[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Stabilisierung der Fahrtrichtung von
Wasserfahrzeugen, insbesondere Schwert oder Finne für Windsurfbretter, mit einer sich
in das Wasser von der Unterseite des Wasserfahrzeuges her erstreckenden Leitplatte,
welche im Querschnitt ein symmetrisches Tragflügelprofil aufweist.
[0002] Bei derartigen Vorrichtungen, welche üblicherweise als Schwerter und Heckflossen
ausgebildet sind, stellen sich bei Windsurfbrettern, insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten,
verschiedene Probleme. Wie auch bei anderen Segelfahrzeugen wird bei Windsurfbrettern
das die Finne oder das Schwert bildende Profil, wie bei Flugzeugflügeln, hinsichtlich
eines möglichst geringen Strömungswiderstandes als auch hinsichtlich eines größtmöglichen
Auftriebes des Profils ausgelegt, Der Auftrieb bei Schwert und Finne wirkt der durch
die Segelkraft übertragenden Abdrift des Windsurfers entgegen. Sowohl die Optimierung
des Auftriebes als auch die Optimierung des geringstmöglichen Widerstandes sind jedoch
bei einem gegebenen Profil von der Relativgeschwindikeit der Wasserströmung gegenüber
dem Profil abhängig. So gibt es zu jedem bestimmten Profil eine optimale Geschwindigkeit,
in welcher der größtmögliche Auftrieb mit dem geringstmöglichen Strömungswiderstand
bei laminarer Strömung erreichbar ist. Derartige Optimierungsaufgaben lassen sich
hinsichtlich der Profilierung von Turbinenschaufeln oder Flugzeugflügeln, bei denen
bestimmte Sollgeschwindigkeiten vorgegeben werden, lösen, wobei jedoch derartige Lösungen
nicht für den breiten Geschwindigkeitsbereich von derartigen Wasserfahrzeugen geeignet
sind. Bei umströmten Körpern gilt der Grundsatz, daß, je größer die Relativgeschwindigkeit
ist, desto kleiner die Profiltiefe sein muß, sieht man von einer Veränderung des Seitenverhältnisses
ab.
[0003] Bei Wasserfahrzeugen der genannten Art stellt sich darüberhinaus noch das schwerwiegende
Problem, daß die die Leitflächen bildenden Profile, außer auf dem Vorwindkurs, überwiegend
schräg angeströmt werden, da sich Segelfahrzeuge und Windsurfbretter aufgrund der
unvermeidlichen Abdrift schräg durch das Wasser bewegen. Hierdurch entsteht bezüglich
beider Seiten des Profils der Leitflächen, unbeachtlich der Tatsache, daß diese eine
symmetrische Profilierung aufweisen, eine Oberdruckseite und eine Unterdruckseite.
Die Druckdifferenzen können hierbei so groß werden, daß bei höheren Geschwindigkeiten,
wie sie heutzutage insbesonderemit Windsurfbrettern erreichbar sind, an Finnen und
Schwert Kavitationserscheinungen auftreten können, die zu einem plötzlichen Ausbrechen
des Windsurfbrettes führen (vgl. Windsurfing Magazin "Surf" Juli 1981, Seiten 74ff.).
[0004] Ausgehend von diesen Oberlegungen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung der oben genannten Art zu schaffen, bei der sich selbsttätig jeweils nach
vorliegenden Strömungsverhältnissen ein optimales Profil der umströmten Leitfläche
einstellt.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe im wesentlichen dadurch gelöst, daß das Profil
der Leitplatte durch zwei unabhängig voneinander elastisch verformbare Seitenwandungen
gebildet ist, deren Form unter Vorspannung der Eigenelastizität dem optimalen Profil
für niedrige Geschwindigkeiten entspricht und daß die Seitenwandungen durch Bestimmung
von Wandstärke die und Elastizität derart ausgebildet sind, daß sie durch/sich durch
Änderung der Strömungsgeschwindigkeit und/oder Anströmrichtung ändernden Druckverhältnisse
in Richtung der jeweils optimalen Profilierung verformbar sind.
