[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erhöhung der Ansprechempfindlichkeit und
der Störsicherheit in einer Gefahren-, insbesondere Brandmeldeanlage mit einer Zentrale,
an die eine Vielzahl automatischer Melder angeschlossen sind und zyklisch abgefragt
werden, und in der die Meldermeßwerte ausgewertet werden.
[0002] Automatische Meldeanlagen, beispielsweise Brandmeldeanlagen, in denen bestimmte Kenngrößen
eines Brandes, wie Rauchdichte, Temperatur, Strahlung, bewertet und ausgewertet werden,
um einen Alarm bzw. eine Störung zu erkennen, müssen bei einer hohen Ansprechempfindlichkeit
auch eine hohe Störsicherheit aufweisen. Beispielsweise kann jeder Melder eine Schwellwertschaltung
aufweisen, die bei Überschreiten der festgelegten Brandkenngröße (Schwelle) ein-Alarmsignal
zur Zentrale abgibt. Zur Erhöhung der Störsicherheit wurden in den Meldern oder auch
bei einer Auswertung in der Zentrale Zeitglieder vorgesehen, die erst einen Alarm
anzeigen, wenn die absolute Schwelle eine vorgegebene Zeit lang überschritten wurde.
Es wurden auch mehrere Schwellen für die Änderung einer Brandkenngroße festgelegt,
oberhalb derer Alarm ausgelöst werden soll. Auch hat eine zentrale Auswertung der
Meldersignale eine Verbesserung gebracht, weil die Alarmschwelle den jeweiligen Erfordernissen
leichter angepaßt werden konnte.
[0003] Eine Änderung des Ruhesignals eines Melders, z.B. durch Bauteilealterung, Verschmutzung,
Nässe usw. führen wegen der festen Auswerteschwellen zu Empfindlichkeitsänderungen
und in den Grenzfällen zum Fehlansprechen oder Wirkungsloswerden des betreffenden
Melders. Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Melderauswertung anzugeben,
bei dem bei hoher Ansprechempfindlichkeit über eine sehr lange Zeit hinweg eine hohe
Störsicherheit gewährleistet ist. Dabei soll eine Alterung der Bauteile und eine Verschmutzung
der Melder keinen nachteiligen Einfluß auf die Ansprechempfindlichkeit der Melder
haben.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß aus den einzelnen Meldermeßwerten
für jeden Melder ein mittlerer Meldermeßwert als Melderruhewert gebildet und in einen
Ruhewertspeicher als aktueller Ruhewert abgespeichert wird; daß die Differenz aus
dem jeweiligen aktuellen Meldermeßwert und dem gespeicherten Ruhewert gebildet und
zur Ableitung eines jeweiligen aktuellen und abspeicherbaren Vergleichswerts diese
Differenzen herangezogen werden kann, und daß der aktuelle Vergleichswert mit einem
vorgegebenen Grenzwert verglichen und bei Überschreitung eine Anzeigeeinrichtung angesteuert
wird.
[0005] Mit diesem Verfahren wird in einer zentralen Auswerteeinrichtung für jeden Melder
ein mittlerer Meldermeßwert gebildet. Dieser wird als Melderruhewert aus den jeweiligen
vorangehenden Meldemeßwerten abgeleitet und in einem dafür vorgesehenen Speicher als
aktueller Ruhewert gespeichert. Bei jedem Abfragezyklus wird für jeden Melder die
Differenz aus seinem aktuellen Meßwert und seinem letztgespeicherten Ruhewert gebildet.
Diese Differenzen werden zur Bildung eines aktuellen Vergleichswerts herangezogen,
der in einem dafür vorgesehenen Vergleichswertspeicher gespeichert wird. Dieser aktuelle
Vergleichswert wird in einer Vergleichseinrichtung mit einem vorgegebenen Grenzwert
verglichen. Ist dieser aktuelle Vergleichswert kleiner als der vorgegebene Grenzwert,
so wird aus dem aktuellen Meldermeßwert und dem gespeicherten Ruhewert ein neuer Ruhewert
gebildet. Dieser wird für den nächsten Verarbeitungszyklus in den Ruhewertspeicher
eingeschrieben. Ist der aktuelle Vergleichswert gleich groß oder größer als der vorgegebene
Grenzwert, so wird von der Vergleichseinrichtung eine Anzeigeeinrichtung angesteuert,
die Alarm bzw. Störung oder ein sonstiges Ereignis anzeigt.
[0006] Mit Hilfe der einzelnen übertragnen Meldermeßwerte wird also für jeden Melder ein
Ruhewert gebildet, der entweder beim Einschalten der Anlage oder auf Anforderung,
z.B. bei Revision oder Wartung, neu gebildet werden kann. Zweckmäßigerweise wird man
den Ruhewert mit einer großen Zeitkonstante von beispielsweise einem Tag selbsttätig
nachführen.
