[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Trennschalter mit einem feststehenden, rohrförmigen
Kontaktstück und einem bewegbaren, rohrförmigen Schaltstift, der in einem feststehenden
Außenteil geführt ist und in seinem Innern einen unter Federwirkung bringbaren, relativ
zum Schaltstift bewegbaren Hilfsschaltstift enthält, der mit einem Hilfskontaktstück
des feststehenden Kontaktstückes verbindbar ist.
[0002] Ein bekannter Trennschalter dieser Art (Siemens-Betriebsanleitung SW 8378 - 220 "Lasttrennschalter
3CB, 10 kV", Seiten 102/1 bis 102/3) ist als Lasttrennschalter ausgebildet und weist
einen Hilfsschaltstift auf, damit bei der Ausschaltbewegung ein Lichtbogen nur zwischen
einem sogenannten Gleitschaltstück und einem Abbrennring des Schaltstiftes gebildet
wird, weil durch diesen Lichtbogen Gas aus dem Isolierstoff des feststehenden Außenteiles
abgespalten wird, das unter Entionisierung der Schaltstrecke mit kräftiger Strömung
aus dem Löschtopf entweicht. Eine Löschvorrichtung ist bei dem bekannten Lasttrennschalter
zwischen dem feststehenden Kontaktstück und dem Schaltstift nicht vorgesehen, sc daß
zwischen diesen beiden Kontaktelementen beim Ausschalten eine galvanische Verbindung
über den Hilfsschaltstift so lange aufrecht erhalten werden.muß, bis die Schaltstrecke
nach Löschung des Lichtbogens unterbrochen ist. Danach wird der Hilfsschaltstift aus
dem Hilfskontaktstück des feststehenden Kontaktstückes herausgerissen, so daß der
Trennschalter sichtbar aufgetrennt ist.
[0003] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, einen Trennschalter vorzuschlagen, der auch
bei einer Ausführung für höhere Spannungen und den dabei notwendigen großen Trennstrecken
kurze Vorüberschlagszeiten aufweist, ohne eines besonders schnell arbeitenden Antriebs
zu bedürfen. Dabei wird unter Vorüberschlagszeit die Zeit verstanden, während ein
Lichtbogen zwischen dem feststehenden Kontaktstück und dem bewegbaren Schaltstift
während des Schaltvorganges auftritt.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe trägt bei einem Trennschalter der eingangs angegebenen
Art erfindungsgemäß der Schaltstift an seinem dem Kontaktstück zugewandten vorderen
Ende eine Klinke, die mit einem Ansatz am vorderen Ende des Hilfsschaltstiftes zusammenwirkt;
am Außenteil ist eine weitere Klinke gehalten, die mit einem Ansatz am hinteren Ende
des Hilfsschaltstiftes zusammenwirkt, und im Schaltstift ist ein Steuerelement längsbewegbar
angeordnet, zwischen dem und den Ansätzen des Hilfsschaltstiftes jeweils eine Feder
liegt; das Steuerelement ist über einen übersetzenden Antrieb mit dem Schaltstift
verbunden und die Klinken betätigbar geführt.
[0005] Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Trennschal.- ters besteht darin, daß
bei der Einschaltbewegung der Hilfsschaltstift erheblich schneller in Verbindung mit
dem Hilfskontaktstück als der Schaltstift mit dem feststehenden Kontaktstück gelangt,
wodurch die Vorüberschlagszeit beim Einschaltvorgang erheblich verkürzt ist. Entsprechendes
gilt beim Ausschaltvorgang, weil eine Kontaktgabe zwischen dem Hilfsschaltstift und
dem Hilfskontaktstück noch für eine gewisse Zeit nach der Trennung zwischen dem Schaltstift
und dem Kontaktstück aufrechterhalten wird und dann erst unter der Einwirkung einer
Feder der Hilfsschaltstift schlagartig aus dem Hilfskontaktstück gelöst wird. Ein
weiterer Vorteil wird darin gesehen, daß die Verkürzung der Vorüberschlagszeiten mit
einem bisher üblichen, verhältnismäßig langsam arbeitenden Antrieb erreicht werden
kann, so daß es bei der Verwendung eines kostengünstigen, langsam arbeitenden Antriebs
bleiben kann.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Trennschalter kann der übersetzende Antrieb in unterschiedlicher
Weise ausgebildet sein, beispielsweise aus einem Zahnantrieb bestehen. Aus konstruktiven
Gründen und im Hinblick auf eine möglichst kostengünstige Herstellung erscheint es
jedoch vorteilhafter, wenn der übersetzende Antrieb ein Seiltrieb ist und zwei Umlenkrollen
enthält, die am Schaltstift in einem vorgegebenen axialen Abstand voneinander gelagert
sind; ein Seil ist mit seinem einen Ende an einem im Bereich des hinteren Endes des
Hilfsschaltstiftes liegenden Punkt des Außenteiles befestigt, um die diesem Punkt
ferner liegende eine Umlenkrolle und dann um die näher liegende andere Umlenkrolle
geführt und schließlich mit seinem anderen Ende an einem im geöffneten Zustand des
Trennschalters der einen Umlenkrolle benachbarten, zwischen den Umlenkrollen liegenden
Punkt des Außenteiles angebracht; das Steuerelement ist mit dem Abschnitt des Seiles
verbunden, der im geöffneten Zustand des Trennschalters zwischen den Umlenkrollen
liegt. Damit ist durch einen verhältnismäßig einfach gestalteten Antrieb erreicht,
daß sich das Steuerelement unter Zusammendrücken der einen Feder schneller als der
Schaltstift bewegt, so daß nach Auslösen der den Hilfsschaltstift an seinem vorderen
Ende mittels des Ansatzes haltenden Klinke der Hilfsschaltstift hervorschnellen und
eine beschleunigte Kontaktgabe mit dem Hilfskontaktstück bewirken kann.
