[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Halten des unteren Aufzuges eines zweilagigen
Aufzuges auf der Mantelfläche eines Druckzylinders in Druckmaschinen.
[0002] Die Notwendigkeit, einen zweilagigen Aufzug auf die Mantelfläche eines Druckzylinders
aufzubringen, ergibt sich aus verschiedenen drucktechnischen Gründen, z.B. beim Gummizylinder
einer Offsetdruckmaschine zur exakten Fixierung von sogenannten Formatbögen. Das sind
Bögen, die einem kleineren Druckformat entsprechend gewählt werden.
[0003] Wird nun eine getrennte Befestigung von unterem und oberem Aufzug angestrebt, so
ergeben sich besonders bei der konstruktiven Ausgestaltung der Haltevorrichtung für
den unteren Aufzug gewisse Schwierigkeiten, mit denen u.a. Mängel bezüglich der Lagegenauigkeit
des unteren Aufzuges einhergehen.
[0004] So ist zum Beispiel aus der DE-OS 1 611 325 eine Vorrichtung zum Halten eines zweilagigen
Aufzuges am Druckzylinder von Druckmaschinen bekannt geworden, bei der der Grundaufzug
zwischen zwei Schienen geklemmt wird. Gemäß Kennzeichen wird dabei die genaue Lage
der den Grundaufzug klemmenden Klemmschienen durch an sich bekannte, in Bohrungen
an der Kante des Druckzylinders hineinragende und an den Klemmschienen sich befindende
Köpfe der Zylinderschrauben erreicht, wobei zum Halten derselben in den Bohrungen
Magnete angeordnet sind.
[0005] Eine derartige Vorrichtung erfordert sehr viel Platz. Darüberhinaus ist die Verbindung
zwischen den, den Grundaufzug haltenden Klemmschienen umständlich und zeitaufwendig.
Die Lagebestimmung der Klemmschienen ist zwar durch die in der Druckzylinderkante
vorgesehenen Bohrungen, in welche die Köpfe der Zylinderschrauben eingreifen, vorgegeben.
Die exakte Positionierung des Grundaufzuges bezüglich der Klemmschienen ist demgegenüber
nicht gewährleistet.
[0006] Des weiteren ist aus der DE-AS 1 145 185 eine Vorrichtung bekannt geworden, bei der
zum Befestigen eines zweilagigen Aufzuges zwischen zwei Spannrollen einerseits und
einem Längsschlitz des Druckzylinders andererseits in einer Ausnehmung des Druckzylinders
von teilweise kreisförmigem Querschnitt eine parallel zu den Spannrollen verlaufende,
mit ihrer Drehachse auf die Mitte des Längsschlitzes des Druckzylindermantels ausgerichtete
Spannstange angeordnet ist, deren Querschnitt einen, die untere Aufzugslage in der
Klemmstellung der Spannstange an die die letztere aufnehmende Ausnehmung des Druckzylinders
pressenden kreisförmigen Abschnitt aufweist, an den sich eine oder zwei Abflachungen
anschließen, wobei die Spannstange noch einen sie diametral durchdringenden Längsschlitz
aufweist, welcher in der Klemmstellung der Spannstange auf den Längsschlitz des Druckzylindermantels
ausgerichtet ist und die obere Lage des Aufzuges den Spannrollen zuführt.
[0007] Die wesentlichen Nachteile einer solchen Vorrichtung sind wohl darin zu sehen, daß
das Ausrichten des unteren Aufzuges von Hand erfolgen muß, was einerseits sehr zeitaufwendig
ist und letztlich doch eine absolute Genauigkeit vermissen läßt. Aufgrund der Art
und Weise, wie der untere Aufzug mittels Spannstange gespannt bzw. geklemmt wird,
ist die Spannstange selbst besonders formstabil auszuführen. Letztlich kann die Befestigung
des oberen Aufzuges dahingehend Schwierigkeiten bereiten, als selbiger zunächst durch
einen Längsschlitz in der Befestigungsvorrichtung für den unteren Aufzug hindurchgeführt
werden muß.
[0008] Gemäß der Beurteilung vorgenannter Druckschriften ist es das Ziel der vorliegenden
Erfindung, die genannten Nachteile zu vermeiden und eine Haltevorrichtung zu schaffen,
die im wesentlichen folgende Eigenschaften aufweist.
