[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Die in den bisher bekannten Vorrichtungen dieser Art verwendeten Abtaster arbeiten
in der Regel mit "normalem" Licht. Die Abtastung erfolgt im wesentlichen senkrecht
zur Packungsebene, entweder mit Durchlicht oder mit Reflexionslicht. Die Anwendung
von Durchlicht ist nur bei noch "offenen" Packungen möglich, das heisst vor der Applikation
der zumeist aus Aluminium bestehenden Verschluss- oder Deckfolie. Diese Variante ist
vor allem deshalb nachteilig, weil nicht mit absoluter Sicherheit ausgeschlossen werden
kann, dass nach der Abtastung bzw. vor dem Versiegeln mit der Aluminiumfolie Tabletten
aus den Näpfen herausfallen. Die Reflexionslichtvariante arbeitet bei klar durchsichtigen
Napffolien in der Regel zufriedenstellend, versagt jedoch bei weiss -opaken Napffolien.
[0003] Weiss-opake Napffolien werden insbesondere wegen der "Kindersicherheit" der Packung
in zunehmendem Masse gefordert. Da es bekannt ist, dass solche Folien für Infrarot-Licht
mehr oder weniger durchlässig sind, wurde auch bereits versucht, Vorrichtungen der
im Oberbegriff des Anspruchs 1 beschriebenen Art mit Infrarot-Lichtabtastern auszustatten.
Bei der Durchlichtvariante sind die Ergebnisse gut,doch hat diese die oben erwähnten
Nachteile.Die Reflexionslichtvariante hat sich für Infrarot-Licht nicht bewährt, da
die Reflexionseigenschaften des Infrarotlichtes, insbesondere wenn es eine weisse
opake Schicht durchdringen muss, unzureichend sind.
[0004] Ziel der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 beschriebenen
Art so zu verbessern, dass die Abtastung sowohl für Packungen mit durchsichtigen als
auch weiss-opaken Napffolien an der geschlossenen (fertigen) Packung durchführbar
ist und in beiden Fällen absolut zuverlässige Ergebnisse liefert.
[0005] Es wurde gefunden, dass diese Aufgabe auf überraschend einfache Weise durch die im
Kennzeichen des Anspruchs 1 angeführte Merkmalskombination lösbar ist.
[0006] Die Erfindung ermöglicht somit erstmalig die Anwendung der Durchlichtabtastung auf
durch Metallfolien verschlossene Durchdrückpackungen.
[0007] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in ihren wesentlichen Aspekten in
den Unteransprüchen beschrieben.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 eine vereinfachte schematische Darstellung einer Formpackmaschine,
Fig. 2 eine Detailansicht in Richtung des Pfeiles II der Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III der Fig. 2 und
Fig. 4 ein Detail der elektrischen Schaltung.
[0009] Fig. 1 zeigt eine vereinfachte schematische Darstellung einer Formpackmaschine 1
mit einer Folienbahn 2. An der Folienbahn 2 ist eine Abtasterkombination 3 angeordnet,
welche die Näpfe der in Richtung des Pfeiles TR durchlaufenden Durchdrückpackungen
laufend optoelektrisch mit Infrarotlicht abtastet und die so gewonnenen Signale bzw.
Signaländerungen an den Empfängern über eine mehradrige Leitung 4 an eine Auswertelektronik
5 abgibt. Die Auswertelektronik 5 steuert über eine weitere mehradrige Leitung 6 nach
Massgabe der durch die Abtastung gewonnenen Signale eine Weiche 7. Die Weiche 7 lenkt
diejenigen Durchdrückpackungen, in welchen nicht alle Näpfe gefüllt sind in einen
Ausschussbehälter 8. Die komplett gefüllten Durchdrückpackungen werden über eine Transportstrecke
9 zum Verpacken in Faltschachteln in eine Kartoniermaschine(nicht dargestellt) weitergeleitet.
Die Abtastung und Auswertung der Abtastsignale wird weiter unten ausführlicher beschrieben.
[0010] Gemäss den Fig. 2 und 3 umfasst die Abtasterkombination (3, Fig. 1) z.B. fünf oder
nach Bedarf mehr oder weniger Elemente 10a-10e, welche auf einem senkrecht zur Folienbahn
2 verlaufenden Träger montiert sind. Dieser Träger ist darstellungsgemäss durch zwei
senkrecht zur Transportrichtung TR unterhalb der Folienbahn 2 verlaufende Stäbe 11
gebildet, auf welchen die Abtasterelemente 10a-10e mit entsprechenden Bohrungen 12
aufgefädelt und mittels Feststellschrauben 13 fixiert sind. Die Stäbe 11 sind ihrerseits
am Maschinenrahmen lösbar befestigt (nicht dargestellt).
