[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trocknen von band- oder blattförmigen,
fotografischen Schichtträgern, mit auf beiden Seiten des Transportweges des Schichtträgers
zwischen Transportwalzenpaaren angeordneten, ein Gebläse und ein Heizelement in Form
eines im Brennpunkt eines Parabolspiegels liegenden Heizstabes aufweisenden Trocknungszellen.
[0002] Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der DE-OS 23 23 725 bekannt.
Eine solche Vorrichtung ist jedoch verhältnismäßig teuer, da drei oder vier Heizquellen
auf jeder Filmseite benötigt werden, um eine ausreichende Trocknung zu erreichen und
das Material dabei zu schonen, das heißt, den Schichtträger keiner allzu großen Hitze
auszusetzen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart
weiterzubildeh, daß eine ausreichende und gleichmäßige Trocknung mit geringerem, apparativem
Aufwand möglich wird.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 aufgeführten Mittel gelöst.
[0005] Mit der Erfindung wird erreicht, daß die Trocknung mit Hilfe eines Wärmegefälles
erfolgt. Zu Beginn, wenn noch eine dickere Wasserschicht auf dem Film haftet, wird
eine größere Strahlungsleistung auf den Film gegeben als nach einem gewissen Transportweg,
wenn der Film schon nahezu trocken ist. Durch die geometrische Anordnung des Parabolspiegels
kann somit mit einer einzigen Heizquelle pro Schichtträgerseite eine ausreichende
Trocknung erzielt werden.
[0006] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
im Zusammenhang mit der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles, das anhand einer
Figur eingehend erläutert ist. Es zeigt die einzige Figur eine schematische Ansicht
im Querschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung.
[0007] In der Figur ist mit 1 eine Trennwand zwischen dem Naßbereich und dem Trockenbereich
einer Entwicklungsmaschine bezeichnet. Im auslaufenden Naßbereich befinden sich zwei
gegenüberliegende Transportwalzenpaare 2, 3 und 4, 5, welche durch nicht dargestellte
Mittel angetrieben sind. Bezogen auf die Transportebene 6 für den Schichtträger sind
auf der anderen Seite der Transportwalzen 2 bis 5 Verteilerwalzen 7 und 8 angeordnet,
wobei die untere Verteilerwalze 7 an den beiden unteren Walzen 2 und 4 der beiden
Transportwalzenpaare und die obere Verteilerwalze 8 an den beiden oberen Walzen 3
und 5 der Transportwalzenpaare anliegt.
[0008] In der Trennwand 1 ist eine Durchführung 9 ausgeformt, durch welche der Schichtträger
in den Trockenbereich geführt werden kann. In dem Trockenbereich ist eine Heizzelle
10 vorgesehen, der in Richtung Ausgang zwei Transportwalzenpaare 11, 12 und 13, 14
folgen.
[0009] Die Heizzelle 10 ist symmetrisch zur Schichtträgerebene 6 ausgebildet, so daß in
der nun folgenden Beschreibung nur auf einen Teil der Heizzelle eingegangen zu werden
braucht. In der Heizzelle 10 ist ein quer zur Transportrichtung 6 angeordneter Infrarot-Heizstab
16 vorgesehen, der im Brennpunkt eines zylindrischen Parabolspiegels 15 liegt. Der
Parabolspiegel 15 ist an Stegen 17 gehaltert und befindet sich in einem Gehäuse 18,
das an der Rückseite des Parabolspiegels 15 ein Luftkanal 18a für Frischluft und an
der Ausgangsseite der Heizzelle 10 einen schräg verlaufenden Führungssteg 18b aufweist,
welcher in Transportrichtung 6 gesehen zu dieser und dem ersten Transportwalzenpaar
11, 12 hin geneigt ist. In dem Gehäuse 18 ist außerdem eine Umlenkwand 18c vorgesehen,
welche die eintretende Frischluft tangential auf die Schichtträgerebene 6 im Gleichstrom
richtet, so daß diese zwischen Parabolspiegel 15 bzw. Heizstab 16 und der Schichtträgerebene
6 in Transportrichtung bewegt wird.
[0010] Erfindungsgemäß ist nun die Symmetrieebene 19 des Parabolspiegels 15 gegenüber der
Schichtträgerebene 6 geneigt, und zwar derart, daß der Fußpunkt 20 des Lotes vom Brennpunkt
des Parabolspiegels auf die Schichtträgerebene näher am Eingang 9 der Heizzelle 10
liegt, als die Schnittlinie 21 der Symmetrieebene 19 mit der Schichtträgerebene 6.
Damit ist der zur Eingangsseite der Heizzelle 10 weisende Schenkel des Parabolspiegels
15 kürzer als der andere Schenkel ausgebildet. Der Winkel α, den die Symmetrieebene
19 gegenüber der Schichtträgerebene 6 einnimmt, liegt dabei in einem Bereich von 60
bis 80°, vorzugsweise 70 bis 75°.
[0011] Im Betrieb wird mit dieser Anordnung der Reflektoren eine breite Zone mit Heizenergie
beaufschlagt, wobei diese Zone ein Temperaturgefälle in Transportrichtung des Schichtträgers
aufweist. Damit wird die Strahlungsintensität der abnehmenden Wasserschichtdicke angepaßt.