[0009] Die Haltevorrichtung soll ausgesprochen raumsparend aufgebaut sein. Neben der Möglichkeit,
den unteren Aufzug rasch auf der Haltevorrichtung befestigen zu können, soll darüberhinaus
gewährleistet sein, daß dieser stets achsparallel und mit einem vorgegebenen Abstand
zur Druckzylinderaußenkante positioniert ist.
[0010] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Haltevorrichtung für den unteren
Aufzug als eine sich über die Länge des Druckzylinders erstreckende Halteschiene mit
im wesentlichen kreisförmigen Querschnitt ausgebildet ist, die sich 'über eine stirnseitige
sowie zwei achsparallele Anlagestellen derart am Druckzylinder abstützt, daß eine
in Umfangs-und Seitenrichtung paßgenaue und formstabilisierende Positionierung der
Haltevorrichtung erreicht wird, daß weiterhin an der Halteschiene über deren Länge
registerhaltig verteilt Haltebolzen angeordnet sind, deren obere Kopfenden im Querschnitt
unterschiedliche Längen- Breitenverhältnisse aufweisen und mit entsprechend gestalteten,
in den unteren Aufzug eingearbeiteten Stanzlöchern zusammenwirken.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen beschrieben.
[0012] Dabei zeigt:
Fig. 1 die Seitenansicht eines Druckzylinders, aus der die Lage der erfindungsgemäßen
Haltevorrichtung hervorgeht,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung nach Figur
1,
Fig. 3 den Aufbau der Haltevorrichtung über die Länge des Druckzylinders gesehen,
Fig. 4 eine Draufsicht gemäß Figur 3,
Fig. 5 ' eine weitere Ausführungsform der Halteschiene und
Fig. 6 eine weitere Möglichkeit zur Herstellung der formschlüssigen Klemmverbindung.
[0013] Der in Figur 1 dargestellte Druckzylinder 1 weist auf seinem Umfang eine Ausnehmung
2 auf, welche im wesentlichen der Aufnahme der beiden Spannvorrichtungen 3 für den
oberen Aufzug 4 dienen. Die Haltevorrichtung 5 für den unteren Aufzug 6 ist in dem
durch den oberen Aufzug 4, dessen Spannvorrichtung 3 sowie durch die Kante 7 der Ausnehmung
2 gebildeten Zwischenraum angeordnet. Der untere Aufzug 6 selbst erstreckt sich in
diesem Ausführungsbeispiel nicht über den gesamten Umfang des Druckzylinders 1.
[0014] Die in Figur 2 dargestellte Haltevorrichtung 5 besteht hauptsächlich aus einer sich
über die gesamte Länge des Druckzylinders 1 erstreckenden Halteschiene 8, welche im
wesentlichen einen kreisförmigen Querschnitt aufweist und mit einer sekantalen Abflachung
9 für die Auflage des unteren Aufzuges 6 versehen ist. Die gesamte Haltevorrichtung
5 mit dem daran befestigten unteren Aufzug 6 wird durch den prismenförmigen Spalt
10, der zwischen der Kante 7 und der Spannvorrichtung 3 entsteht, achsparallel positioniert
und durch den gespannten oberen Aufzug 4 zusätzlich in diese Position gedrückt.
[0015] Die Verbindung zwischen unterem Aufzug 6 und Haltevorrichtung 5 erfolgt über die
an der Halteschiene 8 vorgesehenen Haltebolzen 11. Der Schaft 12 eines jeden Haltebolzens
11 ragt durch eine entsprechende Bohrung der Halteschiene 8 hindurch und ist um seine
Längsachse drehbar. Die Halteschiene 8 ist an der Austrittsstelle des Haltebolzens
11 mit einem Ausschnitt 13 versehen. Eine Tellerfeder 14, welche gegen einen am Schaftende
des Haltebolzens 11 vorgesehenen Bund 15 anstößt, sorgt für eine entsprechende Anlage
des im Querschnitt zylindrischen Haltebolzenkopfes 16 an der sekantalen Abflachung
9 der Halteschiene 8. Das obere Kopfende 17 des Haltebolzenkopfes 16 ist im gewählten
Ausführungsbeispiel als rundstirniger Zweikant ausgebildet (Fig. 4), wobei für die
Funktion des oberen Kopfendes 17 das wesentliche allgemeine Kriterium ist, daß es
ein im Querschnitt unterschiedliches Längen-Breitenverhältnis aufweist.
