[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Schaltungsanordnung zur Verbesserung
der Wiedergabe alphanumerischer Zeichen und Grafik auf Rasterbildschirmen gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Auf Rasterlinien schreibenden Bildwiedergabegeräten werden leuchtende Punkte oder
Striche durch die Helligkeitssteuerung erzeugt. Dabei wird allgemein von der Ablenkgeschwindigkeit
des Strahls oder Leuchtflecks ausgegangen. Die Länge einer darzustellenden leuchtenden
Linie wird dabei angenommen als das Produkt aus Strahlablenkgeschwindigkeit und Zeit
gemäß folgender Formel:

wobei 1
L die Länge einer Linie, V
Str die Strahlablenkgeschwindigkeit und t
Imp die Steuerimpulsdauer für die Helligkeitssteuerung bedeuten.
[0003] Gleiches gilt, wenn auf einem bereits leuchtenden Feld eine dunkle Linie durch Dunkelsteuerung
geschrieben werden soll.
[0004] Nach diesem bekannten Prinzip erzeugte Schirmbilder aus alpha-numerischen Zeichen
oder Grafiksymbolen zeigen aber besonders dann ein unklares Aussehen, wenn das Zeichen
dunkel auf hellem Hintergrund erscheinen soll. Der Grund liegt darin, daß bei der
Erzeugung der Helligkeits-Steuerimpulse die endliche Ausdehnung des Leuchtflecks nicht
berücksichtigt ist.
[0005] Zu der Linienlänge 1L entsprechend dem Produkt aus Geschwindigkeit V
Str und Zeit tImp kommt nämlich noch die Breite b des Leuchtflecks hinzu und bildet so
erst die tatsächlich leuchtende Linienlänge. Eine leuchtende Linie ist so also immer
länger als sie eigentlich sein soll oder darf, was insbesondere dann ins Gewicht fällt,
wenn es sich um die kürzeste vorkommende Linie, den Punkt, handelt.
[0006] Besonders verschlechtert wird die Wiedergabequalität bei dunklen Zeichen auf hellem
Untergrund. Hierbei wird die Linie kürzer als erforderlich.geschrieben. Die Fig. 1
verdeutlicht diesen Zusammenhang.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Bildeindruck von Texten und Grafiken
auf Rasterbildschirmen, insbesondere bei der Wiedergabe von dunklen Zeichen auf hellem
Untergrund, ohne großen Aufwand zu verbessern.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0009] Eine Schaltungsanordnung zur Durchführung dieses Verfahrens ist in Anspruch 4 angegeben.
[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 und 3 bzw. 5 bis 7.
[0011] Insbesondere zeigt sich, daß durch die Verzögerung der Hell-Dunkel- oder der Dunkel-Hell-Flanke
des Steuerimpulses ein dunkler Strich gegenüber einem hellen oder ein heller Strich
gegenüber einem dunklen länger gemacht werden kann. Durch Umpolen der in der erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung vorgesehenen Diode kann die andere Impulsflanke verzögert werden.
Wird der vorgesehene Widerstand als Trimmwiderstand ausgebildet, kann die Verzögerungszeit
eingestellt und so unterschiedlichen Anforderungen angepaßt werden.
[0012] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren läßt sich nicht nur der Bildeindruck von Texten
und Grafiken auf Monitoren, insbesondere bei der Wiedergabe von dunklen Zeichen auf
hellem Untergrund, deutlich verbessern, sondern auch eine Anwendung in CRT-Controllern
(bei unbekannten Eigenschaften des Datenmonitors) und Datenmonitoren (bei un-Lekannter
Steuersignalform) erreichen, besonders bei hoher Zeichenzahl pro Zeile und dazu relativ
niedriger Grenzfrequenz der Helligkeits-Steuerstufe oder bei relativ großen Leuchtfleckabmessungen.
[0013] Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungsfiguren beispielsweise
näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Linienerzeugung bekannter Verfahren,
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Linienerzeugung bekannter Verfahren bei zu
geringer Grenzfrequenz des Datenmonitors,
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Linienerzeugung zur Erläuterung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, und
Fig. 4 eine Schaltungsanordnung mit zugeordnetem Impulsdiagramm zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0014] In Fig. 1 kennzeichnet die oben dargestellte Impulsfolge den Helligkeits-Steuerimpuls.