[0006] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform nach der Erfindung sind die elastischen
Seitenwandungen an der in Strömungsrichtung vorne liegenden Kante einer starren Mittelwandung
befestigt und liegen im Bereich der durch die Mittelwandung gebildeten Hinterkante
der Leitplatte seitlich unter Eigenelastizität an, wobei die Wandungen mit den einander
gegenüberliegenden Oberflächen der starren Mittelwandung zwei im wesentlichen geschlossene
Hohlräume bilden. Durch diese Ausführungform ist gewährleistet, daß auch bei der Veränderung
des jeweil optimalen Profils die erforderliche hohe Seitensteifigkeit derartiger Leitplatten
erhalten bleibt.
[0007] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung nach der Erfindung wird dadurch geschaffen,
daß an den Berührungslinien zwischen den elastischen Seitenwandungen und der starren
Mittelwandung Aussparungen od. dgl. vorgesehen sind, welche derart geformt sind, daß
sie zusammen mit der Außenströmung des Wassers in den Hohlräumen Unterdruck erzeugende
Wasserstrahlpumpen bilden. Hierdurch wird der Vorteil erzielt, daß positiv gesteuert
im Sinne einer Optimierung bei zunehmender Strömungsgeschwindigkeit relativ zur Leitfläche
durch den in den Hohlräumen erzeugten Unterdruck das Profil flachgezogen wird. Darüberhinaus
lassen sich in diesem Zusammenhang die Wandstärken der Seitenwände derart dimensionieren,
daß es gleichzeitig hierbei zu einer Verschiebung des Punktes größter Wölbungstiefe
kommt.
[0008] Im einzelnen ist es hierzu möglich, die Mittelwandung aus Aluminium od. dgl. auszubilden,
während die Seitenwandungen aus Gummi oder Kunststoff bestehen. Die Hohlräume können
leer ausgebildet oder teilweise mit einem kompressiblen Material gefüllt sein.
[0009] Zur Erleichterung der Fertigung ist bei einer bevorzugten Ausführungsform ein einstückiger
Teil vorgesehen, welcher beide Seitenwandungen enthält, welche im Bereich der Vorderkante
auf der Innenseite mit einem Profilkanal versehen ist, der ein entsprechend geformtes
Profilstück der Mittelwandung aufnimmt. Hierdurch läßt sich eine Vorrichtung nach
der Erfindung einfach durch Aufschieben des einstückigen Teiles auf die Mittelwandung
herstellen. Darüberhinaus wird hierdurch der Vorteil erzielt, daß bei fest mit dem
Windsurbrett verbundene Mittelwandung die Seitenwandungen leicht austauschbar und
auswechselbar sind.
[0010] Dadurch, daß durch die Mittelwandung zwei voneinander getrennte, mit unterschiedlichem
Druck beaufschlagbare Hohlräume gebildet werden, sind die Seitenwandungen einzeln-und
asymmetrisch verformbar.
[0011] Zur Erzielung des Wasserstrahlpumpeneffektes zur Herstellung des gewünschten Unterdruckes
in den Hohlräumen können die Aussparungen direkt in den Seitenwandungen oder in der
Mittelwandung vorgesehen sein. Ebenso ist es möglich, derartige Aussparungen sowohl
in den Seitenwandungen als auch in der Mittelwandung in deren Hinterkante vorzusehen,
so daß die dadurch hergestellten Vakuumpumpen beide Hohlräume gemeinsam beaufschlagen.
Hierbei wird die bei schräger Anströmung vorteilhafte asymmetrische Verformung des
Profils dann durch die äußeren verschiedenen Druckverhältnisse auf beiden Seiten des
Profils bestimmt, da der erzeugte Unterdruck in beiden Hohlräumen annähernd gleich
ist.
[0012] Bei einer abgewandelten Ausführungsform nach der Erfindung können zusätzlich an der
Mittelwandung seitliche Abstützungen zur Begrenzung des minimal herstellbaren Profils
vorgesehen sein. Hierbei kann entweder die Mittelwandung selber ein flaches Profil
aufweisen oder mit entsprechenden Stützrippen versehen sein.