[0016] Der untere Aufzug 6 sowie die zwischen oberem Kopfende 17 des Haltebolzens 11 und
unterem Aufzug 6 vorgesehene Verstärkungsschiene 18 sind mit in den vorgegebenen Positionen
eingearbeiteten Stanzlöchern 19 versehen, deren Querschnitt dem des oberen Kopfendes
17 entsprechen. Die Verbindung zwischen Haltevorrichtung 5 und unterem Aufzug 6 erfolgt
nun in der Weise, daß letzterer über das obere Kopfende 17 des Haltebolzens 11 geführt
und zur Anlage auf der sekantalen Abflachung 9 der Halteschiene 8 gebracht wird. Mittels
Schraubendreher oder entsprechendem Werkzeug wird nun der Haltebolzen 11 um 90 Grad
gedreht, was eine formschlüssige Klemmverbindung zur Folge hat. Die Verstärkungsschiene
18 verhindert das Ausreißen des unteren Aufzuges 6 an den Klemmstellen. Es besteht
dabei für die Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung keine Notwendigkeit, daß
sich die Verstärkungsschiene 18 über die gesamte Zylinderlänge erstreckt bzw. die
Haltebolzen 11 über die gesamte Zylinderlänge verteilt sind.
[0017] Die Verbindung zwischen Druckzylinder 1 und Haltevorrichtung 5 erfolgt jeweils stirnseitig.
Ein aus der Halteschiene 8 herausragender konischer Stift 20 wird in diesem Ausführungsbeispiel
in eine Zentrierbohrung 21 des Schmitzringes 22 eingeführt. Ein auf der gegenüberliegenden
Seite der Halteschiene 8 vorgesehener weiterer konischer Stift 23 wird in eine entsprechende
Zentrierbohrung 21 des anderen Schmitzringes 22 eingeführt, wobei er sich über eine
Feder 24 an der Halteschiene 8 abstützt. Wesentlich dabei ist, daß das Maß von der
einen, mit dem feststehenden konischen Stift 23 versehenen Stirnseite 25 der Halteschiene
8 zu den Haltebolzen 11 definiert ist und dadurch gewährleistet ist, daß zusammen
mit den ebenfalls in vorgegebener Lage angebrachten Stanzlöchern 19, der untere Aufzug
6 exakt an der gewünschten Stelle auf dem Druckzylinder 1 aufliegt.
[0018] Eine weitere Ausführungsform der Halteschiene 27 mit ihrer stirnseitigen Befestigung
ist in Figur 5 dargestellt.
[0019] Dabei ist die Möglichkeit gegeben, die Halteschiene 27 im Querschnitt noch kleiner
zu dimensionieren, da aufgrund der formstabilisierenden Abstützung derselben an den
beiden achsparallelen Anlagestellen 3,7 auf ihre eigene Formstabilität keine Rücksicht
genommen werden muß. Dabei ist das eine Ende der Halteschiene 27 mit einem Konus 28
versehen, welcher in die Zentrierbohrung 21 des einen Schmitzringes 22 eingreift.
Das andere Ende der Halteschiene 27 ist mit einem Zapfen 29 ausgestattet, der wiederum
in eine entsprechende Ausnehmung 30 des anderen Schmitzringes 22 eingreift. Zur besseren
Montage der Halteschiene 27 kann besagte Ausnehmung 30 zweckmäßigerweise als zur Achse
des Schmitzringes 22 radial verlaufende Längsnut ausgeführt werden. Eine auf dem Zapfen
29 angeordnete, und sich am Absatz 31 sowie Schmitzring 22 abstützende Druckfeder
3 2 gewährleistet die durch den Sitz des Konus 28 definierte seitliche Positionierung
der Halteschiene 27.
[0020] Letztlich sei noch eine weitere Möglichkeit aufgezeigt, die Klemmverbindung für den
unteren Aufzug 6 auf einfache Weise herzustellen. Hierzu sind Verstärkungsschiene
18sowieunterer Aufzug 6 mit Stanzlöchern 19,33 versehen, wie aus Figur 6 zu ersehen
ist. Zur Montage des unteren Aufzuges 6 wird letzterer über die oberen Kopfenden 17
der Haltebolzen 11 geführt und zur Anlage auf der sekantalen Abflachung 9 der Halteschiene
27 gebracht. Anschließend wird der untere Aufzug bis zum Anschlag des Schaftes 12
eines jeden Haltebolzens 11 an der Kante des zugehörigen Stanzloches 19,33 etwas seitlich
verschoben. Das obere Kopfende 17 überlappt dabei die Stanzlöcher 19,33, so daß die
Klemmverbindung hergestellt ist.