[0007] Das Steuerelement des erfindungsgemäßen Trennschalters kann ebenfalls unterschiedlich
ausgebildet sein; als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn das Steuerelement
aus einem auf dem Hilfsschaltstift gleitenden scheibenförmigen Teil und einem im rechten
Winkel dazu angebrachten Betätigungsteil für die Klinken besteht.
[0008] Zur Erläuterung der Erfindung ist in der Figur ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Trennschalters schematisch in zehn verschiedenen Stellungen gezeigt.
[0009] Wie die Darstellung 1 der Figur erkennen läßt, weist das dargestellte Ausführungsbeispiel
einen Schaltstift 1 auf, der in einem feststehenden Außenteil 2 längsbewegbar gehalten
ist. Dem Schaltstift 1 gegenüber ist ein feststehendes Kontaktstück 3 angeordnet.
Die Strecke zwischen dem feststehenden Außenteil 2 und dem feststehenden Kontaktstück
3 wird als Trennstrecke T bezeichnet.
[0010] Innerhalb des Schaltstiftes 1 ist ein Hilfsschaltstift 4 längsbewegbar angeordnet.
Der Hilfsschaltstift 4 ist an seinem dem festen Kontaktstück 3 zugewandten vorderen
Ende 5 mit einem Ansatz 6 versehen; einen ähnlichen Ansatz 7 weist der Hilfsschaltstift
4 an seinem hinteren Ende 8 auf. Auf dem Hilfsschaltstift 4 ist ferner ein Steuerelement
9 gleitbar angeordnet. Dieses Steuerelement 9 ist mit einem scheibenförmigen Teil
10 versehen, an dem ein rechtwinklig dazu verlaufendes Betätigungsteil 11 angebracht
ist.
[0011] Das Steuerelement 9 ist mit seinem in der Darstellung 1 oberen Ende an einem Abschnitt
12 eines Seiles 13 befestigt. Dieses Seil 13 ist mit seinem einen Ende 14 an einem
Befestigungspunkt 15 angebracht, der auf dem feststehenden Außenteil 2 liegt. Ausgehend
von dem Befestigungspunkt 15 ist das Seil um eine Umlenkrolle 16 geführt, die in der
Nähe des vorderen Endes des Schaltstiftes 1 an diesem angebracht ist. Von dieser einen
Umlenkrolle 16 ist das Seil 13 um eine weitere Umlenkrolle 17 geführt, die in einem
vorgegebenen axialen Abstand von der einen Umlenkrolle 16 auf dem Schaltstift 1 gelagert
ist. Von der weiteren Umlenkrolle 17 läuft das Seil zu einem Befestigungspunkt 18,
der ebenso wie der Befestigungspunkt 15 auf dem Außenteil 2 liegt. Der Befestigungspunkt
18 befindet sich im ausgeschalteten Zustand des Trennschalters in der Nähe der einen
Umlenkrolle 16, aber im Bereich zwischen den beiden Umlenkrollen 16 und 17.
[0012] Auf dem Hilfsschaltstift 4 befinden sich zwei Federn 19 und 20, die jeweils zwischen
dem scheibenförmigen Teil 10 des Steuerelementes 9 und den Ansätzen 6 bzw. 7 des Hilfsschaltstiftes
4 liegen.
