(19)
(11) EP 0 069 887 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.01.1983  Patentblatt  1983/03

(21) Anmeldenummer: 82105504.3

(22) Anmeldetag:  23.06.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E05B 29/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 11.07.1981 DE 3127483

(71) Anmelder: NEIMAN S.A.
F-92400 Courbevoie (FR)

(72) Erfinder:
  • Wolffgang, Günter
    D-5600 Wuppertal 22 (DE)

(74) Vertreter: Cohausz & Florack Patentanwälte 
Postfach 33 02 29
40435 Düsseldorf
40435 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schliesszylinder mit Zuhaltungspaaren


    (57) Die Erfindung betrifft einen Zylinderkern mit Stiftzuhaltungen, die miteinander durch einen Steg verbunden sind. Die für einen Stift 4 eines Stiftpaares 3 vorgesehenen Ausnehmungen 5 im Zylindergehäuse 7 sind von den Ausnehmungen 5 für den anderen Stift 4 desselben Stiftpaares 3 durch ein Zwischenteil 16 des Zylindergehäuses 7 getrennt, das einen Abschnitt der Zylindergehäusebohrung 16 bildet. Die Stirnseiten 9 der Stiftenden sind entsprechend dem Zylinderkernmantel abgeschrägt, um in der Sperrstetlung mit der durch den Scheitel des spitzen Winkels a verlaufenden Kante 10 des Stiftendes an der Seitenwandung 17 des Zwischenteils zur Anlage zu gelangen. Die Stiftpaare 3 sind über ihre gesamte Länge im Zylinderkern 11 geführt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit einem in einer,Zylindergehäusebohrung geführten Zylinderkern, den in rechtwinklig zur Zylinderkernachse angeordneten Ebenen je zwei Stiftzuhaltungen durchqueren, die zueinander parallel und im selben Abstand zum parallelen Kerndurchmesser liegen und miteinander durch einen Steg verbunden sind, an dem der Schlüssel mit seinen Einschnitten anliegt, wobei ein passender Schlüssel die Stiftpaare in eine Stellung bringt, in der die Enden der Stiftpaare über den Zylinderkernmantel nicht überstehen, und bei einem nicht passenden oder abgezogenen Schlüssel die Stiftpaare mit den Enden einer Seite in Ausnehmungen des Zylindergehäuses hineinreichen.

    [0002] Ein derartiger Schließzylinder ist aus der US-PS 3 058 336 bekannt. Bei diesem bekannten Schließzylinder liegen die beiden Stiftzuhaltungen in einer einzigen Ausnehmung des Zylindergehäuses.ein, so daß in der Sperrstellung immer nur eine der beiden Stiftzuhaltungen sperrend wirksam ist. Ferner sind die Zuhaltungsenden halbkugel-36 137 EU HC/Be förmig ausgeführt, so daß die Zuhaltungsenden weit in die Ausnehmungen des Zylindergehäuses einliegen müssen, um sperrend wirksam sein zu können. Die H-förmigen Zuhaltungen werden nur in den äußeren Bereichen durch den Zylinderkern geführt, so daß sie größeren Kräften nicht standhalten können. Eine einigermaßen exakte Betätigung dieser mangelhaft geführten Zuhaltungen wird nur dadurch erreicht, daß der Schlüsselschaft U-förmig ist und mit einer doppelten Reihe von Schlüsseleinschnitten die Zuhaltungen betätigt. Der Zylinderkern besteht aus zwei Hälften, deren Montage einschließlich der Zuhaltungen und zwei Federn pro Zuhaltung aufwendig ist.