Die darunter befindlichen und zueinander im Abstand gezeichneten, gepunkteten durchgehenden
Bereiche 1, l' stellen benachbarte Leuchtspuren oder "Zeilen" des Schreibstrahls dar.
In der Mitte zwischen den beiden "Zeilen" 1, 1' sind ein gepunkteter Bereich 2 und
ein gepunkteter Bereich 4 unterhalb ihres jeweils zugehörigen Impulses dargestellt.
Dabei kennzeichnen die beiden Bereiche 2 und 4 jeweils einen zu breiten hellen "Punkt"
bzw. "Strich". Demzufolge ist der zwischen diesen beiden Bereichen 2 und 4 befindliche
Bereich 3 oder dunkle "Punkt" zu schmal.
[0015] Ist die Linie ("Strich") zwei "Punkte" lang, dann ist der Fehler zwar absolut gesehen
gleich groß, relativ ist der Fehler jedoch etwas geringer und wird vom Auge auch weniger
stark wahrgenommen.
[0016] Ist die Frequenz des Steuersignals im Hinblick auf die Grenzfrequenz des Monitors
zu hoch, dann wird das Steuersignal zu einem Trapez oder sogar zu einem Dreieck verformt,
was in Fig. 2 dargestellt ist, die einen zu kurzen hellen, aber einen zu langen dunklen
Punkt zeigt. Die Verformung des Steuerimpulses hat zur Folge, daß die leuchtenden
Punkte kürzer erscheinen als die dunklen Punkte oder daß die leuchtenden Punkte sogar
dunkler erscheinen als leuchtende Linien.
[0017] Fig. 2a zeigt wieder die ursprüngliche Impulsfolge (Helligkeits-Steuerimpuls) und
Fig. 2b die Impulsfolge am Ausgang der Helligkeitssteuerstufe mit den verformten SteuerimpulsenJ
In Fig. 2c sind wieder die beiden benachbarten "Zeilen" 1 und 1' dargestellt. In der
dazwischenliegenden Leuchtspur des Strahls sind - entsprechend den verformten Impulsen
gemäß Fig. 2b - ein zu kurzer heller "Punkt" 5 bzw. eine zu kurze helle Linie 7 und
ein zwischen diesen beiden befindlicher, zu breiter dunkler "Punkt" 6 gezeichnet.
Für den optischen Eindruck ist nur der Teil des Impulses wirksam, der die größte Helligkeit
erzeugt, d.h. vom Auge wird eigentlich nur der, der Spitze des Dreiecks entsprechende
Linienteil, wahrgenommen.
[0018] In Fig. 3, die schematisch dargestellt die Linienerzeugung des erfindungsgemäßen
Verfahrens erläutert, ist oben wieder die ursprüngliche Impulsfolge dargestellt (Fig.
3a). Ausgehend von der Darstellung in Fig. 1 kann die Bildwiedergabe verbessert werden,
wenn die Impulsdauer für helle Linien verkürzt und die Impulsdauer für dunkle Linien
verlängert wird. Dies geschieht gemäß Fig. 3b und gemäß der Erfindung durch eine korrigierte
Impulsfolge, bei der die Anstiegsflanken um Δt verzögert sind; die Impulsflanke beim
Übergang von Dunkel auf Hell wird zeitlich verzögert, während die Flanke beim Übergang
von Hell auf Dunkel unbeeinflußt bleibt. , Die Leuchtspur des Strahls (zwischen den
beiden benachbarten "Zeilen" 1 und 1') gemäß Fig. 3c zeigt einen hellen "Punkt" 8
und eine helle Linie 10 entsprechend ihren jeweils zugehörigen Impulsen und zwischen
den beiden Linien 8 und 10 einen dunklen "Punkt" 9, der gleichlang wie der helle "Punkt"
8 ist.