TEILELISTE
[0021]
1 Druckzylinder
2 Ausnehmung
3 Spannvorrichtung
4 oberer Aufzug
5 Haltevorrichtung
6 unterer Aufzug
7 Kante
8 Halteschiene
9 sekantale Abflachung
10 prismenförmiger Spalt
11 Haltebolzen
12 Schaft
13 Ausschnitt
14 Tellerfeder
15 Bund
16 Haltebolzenkopf
17 oberes Kopfende
18 Verstärkungsschiene
19 Stanzloch
20 konischer Stift
21 Zentrierbohrung
22 Schmitzring
23 konischer Stift
24 Feder
25 Stirnseite
26 Druckzylinderachse
27
28
1. Vorrichtung zum Halten des unteren Aufzuges (6) eines zweilagigen Aufzuges (4,6)
auf der Mantelfläche eines Druckzylinders (1) in Druckmaschinen, wobei der obere Aufzug
(4) die Haltevorrichtung (5) für den unteren Aufzug (6) im wesentlichen überdeckt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltevorrichtung (5) für den unteren Aufzug (6) als eine sich über die Länge
des Druckzylinders erstreckende Halteschiene (8,27) mit im wesentlichen kreisförmigen
Querschnitt ausgebildet ist, die sich über eine stirnseitige sowie zwei achsparallele
Anlagestellen (22,3,7) derart am Druckzylinder (1) abstützt, daß eine in Umfangs-
und Seitenrichtung paßgenaue und formstabilisierende Positionierung der Haltevorrichtung
(5) erreicht wird, daß weiterhin an der Halteschiene (8,27), über deren Länge registerhaltig
verteilt Haltebolzen (11) angeordnet sind, deren obere Kopfenden (17) im Querschnitt
unterschiedliche Längen-Breitenverhältnisse aufweisen und mit entsprechend gestalteten,
in den unteren Aufzug (6) eingearbeiteten Stanzlöchern (19,33) zusammenwirken.
2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Halteschiene (8,27) an einem prismenförmigen Spalt (10) abstützt, welcher
von der Kante (7) einer parallel zur Druckzylinderachse (26) verlaufenden Ausnehmung
(2) des Druckzylinders (I) und der darin angeordneten Spannvorrichtung (3) für den
oberen Aufzug (4) gebildet wird, wobei beim Spannen des oberen Aufzuges (4) letzterer
die Haltevorrichtung (5) in diesen prismenförmigen Spalt (10) drückt.
3. Haltevorrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halteschiene (8,27) mit einer sekantalen Abflachung (9) für die Auflage des
unteren Aufzuges (6) versehen ist und daß weiterhin die über die Länge der Halteschiene
(8,27) verteilt angeordneten Haltebolzen (11) über eine Verstärkungsschiene (18) bzw.
über die in der Verstärkungsschiene (18) und dem unteren Aufzug (6) paßgenau eingearbeiteten
Stanzlöcher (19,33), die formschlüssige Verbindung zwischen Haltevorrichtung (5) und
unterem Aufzug (6) herstellen.
4. Haltevorrichtung nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die formschlüssige Verbindung über eine 900-Drehung der Haltebolzen (11) um deren Längsachse erfolgt.
5. Haltevorrichtung nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den beiden Stirnseiten (25) der Halteschiene (8) je ein feststehender und ein
federbelasteter konischer Stift (20,23) vorgesehen sind, die in entsprechende Zentrierbohrungen
(21) der Schmitzringe (22) eingreifen, wobei der Abstand der Haltebolzen (11) bzw.
des unteren Aufzuges (6) zu der durch den Schmitzring (22) gekennzeichneten Stirnseite
des Druckzylinders (1), in welche der feststehende konische Stift (20) eingreift,
durch den federbelasteten Anschlag der Halteschiene (8) definiert ist.
6. Haltevorrichtung nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die formschlüssige Verbindung zwischen Haltevorrichtung (5) und unterem Aufzug
(6) durch Verschieben des eingepaßten unteren Aufzuges (6) in Zylinderlängsrichtung
erfolgt.
7. Haltevorrichtung nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden stirnseitigen Enden der Halteschiene (27) je als Konus (28) und Zapfen
(29) ausgebildet sind, wobei der Konus (28) in eine entsprechende Zentrierbohrung
(21) des Schmitzringes (22) eingreift und für den, als Führung für eine Druckfeder
(32) dienenden Zapfen (29) eine im Schmitzring (22) radial verlaufende Längsnut (30)
vorgesehen ist.