[0011] Die mit PAK bezeichneten Durchdrückpackungen durchlaufen in Richtung des Pfeiles
TR die Abtasterelemente 10a-10e. Die Abtasterelemente l0a-l0e sind auf den Stäben
so positioniert, dass sie einerseits genau zwischen den Spuren 15a-15d der Näpfe 14a-14d
liegen. Sie können zusätzlich auch als Führungen für die Folienbahn dienen. Zur Verbesserung
des Führungseffektes können die Abtasterelemente mit keilförmigen Anlaufflächen 16
ausgestattet sein.
[0012] Die inneren Abtasterelemente 10b-10d sind mit je einem Infrarotsender 17b-17d und
je einem Infrarotempfänger 18b-18d bestückt. Diese Sender und Empfänger sind einerseits
an den einzelnen Abtastelementen gegenseitig versetzt und anderseits so angeordnet,
dass in benachbarten Abtasterelementen die Sender und Empfänger sich genau gegenüberstehen.
Die am Rande liegenden beiden Abtasterelemente 10a und 10e sind sinngemäss mit nur
einem Sender 17a bzw. Empfänger 18e ausgestattet. Selbstverständlich und wie dargestellt
können insbesondere zur Vereinfachung der Ersatzteilhaltung am Rande auch die gleichen
Abtasterelemente wie innen verwendet werden und beim Abtastelement 10a der Empfänger
18a und beim Abtastelement 10e der Sender 17c unbenützt bleiben. (Beliebige Erweiterung
nach Bedarf an Folienbahnen möglich).
[0013] Die Sender 17a-17d und die Empfänger 18b-18e sind durch Infrarotleuchtdioden bzw.
Infrarot-Empfangsdioden gebildet. Im elektrischen Teilschaltplan der Fig. 4 sind diese
Dioden sinngemäss mit D17a-D17d bzw. D18b-D18e bezeichnet. Weiter sind in diesem Schaltschema
bezeichnet: mit T ein Potentiometer, mit R1-R8 Justierwiderstände und mit Vl-V4 Verstärker.
Die Leuchtdioden D17a-D17d liegen über die Justierwiderstände R1-R4 an der Gleichspannung
U und die Empfangsdioden D18b-D18e über die Justierwiderstände R5-R8 an der Gleichspannung
Ub.
[0014] Das Potentiometer T dient zur Einstellung der Leuchtstärke der Infrarot-Leuchtdioden
D17a-D17d. Dadurch ist eine Anpassung an die Napffolie bzw. deren Infrarotdurchlässigkeit
möglich. Die Widerstände Rl-R8 dienen zum einmaligen Justieren der Dioden und zur
Strombegrenzung.
[0015] Im unbeleuchteten Zustand sind die Infrarot-Empfangsdioden D18b-D18e hochohmig. Die
Einstellung kann so erfolgen, dass die Spannung an den Punkten P1-P4 etwa 0 Volt und
die Spannung an den Verstärkungsausgängen Al-A4 etwa 80 % Ub beträgt.
[0016] Im beleuchteten Zustand sind die Infrarot-Empfangsdioden D18b-D18e niederohmig, wobei
die Einstellung so erfolgen kann, dass die Signalspannung an den Punkten Pl-P4 etwa
80 % Ub und diejenige an den Verstärkerausgängen ca. 0 Volt beträgt.
[0017] An die Ausgänge A1-A4 der Schaltung der Fig. 4 ist eine an sich bekannte Zähl- und
Auswertelogik 5 (Fig. 1) mit Impulsformer angeschlossen, z.B. das Gerät der Firma
Höfliger und Karg mit der Typenbezeichnung FTS V3.
[0018] Dieses Gerät ist mit einem einstellbaren Schwellenwertdetektor ausgerüstet und in
der Lage, auch Impulse mit relativ geringen Spannungsdifferenzen einwandfrei voneinander
zu unterscheiden.
[0019] Wie in den Fig. 2 und 3 durch Lichtpfeile angedeutet, unterbrechen mit Tabletten
TAB besetzte Näpfe 14a, 14c und 14d den Lichtstrom zwischen den Sende- und dem Empfangsdioden
praktisch vollständig. Leere Näpfe (Napf 14b) schwächen je nach der Infrarotdurchlässigkeit
der Napffolie den Lichtstrom nur mehr oder weniger stark ab. Es wurde gefunden, dass
auch bei praktisch allen handelsüblichen opaken Folien die Auswertelogik ohne Schwierigkeiten
so einstellbar ist (Schwellenwert), dass sie zwischen gefüllten und leeren Näpfen
zuverlässig unterscheiden kann.
[0020] Die Auswerteelektronik (5. Fig. 1) hat die Aufgabe, die Signale der Napfreihe, die
zu einer Durchdrückpackung gehören zu einem Signal zu kombinieren. Bei fehlen einer
Tablette bzw. bei einem Einzelsignal "schlecht" ist das Kombi-Signal auch auf "schlecht".