    [0003] Einzelne, als auch getrennt nebeneinander liegende stiftförmige oder stiftähnliche federbelastete Zuhaltungen sind aus den deutschen Patentschriften 467 770; 23 20 184, der Auslegeschrift 21 46 849, der britischen Patentschrift 422 092 und den US-Patentschriften 2 157 142, 2 023 207 und 2 023 208 bekannt. Durch diese doppelten, voneinander getrennten Zuhaltungen wird die Zahl der Zuhaltungen wesentlich erhöht, so daß Herstellung und Montage erschwert werden. In einer Ebene iiegende Zuhaltungen sperren nur in einer Drehrichtung ausreichend und in der entgegengesetzten ungenügend, da in der entgegengesetzten Drehrichtung wie bei Plättchenzuhaltungen nur Kanten mit stumpfen Winkeln an der Zylindergehäuseausnehmung zur Anlage gelangen, wodurch die Zuhaltung mit einer erheblichen Länge in die Ausnehmung eintreten muß, um eine sichere Sperrung zu gewährleisten. Ferner sind meist aufwendige Schlüssel mit seitlichen Nuten im Schlüsselschaft erforderlich.

    [0004] Ferner ist es aus der deutschen Auslegeschrift 1 060 737 bekannt, in der für ein Zuhaltungsplättchen vorgesehenen Ausnehmung des Zylindergehäuses ein Zwischenteil anzuordnen. Dieses Zwischenteil ist aber nur dazu vorgesehen, den Rücken des Schlüsselschaftes zu führen.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schließzylinder der eingangs genannten Art derart zu verbessern, daß bei einfacher Bauweise und Montage eine hohe Zahl von Schließungen erreichbar ist und schon ein geringes Heraustreten der Zuhaltungen über den Zylinderkernmantel zu einem Sperren in beide Drehrichtungen führt.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die für einen Stift eines Stiftpaares vorgesehenen Ausnehmungen im Zylindergehäuse von den Ausnehmungen für den anderen Stift desselben Stiftpaares durch ein Zwischenteil des Zylindergehäuses getrennt sind, das einen Abschnitt der Zylindergehäusebohrung bildet, daß die Stirnseiten der Stiftenden entsprechend dem Zylinderkernmantel abgeschrägt sind, um in der Sperrstellung mit der durch den Scheitel des spitzen Winkels verlaufenden Kante des Stiftendes an der Seitenwandung des Zwischenteils zur Anlage zu gelangen, und daß die Stiftpaare über ihre gesamte Länge im Zylinderkern geführt sind.

    [0007] Ein solches Zuhaltungspaar sperrt aufgrund der vier inneren scharfen Kanten schon bei einem geringen Heraustreten über den Zylinderkernmantel. Die beiden Zuhaltungsenden dringen in doppelte Kanäle des Zylindergehäuses ein und können sich an einen Zwischenbereich zwischen den Kanälen mit den scharfkantigen Ecken abstützen. Die Montage ist sehr einfach, da die Federn nur in den Zylinderkern eingelegt werden zu brauchen, um danach die Zuhaltungen einfallen zu lassen. Zylinderkern und Zylindergehäuse können getrennt gefertigt, geliefert und montiert werden.

    [0008] Vorzugsweise wird vorgeschlagen, daß der im Zylinderkern auf dem Durchmesser angeordnete Schlüsselkanal den Schaft eines Flachschlüssels aufnimmt, der an den Stegen der Stiftpaare mittig anliegt. Es können damit übliche Flachschlüssel für den Zylinderkern verwendet werden. Auf der dem Schlüsselkanal gegenüberliegenden Seite kann an jedem Stiftpaar eine Feder mittig am Steg angreifen. Damit reicht nicht nur eine'einzige Feder pro Stiftpaar aus, sondern es ist auch kein zusätzlicher Vorsprung am Stiftpaar für die Feder erforderlich. Vielmehr genügt es, wenn die Feder am Steg des Stiftpaars angreift, der zusätzlich auch vom Schlüssel betätigt wird. Dabei wird vorzugsweise vorgeschlagen, daß die Feder als Schraubenfeder koaxial auf dem zu den Stiften parallelen Durchmesser des Zylinderkerns liegt.

    [0009] Eine besonders breite sperrende Kante der Stifte als auch eine hohe Stabilität wird dadurch erreicht, daß die Stifte im Querschnitt rechteckförmig, insbesondere nahezu quadratisch sind, wobei vorzugsweise die Längskanten der Stifte in einem Winkel von 45° abgeschrägt sind. Durch das Abschrägen der Stifte wird darüber hinaus eine große Leichtgängigkeit und Unanfälligkeit gegen ungenaue Kanäle im Zylinderkern erreicht.

