koaxial auf dem zu den Stiften parallelen
Durchmesser des Zylinderkerns liegt.
[0009] Eine besonders breite sperrende Kante der Stifte als auch eine hohe Stabilität wird
dadurch erreicht, daß die Stifte im Querschnitt rechteckförmig, insbesondere nahezu
quadratisch sind, wobei vorzugsweise die Längskanten der Stifte in einem Winkel von
45° abgeschrägt sind. Durch das Abschrägen der Stifte wird darüber hinaus eine große
Leichtgängigkeit und Unanfälligkeit gegen ungenaue Kanäle im Zylinderkern erreicht.
[0010] Eine besonders platzsparende Bauweise wird dadurch erzielt, daß der Steg bezüglich
der Stiftenden außermittig liegt. Dabei kann der Steg zur Feder hin ver- 'schoben
sein. Ferner wird hierzu vorgeschlagen, daß in dem kleineren oder kürzeren Zwischenraum
zwischen den Stiften eines Paares die Feder und in dem größeren oder längeren Zwischenraum
der Schlüsselkanal liegt.
[0011] Eine noch exaktere Sperrung und Führung der Stifte wird dadurch erreicht, daß die
Stiftenden entsprechend dem Zylinderkernmantel gewölbt sind. Ferner wird vorgeschlagen,
daß, um unterschiedliche Schließungen zu erhalten, der Steg bei verschiedenen Stiftpaaren
in unterschiedlichen Abständen zu den Zuhaltungsenden liegt.
[0012] Eine sehr einfache Herstellung der Stifte wird dadurch erzielt, daß ein Stiftpaar
zusammen mit dem Steg einstückig aus Metall gegossen ist. Eine besonders einfache
Herstellung des Zylinderkerns als auch eine einfache Lagerung der Feder wird dadurch
geschaffen, daß die Zylinderkernaußenwandung zwischen den,Stiften eines Paars einen
Steg bildet, an dessen Innenseite die Feder anliegt.
[0013] Vorzugsweise wird vorgeschlagen, daß an den Stiften an den dem anderen Stift eines
Paares zugewandten Seiten parallele Längsleisten vorspringen, deren Stirnseiten Anschläge
zur Begrenzung der Bewegung der Stifte bilden. Diese Längsleisten gewähren nicht nur
eine bessere Führung des Stiftpaares, sondern sorgen auch dafür, daß die Stifte nur
einen bestimmten Betrag über die Kernaußenfläche hervorstehen. Aufgrund dieser Konstruktion
ist es dann nicht mehr erforderlich, dafür zu-sorgen, daß die Ausnehmungen im Zylindergehäuse
nur eine bestimmte Tiefe besitzen. Ferner können die zwei Längsleisten eines Stiftpaares
die Feder führen. Eine zusätzliche Anlagefläche für die Feder an der Doppelzuhaltung
ist dann nicht erforderlich, wenn der Steg im Anlagebereich der Feder und/oder des
Schlüssels verstärkt ist. Der Steg kann in dem dem Schlüssel zugewandten Bereich dachförmig
sein, um eine leichte Betätigung durch den Schlüsselschaft zu sichern.
[0014] Vorzugsweise wird vorgeschlagen, daß auf einer Breitseite eines Doppelstiftes die
Seitenflächen der Stifte und des Steges und gegebenenfalls der Längsleisten in einer
Ebene angeordnet sind. Hierdurch wird nicht nur die Stabilität des Stiftpaares erhöht,
sondern dadurch können auch die Zwischenstege oder Zwischenwandungen im Zylinderkern
zumindest auf einer Seite gerade ausgeführt sein. Dies führt zu einer einfacheren
Herstellung, einer größeren Stabilität, einer besseren Entformbarkeit und einer geringeren
Baulänge des Zylinderkerns.
[0015] Vorzugsweise wird vorgeschlagen, daß ein Paar von Stiften eine H-förmige Plättchenzuhaltung
bilden.
[0016] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung wird dadurch erreicht, daß
jeweils zwei Plättchenzuhaltungen_bzw. zwei Stiftpaare in einer einzigen Ausnehmung
des Zylinderkerns liegen und aneinandergrenzen, und daß der mittige Steg jeder plättchenförmigen
Zuhaltung bzw.