[0013] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform nach der Erfindung kann dadurch geschaffen
werden, daß die an der Mittelwandung anliegenden Hinterkanten der Seitenwandung gleichzeitig
Steuerschieberfunktion erhalten. Hierzu werden bei einer beispielhaften Ausführungsform
die Innenseiten der Hinterkanten der Seitenwandungen mit Kanälen versehen, welche
bei Aufwölbung des Profils an einer entsprechenden Maximalstellung einzeln die Hohlräume
gegenüber den durch die Aussparung in der Mittelwandung gebildeten Wasserstrahlpumpen
abschließen. Hierdurch kann sich dann, wie im einzelnen in der folgenden Beschreibung
näher erläutert wird, das Profil einseitig und insbesondere bei schräger Anströmung
ohne überwindung eines im Inneren des Hohlraumes erzeugten Unterdruckes weiter verwölben,
was zur Vermeidung von Kavitationserscheinungen vorteilhaft sein kann.
[0014] Im folgenden wird die Erfindung anhand von in den Zeichnungen beispielhaft veranschaulichten
Ausführungsformen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer Vorrichtung
nach der Erfindung in Form einer Heckfinne;
Fig. 2 eine Schnittansicht von Fig. 1 längs der Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 im vergrößerten Maßstab den Bereich der Hinterkante von Fig. 2;
Fig. 4 eine Figur 1 entsprechende Ansicht einer abgewandelten Ausführungsform;
Fig. 5 eine Schnittansicht längs der Linie V-V von Fig. 4;
Fig. 6 den Bereich der Hinterkante von Fig. 5 in vergrößertem Maßstab;
Fig. 7 eine Fig. 1 ensprechende Ansicht einer weiteren abgewandelten Ausführungsform;
Fig. 8 eine Schnittansicht längs der Linie VIII-VIII von Fig. 7;
Fig. 9 den Bereich der Hinterkante der Darstellung gemäß Fig. 8 im vergrößerten Maßstab;
Fig.10 eine weitere abgewandelte Ausführungsform nach der Erfindung in einer Fig.
1 entsprechenden Darstellung;
Fig.11 eine Schnittansicht längs der Linie XI-XI von Figur 10;
Fig.12 den Bereich der Hinterkante gemäß Fig. 11 im vergrößerten Maßstab;
Fig.13 eine Fig. 1 ensprechende Ansicht einer besonders bevorzugten Ausführungsform
nach der Erfindung;
Fig. 14 eine Schnittansicht längs der Linie XIV-XIV von Fig. 13;
Fig.15 den Bereich der Hinterkante der Ausführungsform gemäß.Fig. 14;
Fig.16 eine Schnittansicht des sich bei höheren Geschwindigkeiten einstellenden Profils
in schematischer Darstellung;
Fig.17 eine schematische Darstellung einer Schnittansicht des Profils bei schräger
Anströmung und
Fig.18 eine Fig. 2 entsprechende Ansicht einer Weiterbildung nach der Erfindung.
[0015] In den Zeichnungen ist als Ausführungsbeispiel die Vorrichtungnach der Erfindung
in Form einer Heckfinne 1 eines Windsurfbrettes veranschaulicht. Es wird darauf hingewiesen,
daß die im folgenden beschriebenen Konstruktionsprinzipien ebenfalls bei Schwerten
oder anderen Leitflächen anwendbar sind. Insbesondere bei Windsurfbrettern ergibt
sich aus der Hydrodynamik schräg angeströmter symmetrischer Profile eine Anzahl von
Problemen durch die dadurch beidseitig des umströmten Profils erzeugten Druckdifferenzen.
