[0001] Die Erfindung betritt ein Verfahren zur Herstellung einer Straße, bei dem eine Absperrarmatur
Unterflur, am Grund eines Rohrgrabens vorgesehen wird, eine verlängerbare Schlüsselstange
von der Absperrarmatur nach oben rangend angeordnet wird, der Rohrgraben ausgefüllt
wird, eine über den ausgefüllten Rohrgraben hinweggehende Straßendecke gebaut wird,
eine Verlängerung der Schlüsselstange zur Gebrauchslänge durchgeführt wird, nach dem
Bau der Straßendecke eine Aufgrabung erfolgt und die Aufgrabung bei zur Gebrauchslänge
verlängerter Schlüsselstange wieder ausgefüllt wird.
[0002] Die Erfindung betrifft auch eine Erdeinbaugarnitur für eine Unterflur angeordnete
Absperrarmatur, mit einer Schlüsselstange, bei der ein, eine untere Kuppelmuffe tragendes
Teleskoprohr eine, eine obere Steckpassung tragende Teleskopstange verschiebbar aufnimmt
und eine klemmende Festlegung der Teleskopstange gegenüber dem Teleskoprohr derart
vorgesehen ist, daß die Te- leskopstan
fe am Teleskoprohr getragen ist, insbesondere zur Durchführung des vorhergenannten
Verfahrens
[0003] Mit einer bekannten (DE-PS 16 03 926) Schlüsselstange der hier zur Rede stehenden
Art wird eine Straße in der Praxis folgendermaßen hergestellt: Die Schlüsselstange
wird bereits vor dem Bau der Straßendecke soweit verlängert, daß sie aus dem ausgefüllten
Rohrgraben herausragt, wobei die genaue Einstellung der Gebrauchslänge vor dem Bau
der Straßendecke erfolgt Da die Schlüsselstange mit ihrem oberen Endstück genau dort
nach oben ragt, wo die Straßendecke gebaut wird, ist sie während des Straßenbaues
hinderlich und kann während des Straßenbaues leicht beschädigt werden- Die Baufahrzeuge,
die der Schlüsselstange ausweichen . sollten, stoßen häufig gegen die Schlüsselstange,
wodurch diese verbogen und unbrauchbar wird. Zum Einsetzen einer neuen geraden Schlüsselstange
muß der Rohrgraben bis hinab zur Absperrarmatur aufgegraben werden. Es ist daher auch
üblich, vor dem Ausfüllen des Rohrgrabens und dem Bau der Straßendecke keine Schlüsselstange
vorzusehen und nach dem Bau der Straßendecke durch den ganzen Rohrgraben hindurch
zum Unterflurabsperrorgan aufzugraben, die Schlüsselstange auf Gebrauchslänge eingestellt
aufzustecken und die Aufgrabung wieder auszufüllen.
[0004] Eine Aufgabe der Erfindung ist es somit, ein Verfahren der eingangs genannten Art
zu schaffen, bei dem nicht nur Beschädigungen einer aus dem Rohrgraben herausragenden
Schlüsselstange während des Baues der Straßendecke vermieden sind, sondern auch ein
nachträgliches Wiederaufgraben bis hinab zur Absperrarmatur vermieden ist, indem die
Verlängerbarkeit der Schlüsselstange ausgenützt wird. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist, diese Aufgabe lösend, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlüsselstange vor dem
Bau der Straßendecke auf eine Anorndung des oberen Endes innerhalb des Rohrgrabens
kurz unter der zu bauenden Straßendecke verkürzt eingestellt wird, die nach dem Bau
der Straßendecke erfolgende Aufgrabung nur bis zum oberen Ende der Schlüsselstange
erfolgt und die Verlängerung zur Gebrauchslänge unter Herausbewegen des oberen Schlüsselstangen-Endes
aus dem nahezu vollständig ausgefüllten Rohrgraben erfolgt
[0005] Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die SchlUsselstange während des Baues der
Straßendecke nicht aus dem Rohrgraben herausragt, kann sie nicht beschädigt werden.