    [0010] Eine besonders platzsparende Bauweise wird dadurch erzielt, daß der Steg bezüglich der Stiftenden außermittig liegt. Dabei kann der Steg zur Feder hin ver- 'schoben sein. Ferner wird hierzu vorgeschlagen, daß in dem kleineren oder kürzeren Zwischenraum zwischen den Stiften eines Paares die Feder und in dem größeren oder längeren Zwischenraum der Schlüsselkanal liegt.

    [0011] Eine noch exaktere Sperrung und Führung der Stifte wird dadurch erreicht, daß die Stiftenden entsprechend dem Zylinderkernmantel gewölbt sind. Ferner wird vorgeschlagen, daß, um unterschiedliche Schließungen zu erhalten, der Steg bei verschiedenen Stiftpaaren in unterschiedlichen Abständen zu den Zuhaltungsenden liegt.

    [0012] Eine sehr einfache Herstellung der Stifte wird dadurch erzielt, daß ein Stiftpaar zusammen mit dem Steg einstückig aus Metall gegossen ist. Eine besonders einfache Herstellung des Zylinderkerns als auch eine einfache Lagerung der Feder wird dadurch geschaffen, daß die Zylinderkernaußenwandung zwischen den,Stiften eines Paars einen Steg bildet, an dessen Innenseite die Feder anliegt.

    [0013] Vorzugsweise wird vorgeschlagen, daß an den Stiften an den dem anderen Stift eines Paares zugewandten Seiten parallele Längsleisten vorspringen, deren Stirnseiten Anschläge zur Begrenzung der Bewegung der Stifte bilden. Diese Längsleisten gewähren nicht nur eine bessere Führung des Stiftpaares, sondern sorgen auch dafür, daß die Stifte nur einen bestimmten Betrag über die Kernaußenfläche hervorstehen. Aufgrund dieser Konstruktion ist es dann nicht mehr erforderlich, dafür zu-sorgen, daß die Ausnehmungen im Zylindergehäuse nur eine bestimmte Tiefe besitzen. Ferner können die zwei Längsleisten eines Stiftpaares die Feder führen. Eine zusätzliche Anlagefläche für die Feder an der Doppelzuhaltung ist dann nicht erforderlich, wenn der Steg im Anlagebereich der Feder und/oder des Schlüssels verstärkt ist. Der Steg kann in dem dem Schlüssel zugewandten Bereich dachförmig sein, um eine leichte Betätigung durch den Schlüsselschaft zu sichern.

    [0014] Vorzugsweise wird vorgeschlagen, daß auf einer Breitseite eines Doppelstiftes die Seitenflächen der Stifte und des Steges und gegebenenfalls der Längsleisten in einer Ebene angeordnet sind. Hierdurch wird nicht nur die Stabilität des Stiftpaares erhöht, sondern dadurch können auch die Zwischenstege oder Zwischenwandungen im Zylinderkern zumindest auf einer Seite gerade ausgeführt sein. Dies führt zu einer einfacheren Herstellung, einer größeren Stabilität, einer besseren Entformbarkeit und einer geringeren Baulänge des Zylinderkerns.

    [0015] Vorzugsweise wird vorgeschlagen, daß ein Paar von Stiften eine H-förmige Plättchenzuhaltung bilden.

    [0016] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung wird dadurch erreicht, daß jeweils zwei Plättchenzuhaltungen_bzw. zwei Stiftpaare in einer einzigen Ausnehmung des Zylinderkerns liegen und aneinandergrenzen, und daß der mittige Steg jeder plättchenförmigen Zuhaltung bzw.

    [0017] Stiftpaares über eine Seitenfläche vorsteht und in dem mittigen Zwischenraum der anliegenden Zuhaltung bzw.