[0007] Statt des absoluten Meßwertes wird die Differenz aus dem Meldermeßwert und dem Ruhewert
für die Erkennung von Ereignissen herangezogen. Diese Differenz wird ständig,
.z.B. im Abstand von einigen Sekunden oder mit jeden Abfragezyklus, neu ermittelt,
entsprechend ihrer Größe bewertet und ausgewertet. Zweckmäßigerweise wird aus diesen
Differenzen ein Vergleichswert abgeleitet, der beim Überschreiten eines festgelegten
Grenzwertes eine Anzeigeeinrichtung ansteuert. Dabei wird der jeweilige aktuelle Vergleichswert
aus dem Differenzbetrag des aktuellen Meßwerts , dem gespeicherten Ruhewert und dem
gespeicherten Vergleichswert ermittelt, wobei der Differenzbetrag um-einen konstanten
Wert verringert wird, damit kleinere Meßwertschwankungen, die unterhalb des konstanten
Werts liegen, nicht zu einer Ereignisanzeige führen. Denn dieses Ergebnis wird zu
einem Summensignal aufintegriert, d.h. das Ergebnis wird zum letztgespeicherten Vergleichswert
addiert. Das so erhaltene Summensignal entspricht dem aktuellen Vergleichswert. Um
diesen Vergleichswert nach unten zu begrenzen, wird er in einer Vergleichsstufe mit
Null verglichen. - Wenn das Ergebnis über Null liegt, wird es direkt für die Berechnung
im nächsten Zyklus im Vergleichswertspeicher abgespeichert. Sonst wird Null abgespeichert,
so wie beim ersten Abfragezyklus der Vergleichswert Null ist.
[0008] Zweckmäßigerweise wird mit Hilfe arithmetischer logischer Einheiten aus den Meldermeßwerten
ein Melderruhewert gebildet, der jeweils in einem dafür vorgesehenen Speicher abspeicherbar
ist, wobei beim ersten Abfragezyklus der erste Meldermeßwert dem Ruhewert entspricht.
Er wird zur Vergleichswertbildung herangezogen. Über einen Parameter EPS (0<EPS<1)
ist die Zeitkonstante für die Ruhewertbildung beeinflußbar.
[0009] Die Wirkungsweise und eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens wird anhand
von Diagrammen und einem Schaltbeispiel im folgenden näher erläutert.
[0010] Es zeigen
Fig. 1 ein Meldermeßwertdiagramm für herkömmliche Brandmelder,
Fig. 2 ein Diagramm der Meldersignale nach dem erfindungsgemäßen Verfahren,
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel im Blockschaltbild,
Fig. 4 und 5 Details dieses Blockschaltbildes nach Fig. 3.
[0011] Das in Fig.1a dargestellte Diagramm zeigt den Verlauf eines Meldermeßwertes MW in
Abhängigkeit der Zeit T. In dem Diagramm ist eine Alarmschwelle, mit AISW bezeichnet,
eingezeichnet, die parallel zur Zeitachse verläuft. Der Melder selbst weist einen
Ruhewert auf, der als theoretischer Wert als Gerade, die leicht ansteigt, eingezeichnet
und mit RW bezeichnet ist. Parallel dazu ist in einem konstanten Abstand CON eine
Störschwelle STSW gezeichnet. Etwa zum Zeitpunkt T1 hat sich der Meldermeßwert MW
erheblich gegenüber seinem Ruhewert RW vergrößert. Dieser Meßwertanstieg ist aber
nicht so groß, daß er die Alarmschwelle A1SW erreicht, und somit wird auch kein Alarm
angezeigt. Ändert sich der Melderruhewert RW in Richtung der Alarmschwelle ALSW, würde
ein gleiches Ereignis etwa zum Zeitpunkt T2 fälschlicherweise einen Alarm erzeugen.
Der Melder ist selbsttätig empfindlicher geworden. Der Anstieg des Meldermeßwertes
MW, der nicht größer ist als zum Zeitpunkt T1, bewirkt nun ein Überschreiten der Alarmschwelle
ALSW, so daß ein Fehlalarm erzeugt wird. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, wie
es später noch näher erläutert wird, wird eine solche Fehlalarmmeldung vermieden.
[0012] In der Fig.1b ist ebenfalls der Melderwert MW über der Zeit T aufgetragen. Es ist
parallel zur Zeitachse die Alarmschwelle ALSW eingezeichnet. Ebenso ist der Melderruhewert
RW als Gerade eingezeichnet, die sich aber zur Zeitachse hin neigt, d.h. der Melderruhewert
RW verändert sich entgegen der Alarmschwelle ALSW. Parallel zum Ruhewert RW ist darüber
in einem konstanten Abstand CON eine Gerade eingezeichnet, die die Störschwelle STSW
darstellt. Dieses Diagramm veranschaulicht, daß der Melder im Laufe der Zeit unempfindlicher
wird. Etwa zum Zeitpunkt T1 tritt ein Meldermeßwert MW auf, der erheblich vom Ruhewert
RW abweicht. Der Meldermeßwert MW ist so groß, daß er die Alarmschwelle ALSW überschreitet
und deshalb auf Alarm erkannt wird. Etwa zum Zeitpunkt T2 tritt wieder ein Meldermeßwertanstieg
auf, der in etwa, bezogen auf seinen Ruhewert RW, so groß ist, wie zum Zeitpunkt T1.