Das nachträgliche Aufgraben nur bis zum oberen Ende der Schlüsselstange verursacht
relativ wenig Aufwand. Das erfindungsgemäße Verfahren führt zu einer beachtlichen
Verkürzung der für die Herstellung der Straße erforderlichen Zeit, da die Baumaschinen
ungehindert fahren können und grabentiefe Aufgrabungen entfallen. Obzwar es denkbar
ist, die verkürzte Schlüsselstange durch Aufstecken eines Stangenstückes zu verlängern,
wird in der Regel eine Schlüsselstange verwendet, bei der eine Teleskopstange in einem
Teleskoprohr steckt und Teleskopstange und Teleskoprohr gegeneinander in Längsrichtung
verstellbar sind.
[0006] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn eine Schlüsselstange, die in der
verlängerten Gebrauchslänge gegen Zug in
' Längsrichtung gesichert festgelegt ist, verwendet wird. Es kann nun ein auf das obere
Schlüsselstangen-Ende aufgesetzter dem Drehen der Schlüsselstange dienender Schlüssel
auch bei starker Verklemmung abgezogen werden, ohne daß sich der obere Teil der Schlüsselstange
von deren unterem. Teil löst.
[0007] Für das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich an sich auch die bekannte (DE-PS 16
03 926) Schlüsselstange der eingangs genannten Art verwenden. Bei dieser ist das umschließende
Stück ein kompakter, starrer Ring, der in radialer Richtung von zwei Schrauben durchdrungen
ist, die gegen das Innenrohr verspannt sind. Der Ring liegt nur lose auf dem oberen
Rohrstangen-Ende auf Nachteiligerweise sind hier Innenstange und Rohrstange nicht
zugfest verbunden. Dabei ist zwar die Klemm-Festlegung durch Drehen der Schraubteile
an sich von Vorteil, aber wegen der radial angeordneten Schrauben praktisch nur durchführbar,
wenn das umschließende Stück samt Innenstange von der Rohrstange nach oben weggezogen
ist.
[0008] Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Erdeinbaugarnitur der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der, insbesondere zwecks verbesserter Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens, die Längenveränderung in vereinfachter Weise durchführbar
ist. Die erfindungsgemäße Einbaugarnitur ist, diese Aufgabe lösend, dadurch gekennzeichnet,
daß ein einerseits an der Teleskopstange abgestützten Federelement andererseits mit
einem Klemmglied gegen die Innenseite des Teleskoprohres gleitbar abgestützt ist.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Erdeinbaugarnitur kann die Schlüsselstange ausgezogen werden,
ohne von alleine wieder zurückzufallen, da eine selbstätige Klemmung zwischen Teleskoprohr
und Teleskopstange vorgesehen ist. Diese Klemmung oder Reibung ist aber nur so groß,
daß sie durch kräftigen Zug oder Druck überwunden werden kann. Stange und Rohr sind
unter Schwergängigkeit ineinander schiebbar und die Teleskopstange bleibt in jeder
Stellung von alleine stehen Hierzu und für eine Längenveränderung ist kein Werkzeug
nötig. Diese Eigenschaften der erfindungsgemäßen Schlüsselstange sind schon bei unverfülltem
Rohrgraben von Nutzen, weil sich die Länge der Schlüsselstange ohne unveränderbare
Festleg-ung einstellen läßt.
[0010] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn die Schlüsselstange in einem schützenden
Teleskop-Hülsrohr angeordnet ist, dessen oberes Rohr oben einen Deckel mit Stützplatte
trägt, der mit der Teleskopstange der Schlüsselstange in Achsrichtung unverschiebbar
verbunden ist. Hierbei ist nicht nur die Schlüsselstange durch das Teleskop-Hülsrohr
in längenver- änderbarer Weise gegen das Erdreich geschützt. Vielmehr ist die Teleskopstange
der Schlüsselstange auch mittels der Stützplatte gegen das Erdreich abgestützt, so
daß die Schlüsselstange nicht ungewollt durch Druck von oben oder durch ein Nachlassen
der Klemmreibung verkürzt werden kann.