    [0018] Stiftpaares einliegt. Eine solche Lösung führt zu einer sehr kurzen Bauweise des Schließzylinders und damit auch des Zylinderkerns und des Schlosses in Achsrichtung.

    [0019] Dabei ist ein sehr reibungsarmes und damit leichtes Betätigen der Zuhlatungen durch den Schlüssel gewährleistet, da die am Schlüssel anliegenden und vom Schlüssel beaufschlagten Flächen der Zuhaltungen größer sein können als die Dicke jeder Zuhaltung. Ferner ist eine hohe Zahl von Stufensprüngen erzielbar. Eine solche Ausführung ist auch dann ausführbar und von Vorteil, wenn in den für die Zuhaltungen vorgesehenen Ausnehmungen des Zylindergehäuses keine Zwischenteile vorgesehen sind. Auch brauchen die Stirnseiten der Zuhaltuhgen nicht abgeschrägt zu sein.

    [0020] Eine optimale Nutzung der im Zylinder für die Zuhaltungspaare vorgesehenen Ausnehmung wird dadurch erreicht, daß der Steg etwa die doppelte Tiefe bzw. Dicke aufweist wie die Dicke einer plättchenförmigen Zuhaltung bzw. Stift- ' paares. Dabei kann die den Schlüssel abtastende Fläche des Steges zwei Schrägflächen bilden, deren Schnittlinie (Steuerkante) etwa in Höhe der Grenzebene oder Seitenflächen zwischen dem Paar von plättchenförmigen Zuhaltungen bzw. Stiftpaaren liegt.

    [0021] Haupt- und Nebenschließanlagen sind dadurch erreichbar, daß der Steg zwei abtastende Flächen bzw. Steuerkanten verschiedener Höhe für zwei unterschiedliche Schlüsselschaftprofile nebeneinander aufweist. Ferner wird vorgeschlagen, daß in einem der Schenkel der plättchenförmigen Zuhaltungen bzw. in einem der Stifte eine Längsausnehmung auf der der anliegenden Zuhaltung zugewandten Seite vorgesehen ist und die anliegende Zuhaltung eine entsprechende Längsausnehmung besitzt, wobei in beiden Ausnehmungen je zur Hälfte eine Schraubendruckfeder einliegt. Hierdurch wird eine besonders platzsparende Anordnung der die Zuhaltungen beaufschlagenden Feder ermöglicht. Auch benötigt nicht mehr jede Zuhaltung eine eigene Feder, sondern für ein Zuhaltungspaar reicht eine einzige Feder aus. Dabei kann jede Ausnehmung halbzylindrisch sein.

    [0022] Eine sichere Lagerung der Feder in den Zuhaltüngen wird dadurch erreicht, daß ein ein Ende der Schraubendruckfeder lagernder Vorsprung jeder Zuhaltung in die Ausnehmung der angrenzenden Zuhaltung hineinragt. Ferner wird vorgeschlagen, daß bei einem Zuhaltungspaar der Steg der einen Zuhaltung auf einer Seite, insbesondere Schmalseite, den Schlüsselschaft abtastet und der Steg der zweiten Zuhaltung auf der gegenüberliegenden Seite.

    [0023] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Querschnitt durch den Schließzylinder bei abgezogenem Schlüssel;

    Fig. 2 einen Querschnitt nach Fig. 1 mit eingestecktem Schlüssel;

    Fig. 3 einen Schnitt nach III-III in Fig. 2, mit nur teilweise geschnittenem Zylinderkern;

    Fig. 4 eine Untersicht unter den Zylinderkern;

    Fig. 5 eine Draufsicht auf den Zylinderkern;

    Fig. 6 eine Seitenansicht der Doppelzuhaltung in vergrößertem Maßstab;

    Fig. 7 eine Ansicht von oben auf die Doppelzuhaltung nach Fig. 6;

    Fig. 8 eine perspektivische Ansicht des Zylinderkerns mit einer Doppelzuhaltung einschließlich einer Feder, vor der Montage;

    Fig. 9 eine isometrische Darstellung eines Zuhaltungspaares und eines Schlüsselschaftes in auseinandergezogenem Zustand eines zweiten Ausführungsbeispieles mit jeweils zwei Zuhaltungen in einer Zylinderkernausnehmung:

    Fig. 10 eine Draufsicht auf den Zylinderkern des zweiten Ausführungsbeispiels; und

    Fig. 11 einen Längsschnitt durch Zylindergehäuse und teilweise durch Zylinderkern beim zweiten Ausführungsbeispiel.



