[0001] Die Erfindung betrifft einen als Richtschwinger ausgebildeten Unwuchtrüttler mit
verstellbarer Schwingungsrichtung, enthaltend
(a) ein Gehäuse
(b) eine erste Unwuchtwelle, die
(b1) in dem Gehäuse gelagert ist,
(b2) ein erstes Fliehgewicht trägt,
(b3) mit einem ersten Zahnrad verbunden ist und
(b4) durch einen Motor antreibbar ist
(c) eine zweite Unwuchtwelle, die
(c1) in dem Gehäuse parallel zu der ersten Unwuchtwelle gelagert ist,
(c2) ein zweites Fliehgewicht trägt und
(c3) mit einem zweiten Zahnrad verbunden ist,
(d) eine erste Schwinge, die um die Achse der ersten Unwuchtwelle schwenkbar gelagert
ist,
(e) eine zweite Schwinge, die um die Achse der zweiten Unwuchtwelle schwenkbar gelagert
ist,
(f) einen Lenker,
(f1) der an der ersten und der zweiten Schwinge in gleichen Abständen von den Achsen
der zugehörigen Unwuchtwellen angelenkt ist und
(f2) dessen effektive Länge gleich dem Abstand dieser Achsen voneinander ist,
(g) ein erstes Zwischenzahnrad, das
(g1) an der ersten Schwinge im Abstand von der Achse der ersten Unwuchtwelle drehbar
gelagert ist und
(g2) mit dem ersten Zahnrad in Eingriff ist,
(h) ein zweites Zwischenzahnrad, das
(h1) an der zweiten Schwinge in den gleichen Abstand von der Achse der zweiten Unwuchtwelle
drehbar gelagert ist, den das erste Zwischenzahnrad von der Achse der ersten Unwuchtwelle
hat,
(h2) mit dem zweiten Zahnrad in Eingriff ist und
eh3) mit dem ersten Zwischenzahnrad in Eingriff ist und
(i) einen Verstellmechanismus, durch den die beiden Schwingen verschwenkbar sind,
[0002] Solche als Richtschwinger ausgebildete Unwuchtrüttler werden insbesondere bei selbstbeweglichen
Rüttelplatten verwendet, bei denen durch Veränderung der Schwingungsrichtung die Bewegungsrichtung
der Rüttelplatte veränderbar ist. Bei solchen Unwuchtrüttlern laufen zwei Fliehgewichte
mit zueinander parallelen, in einem gemeinsamen Gehäuse gelagerten Unwuchtwellen gegensinnig
um. Jedes der Fliehgewichte erzeugt eine mit der Antriebsdrehzahl umlaufende Fliehkraft.
Durch den gegensinnigen Umlauf der beiden Fliehgewichte heben sich die Fliehkraftkomponenten
in einer Ebene auf, während sie sich in der dazu senkrechten Ebene addieren. Es entsteht
so eine resultierende Schwingung in einer Ebene. Die Lage dieser Schwingungsebene
hängt von der gegenseitigen Phasenbeziehung der umlaufenden Fliehgewichte ab und kann
durch Veränderung dieser Phasenbeziehung verändert werden.
[0003] Diese Veränderung der gegenseitigen Phasenbeziehung der Fliehgewichte muß während
des Laufs des Unwuchtrüttlers stattfinden und sollte vorzugsweise stetig erfolgen.
[0004] Eine bekannte Anordnung, die eine stetige Verstellung der Fliehgewichte während des
Laufes gestattet, besteht darin, daß die Unwuchtwellen mit je einem Zahnrad versehen
sind. Die beiden Zahnräder sind mit Zwischenzahnrädern in Eingriff, wobei die Zwischenzahnräder
ihrerseits miteinander in Eingriff sind. Die Zwischenzahnräder sitzen auf Schwingen,
die um die Achsen der Unwuchtwellen verschwenkbar und durch einen Lenker miteinander
verbunden sind, so daß sie mit diesem Lenker ein Parallellenkergetriebe bilden. Eine
der Unwuchtwellen wird angetrieben. Durch Verschwenkung des Parallellenkergetriebes
mit den beiden Schwingen wird die Winkellage der anderen Unwuchtwelle gegenüber der
angetriebenen Unwuchtwelle verändert und damit die Lage der resultierenden Schwingungsebene.