[0011] Die Kombination der Stützplatte mit dem gleitbar wirkenden Federelement bewirkt einerseits,
daß die Schlüsselstange sich aufgrund von Erderschütterungen nicht ohne weiteres unter
Überwindung der Federelement-Klemmung zusammenschieben kann, da sie von der Stützplatte
gehalten ist, und andererseits, daß die SchlUsselstange bei starkem Druck von oben
nachgeben kann, ohne daß das Hülsrohr oder auch die Klemmeinrichtung beschädigt wird,
da das erfindungsgemäß verwendete Federelement eine Verschiebung zuläßt. Die Klemmung
kann bei verstärktem Druck durch-rutschen, ohne daß Beschädigungen entstehen.
[0012] Zur Klemmung läßt sich z.B. eine von einer Wendelfeder beaufschlagte Kugel vorsehen,
die aus einer Führungsbohrung der Teleskopstange herausragt und gegen das Teleskoprohr
drückt. Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es jedoch, wenn das Federelement
und das Klemmglied von einer Blattfeder gebildet sind, die in einer Ausnehmung der
Teleskopstange angeordnet ist. Diese Ausgestaltung ist kräftig, einfach und wenig
störanfällig.
[0013] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es weiterhin, wenn nahe dem oberen Ende
des Teleskoprohres an dessen Innenseite ein Widerlager für das Klemmglied vorgesehen
ist. Hierdurch ist in sehr einfacher Weise ein Herausziehen der Teleskopstange aus
dem Teleskoprohn verhindert.
[0014] In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dargestellt und
zeigt
Fig. 1 einen vertikalen Schnitt durch eine mit einer Erdeinbaugarnitur versehene Straße,
Fig. 2 in einem Längsschnitt die Erdeinbaugarnitur gemäß Fig. 1 in einem gegenüber
Fig. 1 vergrößerten Maßstab und
Fig. 3 in einem gegenüber Fig. 2 vergrößerten Maßstab im Schnitt einen Teilbereich
der Erdeinbaugarnitur gemäß Fig. 1 und 2.
[0015] Gemäß Fig. 1 ist im Boden 1 ein Rohrgraben 2 vorgesehen, an dessen Grund sich Rohrleitungen
und Armaturen, nämlich eine Unterflur-Absperrarmatur 3 befinden. Auf die als nach
oben ragender Vierkant ausgebildete Betätigungsspindel der Absperrarmatur ist eine
Kuppelmuffe gesetzt und gesplintet, in die eine SchlUsselstange 4 ragt, deren am unteren
Ende befindlicher Schlüssel mit der Kuppelmuffe versplintet ist, wie Fig. 2 zeigt.
Die Schlüsselstange 4 endet oben kurz vor dem oberen Ende des Rohrgrabens 2 und ist
von einem schützenden Teleskop-Hülsrohr umgeben, dessen unteres Rohr 5 auf der Armatur
aufsteht und dessen oberes Rohr 6 außen aufgeschoben ist. Der Rohrgraben 2 ist mit
Erdreich aufgefüllt.
[0016] Oberhalb des Rohrgrabens 2 verläuft eine aus mehreren waagerechten Schichten zusammengesetzte
Straßendecke 7, in der in Verlängerung der Schlüsselstange 4 eine Aufgrabung 8 vorgesehen
ist, die sich auch noch auf den obersten Bereich des den Rohrgraben 2 ausfüllenden
Erdreiches erstreckt. Nach Herstellung der Aufgrabung 8 wird das obere Rohr 5 des
Teleskop-Hülsrohres hochgezogen und wird die Schlüsselstange in die gestrichelte Stellung
4' verlängert. Sodann wird die Straßendecke im Bereich der Aufgrabung 8 wieder hergestellt.
Das obere Rohr 6 des Hülsrohres trägt oben einen Deckel 9, der auf der Teleskopstange
der Schlüsselstange 4 drehbar, aber nicht verschiebbar ist, wie Fig. 2 erkennen läßt.
Der Deckel 9 ist mit einer Stützplatte 10 versehen, die auf dem Erdreich bzw. Straßendecke
aufliegt.