    [0024] Der Zylinderkern 1 weist quer zu seiner Drehachse taschenförmige Ausnehmungen 2 auf, die entsprechend dem Querschnitt von Doppelzuhaltungen (Stiftpaare) 3 geformt sind. Die Ausnehmungen 2 weisen eine ebene Wandung 2a auf, an der die ebene Rückseite der Doppelzuhaltung 3 zur Anlage gelangt. Die gegenüberliegende Wandung 2b der Ausnehmung 2 hat zwei leistenförmige Stege 2c, die in die Doppelzuhaltung 3 etwa zur Hälfte deren Dicke hineinreichen. Jede Doppelzuhaltung 3 weist zwei zueinander parallele Stifte 4 auf, die zueinander als auch gegenüber den Stiften der anderen Doppelzuhaltungen gleich lang sind. Die Stifte 4 liegen in sehnenförmigen, zueinander parallelen Kanälen des Zylinderkerns ein, die einen Teil der Ausnehmungen 2 bilden. Die Kanäle münden auf beiden Seiten im Zylinderkernmantel, so daß die Stifte zu beiden Seiten des Zylinderkerns austreten können. Während des Austretens ragen die Stifte 4 mit einem der beiden Enden in Ausnehmungen 5 des Zylindergehäuses hinein, wobei für jedes Ende eines Stiftes 4 eine Ausnehmung 5 vorgesehen ist. Die Ausnehmungen sind nur in den für den Schlüsselabzug vorgesehenen Drehstellungen des Zylinderkerns im Zylindergehäuse vorgesehen.

    [0025] Zwischen den Ausnehmungen 5 einer Seite befinden sich Zwischenteile 6 des Zylindergehäuses 7, so daß in der in Fig. 1 dargestellten sperrenden Stellung die Innenflächen, d.h. die dem gegenüberliegenden Stift zugewandten Flächen 8 der Stifte 4 an den Seitenflächen des Zwischenteils 6 zur Anlage gelangen und dort sperrend wirken. Die stirnseitigen Flächen 9 sind entsprechend der Zylinderkernaußenwandung schräg, insbesondere gewölbt ausgeführt und schließen mit der Fläche 8 einen spitzen Winkel α ein. Damit bilden die Flächen 8 und 9 eine zur Drehachse parallele scharfe Kante 10, die schon nach einem geringen Heraustreten aus dem Zylinderkern in der Ausnehmung 5 gegenüber dem Zwischenteil 6 bzw. der scharfen Kante 11 des Zwischenteils 6 sperrt.

    [0026] Die Doppelzuhaltung 3 ist einstückig aus Metall gegossen und besteht aus zwei im Querschnitt rechteckförmigen, nahezu quadratischen Stiften 4, an deren Innenseiten zwei Längsleisten 12 angeformt sind, die miteinander durch einen Steg 13 verbunden sind. Die zu den Stiften 4 parallelen Längsseiten 12 sind kürzer als die Stifte ausgeführt und bilden an beiden Stirnseiten Anlageflächen, um auf einer Seite an einem Steg 14 des Zylinderkerns und auf der anderen Seite an dem Zwischenteil 6 zur Anlage zu gelangen. Damit ist die Bewegungsfreiheit der Doppelzuhaltungen sehr exakt bestimmbar. Die Längsleisten 12 führen eine am Steg 13 anliegende Schraubendruckfeder, die mit ihrem gegenüberliegenden Ende am Steg 14 des Zylinderkerns anliegt. Auf der der Feder gegenüberliegenden Seite des Stegs 13 ist dieser durch den Schaft eines Flachschlüssels bewegbar. Hierzu weist der Steg 13 auf der dem Schlüssel zugewandten Seite dachförmige Flächen 14 auf, die den Schlüsseleinschnitten entsprechen.