[0005] Bei den bekannten Unwuchtrüttlern dieser Art ergaben sich Probleme dann, wenn die
resultierende Schwingungsebene nicht parallel zur Längsrichtung der Schwingen verläuft,
also parallel zu den Ebenen, die durch die Achsen der Unwuchtwellen und die Achsen
der Zwischenzahnräder gehen. Dann wirken nämlich auf die Zwischenzahnräder infolge
der Schwingungen Trägheitskräfte, welche die Schwingen periodisch hin- und herzubewegen
trachten. Diese Trägheitskräfte werden an dem Verstellmechanismus wirksam und müssen
von diesem aufgenommen werden. Die bekannten Unwuchtrüttler dieser Art enthielten
daher aufwendige Verstellmechanismen z.B. in Form eines Schneckentriebs.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu grunde, bei einem Unwuchtrüttler der eingangs
definierten Art den Verstellmechanismus von solchen Schwingungen zu entlasten.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
(j) jede der Schwingen auf der dem Zwischenzahnrad in Bezug auf die Achse der Unwuchtwelle
gegenüberliegenden Seite ein Gegengewicht aufweist.
[0008] Auf diese Weise kann jede der Schwingen für sich masseausgeglichen werden, so daß
die resultierenden Schwingungen des Unwuchtrüttlers, auch wenn sie nicht in die Längsrichtung
der Schwinge fallen, keine Momente auf die Schwinge um die Achse der Unwuchtwelle
ausüben.
[0009] Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die zugehörigen
Zeichnungen näher erläutert:
Fig. 1 ist eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, eines als Richtschwinger ausgebildeten
Unwuchtrüttler.
Fig. 2 zeigt eine Endansicht des Unwuchtrüttlers, ebenfalls teilweise im Schnitt.
Fig. 3 zeigt eine Draufsicht des Unwuchtrüttlers, ebenfalls teilweise im Schnitt.
[0011] Der Unwuchtrüttler enthält ein Gehäuse 10. In dem Gehäuse 10 ist eine erste Unwuchtwelle
12 in Lagern 14 gelagert. Die erste Unwuchtwelle 12 trägt ein erstes Fliehgewicht
16. Sie ist mit einem ersten Zahnrad 18 verbunden. Auf der ersten Unwuchtwelle 12
sitzt eine Riemenscheibe 20, über die die erste Unwuchtwelle 12 von einem (nicht dargestellten)
Motor antreibbar ist. Eine zweite Unwuchtwelle 22 ist in dem Gehäuse 10 parallel zu
der ersten Unwuchtwelle 12 in Lagern 24 und 26 gelagert. Sie trägt ein zweites Fliehgewicht
28, das hier von zwei symmetrisch beiderseits des Fliehgewichts 16 angeordneten Teilgewichten
28A und 28B gebildet ist. Mit der zweiten Unwuchtwelle 22 ist ein zweites Zahnrad
30 verbunden. Die beiden Zahnräder 18 und 30 stehen nicht miteinander in Eingriff.