[0017] Stiftpaares über eine Seitenfläche vorsteht und in dem mittigen Zwischenraum der
anliegenden Zuhaltung bzw.
[0018] Stiftpaares einliegt. Eine solche Lösung führt zu einer sehr kurzen Bauweise des
Schließzylinders und damit auch des Zylinderkerns und des Schlosses in Achsrichtung.
[0019] Dabei ist ein sehr reibungsarmes und damit leichtes Betätigen der Zuhlatungen durch
den Schlüssel gewährleistet, da die am Schlüssel anliegenden und vom Schlüssel beaufschlagten
Flächen der Zuhaltungen größer sein können als die Dicke jeder Zuhaltung. Ferner ist
eine hohe Zahl von Stufensprüngen erzielbar. Eine solche Ausführung ist auch dann
ausführbar und von Vorteil, wenn in den für die Zuhaltungen vorgesehenen Ausnehmungen
des Zylindergehäuses keine Zwischenteile vorgesehen sind. Auch brauchen die Stirnseiten
der Zuhaltuhgen nicht abgeschrägt zu sein.
[0020] Eine optimale Nutzung der im Zylinder für die Zuhaltungspaare vorgesehenen Ausnehmung
wird dadurch erreicht, daß der Steg etwa die doppelte Tiefe bzw. Dicke aufweist wie
die Dicke einer plättchenförmigen Zuhaltung bzw. Stift- ' paares. Dabei kann die den
Schlüssel abtastende Fläche des Steges zwei Schrägflächen bilden, deren Schnittlinie
(Steuerkante) etwa in Höhe der Grenzebene oder Seitenflächen zwischen dem Paar von
plättchenförmigen Zuhaltungen bzw. Stiftpaaren liegt.
[0021] Haupt- und Nebenschließanlagen sind dadurch erreichbar, daß der Steg zwei abtastende
Flächen bzw. Steuerkanten verschiedener Höhe für zwei unterschiedliche Schlüsselschaftprofile
nebeneinander aufweist. Ferner wird vorgeschlagen, daß in einem der Schenkel der plättchenförmigen
Zuhaltungen bzw. in einem der Stifte eine Längsausnehmung auf der der anliegenden
Zuhaltung zugewandten Seite vorgesehen ist und die anliegende Zuhaltung eine entsprechende
Längsausnehmung besitzt, wobei in beiden Ausnehmungen je zur Hälfte eine Schraubendruckfeder
einliegt. Hierdurch wird eine besonders platzsparende Anordnung der die Zuhaltungen
beaufschlagenden Feder ermöglicht. Auch benötigt nicht mehr jede Zuhaltung eine eigene
Feder, sondern für ein Zuhaltungspaar reicht eine einzige Feder aus. Dabei kann jede
Ausnehmung halbzylindrisch sein.
[0022] Eine sichere Lagerung der Feder in den Zuhaltüngen wird dadurch erreicht, daß ein
ein Ende der Schraubendruckfeder lagernder Vorsprung jeder Zuhaltung in die Ausnehmung
der angrenzenden Zuhaltung hineinragt. Ferner wird vorgeschlagen, daß bei einem Zuhaltungspaar
der Steg der einen Zuhaltung auf einer Seite, insbesondere Schmalseite, den Schlüsselschaft
abtastet und der Steg der zweiten Zuhaltung auf der gegenüberliegenden Seite.