Windsurfbretter weisen, wie auch alle anderen Segelfahrzeuge, außer auf dem Vorwindkurs,
immer eine Abdrift nach Lee auf. Bedingt durch diese Abdrift werden sowohl das Schwert
als auch die Finne schräg angeströmt, wodurch sich auf der Leeseite eine Druckerhöhung
und auf der Luvseite ein Unterdruck ergibt. Zur Erzielung eines möglichst großen Auftriebs
in Luvrichtung entsprechend den Grundsätzen üblicher Tragflügel-Strömungsmechanik
ist dieser Auftrieb wünschenswert, da er die Gegenkraft zur über das Segel übertragenen
Windkraft darstellt. Bei hohen Geschwindigkeiten führt jedoch der auf der Luvseite
erzeugte Unterdruck bei Schwert, bedingt durch die gelenkige Verbindung zwischen Brett
und Rigg, zum Kentersturz, indem durch den am Schwert erzeugten Auftrieb sich das
Windsurfbrett hochkant stellt. Bei Heckfinnen führen hohe Geschwindigkeiten bei schräger
Anströmung zum sogenannten Spin-out, d. h. zu einem plötzlichen Ausbrechen des Hecks
aufgrund von an der Finnenfläche auftretenden Kavitationserscheinungen.
[0016] Diese beiden Probleme werden durch die in den Fig. 1 bis 15 in verschiedenen Ausführungsformen
gezeigte Konstruktion derartiger Leitflächen mit entsprechend den beidseitig des Profils
herrschenden Druckverhältnissen sich verändernden Profil gelöst.
[0017] Die in den Fig. 1 bis 15 in verschiedenen Ausführungsformen veranschaulichte Heckfinne
ist in ihrem Aufbau bei sämtlichen Ausführungsbeispielen aus grundsätzlich gleichenBestandteilen
aufgebaut, wobei sich die verschiedenen Ausführungsformen lediglich in der Gestaltung
der bevorzugt zusätzlich im Bereich der Hinterkante 2 der Finne 1 vorgesehenen Aussparungen
unterscheiden, welche die Funktion einer Wasserstrahlpumpe haben. Der grundsätzliche
Aufbau wird daher zunächst unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 3 beschrieben. Die
in den Fig. 1 bis 3 veranschaulichte Finne 1 besteht aus einer starren Mittelwandung
3, welche als ebene Platte ausgebildet sein kann. Die starre Mittelwandung 3 ist an
dem Wasserfahrzeug (nicht dargestellt), insbesondere Windsurfbrett, in der üblichen
Weise befestigt. Beidseitig der starren Mittelwandung 3 sind zwei flexible Seitenwandungen
4 und 5 angeordnet, welche im dargestellten strömungslosen Zustand im Querschnitt
gesehen ein symmetrisches Tragflügelprofil vergleichsweise hoher Profiltiefe bilden.
Bei der bevorzugten Ausführungsform sind die Seitenwandungen 4 und 5 zu einem einstückigen
Formteil zusammengefaßt, indem die bezüglich der Anströmung vorne liegende Kante 6
mittels einer Verstärkung 7 verbunden ist. Der hierdurch gebildete Formteil 8 wird
vorzugsweise aus Gummi oder elastischem Kunststoff hergestellt.
[0018] Die beiden Hinterkanten liegen unter Wirkung der Elastizität der Seitenwandungen
4 und 5 seitlich an der starren Mittelwandung 3 im Bereich deren Hinterkante 11 an.
[0019] Bei den in den Zeichnungen veranschaulichten Ausführungsbeispielen ist die Verbindung
zwischen dem Formteil 8 und der Mittelwandung 3 dadurch hergestellt, daß der Formteil
8 in der Verstärkung 7 einen Profilkanal 12 aufweist, welcher formschlüssig auf einen
Profilabschnitt 13 der Mittelwandung 3 aufgeschoben ist. Die Mittelwandung 3 kann
bevorzugt aus Aluminiumblech bestehen.