[0012] Eine erste Schwinge 32 ist um die Achse 33 der ersten Unwuchtwelle 12 schwenkbar
gelagert. Eine zweite Schwinge 34 ist um die Achse 36 der zweiten Unwuchtwelle 22
schwenkbar gelagert. Wie aus Fig. 2 am besten ersichtlich ist, besteht die Schwinge
34 aus zwei Hälften 34A und 34B, die über Kugellager 38 und 40 beiderseits des Zahnrads
30 auf der zweiten Welle 22 gelagert und durch einen Zapfen 42 im Abstand von der
zweiten Welle 22 miteinander verbunden sind. In ähnlicher Weise ist die Schwinge 32
auf der ersten Welle 12 gelagert. An der ersten und der zweiten Schwinge 32 und 34
ist ein Lenker 44 angelenkt. Ein Bolzen 46 erstreckt sich zwischen den beiden Teilen
34A und 34B der Schwinge 34. Auf diesem Bolzen 46 ist zwischen diesen Teilen 34A und
34B der Lenker 44 über ein Nadellager 48 in einem Ende angelenkt. In gleicher Weise
ist der Lenker 44 an der Schwinge 32 angelenkt. Der Abstand der Achse 50 um welche
der Lenker 44 an der Schwinge 34 schwenkbar angelenkt ist, von der Achse 36 der zweiten
Welle 22 ist der gleiche wie der Abstand der Achse 52, um die der Lenker 44 an der
ersten Schwinge 32 schwenkbar angelenkt ist, von der Achse 33 der ersten Unwuchtwelle
12. Die effektive Länge des Lenkers 44, d.h. der Abstand der Achsen 50 und 52 ist
gleich dem Abstand der Achsen 33 und 36 der Unwuchtwellen 12 bzw. 22 voneinander.
Dadurch wird erreicht, daß die Achsen 33,36,50 und 52 stets die Ecken eines Parallelogramms
bilden und die Schwingen 32 und 34 immer zueinander parallel verlaufen.
[0013] Ein erstes Zwischenzahnrad 54 ist an der ersten Schwinge 32 im Abstand von der Achse
33 der ersten Unwuchtwelle 12 drehbar gelagert. Das erste Zwischenzahnrad 54 ist in
Eingriff mit dem ersten Zahnrad 18. Ein zweites Zwischenzahnrad 56 ist an der zweiten
Schwinge 34 in dem gleichen Abstand von der Achse 36 der zweiten Unwuchtwelle 22 drehbar
gelagert, den das erste Zwischenzahnrad 54 von der Achse 33 der ersten Unwuchtwelle
12 hat. Wie aus Figur 2 ersichtlich ist, ist das zweite Zwischenzahnrad 56 auf dem
Zapfen 42 über ein Nadellager 58 drehbar gelagert. Das erste Zwischenzahnrad 54 ist
in gleicher Weise an der Schwinge 32 gelagert. Das zweite Zwischenzahnrad 54 ist mit
dem zweiten Zahnrad 30 in Eingriff. Es ist außerdem, wie aus Figur 1 ersichtlich ist,
mit dem ersten Zwischenzahnrad 54 in Eingriff. Dadurch wird die zweite Unwuchtwelle
22 von der ersten Unwuchtwelle 12 über das Zahnrad 18, erste Zwischenzahnrad 54, das
zweite Zahnrad 56 und das zweite Zahnrad 30 angetrieben, und zwar gegensinnig zu der
Unwuchtwelle 12.
[0014] Durch einen noch zu beschreibenden Verstellmechanismus 60 sind die beiden Schwingen
32 und 34 verschwenkbar.
[0015] Wie aus Figur 1 und 2 ersichtlich ist, weist jede der Schwingen 32 und 34 auf der
dem Zwischenzahnrad 54 bzw. 56 in bezug auf die Achse 33 bzw. 36'der Unwuchtwelle
12 bzw. 22 gegenüberliegenden Seite ein Gegengewicht 62 bzw. 64 auf. Durch die Gegengewichte
ist jede der Schwingen 32 und 34 in bezug auf ihre Schwenkachse, nämlich die Achse
33 bzw. 36 .masseausgeglichen.
[0016] Bei der dargestellten Ausführung ist der Lenker 44 auf der den Zwischenzahnrädern
54 und 56 in bezug auf die Achsen 33 bzw. 36 der Unwuchtwellen 12 bzw. 22 gegenüberliegenden
Seite an den Schwingen 32 bzw. 34 angelenkt.
[0017] Der Verstellmechanismus 60 enthält ein Zahnsegment 66, daß an einer der Schwingen,
bei dem dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiel an der zweiten Schwinge 34
angebracht ist. Das Zahnsegment 66 ist um die Achse 36 der zugehörigen Unwuchtwelle
22 gekrümmt. Eine Zahnstange 68 ist in Buchsen 70,72 im Gehäuse 10 längsverschiebbar
geführt und mit dem Zahnsegment 66 in Eingriff. Die Zahnstange 68 ist durch Bewegungsübertragungsmittel
verstellbar, die bei dem dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiel von einem
Bowdenzug 74 gebildet werden.