    [0027] Bezüglich der Stiftenden liegt der Steg 13 außermittig, und zwar zur Feder 15 hin verschoben. Hierdurch wird dem Schlüsselkanal mehr Raum gegeben als der einen geringen Platzbedarf erfordernden Feder.

    [0028] . Die Längskanten der im Querschnitt etwa quadratischen Stifte 4 sind unter 45° abgeschrägt oder angefast, um ein sicheres Gleiten der Doppelzuhaltungen zu gewährleisten. Der Steg 13 besitzt in Richtung der Längsachse eine unwesentlich geringere Breite als die Stifte 4, um eine Auflagefläche für die Feder,als auch ausreichend große Flächen 14 für den Schlüssel zu bieten. Die Längsleisten 12 sind dagegen weniger breit ausgeführt.

    [0029] Im zweiten Ausführungsbeispiel nach den Figuren 9 bis 11 unterscheidet sich das Schloß von dem ersten Ausführungsbeispiel dadurch, daß jeweils zwei insbesondere plättchenförmige Zuhaltungen 30, 31 in einer einzigen Ausnehmung 2 des Zylinderkerns 1 angeordnet sind. Das den Zylinderkern 1 umgebende Zylindergehäuse 7 weist damit auch jeweils gemeinsame Ausnehmungen für das Zuhaltungspaar auf, wobei wiederum ein Zwischenteil 6 in den Zylindergehäuseausnehmungen vorgesehen sind.

    [0030] Die H-förmigen Zuhaltungen weisen einen die Stifte bzw. Schenkel der Zuhaltung verbindenden Steg 13 auf, wobei die Breite B des Steges quer zur Längsrichtung der Zuhaltung und/oder der Stifte oder Schenkel gemessen, etwa gleich der Breite oder gleich wenig geringer als die Breite des Spaltes, Abstandes oder Zwischenraumes 32 zwischen den Stiften oder Schenkeln ist. Beide Stege 13 eines Zuhaltungspaares weisen eine Dicke D auf, die etwa doppelt so groß ist wie die Dicke einer Zuhaltung, wobei der Bereich des Stegs 13, der über die Seitenfläche 33 einer Zuhaltung hinausragt, in dem Zwischenraum 32 der anliegenden Zuhaltung hineinragt und dort geführt ist. Dabei sind die beiden Plättchenzuhaltungen 30 und 31 so angeordnet, daß der Steg 13 der einen Zuhaltung in der Nähe des einen Endes der Zuhaltung und der Steg der anderen Zuhaltung auf der gegenüberliegenden Seite angeordnet ist.

    [0031] Die Stege 13 der Zuhaltungen weisen damit aufgrund ihrer größeren Breite als die Breite einer Zuhaltung einen doppelt so großen Bereich zur Bildung von Steuerkanten 34 und Anlaufflächen 35 für die Schlüsselprofile auf. Da in dem Ausführungsbeispiel der Flachschlüssel im Bereich des Schaftes auf beiden Schmalseiten je zwei Schlüsselprofile mit unterschiedlich abgestuften Höhen für die unterschiedlich hoch angeordneten Steuerkanten der Stege besitzt, weisen auch die Stege jeder Zuhaltung zwei unterschiedliche Steuerkanten und dazugehörige Anlaufflächen auf. Dabei liegen die Steuerkanten und Anlaufflächen einer Zuhaltung eines Paares auf einer ersten Schmalseite des Schlüsselschaftes an,und die Steuerkanten und Anlaufflächen der anderen Zuhaltung desselben Paares auf der gegenüberliegenden Schmalseite des Schlüsselschaftes.