[0019] Tatsächlich hat der Leuchtfleck keine scharf begrenzende Umrißlinie; vielmehr verringert
sich die Helligkeit mit zunehmendem Durchmesser, doch wird das mit bloßem Auge nicht
so wahrgenommen. Für das Maß der Flankenverzögerung ist der optische Eindruck bestimmend.
Sie muß, abhängig von Leuchtfleckgröße, Ablenkgeschwindigkeit und Steuerimpulsdauer
so bemessen sein, daß ein heller Punkt und ein dunkler Punkt gleich lang erscheinen.
[0020] Ist - wie in Verbindung mit Fig. 2 erläutert - die Grenzfrequenz des Monitors zu
gering, kann in diesem Fall der Bildeindruck dadurch verbessert werden, daß die Dunkel-Hell-Flanke
unverändert bleibt, während die Hell-Dunkel-Flanke verzögert wird.
[0021] Ist die Flankensteilheit noch geringer als dargestellt, erreicht der Impuls nicht
den Scheitelwert, und der einzelne Leuchtpunkt erscheint dunkler als ein Strich. Durch
die Verzögerung der Hell-Dunkel-Flanke kann der Impuls den Scheitelwert erreichen
und sogar Trapezform annehmen. Als Folge davon erreicht auch der Leuchtpunkt seine
volle Helligkeit und wird breiter.
[0022] Fig. 4 zeigt ein einfaches Ausführungsbeispiel einer * Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
[0023] Gemäß Fig. 4a sind eine Diode D und ein Widerstand R parallelgeschaltet. Der gemeinsame
Verbindungspunkt dieser Parallelschaltung und eines am Ausgang dazu gegen Masse geschalteten
Kondensators C ist mit dem Eingang eines Schmitt-Triggers ST verbunden, dessen negierter
Ausgang mit dem Eingang eines Inverters I verbunden ist.
[0024] Die der Fig. 4a zugeordnete Fig. 4b zeigt ein Impulsdiagramm, dessen einzelne Impulsfolgen
α, β, γ, s die an den jeweils entsprechend gekennzeichneten Stellen in der Fig. 4a
auftretenden Impulse darstellt.
[0025] Durch Umpolen der Diode D kann die andere Flanke verzögert werden. Wird der Widerstand
R als Trimmwiderstand ausgebildet, kann die Verzögerungszeit eingestellt und so unterschiedlichen
Anforderungen angepaßt werden. Ein wesentlich vereinfachter Aufbau der Schaltungsanordnung
ergibt sich, wenn der Schmitt-Trigger ST beispielsweise in integrierter TTL-Technik
aufgebaut ist.
1. Verfahren zur Verbesserung der Wiedergabe alphanumerischer Zeichen und Grafik auf
Rasterbildschirmen, bei welchem die diese Zeichen oder Grafiksymbole ergebenden Punkte
oder Striche durch eine entsprechende, impulsgesteuerte Helligkeitssteuerung erzeugt
werden, dadurch gekennzeichnet , daß die Hell-Dunkel- oder Dunkel-Hell-Flanken des
Steuerimpulses zur Helligkeitssteuerung des Rasterbildschirmes zeitlich verzögert
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Verzögerungszeit einstellbar
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß durch Umschaltung die Hell-Dunkel-Flanken
oder die Dunkel-Hell-Flanken verzögert werden.
4. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß der gemeinsame Verbindungspunkt von einer, mit
einem Widerstand (R) parallelgeschalteten Diode (D) und einem am Ausgang dieser Parallelschaltung
gegen Masse geschalteten Kondensator (C) mit dem Eingang eines Schmitt-Triggers (ST)
verbunden ist, dessen negierter Ausgang an den Eingang eines Inverters (I) angeschlossen
ist, um einen, gegenüber dem Eingangsimpuls gleichsinnigen Ausgangsimpuls zu erzeugen.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß der Widerstand
(R) als Trimmwiderstand ausgebildet ist.
6. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet , daß der Schmitt-Trigger
(ST) in integrierter TTL-Technik aufgebaut ist.
7. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Diode entgegengesetzt gepolt ist.