[0023] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch den Schließzylinder bei abgezogenem Schlüssel;
Fig. 2 einen Querschnitt nach Fig. 1 mit eingestecktem Schlüssel;
Fig. 3 einen Schnitt nach III-III in Fig. 2, mit nur teilweise geschnittenem Zylinderkern;
Fig. 4 eine Untersicht unter den Zylinderkern;
Fig. 5 eine Draufsicht auf den Zylinderkern;
Fig. 6 eine Seitenansicht der Doppelzuhaltung in vergrößertem Maßstab;
Fig. 7 eine Ansicht von oben auf die Doppelzuhaltung nach Fig. 6;
Fig. 8 eine perspektivische Ansicht des Zylinderkerns mit einer Doppelzuhaltung einschließlich
einer Feder, vor der Montage;
Fig. 9 eine isometrische Darstellung eines Zuhaltungspaares und eines Schlüsselschaftes
in auseinandergezogenem Zustand eines zweiten Ausführungsbeispieles mit jeweils zwei
Zuhaltungen in einer Zylinderkernausnehmung:
Fig. 10 eine Draufsicht auf den Zylinderkern des zweiten Ausführungsbeispiels; und
Fig. 11 einen Längsschnitt durch Zylindergehäuse und teilweise durch Zylinderkern
beim zweiten Ausführungsbeispiel.
[0024] Der Zylinderkern 1 weist quer zu seiner Drehachse taschenförmige Ausnehmungen 2 auf,
die entsprechend dem Querschnitt von Doppelzuhaltungen (Stiftpaare) 3 geformt sind.
Die Ausnehmungen 2 weisen eine ebene Wandung 2a auf, an der die ebene Rückseite der
Doppelzuhaltung 3 zur Anlage gelangt. Die gegenüberliegende Wandung 2b der Ausnehmung
2 hat zwei leistenförmige Stege 2c, die in die Doppelzuhaltung 3 etwa zur Hälfte deren
Dicke hineinreichen. Jede Doppelzuhaltung 3 weist zwei zueinander parallele Stifte
4 auf, die zueinander als auch gegenüber den Stiften der anderen Doppelzuhaltungen
gleich lang sind. Die Stifte 4 liegen in sehnenförmigen, zueinander parallelen Kanälen
des Zylinderkerns ein, die einen Teil der Ausnehmungen 2 bilden. Die Kanäle münden
auf beiden Seiten im Zylinderkernmantel, so daß die Stifte zu beiden Seiten des Zylinderkerns
austreten können. Während des Austretens ragen die Stifte 4 mit einem der beiden Enden
in Ausnehmungen 5 des Zylindergehäuses hinein, wobei für jedes Ende eines Stiftes
4 eine Ausnehmung 5 vorgesehen ist. Die Ausnehmungen sind nur in den für den Schlüsselabzug
vorgesehenen Drehstellungen des Zylinderkerns im Zylindergehäuse vorgesehen.
[0025] Zwischen den Ausnehmungen 5 einer Seite befinden sich Zwischenteile 6 des Zylindergehäuses
7, so daß in der in Fig. 1 dargestellten sperrenden Stellung die Innenflächen, d.h.
die dem gegenüberliegenden Stift zugewandten Flächen 8 der Stifte 4 an den Seitenflächen
des Zwischenteils 6 zur Anlage gelangen und dort sperrend wirken. Die stirnseitigen
Flächen 9 sind entsprechend der Zylinderkernaußenwandung schräg, insbesondere gewölbt
ausgeführt und schließen mit der Fläche 8 einen spitzen Winkel α ein. Damit bilden
die Flächen 8 und 9 eine zur Drehachse parallele scharfe Kante 10, die schon nach
einem geringen Heraustreten aus dem Zylinderkern in der Ausnehmung 5 gegenüber dem
Zwischenteil 6 bzw. der scharfen Kante 11 des Zwischenteils 6 sperrt.
[0026] Die Doppelzuhaltung 3 ist einstückig aus Metall gegossen und besteht aus zwei im
Querschnitt rechteckförmigen, nahezu quadratischen Stiften 4, an deren Innenseiten
zwei Längsleisten 12 angeformt sind, die miteinander durch einen Steg 13 verbunden
sind. Die zu den Stiften 4 parallelen Längsseiten 12 sind kürzer als die Stifte ausgeführt
und bilden an beiden Stirnseiten Anlageflächen, um auf einer Seite an einem Steg 14
des Zylinderkerns und auf der anderen Seite an dem Zwischenteil 6 zur Anlage zu gelangen.