[0013] An dem Schaltstift 1 ist eine Klinke 21 angelenkt, die mittels einer Druckfeder 22
in Richtung auf den Hilfsschaltstift 4 gedrückt wird. Eine weitere Klinke 23 ist an
dem Außenteil 2 angelenkt und durch eine weitere Druckfeder 24 ebenfalls in Richtung
auf den Hilfsschaltstift 4 gedrückt. Beide Klinken 21 und 23 sind so angeordnet, daß
sie im Arbeitsbereich des Betätigungsteiles 11 des Steuerelementes 9 liegen.
[0014] Zur weiteren Erläuterung des erfindungsgemäßen Trennschalters wird auf die weiteren
Darstellungen der Figur Bezug genommen, in denen der Trennschalter in seinen verschiedenen
Zuständen dargestellt ist.
[0015] Die Darstellung 2 zeigt, daß aufgrund einer nicht dargestellten, äußeren Betätigung
des Schaltstiftes 1 dieser um ein kleines Stück nach rechts in Richtung auf das feststehende
Kontaktstück 3 bewegt worden ist, wobei das Steuerelement 9 von dem Seil 13 soweit
nach rechts bewegt worden ist, daß aufgrund der dabei verursachten Spannung der
[0016] Feder 19 der Ansatz 6 des Hilfsschaltstiftes 4 gegen einen Anschlag 25 der Klinke
21 gedrückt wird. Im Verlaufe der weiteren Betätigung des Schaltstiftes 1 wird die
Feder 19 immer stärker gespannt, weil aufgrund des Seilantriebes das Steuerelement
einen doppelt so weiten Weg wie der Schaltstift 1 zurücklegt. Das Steuerelement 9
gelangt schließlich in eine solche Stellung, wie sie die Darstellung 3 zeigt. In dieser
Stellung wird durch einen Haken 26 des Betätigungsteiles 11 die Klinke 21 nach unten
geschwenkt und dadurch der Ansatz 6 des Hilfsschaltstiftes 4 freigegeben. Der Hilfsschaltstift
4 schnellt daraufhin in eine Stellung vor, wie sie die Darstellung 4 zeigt. In dieser
Darstellung ist eine galvanische Verbindung zwischen dem Hilfsschaltstift 4 und einem
nicht dargestellten Hilfskontaktstück im feststehenden Kontaktstück 3 hergestellt.
Schaltstift 1 bzw. Hilfsschaltstift 4 und das Kontaktstück haben nunmehr dasselbe
Potential.
[0017] Wird der Schaltstift 1 noch weiter in Richtung auf das feststehende Kontaktstück
3 bewegt, dann wird der Befestigungspunkt des scheibenförmigen Teils 10 des Steuerelementes
9 um die eine Umlenkrolle 16 geführt und nimmt schließlich eine Lage ein, wie sie
die Darstellung 5 wiedergibt. Dadurch wird der Hilfsschaltstift noch weiter in das
Hilfskontaktstück eingeschoben. Bei noch weiterem Vorschieben des Schaltstiftes 1
bewegt sich nunmehr das Steuerelement nicht mehr weiter vorwärts, sondern bleibt in
der in der Darstellung 5 gezeigten Stellung; der Schaltstift 1 hingegen gelangt in
Eingriff mit dem feststehenden Kontaktstück 3, und die Einschaltbewegung ist beendet;
der Trennschalter ist geschlossen. Dies zeigt die Darstellung 6 der Figur.
[0018] Beim Ausschalten des Trennschalters wird der Schaltstift 1 in Richtung des Pfeiles
27 (vgl. Darstellung 7) bewegt, wobei das Steuerelement
'9 aufgrund des Seilantriebes schließlich wieder in eine Stellung gelangt, wie sie die
Darstellung 7 zeigt. In dieser Lage ist der Ansatz 7 am hinteren Ende 8 des Hilfsschaltstiftes
4 gegen einen Anschlag 28 der weiteren Klinke 23 geführt, und es beginnt nun bei der
weiteren Rückwärtsbewegung des Schaltstiftes 1 und der damit einhergehenden Bewegung
des Steuerelementes 9 ein Vorspannen der Feder 20. Erreicht das Steuerglied aufgrund
der Bewegung des Schaltstiftes 1 die in der Darstellung 8 gezeigte Position, dann
wird von einem Haken 29 des Betätigungsteiles 11 die weitere Klinke 23 nach unten
geschwenkt und damit der Ansatz 7 des Hilfsschaltstiftes 4 freigegeben. Der Hilfsschaltstift
4 schnellt daher in Richtung des Pfeiles 30 zurück, wodurch die galvanische Verbindung
zwischen seinem vorderen Ende und dem nicht dargestellten Hilfskontaktstück aufgetrennt
wird. Dies ist in der Darstellung 9 wiedergegeben. Wird nun - wie es die Darstellung
10 zeigt - der Schaltstift 1 in seine Ausgangslage zurückgebracht, dann nimmt auch
das Steuerelement 9 wieder seine ursprüngliche Lage ein; auch der Hilfsschaltstift
4 befindet sich mit seinem vorderen Ende wieder innerhalb des Schaltstiftes 1.