Die gesamten Schlechtsignale gehen zur Zählelektronik. Diese besteht aus Schieberegistern,
wobei für jede Durchdrückpackungsreihe eines vorhanden ist. Maschinentaktimpulse takten
nun das Schlechtsignal parallel zum Strangtransport bis zur Ausschussweiche 7. Die
bei Eintreffen der "schlechten Durchdrückpackungen" öffnet. Es wird jeweils nur die
einzelne schlechtgefüllte Durchdrückpackung ausgeschieden.
[0021] Die Abtasterelemente 10a-10e sind quer zur Transportrichtung TR der Packungen PAK
möglichst dünn, damit die Abtasteranordnung auch an Packungen mit sehr engen Napfabständen
angepasst werden kann. Mit handelsüblichen Dioden z.B. des Typs LD 271 A BPX 90 der
Firma Siemens konnte dank der versetzten Anordnung der Dioden die Breite der Abtaster
bereits bis auf etwa 3,5 mm reduziert werden. Die Abtasterelemente können aus Metall
gefertigt sein, wobei die Dioden in entsprechenden Ausnehmungen z.B. durch Kleben
befestigt und die elektrischen Leitungen durch Bohrungen geführt sind. Es ist auch
möglich, die Abtasterelemente aus Kunststoff zu giessen bzw. zu spritzen und dabei
in einem einzigen Arbeitsvorgang gleichzeitig die Dioden und Leitungen mit einzugiessen.
1. Vorrichtung zur Kontrolle von Durchdrückpackungen auf die Vollständigkeit der Füllung
aller Näpfe mit Tabletten, welche für jede einzelne Spur, welche die Näpfe auf einer
Transportbahn durchlaufen mit einem optoelektrischen Abtaster ausgestattet ist, dessen
Empfänger eine Auswerteschaltung steuert, die ihrerseits eine Weiche für die Ausscheidung
von unvollständig gefüllten Packungen stellt, dadurch gekennzeichnet, dass die optoelektrischen
Abtaster (17a-17e/18a-18e) mit Infrarotlicht arbeiten und die Näpfe (14a-14e) seitlich
abtasten.
2. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Infrarotsender
(17a-17e) und Empfänger (18a-18e) der einzelnen Abtaster in zwischen die Napfspuren
(15a-15d) passenden Elementen (10a-10e) eingebaut sind.
3. Vorrichtung gemäss Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in jedem Element (10a-10e)
auf der einen Seite ein Infrarotsender (17a-17e) und auf der gegenüberliegenden Seite
ein Infrarotempfänger (18a-18e) eingebaut ist.
4. Vorrichtung gemäss Anspruch 2 oder 3, das in den einzelnen Elementen (10a-10e)
die Sender (17a-17e) und Empfänger (18a-18e) gegenseitig versetzt angeordnet sind.
5. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass alle
Elemente auf einem gemeinsamen Träger montiert sind.
6. Vorrichtung gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Elemente (10a-10e)
bezüglich ihrer geometrischen Lage und Anzahl wahlweise einstellbar sind.
7. Vorrichtung gemäss Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger durch
parallele Stäbe (11) gebildet und die Elemente (10a-10e) auf diesen aufgefädelt und
mittels Feststellschrauben (13) in den gewünschten Positionen fixierbar sind.
8. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass bezüglich
der Transportrichtung (TR) der Packungen (PAK) die Einlaufseiten der Elemente im wesentlichen
keilförmig (16) sind.
9. Vorrichtung gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Infrarotsender (17a-17e) Infrarot-Leuchtdioden (D17a-D17e) und die Infrarotempfänger
(18a-18e) Infrarot-Empfangsdioden (D18a-D18e) sind.
Bezugszeichenliste
1 Formpackmaschine
2, 9 Transportstrecke, Folienbahn
3 Abtasterkombination
4,6 elektrische Leitungen (mehradrig)
5 Auswerteelektronik/logik
7 Weiche
8 Ausschussbehälter
10a-10e Abtasterelemente
11 Stäbe (Träger)
12 Bohrungen
13 Feststellschrauben
14a-14d Näpfe
15a-15d Spuren der Näpfe
16 Anlaufflächen der Abtasterelemente 10a-10e
17a-17e Infrarotsender
18a-18e Infrarotempfänger
D17a-D17e Infrarot-Leuchtdioden
D18a-D18e Infrarot-Empfangsdioden
Rl-R8 Ohm'sche Widerstände
V1-V4 Verstärker
Al-A4 Verstärkerausgänge
P1-P4 Messpunkte (für Spannung)
U, UB elektrische Gleichspannungen
PAK Durchdrückpackung
TAB Tablette
TR Transportrichtung