Damit ist die Bewegungsfreiheit der Doppelzuhaltungen sehr exakt bestimmbar. Die Längsleisten
12 führen eine am Steg 13 anliegende Schraubendruckfeder, die mit ihrem gegenüberliegenden
Ende am Steg 14 des Zylinderkerns anliegt. Auf der der Feder gegenüberliegenden Seite
des Stegs 13 ist dieser durch den Schaft eines Flachschlüssels bewegbar. Hierzu weist
der Steg 13 auf der dem Schlüssel zugewandten Seite dachförmige Flächen 14 auf, die
den Schlüsseleinschnitten entsprechen.
[0027] Bezüglich der Stiftenden liegt der Steg 13 außermittig, und zwar zur Feder 15 hin
verschoben. Hierdurch wird dem Schlüsselkanal mehr Raum gegeben als der einen geringen
Platzbedarf erfordernden Feder.
[0028] . Die Längskanten der im Querschnitt etwa quadratischen Stifte 4 sind unter 45° abgeschrägt
oder angefast, um ein sicheres Gleiten der Doppelzuhaltungen zu gewährleisten. Der
Steg 13 besitzt in Richtung der Längsachse eine unwesentlich geringere Breite als
die Stifte 4, um eine Auflagefläche für die Feder,als auch ausreichend große Flächen
14 für den Schlüssel zu bieten. Die Längsleisten 12 sind dagegen weniger breit ausgeführt.
[0029] Im zweiten Ausführungsbeispiel nach den Figuren 9 bis 11 unterscheidet sich das Schloß
von dem ersten Ausführungsbeispiel dadurch, daß jeweils zwei insbesondere plättchenförmige
Zuhaltungen 30, 31 in einer einzigen Ausnehmung 2 des Zylinderkerns 1 angeordnet sind.
Das den Zylinderkern 1 umgebende Zylindergehäuse 7 weist damit auch jeweils gemeinsame
Ausnehmungen für das Zuhaltungspaar auf, wobei wiederum ein Zwischenteil 6 in den
Zylindergehäuseausnehmungen vorgesehen sind.
[0030] Die H-förmigen Zuhaltungen weisen einen die Stifte bzw. Schenkel der Zuhaltung verbindenden
Steg 13 auf, wobei die Breite B des Steges quer zur Längsrichtung der Zuhaltung und/oder
der Stifte oder Schenkel gemessen, etwa gleich der Breite oder gleich wenig geringer
als die Breite des Spaltes, Abstandes oder Zwischenraumes 32 zwischen den Stiften
oder Schenkeln ist. Beide Stege 13 eines Zuhaltungspaares weisen eine Dicke D auf,
die etwa doppelt so groß ist wie die Dicke einer Zuhaltung, wobei der Bereich des
Stegs 13, der über die Seitenfläche 33 einer Zuhaltung hinausragt, in dem Zwischenraum
32 der anliegenden Zuhaltung hineinragt und dort geführt ist. Dabei sind die beiden
Plättchenzuhaltungen 30 und 31 so angeordnet, daß der Steg 13 der einen Zuhaltung
in der Nähe des einen Endes der Zuhaltung und der Steg der anderen Zuhaltung auf der
gegenüberliegenden Seite angeordnet ist.
[0031] Die Stege 13 der Zuhaltungen weisen damit aufgrund ihrer größeren Breite als die
Breite einer Zuhaltung einen doppelt so großen Bereich zur Bildung von Steuerkanten
34 und Anlaufflächen 35 für die Schlüsselprofile auf. Da in dem Ausführungsbeispiel
der Flachschlüssel im Bereich des Schaftes auf beiden Schmalseiten je zwei Schlüsselprofile
mit unterschiedlich abgestuften Höhen für die unterschiedlich hoch angeordneten Steuerkanten
der Stege besitzt, weisen auch die Stege jeder Zuhaltung zwei unterschiedliche Steuerkanten
und dazugehörige Anlaufflächen auf. Dabei liegen die Steuerkanten und Anlaufflächen
einer Zuhaltung eines Paares auf einer ersten Schmalseite des Schlüsselschaftes an,und
die Steuerkanten und Anlaufflächen der anderen Zuhaltung desselben Paares auf der
gegenüberliegenden Schmalseite des Schlüsselschaftes.