[0019] Es zeigt sich also, daß es bei dem erfindungsgemäßen Trennschalter mit verhältnismäßig
geringem Aufwand gelingt, das Steuerelement doppelt so schnell wie den Schaltstift
bis zu einer bestimmten Stellung anzutreiben, wodurch der Hilfsschaltstift unter die
Vorspannung einer Feder gebracht wird und bei seiner Freigabe schlagartig eine Kontaktgabe
herbeiführt, längst bevor der Schaltstift in Kontakt mit dem feststehenden Kontaktstück
gelangt ist. Auf diese Weise ist beim Einschaltvorgang eine kurze Vorüberschlagszeit
erreicht. Bei der Ausschaltbewegung ist bei dem erfindungsgemäßen Trennschalter die
Bewegung des Steuerelementes gegenüber dem Schaltstift zunächst verzögert, und es
wird danach eine weitere Feder vorgespannt, wodurch sich nach Auslösen dieser Feder
eine Unterbrechung des Kontaktes zwischen Hilfsschaltstift und Hilfskontaktstück zu
einem Zeitpunkt erreichen läßt, zu dem der Schaltstift sich weitestgehend von dem
feststehenden Kontaktstück entfernt hat.
1. Trennschalter mit einem feststehenden, rohrförmigen Kontaktstück und einem bewegbaren,
rohrförmigen Schaltstift, der in einem feststehenden Außenteil geführt ist und in
seinem Innern einen unter Federwirkung bringbaren, relativ zum Schaltstift bewegbaren
Hilfsschaltstift enthält, der mit einem Hilfskontaktstück des feststehenden Kontaktstückes
verbindbar ist , dadurch gekenn- zeichnet, daß der Schaltstift (1) an seinem dem Kontaktstück
(3) zugewandten vorderen Ende eine Klinke (22) trägt, die mit einem Ansatz (6) am
vorderen Ende (5) des Hilfsschaltstiftes (4) zusammenwirkt, daß am Außenteil (2) eine
weitere Klinke (23) gehalten ist, die mit einem Ansatz (7) am hinteren Ende (8) des
Hilfsschaltstiftes (4) zusammenwirkt, daß im Schaltstift (1) ein Steuerelement (9)
längsbewegbar angeordnet ist, zwischen dem und den Ansätzen (6, 7) des Hilfsschaltstiftes
(4) jeweils eine Feder (19, 20) liegt, und daß das Steuerelement (9) über einen übersetzenden
Antrieb (13) mit dem Schaltstift (1) verbunden und die Klinken (22, 23) betätigbar
geführt ist.
2. Trennschalter nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet , daß der übersetzende Antrieb
ein Seiltrieb ist und zwei Umlenkrollen (16, 17) enthält, die am Schaltstift (1) in
einem vorgegebenen axialen Abstand voneinander gelagert sind, daß ein Seil mit seinem
einen Ende (14) an einem im Bereich des hinteren Endes des Hilfsschaltstiftes (4)
liegenden Punkt (15) des Außenteils (2) befestigt ist, um die diesem Punkt (15) ferner
liegende Umlenkrolle (16) und dann um die näherliegende andere Umlenkrolle (17) geführt
und schließlich mit seinem anderen Ende an einem im geöffneten Zustand des Längstrennschalters
der einen Umlenkrolle (16) benachbarten, zwischen den Umlenkrollen (16, 17) liegenden
Punkt (18) des Außenteils (2) angebracht ist und daß das Steuerelement (9) mit dem
Abschnitt des Seiles (13) verbunden ist, der im geöffneten Zustand des Längstrennschalters
zwischen den Umlenkrollen (16, 17) liegt.
3. Trennschalter nach Anspruch 1 oder 2 , dadurch gekennzeichnet , daß das Steuerelement
(9) aus einem auf dem Hilfsschaltstift (4) gleitenden scheibenförmigen Teil (10) und
einem im rechten Winkel dazu angebrachten Betätigungsteil (11) für die Klinken (22,
23) besteht.