[0017] Die Schlüsselstange 4 besteht aus einem unteren Teleskoprohr 11, das mit der Kuppelmuffe
versplintet ist und einer Teleskopstange 12, die in dem Teleskoprohr auf und abverschiebbar
geführt ist. Teleskoprohr und Teleskopstange sind im Querschnitt rechteckig oder durch
andere eckige Gestaltung gegen ein gegenseitiges Verdrehen gesichert. Die Teleskopstange
12 besitzt nahe dem unteren Ende-eine seitliche Ausnehmung 13, in der als Federelement
14 eine zweifach gebogene Blattfeder vorgesehen ist, deren eines Ende an der Teleskopstange
befestigt ist. Das Teleskoprohr 11 besitzt nahe dem oberen Ende einen Durchbruch,
dessen oberes Ende ein Widerlager 15 bildet. Kurz bevor die Teleskopstange 12 vollständig
aus dem Teleskoprohr gezogen ist, kann das freie Endstück der Blattfeder 14 in den
Durchbruch eitrenten und sich an das Widerlager 15 anlegen. Das freie Endstück der
Blattfeder 14 wirkt als Klemmglied 16, sobald die Teleskopstange etwas weiter als
Fig. 3 gezeigt in das Teleskoprohr geschoben wird.
1. Verfahren zur Herstellung einer Straße, bei dem eine Absperrarmatur Unterflur,
am Grund eines Rohrgrabens vorgesehen wird, eine verlängerbare Schlüsselstange von
der Absperrarmatur nach oben ragend angeordnet wird, der Rohrgraben ausgefüllt wird,
eine über den ausgefüllten Rohrgraben hinweggehende Straßendecke gebaut wird, eine
Verlängerung der Schlüsselstange zur Gebrauchslänge durchgeführt wird, nach dem Bau
der Straßendecke eine Aufgrabung erfolgt und die Aufgrabung bei zur Gebrauchslänge
verlängerter Schlüsselstange wieder aufgefüllt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schlüsselstange vor dem Bau der Straßendecke auf eine Anordnung des oberen Endes innerhalb
des Rohrgrabens kurz unter der zu bauenden Straßendecke verkürzt eingestellt wird,
die nach dem Bau der Straßendecke erfolgende Aufgrabung nur bis zum oberen Ende der
Schlüsselstange erfolgt und die Verlängerung zur Gebrauchslänge unter Herausbewegen
des oberen Schlüsselstangen-Endes aus dem Rohrgraben erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schlüsselstange, die
in der verlängerten Gebrauchslänge gegen Zug in Längsrichtung gesichert festgelegt
ist, verwendet wird
3 Erdeinbaugarnitur für eine Unterflur angeordnete Absperrarmatur, mit einer Schlüsselstange,
bei der ein, eine untere Kupplungsmuffe tragendes Teleskoprohr eine, eine obere Steckpassung
tragende Teleskopstange verschiebbar aufnimmt und eine klemmende Festlegung der Teleskopstange
gegenüber dem Teleskoprohr derart vorgesehen ist, daß die Teleskopstange am Teleskoprohr
getragen ist, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß ein einerseits an der Teleskopstange (12) abgestütztes
Federelement (14) andererseits mit einem Klemmglied (16) gegen die Innenseite des
Teleskoprohres (11) gleitbar abgestützt ist.
4. Erdeinbaugarnitur nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlüsselstange
(4) in einem schützenden Teleskop-Hülsrohr (5, 6) angeordnet ist, dessen oberes Rohr
(6) oben einen Deckel (9) mit Stützplatte (10) trägt, der mit der Teleskopstange (12)
der Schlüsselstange (4) in Achsrichtung unverschiebbar verbunden ist.
5. Erdeinbaugarnitur nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Federelement
(14) und das Klemmglied (16) von einer Blattfeder gebildet sind, die in einer Ausnehmung
(13) der Teleskopstange (12) angeordnet ist.
6 Erdeinbaugarnitur nach Anspruch 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß nahe dem
oberen Ende des Teleskoprohres (11) an dessen Innenseite ein Widerlager (15) für das
Klemmglied (16) vorgesehen ist.