    [0032] Für die beiden Zuhaltungen eines in einer einzigen Zylinderkernausnehmung einliegenden Paares sind nicht jeweils eine Feder vorgesehen, die die Steuerkanten und Anlaufflächen zum Schlüsselprofil hin drücken, sondern die Zuhaltungen eines Paares werden durch eine einzige Schraubendruckfeder 34 beaufschlagt. Hierzu weisen die beiden Zuhaltungen in den Seitenflächen 33, mit denen sie aneinanderliegen, in einer der Stifte oder Schenkel eine Längsausnehmung 35 auf, wobei jede der Längsausnehmungen halbzylindrisch ist, so daß die beiden Längsausnehmungen beider Zuhaltungen eines Paares zusammen einen zylindrischen Raum bilden, in dem die Schraubendruckfeder 34 einliegt. Auf gegenüberliegenden Enden bilden die Ausnehmungen 35 jeweils einen Vorsprung 36, der über die Seitenfläche 33 hinaussteht und in die Ausnehmung der anliegenden Zuhaltung hineinreicht, wodurch die Enden der Schraubendruckfeder 34 sicher gelagert sind.


    Ansprüche

    1. Schließzylinder mit einem in einer Zylindergehäusebohrung geführten Zylinderkern, den in rechtwinklig zur Zylinderkernachse angeordneten Ebenen je zwei Stiftzuhaltungen durchqueren, die zueinander parallel und im selben Abstand zum parallelen Kerndurchmesser liegen und miteinander durch einen Steg verbunden sind, an dem der Schlüssel mit seinen Einschnitten anliegt, wobei ein passender Schlüssel die Stiftpaare in eine Stellung bringt, in der die Enden der Stiftpaare über den Zylinderkernmantel nicht überstehen, und bei einem nicht passenden oder abgezogenen Schlüssel die Stiftpaare mit den Enden einer Seite in Ausnehmungen des Zylindergehäuses hineinreichen, dadurch gekennzeichnet , daß die für einen Stift (4) eines Stiftpaares (3) vorgesehenen Ausnehmungen (5) im Zylindergehäuse (7) von den Ausnehmungen (5) für den anderen Stift (4) desselben Stiftpaares (3) durch ein Zwischenteil (16) des Zylindergehäuses (7) getrennt sind, das einen Abschnitt der Zylindergehäusebohrung (16) bildet, daß die Stirnseiten (9) der Stiftenden entsprechend dem Zylinderkernmantel abgeschrägt sind, um in der Sperrstellung mit der durch den Scheitel des spitzen Winkels (CL) verlaufenden Kante (10) des Stiftendes an der Seitenwandung (17) des Zwischenteils zur Anlage zu gelangen, und daß die Stiftpaare (3) über ihre gesamte Länge im Zylinderkern (11) geführt sind.
     
    2. Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der im Zylinderkern (1) auf dem Durchmesser angeordnete Schlüsselkanal (18) den Schaft eines Flachschlüssels (19) aufnimmt, der an den Stegen (13) der Stiftpaare (3) mittig anliegt.
     
    3. Schließzylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß auf der dem Schlüsselkanal (18) gegenüberliegenden Seite an jedem Stiftpaar (3) eine Feder (15) mittig am Steg (13) angreift.
     
    4. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Feder (15) als Schraubenfeder koaxial auf dem zu den Stiften (4) parallelen Durchmesser des Zylinderkerns (1) liegt.
     
    5. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Stifte (4) im Querschnitt rechteckförmig, insbesondere nahezu quadratisch sind, wobei vorzugsweise die Längskanten der Stifte in einem Winkel von 45° abgeschrägt sind.
     
    6. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß der Steg (13) bezüglich der Stiftenden außermittig liegt.
     
    7. Schließzylinder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß der Steg (13) zur Feder (15) hin verschoben ist.
     
    8. Schließzylinder nach Anspruch 6 oder 7, . dadurch gekennzeichnet , daß in dem kleineren oder kürzeren Zwischenraum zwischen den Stiften (14) eines Paares die Feder (15) und in dem größeren oder längeren Zwischenraum der Schlüsselkanal (18) liegt.
     
    9. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß die Stiftenden entsprechend dem Zylinderkernmantel gewölbt sind.
     