[0020] Auch ohne die in den Fig. 1 bis 3 veranschaulichten Aussparungen im Bereich der Hinterkante
2 der Finne 1 ist die bisher beschriebene Konstruktion im Sinne der Lösung der der
Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe bereits funktionsfähig. Wie gezeigt, definieren
die Seitenwandungen 4 und 5 gegenüber der Mittelwandung 3 zwei voneinander getrennte
Hohlräume 16, 17, deren Profilierung in Querschnittsbetrachtung aufgrund der Flexibilität
der Seitenwandungen 4 und 5 variabel ist. Nimmt beispielsweise bei schräger Anströmung
auf der Seite der Seitenwandung 4 der Druck zu und wird gleichzeitig auf der Seite
der Seitenwandung 5 durch die gleiche Strömung ein Unterdruck erzeugt, werden sich
beide Seitenwandungen unter möglichster Aufrechterhaltung laminarer Strömung entsprechend
verformen, wobei ein asymmetrisches, einem Flugzeugflügel ähnliches Profil hergestellt
wird. Ein derartiges Profil führt zu einer Erhöhung des Auftriebes nach Luv, wobei
durch die Vorwölbung der Seitenwandung 5 auf der Unterdruckseite der Finne 1 gleichzeitig
den erwähnten Kavitationserscheinungen entgegengewirkt wird.
[0021] Bei den bevorzugten Ausführungsformen nach der Erfindung sind zusätzlich im Bereich
der Hinterkante 2 allgemein mit 18 bezeichnete Vakuumpumpen angeordnet, welche in
den Hohlräumen 16, 17 entpsrechend der Strömungsgeschwindigkeit des außen beidseitig
am Profil vorbeiströmenden Wassers, d. h. entsprechend der Fahrtgeschwindigkeit, Unterdruck
erzeugt. Die Vakuumpumpen 18 sind als Wasserstrahlpumpen ausgelegt. Bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 1 bis 3 bestehen die Vakuumpumpen 18 aus den Aussparungen 14 in den Seitenwandungen
4 bzw. 5 und den Aussparungen 15 in der Hinterkante 11 der Mittelwandung 3. Das Funktionsprinzip,
wie es sich insbesondere aus Fig. 3 ergibt, ist dem Fachmann auf dem Gebiet der Strömungsmechanik
wohl bekannt. Es ist offensichtlich, daß hierdurch eine von der Relativgeschwindkeit
direkt abhängige Veränderung des Profils, wie es durch die Seitenwandungen 4 und 5
gebildet wird, erreicht wird, welche sowohl bei schräger als auch bei achsparalleler
Anströmung gewährleistet ist.
[0022] Die in den Seitenwandungen 4 und 5 vorgesehenen Aussparungen 14 sind dabei, wie veranschaulicht,
düsenförmig gestaltet und wirken auf der Unterdruckseite des Profils einer zu starken
Ausbeulung der Seitenwandung 4 entgegen, falls schräge Anströmung vorliegt.
[0023] Bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 4, 5 und 6 sind nur die Aussparungen 14 in
den Seitenwandungen 4 und 5 vorgesehen, so daß die Mittelwandung 3 eine durchgehend
profilierte Hinterkante 11 erhält. Die Aussparungen 14 sind in diesem Falle ebenfalls
düsenförmig gestaltet. Hinsichtlich der weiteren baulichen Einzelheiten und des Funktionsprinzips
wird auf die Beschreibung der Ausführungsformen gemäß Fig. 1 bis 3 verwiesen.
[0024] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 7 bis 9 gehen die Aussparungen 14 in der Querschnittsbetrachtung
gemäß Fig. 9 in die Aussparungen 15 über, so daß eine beide Hohlräume 16 und 17 beeinflussende
gemeinsame Vakuumpumpe 18 entsteht. Bei schräger Anströmung des Profils gemäß Fig.
7 bis 9 wird die gewünschte asymmetrische Verformung daher durch die unterschiedlichen
Druckverhältnisse auf Luvseite und Leeseite erreicht. In den übrigen konstruktiven
Einzelheiten entspricht die Ausführungsform gemäß Fig. 7 bis 9 der Ausführungsform
gemäß Fig. 1 bis 3, so daß auf die obenstehende Beschreibung verwiesen werden kann.
Darauf hingewiesen wird lediglich noch, daß die in Strömungsrichtung vorne liegende
Wandung der Aussparungen 14 auch bei dieser Ausführungsform düsenförmig gestaltet
ist (vgl. Fig. 9).