[0012] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung der Parabolspiegel 15 ist auch
darin zu sehen, daß die umliegenden Bauteile im Trockenbereich nur geringfügig erwärmt
werden, da die Leistung der Heizstäbe 16 insgesamt erniedrigt werden kann.
[0013] Wie oben bereits erwähnt, wird durch den Kanal 18a Frischluft mit Raumtemperatur
mittels eines nicht dargestellten Gebläses eingeleitet, welche an der gekrümmten Wand
18c umgelenkt wird und somit den beim Trocknen entstehenden Wasserdampf abführt. Durch
das Gleichstromprinzip der eingeblasenen Luft wird gegenüber der herkömmlichen Luftverwirbelung
erreicht, daß die Transportwalzen 2 bis 5 vor der Trocknereinheit nicht merklich erwärmt
werden und somit eine nachteilige, undefinierte Vortrocknung des Schichtträgermaterials
an diesen Walzen vermieden ist. Im übrigen verhindert die eingeblasene Luft im Bereich
der intensivsten Bestrahlung eine Überhitzung des Trocknungsgutes. Um eine laminare
Strömung der Luft zu erreichen, wird die durch die Stege 18b gebildete Öffnung am
Ende der Heizzelle ausreichend groß gewählt.
[0014] Die Transportwalzen 2 bis 5 vor dem Trockenbereich wirken mit den Verteilerwalzen
7 bzw. 8 derart zusammen, daß das auf dem Trocknungsgut haftende Wasser gleichmäßig
auf diesem verteilt wird. Die Verteilerwalzen 7 und 8 haben dabei die Aufgabe, durch
den leichten Andruck an den Transportwalzen die mitgeführte Flüssigkeit auf den Transportwalzen
2 bis 5 gleichmäßig zu verteilen, welche wiederum die verteilte Flüssigkeit auf das
Trocknungsgut in gleichmäßig verteilter Weise auftragen. Das so vorbereitete Trocknungsgut
wird in der sich anschließenden Heizzelle mit der gleichen Gleichmäßigkeit getrocknet,
womit eine Fleckenbildung auf dem Schichtträger durch später abtrocknende Wasserflecken
vermieden ist.
[0015] In einer Ausgestaltung der Erfindung können die Heizstäbe 16 mit einer sog. Impulspaketsteuerung
22 verbunden sein, mit welcher die Leistung des Strahlers variiert werden kann. Dies
hat den Vorteil, daß die Emission der Strahlungsquelle 16 auf das Absorptionsverhalten
des Trockengutes angepaßt werden kann. Durch unterschiedliche Schichtträgerarten 18
sind auch die Flüssigkeits- bzw. Wasserfilme auf dem zu trocknenden Schichtträger
unterschiedlich dick. Mit Hilfe der Impulspaketsteuerung ist es möglich, die Wellenlänge
der Strahlung der jeweiligen Wasserfilmdicke anzupassen, das heißt, für einen dickeren
Wasserfilm eine kürzere Wellenlänge und für dünnere Wasserfilme eine längere Wellenlänge
vorzusehen. Damit wird erreicht, daß nur soviel Energie auf den Schichtträger gebracht
wird, daß diese für die Wasserverdampfung ausreicht und eine zu starke Erwärmung des
Trägermaterials verhindert.
[0016] Mit der beschriebenen Vorrichtung kann beispielsweise ein Röntgenfilm mit einer Geschwindigkeit
von 40 cm/min auf einer Trocknungsstrecke von 4 cm getrocknet werden, wobei die Leistung
des IR-Strahlers 200 bis 400 Watt und die Förderleistung der Gebläse etwa 200 cbm/h
beträgt.
1. Vorrichtung zum Trocknen von band- oder blattförmigen, fotografischen Schichtträgern,
mit auf beiden Seiten des Transportweges des Schichtträgers zwischen Transportwalzenpaaren
angeordneten, ein Gebläse und ein Heizelement in Form eines im Brennpunkt eines Parabolspiegels
liegenden Heizstabes aufweisenden Trocknungszellen, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schnittlinie (21) der Schichtträgerebene (6) mit der Symmetrieebene (19) des Parabolspiegels
(15) gegenüber dem Fußpunkt (20) des Lotes vom Brennpunkt des Parabolspiegels (15)
auf die Schichtträgerebene (6) in Papierlaufrichtung versetzt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß die Symmetrieebene (19)
mit der Schichtträgerebene (6) einen Winkel (0( ) von 60 bis 80°, vorzugsweise 70
bis 750, einschließt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch Umlenkelemente (18c),
welche die von dem Gebläse kommende Frischluft tangential auf die Schichtträgerebene
(6) in Transportrichtung des Schichtträgers richten.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizstäbe
(16) mit jeweils einer die Leistung und damit die Wellenlänge des Heizstabes variierenden
Impulspaketsteuerung (22) in Verbindung stehen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß von den
vor den Trocknungszellen (10) liegenden Transportwalzenpaaren (2, 3; 4, 5) die oberen
Walzen (3, 5) an einer ersten Verteilerwalze (6) und die unteren Walzen (2, 4) an
einer zweiten Verteilerwalze (7) anliegen.