[0032] Für die beiden Zuhaltungen eines in einer einzigen Zylinderkernausnehmung einliegenden
Paares sind nicht jeweils eine Feder vorgesehen, die die Steuerkanten und Anlaufflächen
zum Schlüsselprofil hin drücken, sondern die Zuhaltungen eines Paares werden durch
eine einzige Schraubendruckfeder 34 beaufschlagt. Hierzu weisen die beiden Zuhaltungen
in den Seitenflächen 33, mit denen sie aneinanderliegen, in einer der Stifte oder
Schenkel eine Längsausnehmung 35 auf, wobei jede der Längsausnehmungen halbzylindrisch
ist, so daß die beiden Längsausnehmungen beider Zuhaltungen eines Paares zusammen
einen zylindrischen Raum bilden, in dem die Schraubendruckfeder 34 einliegt. Auf gegenüberliegenden
Enden bilden die Ausnehmungen 35 jeweils einen Vorsprung 36, der über die Seitenfläche
33 hinaussteht und in die Ausnehmung der anliegenden Zuhaltung hineinreicht, wodurch
die Enden der Schraubendruckfeder 34 sicher gelagert sind.
1. Schließzylinder mit einem in einer Zylindergehäusebohrung geführten Zylinderkern,
den in rechtwinklig zur Zylinderkernachse angeordneten Ebenen je zwei Stiftzuhaltungen
durchqueren, die zueinander parallel und im selben Abstand zum parallelen Kerndurchmesser
liegen und miteinander durch einen Steg verbunden sind, an dem der Schlüssel mit seinen
Einschnitten anliegt, wobei ein passender Schlüssel die Stiftpaare in eine Stellung
bringt, in der die Enden der Stiftpaare über den Zylinderkernmantel nicht überstehen,
und bei einem nicht passenden oder abgezogenen Schlüssel die Stiftpaare mit den Enden
einer Seite in Ausnehmungen des Zylindergehäuses hineinreichen, dadurch gekennzeichnet
, daß die für einen Stift (4) eines Stiftpaares (3) vorgesehenen Ausnehmungen (5)
im Zylindergehäuse (7) von den Ausnehmungen (5) für den anderen Stift (4) desselben
Stiftpaares (3) durch ein Zwischenteil (16) des Zylindergehäuses (7) getrennt sind,
das einen Abschnitt der Zylindergehäusebohrung (16) bildet, daß die Stirnseiten (9)
der Stiftenden entsprechend dem Zylinderkernmantel abgeschrägt sind, um in der Sperrstellung
mit der durch den Scheitel des spitzen Winkels (CL) verlaufenden Kante (10) des Stiftendes
an der Seitenwandung (17) des Zwischenteils zur Anlage zu gelangen, und daß die Stiftpaare
(3) über ihre gesamte Länge im Zylinderkern (11) geführt sind.
2. Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der im Zylinderkern
(1) auf dem Durchmesser angeordnete Schlüsselkanal (18) den Schaft eines Flachschlüssels
(19) aufnimmt, der an den Stegen (13) der Stiftpaare (3) mittig anliegt.
3. Schließzylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß auf der dem
Schlüsselkanal (18) gegenüberliegenden Seite an jedem Stiftpaar (3) eine Feder (15)
mittig am Steg (13) angreift.
4. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß
die Feder (15) als Schraubenfeder koaxial auf dem zu den Stiften (4) parallelen Durchmesser
des Zylinderkerns (1) liegt.
5. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß
die Stifte (4) im Querschnitt rechteckförmig, insbesondere nahezu quadratisch sind,
wobei vorzugsweise die Längskanten der Stifte in einem Winkel von 45° abgeschrägt
sind.
6. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß
der Steg (13) bezüglich der Stiftenden außermittig liegt.
7. Schließzylinder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß der Steg (13) zur
Feder (15) hin verschoben ist.
8. Schließzylinder nach Anspruch 6 oder 7, . dadurch gekennzeichnet , daß in dem kleineren
oder kürzeren Zwischenraum zwischen den Stiften (14) eines Paares die Feder (15) und
in dem größeren oder längeren Zwischenraum der Schlüsselkanal (18) liegt.
9. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß
die Stiftenden entsprechend dem Zylinderkernmantel gewölbt sind.
10. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß,
um unterschiedliche Schließungen zu erhalten,der Steg (13) bei verschiedenen Stiftpaaren
(3) in unterschiedlichen Abständen zu den Zuhaltungsenden liegt.
11. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet , daß ein Stift (3) zusammen mit dem Steg (13) einstückig
aus Metall gegossen ist.
12. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet , daß
die Zylinderkernaußenwandung zwischen den Stiften (4) eines Paars (3) einen Steg (14)
bildet, an dessen Innenseite die Feder (15) anliegt.
13. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet , daß
an den Stiften (4) an den dem anderen Stift (4) eines Paares (3) zugewandten Seiten
parallele Längsleisten (12) vorspringen, deren Stirnseiten Anschläge zur Begrenzung
der Bewegung der Stifte (4) bilden.
14. Schließzylinder nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet , daß die zwei Längsleisten
(12) eines Stiftpaares (3) die Feder (15) führen.
15. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet , daß
der Steg (13) im Anlagebereich der Feder (15) und/ oder des Schlüssels (19) verstärkt
ist.
16. Schließzylinder nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet , -daß der Steg (13)
in dem dem Schlüssel (19) zugewandten Bereich dachförmig ist.
17. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet , daß
auf einer Breitseite eines Doppelstiftes (3) die Seitenflächen der Stifte (4) und
des Steges (13) und gegebenenfalls der Längsseiten (12) in einer Ebene (20) angeordnet
sind.
18. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet , daß
ein Paar von Stiften (4) eine H-förmige Plättchenzuhaltung bilden.
19. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet , daß
jeweils zwei Plättchenzuhaltungen (30, 31) bzw. zwei Stiftpaare in einer einzigen
Ausnehmung (2) des Zylinderkerns (1) liegen und aneinandergrenzen, und daß der mittige
Steg (13) jeder plättchenförmigen Zuhaltung bzw. Stiftpaares über eine Seitenfläche
(33) vorsteht und in dem mittigen Zwischenraum (32) der anliegenden Zuhaltung bzw.
Stiftpaares einliegt.
20. Schließzylinder nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet , daß der Steg (13) etwa
die doppelte Tiefe bzw. Dicke (D) aufweist wie die Dicke einer plättchenförmigen Zuhaltung
(30, 31) bzw. Stiftpaares.
21. Schließzylinder nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet , daß die den Schlüssel
(19) abtastende Fläche des Steges (13) zwei Schrägflächen (35) bildet, deren Schnittlinie
(Steuerkante) (34) etwa in Höhe der Grenzebene oder Seitenfläche (33) zwischen dem
Paar von plättchenförmigen Zuhaltuhgen bzw. Stiftpaaren liegt.
22. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet , daß
der Steg (13) zwei abtastende Flächen bzw. Steuerkanten (34) verschiedener Höhe für
zwei unterschiedliche Schlüsselschaftprofile (37, 38) nebeneinander aufweist.
23. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet , daß
in einem der Schenkel der plättchenförmigen Zuhaltungen (30) bzw. in einem der Stifte
(4) eine Längsausnehmung (35) auf der der anliegenden Zuhaltung (31) zugewandten Seite
vorgesehen ist und die anliegende Zuhaltung (31) eine entsprechende Längsausdehnung.(35)
besitzt, wobei in beiden Ausnehmungen je zur Hälfte eine Schraubendruckfeder (34)
einliegt.
24. Schließzylinder nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet , daß jede Ausnehmung
(35) halbzylindrisch ist.
25. Schließzylinder nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet , daß ein ein
Ende der Schraubendruckfeder (34) lagernder Vorsprung (36) jeder Zuhaltung in die
Ausnehmung (35) der angrenzenden Zuhaltung hineinragt.
26. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 18 bis 25, dadurch gekennzeichnet , daß
bei einem Zuhaltungspaar (30, 31) der Steg (13) der einen Zuhaltung auf einer Seite,
insbesondere Schmalseite, den Schlüsselschaft abtastet und der Steg (13) der zweiten
Zuhaltung auf der gegenüberliegenden Seite.