[0025] Die Ausführungsform gemäß Fig. 10 bis 12 wiederum entspricht im wesentlichen der
Ausführungsform gemäß Fig. 4 bis 6, wobei jedoch die Aussparungen 14 hier zur Hinterkante
der Seitenwandungen 4 und 5 offen ausgebildet sind. Die Gestaltung dieser Aussparungen
14 entspricht der Gestaltung der Aussparungen 14 bei der Ausführungsform gemäß Fig.
9.
[0026] In den Fig. 13 bis 15 ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform nach der Erfindung
gezeigt, welche wiederum hinsichtlich der konstruktiven Einzelheiten mit Ausnahme
der Konstruktion der Vakuumpumpen 18 den übrigen Ausführungsformen entspricht.
[0027] Bei dieser Ausführungsform sind lediglich die Aussparungen 15 in der Hinterkante
der Mittelwandung 3 vorgesehen. Die Aussparungen 15 sind in dem in Fig. 13 dargestellten
strömungslosen Zustand teilweise von den durchgehenden Hinterkanten der Seitenwandungen
4, 5 überdeckt. Wie insbesondere aus Fig. 15 ersichtlich, sind auf den Innenseiten
der Seitenwandungen 4, 5 Schieberkanäle 20, 21 vorgesehen, welche mit den Aussparungen
15 fluchten. Hierdurch erhalten die Seitenwandungen 4 und 5 bei Veränderung des Profils
die Funktion eines Steuerschiebers, indem bei schräger Anströmung und entsprechend
starker Verformung auf der Unterdruckseite der jeweilige Hohlraum 16 oder 17 gegenüber
der Vakuumpumpe 18 abgesperrt wird, so daß der gesamte Unterdruck lediglich auf der
Druckseite des umströmten Profils wirksam wird.
[0028] Wie sich aus der Betrachtung von Fig. 16 und 17 ergibt, wird bei achsparalleler Anstörmung
das Profil lediglich flacher gezogen.
[0029] In Fig. 16 und 17 sind schematisch die Strömungsverhältnisse durch Strömungspfeile
22 qngedeutet.
[0030] Wie sich aus Fig. 17 ergibt, ist bei entsprechender Verformung der Seitenwandung
5 auf der Unterdruckseite des umströmten Profils über den Steuerkanal 21 der Hohlraum
17 gegenüber der Vakuumpumpe 18 abgesperrt, so daß das gesamte, an der Hinterkante
11 erzeugte Vakuum in dem Hohlraum 16 wirksam wird. Hierdurch wird die auf der Leeseite
liegende Seitenwandung 4 in ein extrem flaches Profil gezogen, welches bei den dort
herrschenden Strömungsverhältnissen bevorzugt ist.
[0031] Diese Ausführungsform, bei welcher der Unterdruck sich über die Steuerschieberfunktion
abschaltet, bietet darüberhinaus noch den wesentlichen Vorteil, daß beispielsweise,
wenn der Unterdruck im hinteren Bereich außerhalb der Seitenwandung 5 vorliegt (in
der Betrachtungsweise gemäß Fig. 17), zu groß wird, d. h. wenn die Gefahr von Kavitationserscheinungen
gegeben ist, lediglich die Elastizität der Seitenwandung 5 überwunden werden muß,
so daß diese beispielsweise in die in Fig. 17 gestrichelt dargestellte Lage ausfedern
kann. Hierdurch wird der hydrodynamisch erzeugte Unterdruck in diesem Bereich sofort
ausgeglichen.
[0032] In Fig. 18 ist noch in der Schnittdarstellung eine Abwandlung gezeigt, welche bei
sämtlichen Ausführungsformen zur Anwendung gelangen kann. Wie gezeigt, ist die Mittelwandung
3 mit in Abständen übereinander angeordneten Versteifungsrippen 23, 24 versehen, welche
das minimal flachste Profil begrenzen. Anstelle dessen kann auch die Mittelwandung
3 in Form eines Profils ausgebildet werden.
