[0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherungseinrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Die bekannten Münzprüfer (NRI-Münzprüfer) lösen bei Fadenerkennung ein unzureichendes
Signal aus und haben nur unzureichende konstruktive Maßnahmen zur sicheren Fadenerkennung
getroffen. Es ist damit auch nicht möglich, Manipulationen zu verhindern.
[0003] Die Aufgabe besteht daher darin, eine Sicherheitseinrichtung an Verkaufsautomaten
zur Verhinderung des Betrugs mit Hilfe des Fadentricks zu schaffen, durch die eine
sichere Faden- erkennung,die Erzeugung eines Dauersignals und die Verhinderung von
Manipulationen gewährleistet sind. Die Aufgabe wird nach der Erfindung durch die in
den Patentansprüchen angegebenen Maßnahmen gelöst.
[0004] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
[0005] In Figur 1 ist die Sicherungseinrichtung im Rahmen des Münzweges dargestellt, aus
Figur 2 sind Einzelheiten der Sicherungseinrichtung zu ersehen. In Figur 3 ist die
mathematische Konzeption dargestellt.
[0006] Die Erfindung gründet sich auf die Einsicht, daß eine Münze bereits im Verlaufe der
Wertigkeitsprüfung als ungültig eingestuft werden kann, wenn ein geeigneter Detektor
einen Faden im Münzweg erkennt. Die auswertende nicht dargestellte Steuereinrichtung
bewirkt in diesem Fall eine Zurückweisung der Münze, d.h. Rückgabe in die Ausgabeschale.
[0007] Für die sichere Erkennung eines Fadens ist einerseits eine genügende Empfindlichkeit
eines Fadensensors 1 und ein ausreichend langer und abgeknickter Münzweg 2 von Wichtigkeit.
Der Münzweg 2 beginnt beim Münzeintritt 5. Nach dem Münzaustritt 6 ist eine Zwischenkasse
8 angeordnet, an der sict/Einwegmünzsperre 11 befindet. Vor einer Münzendkasse 9 befindet
sich im Münzweg eine Kassierweiche 7. In ihrer Ruhestellung leitet diese eine Münze
in eine Ausgabeschale 1
0.
[0008] Die Empfindlichkeit des Fadensensors muß ausreichen, um einen Faden zu erkennen,
der eventuell hinter der Sicherungseinrichtung über mehrere Kanten läuft, wodurch
das wirksame Münzgewicht verringert wird. Der Fadensensor enthält einen Winkel 3 aus
Metall oder Kunststoff, dessen Masse sehr gering (kleiner als ein Gramm) ist. Dies
ist sowohl bezüglich der Ansprechschwelle als auch bezüglich des Trägheitsverhaltens
bei sehr kurzen Fadenspannungen von Bedeutung. Der Winkel 3 ist so geformt, daß eine
seitliche Umgehung durch den Faden unmöglich ist.
[0009] Form und Länge des Münzweges müssen so gestaltet sein, daß ein zwischen beliebigen
Stellen des Münzeintritts5 und Münzaustritts6 gestraffter Faden stets einen Knickpunkt
am Winkel 3 aufweist.
[0010] Aus Figur 3 ist die geometrische und mathematisch formulierte Bedingung für die Einhaltung
eines Knicks am Fadensensor zu ersehen. x soll größer sein als 5 mm, wobei x die maximale
theoretische Auslenkung des Winkels bedeutet. Für 1
1 = 1
2 und = ß erhält x den Wert x = tan (90° -

) 1
2 cos β.
[0011] Die Zurückweisung der an einem Faden befestigten Münze kann vermieden werden, wenn
der Faden zunächst nicht gestrafft wird. Dabei fällt die Münze ohne die Erzeugung
eines Fadentricksignals bis in die Zwischenkasse 8. Zur Ausschaltung des Betrugs muß
von diesem Zeitpunkt an eine ständige Überwachung des Fadensensors vorgenommen werden,
um folgende beide Betrugsmöglichkeiten auszuschließen:
1. Während oder nach dem Kassiervorgang wird der Faden gestrafft, um das Einkassieren
der Münze zu verhindern und sie nach Abschluß des Kassiervorgangs in die Ausgabeschale
1o fallen zu lassen (evtl. mit Unterstützung durch einen Annulliervorgang). Sollte
vor, während oder nach dem Kassieren ein Fadensignal registriert worden sein, so wird
der Verkaufsvorgang zunächst ordnungsgemäß abgeschlossen. Die Kassierweiche 7 wird
jedoch nicht wie normalerweise geschlossen, sondern bleibt bis zur weiteren Behandlung
geöffnet. Das Auftreten des vorangegangenen Signals wird vermerkt.