[0018] Dadurch, daß die Schwingen 32 und 34 masseausgeglichen sind und dadurch die geschilderten
Schwingungen vermieden werden, kann für die Verstellung ein relativ leichter Verstellmechanismus
mit einem Bowdenzug 74 verwendet werden.
1. Als Richtschwinger ausgebildeter Unwuchtrüttler mit verstellbarer Schwingungsrichtung,
enthaltend
(a) ein Gehäuse (10)
(b) eine erste Unwuchtwelle (12), die
(b1) in dem Gehäuse (10) gelagert ist,
(b2) ein erstes Fliehgewicht (16) trägt,
(b3) mit einem ersten Zahnrad (18) verbunden ist und
(b4) durch einen Motor antreibbar ist
(c) eine zweite Unwuchtwelle (22), die
(c1) in dem Gehäuse (10) parallel zu der ersten Unwuchtwelle (12) gelagert ist,
(c2) ein zweites Fliehgewicht (28) trägt und
(c3) mit einem zweiten Zahnrad (30) verbunden ist,
(d) eine erste Schwinge (32), die um die Achse (33) der ersten Unwuchtwelle (12) schwenkbar
gelagert ist,
(e) eine zweite Schwinge (34), die um die Achse (36) der zweiten Unwuchtwelle (22)
schwenkbar gelagert ist,
(f) einen Lenker (44),
(f1) der an der ersten und der zweiten Schwinge (32,34) in gleichen Abständen von den
Achsen (33,36) der zugehörigen Unwuchtwellen (12,22) angelenkt ist und
(f2) dessen effektive Länge gleich dem Abstand dieser Achsen (33,36) voneinander ist,
(g) ein erstes Zwischenzahnrad (54), das
(g1) an der ersten Schwinge (32) im Abstand von der Achse (33) der ersten Unwuchtwelle
(12) drehbar gelagert ist und
(g2) mit dem ersten Zahnrad (18) in Eingriff ist,
(h) ein zweites Zwischenzahnrad (56), das
(h1) an der zweiten Schwinge (34) in den gleichen Abstand von der Achse (36) der zweiten
Unwuchtwelle (32) drehbar gelagert ist, den das erste Zwischenzahnrad (54) von der
Achse (33) der ersten Unwuchtwelle (12) hat,
(h2) mit dem zweiten Zahnrad (30) in Eingriff ist und
(h3) mit dem ersten Zwischenzahnrad (54) in Eingriff ist und
(i) einen Verstellmechanismus (60), durch den die beiden Schwingen (32,34) verschwenkbar
sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
(j) jede der Schwingen (32,34) auf der dem Zwischenzahnrad (54,56) in Bezug auf die
Achse (33,36) der Unwuchtwelle (12,22) gegenüberliegenden Seite ein Gegengewicht (62,64)
aufweist.
2. Unwuchtrüttler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lenker (44) auf
der den Zwischenzahnrädern (54,56) in Bezug auf die Achsen (33,36) der Unwuchtwellen
(12,22) gegenüberliegenden Seite an den Schwingen angebracht ist.
3. Unwuchtrüttler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstellmechanismus
(60)
(a) ein Zahnsegment (66) enthält, das
(a1) an einer der Schwinge (34) angebracht und
(a2) um die Achse (36) der zugehörigen Unwuchtwelle (22) gekrümmt ist, sowie
(b) eine Zahnstange (68), die
(b1) im Gehäuse (10) längsverschiebbar geführt und
(b2) mit dem Zahnsegment (66) in Eingriff ist und
(c) Bewegungsübertragungsmittel (74), durch welche die Zahnstange (68) verstellbar
ist.
4. Unwuchtrüttler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsübertragungsmittel
(74) von einem Bowdenzug gebildet werden.