[0033] Es wurde obenstehende Erfindung anhand von einigen Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Dem Fachmann auf dem Gebiet der Hydrodynamik sind sicher die verschiedensten Abwandlungen
dieser Ausführungsbeispiele offenbar, ohne vom Grundgedanken der Erfindung abzuweichen.
[0034] Sämtliche aus der Beschreibung, den Ansprüchen und Zeichnungen hervorgehenden Merkmale
und Vorteile der Erfindung, einschließlich konstruktiver Einzelheiten und räumlicher
Anordnungen, können sowohl für sich als auch in beliebiger Kombination erfindungswesentlich
sein.
1. Vorrichtung zur Stabilisierung der Fahrtrichtung von Wasserfahrzeugen, insbesondere
Schwert oder Finne für Windsurfbretter, mit einer sich in das Wasser von der Unterseite
des Wasserfahrzeuges her erstreckenden Leitplatte, die im Querschnitt ein symmetrisches
Tragflügelprofil aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil der Leitplatte (1)
durch zwei unabhängig voneinander einzeln und asymmetrisch elastisch verformbare Seitenwandungen
(4, 5) gebildet ist, deren Form unter Vorspannung ihrer Eigenelastizität dem optimalen
Profil für niedrige Geschwindigkeiten entspricht und daß die Seitenwandungen (4, 5)
derart ausgebildet sind, daß sie durch die entsprechend den sich durch Strömungsgeschwindigkeit
und/oder Anströmrichtung ändernden Druckverhältnisse verformbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen Seitenwandungen
(4, 5) an der in Strömungsrichtung vorne liegenden Kante (6) einer starren Mittelwandung
(3) befestigt sind und im Bereich der der von der Mittelwandung (3) gebildeten Hinterkante
(11) der Vorrichtung (1) seitlich unter Eigenelastizität anliegen und daß die Seitenwandungen
(4, 5) mit den einander gegenüberliegenden Oberflächen der Mittelwandung (3) zwei
im wesentlichen geschlossene Hohlräume (16, 17) bilden, und daß im Bereich der Berührungslinien
zwischen den elastischen Seitenwandungen (4, 5) und der Mittelwandung (3) Aussparungen
(14, 15) vorgesehen sind, welche derart geformt sind, daß sie zusammen mit der Außenströmung
des Wassers Wasserstrahlpumpen (18) bilden.
3. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mittelwandung (3) aus Aluminium besteht, daß die Seitenwandungen (4, 5) aus Gummi
oder Kunststoff bestehen und daß die Seitenwandungen (4, 5) über ein Formteil (8)
einstückig miteinander verbunden sind und daß der Formteil (8) einen Profilkanal (12)
zur Aufnahme eines Profilabschnittes (13) an der Vorderkante der Mittelwandung (3)
aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hohlräume (16, 17) teilweise mit einem kompressiblen Material gefüllt sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aussparungen (14) in den Seitenwandungen (4, 5) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aussparungen (15) in der Hinterkante (11) der Mittelwandung (3) vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aussparungen (14, 15) in den Seitenwandungen (4, 5) und der Mittelwandung (3)
vorgesehen sind, derart, daß sie eine beide Hohlräume (16, 17) gemeinsam beaufschlagende
Vakuumpumpe (18) bilden.
8. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
auf der Innenseite der Seitenwandungen (4, 5) im Bereich deren Hinterkanten Schieberkanäle
(20, 21) vorgesehen sind, welche mit den Aussparungen (15) in der Hinterkante (11)
der Mittelwandung (3) fluchten und daß die Anordnung derart getroffen ist, daß bei
überschreiten bestimmbarer Profilformen der Seitenwandungen (4, 5) der oder die Hohlräume
(16, 17) gegenüber den Vakuumpumpen (18) abgesperrt sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
an der Mittelwandung (3) innere Abstützungen (23, 24) zur Begrenzung des Minimalprofils
vorgesehen sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützungen (23,
24) als profilierte Mittelwandung (3) oder als mit der Mittelwandung (3) verbundene
Rippen (23, 24) ausgebildet sind.