2. Der Faden wird erst nach Abschluß des Kassiervorganges gestrafft, nachdem die Münze
die Münzendkasse 9 erreicht hat. Gelingt es nun, die Münze am Faden an der durch eine
Rückstellfeder gehaltene Kassierweiche 7 vorbei nach oben zu ziehen, so kann sie anschließend
in die Ausgabeschale 1o fallen (evtl. wieder mit Unterstützung durch einen Annulliervorgang).
[0012] Wird zu irgendeinem Zeitpunkt nach dem Kassiervorgang ein Fadensignal erkannt oder
ist vom vorhergehenden Vorgang das Auftreten eines Signals vermerkt, so wird die Kassierweiche
7 geöffnet bzw. sie bleibt geöffnet. Die Steuerungseinheit durchläuft nun einen Zyklus,
der aus einer Pause von mehreren Sekunden und drei Annulliervorgängen besteht.
[0013] Die Annulliervorgänge verhindern zum einen, daß der Faden von den Klappen der Einwegmünzsperre
11 eingeklemmt und somit das Münzgewicht unwirksam wird und daß sich eine Münze auf
den Klappeninnenwänden abstützen kann. Zum anderen wird der Faden durch das Schlagen
der Klappen immer wieder impulsartig gestrafft. Weiterhin wird der Faden möglicherweise
von den Kanten der Klappen durchtrennt. Tritt im Verlauf des Zyklus ein Fadensignal
auf, so wird stets erneut das Auftreten vermerkt, sodaß ein weiterer Zyklus erfolgt.
Erst wenn ein vollständiger Zyklus ohne Fadensignal abgelaufen ist, wird die Fehlerbehandlung
abgebrochen und die Kassierweiche wieder geschlossen.
[0014] Zur sicheren Unterbindung dieser Möglichkeiten muß der Fadensensor 1 ein Dauersignal
aussenden, solange der Winkel 3 außerhalb seiner Ruhestellung liegt.
[0015] Eine weitere Betrugsmöglichkeit bestünde darin, die Münze am Faden bis oberhalb des
Faden sensors 1 zurückzuziehen, um die Auslösung des Signals zu vermeiden. Dies wird
verhindert, indem in Münzweg 2 eine Einwegmünzsperre 11 angebracht wird, an der sich
die Münzen sicher verklemmen. Damit eine Mehrfachbewertung der an einem Faden hängenden
Münze durch mehrfaches Auf- und Abziehen verhindert wird, muß die Münzprüfung vor
oder in dem Münzweg 2, die Erzeugung des Münzprüfabschlußsignals aber hinter der Münzsperre
11, angeordnet sein. Nach ordnungsgemäßem Abschluß der Münzprüfung kann die Münze
dann nicht wieder zurückgezogen werden.
[0016] Die Sicherungseinrichtung nach der Erfindung erkennt in einem Verkaufsautomaten einen
an einer Münze befestigten Faden mit großer Sicherheit und verhindert dadurch einen
Betrug durch Anwendung des Fadentricks.
1. Sicherungseinrichtung an Verkaufsautomaten zur Verhinderung des Betrugs mit Hilfe
des Fadentricks,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem abgeknickt verlaufenden Münzweg (2) am Knickpunkt ein drehbar gelagerter
Winkel (3) geringer Masse, der mit einer Lichtschranke (4) überwacht wird, angebracht
ist.
2. Sicherungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtschranke (4) die Abweichung des Winkels (3) aus seiner Ruhestellung in
ein elektrisches Signal umwandelt, das zur Auswertung einer zentralen Rechen- und
Steuereinheit zugeleitet wird.
3. Sicherungseinrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch qekennzeichnet,
daß der Münzweg am Anbringungsort eines Fadensensors (1) so weit abgeknickt ist, daß
ein gestraffter Faden zwischen Münzeintritt (5) und Münzaustritt (6) auf jeden Fall
am Winkel (3) geknickt wird.
4. Sicherungseinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichntt,
daß von der Lichtschranke (4) ein Dauersignal ausgelöst und einem Speicher der zentralen
Rechen- und Steuereinheit zugeführt wird, solange der Winkel (3) außerhalb der Ruhestellung
bleibt.
5. Sicherungseinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichn2t,
daß eine Einwegmünzsperre (11) das Zurückziehen der Münze durch den Münzeintritt (5)
verhindert, wobei der Faden im Münzweg so geführt wird, daß eine sichere Verklemmung
der Münze hinter einer besonders geformten Kante (12) gewährleistet ist.
6. Sicherungseinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch qekennzeichnet,
daß der Münzsensor, der den ordnungsgemäßen Abschluß der Münzprüfung meldet, zur Verhinderung
der Mehrfachverwertung einer am Faden hängenden Münze unmittelbar nach der Münzsperre
angebracht ist.
7. Sicherungseinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Kassierweiche (7) in Kassierstellung bleibt, solange die Gefahr einer Manipulation
besteht.
8. Sicherungseinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkel (3) aus Metall oder Kunststoff besteht.