    10. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß, um unterschiedliche Schließungen zu erhalten,der Steg (13) bei verschiedenen Stiftpaaren (3) in unterschiedlichen Abständen zu den Zuhaltungsenden liegt.
     
    11. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet , daß ein Stift (3) zusammen mit dem Steg (13) einstückig aus Metall gegossen ist.
     
    12. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet , daß die Zylinderkernaußenwandung zwischen den Stiften (4) eines Paars (3) einen Steg (14) bildet, an dessen Innenseite die Feder (15) anliegt.
     
    13. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet , daß an den Stiften (4) an den dem anderen Stift (4) eines Paares (3) zugewandten Seiten parallele Längsleisten (12) vorspringen, deren Stirnseiten Anschläge zur Begrenzung der Bewegung der Stifte (4) bilden.
     
    14. Schließzylinder nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet , daß die zwei Längsleisten (12) eines Stiftpaares (3) die Feder (15) führen.
     
    15. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet , daß der Steg (13) im Anlagebereich der Feder (15) und/ oder des Schlüssels (19) verstärkt ist.
     
    16. Schließzylinder nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet , -daß der Steg (13) in dem dem Schlüssel (19) zugewandten Bereich dachförmig ist.
     
    17. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet , daß auf einer Breitseite eines Doppelstiftes (3) die Seitenflächen der Stifte (4) und des Steges (13) und gegebenenfalls der Längsseiten (12) in einer Ebene (20) angeordnet sind.
     
    18. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet , daß ein Paar von Stiften (4) eine H-förmige Plättchenzuhaltung bilden.
     
    19. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet , daß jeweils zwei Plättchenzuhaltungen (30, 31) bzw. zwei Stiftpaare in einer einzigen Ausnehmung (2) des Zylinderkerns (1) liegen und aneinandergrenzen, und daß der mittige Steg (13) jeder plättchenförmigen Zuhaltung bzw. Stiftpaares über eine Seitenfläche (33) vorsteht und in dem mittigen Zwischenraum (32) der anliegenden Zuhaltung bzw. Stiftpaares einliegt.
     
    20. Schließzylinder nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet , daß der Steg (13) etwa die doppelte Tiefe bzw. Dicke (D) aufweist wie die Dicke einer plättchenförmigen Zuhaltung (30, 31) bzw. Stiftpaares.
     
    21. Schließzylinder nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet , daß die den Schlüssel (19) abtastende Fläche des Steges (13) zwei Schrägflächen (35) bildet, deren Schnittlinie (Steuerkante) (34) etwa in Höhe der Grenzebene oder Seitenfläche (33) zwischen dem Paar von plättchenförmigen Zuhaltuhgen bzw. Stiftpaaren liegt.
     
    22. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet , daß der Steg (13) zwei abtastende Flächen bzw. Steuerkanten (34) verschiedener Höhe für zwei unterschiedliche Schlüsselschaftprofile (37, 38) nebeneinander aufweist.
     
    23. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet , daß in einem der Schenkel der plättchenförmigen Zuhaltungen (30) bzw. in einem der Stifte (4) eine Längsausnehmung (35) auf der der anliegenden Zuhaltung (31) zugewandten Seite vorgesehen ist und die anliegende Zuhaltung (31) eine entsprechende Längsausdehnung.(35) besitzt, wobei in beiden Ausnehmungen je zur Hälfte eine Schraubendruckfeder (34) einliegt.
     
    24. Schließzylinder nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet , daß jede Ausnehmung (35) halbzylindrisch ist.
     
    25. Schließzylinder nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet , daß ein ein Ende der Schraubendruckfeder (34) lagernder Vorsprung (36) jeder Zuhaltung in die Ausnehmung (35) der angrenzenden Zuhaltung hineinragt.
     
    26. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 18 bis 25, dadurch gekennzeichnet , daß bei einem Zuhaltungspaar (30, 31) der Steg (13) der einen Zuhaltung auf einer Seite, insbesondere Schmalseite, den Schlüsselschaft abtastet und der Steg (13) der zweiten Zuhaltung auf der gegenüberliegenden Seite.
     




    Zeichnung