Der Meldermeßwertanstieg ist aber nicht ausreichend groß, um die Alarmschwelle ALSW
zu erreichen oder zu überschreiten, so daß zum Zeitpunkt T2 kein Alarm erkannt wird.
In einer herkömmlichen Brandmeldeanlage wird also zum Zeitpunkt T2 der Alarm nicht
mehr erkannt, weil der Ruhewert RW sich von der Alarmschwelle ALSW weg entwickelt
hat. Mit der erfindungsgemäßen Brandmeldeanlage wird dieser verlorengegangene Alarm
auch erkannt.
[0013] Um ein wesentlich sicheres Ansprechen der Melder zu gewährleisten, soll nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren über eine sehr lange Zeit hinweg die Melderempfindlichkeit
konstant bleiben. Deshalb wird statt dem absoluten Meßwert die Differenz zwischen
Meßwert und Ruhewert betrachtet. Wie eingangs erwähnt, wird der Vergleichswert VW
des Melders M aus dem jeweiligen aktuellen Meldermeßwert MW, bezogen auf seinen Ruhewert
RW, und aus seinem gespeicherten bisherigen Vergleichswert VWA ermittelt und dann
erst mit einem vorgegebenen Grenzwert GRW verglichen. Im Ausführungsbeispiel wird
dies anhand der Figuren 3 bis 5 für den Alarmfall im einzelnen noch erläutert.
[0014] In Fig.2a ist ein Meldermeßwert MW über der Zeit T, wobei die Zeitachse dem Ruhewert
RW entspricht, dargestellt. Über dem Ruhewert RW ist in einem konstanten Abstand eine
Störschwelle STSW dargestellt. Die vorher festgelegte Alarmschwelle für den Meldermeßwert
MW ist durch eine parallele Linie zum Ruhewert RW in entsprechender Höhe eingezeichnet.
Entsprechend zum Diagramm in Fig.2a ist darunter in Fig. 2 b das Summensignal SUS
des Melders in Abhängigkeit der Zeit T dargestellt. Der Grenzwert für das Summensignal
SUS, bei dem Alarm erkannt wird, ist mit GRW bezeichnet. Für drei typische Meßwertsignalbilder
werden die Diagramme im folgenden erläutert.
[0015] In Fig.2a ist der normale Meldermeßwertverlauf (MW über der Zeit T) gezeichnet und
darunter entsprechend die davon abgeleiteten Summensignale SUS, die zur Alarmerkennung
führen. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist für die Alarmbewertung, ebenso wie
für eine Erkennung auf Störungen, sowohl die Größe des Meldermeßwerts als auch die
Dauer des Meldermeßwertes ausschlaggebend. Mit jedem Abtastzyklus wird das Meldermeßwertsignäl
bewertet. Es wird die Differenz (MW-RWA) aus dem jeweiligen aktuellen Meldermeßwert
MW und dem gespeicherten Ruhewert RWA gebildet und ständig, beispielsweise mit jedem
Abtastzyklus, neu ermittelt. Dabei wird diese Differenz auf einen festen Wert, nämlich
eine Störschwelle STSW, bezogen, um kleinere Meßwertschwankungen, die unterhalb dieser
Störschwelle liegen, nicht zu .einem Alarmsignal aufzuaddieren.
[0016] Das Summensignal SUS gemäß Fig.2b erkennt, wenn es die vorgegebene Schwelle, Grenzwert
GRW, erreicht oder überschreitet, auf Alarm. In Fig.2a steigt der Meßwert zum Zeitpunkt
T1 schlagartig über die Alarmschwelle ALSW hin an und fällt vor dem Zeitpunkt T2 wieder
unter die Alarmschwelle ALSW zurück. Bei herkömmlichen Anlagen hätte dieses Ereignis
1, wenn nicht eine erneute Prüfung auf Alarm vor Alarmgabe erfolgt, schon eine Alarmgabe
zur Folge. Das erfindungsgemäße Verfahren zeigt gemäß Fig. 2b, wenn man das Summensignal
SUS betrachtet, keinen Anstieg des Summensignals SUS über den Grenzwert GRW hinweg
an. Es erfolgt also auch kein Alarm. Zum Zeitpunkt T3 fällt der Meldermeßwert MW unter
die Storschwelle STSW (Fig.2a), was bei der Bildung des Summensignals SUS (Fig.2b)
zur Folge hat, daß er als negatives Signal addiert wird. Um eine Aufintegration des
Summensignals SUS in den negativen Bereich zu verhindern, wird, wie noch später anhand
eines Ausführungsbeispiels erläutert, bei der Vergleichswertbildung VWB ein Vergleich
mit 0 durchgeführt. Zum Zeitpunkt T4 ist dies in diesem Diagramm veranschaulicht.
Erst zum Zeitpunkt T5 wird das Summensignal SUS wieder aufintegriert. Zum Zeitpunkt
T6 erreicht der Meldermeßwert MW (Fig.2a) die Alarmschwelle ALSW (Ereignis 2). Das
Summensignal SUS ist aber noch nicht bis zum vorgegebenen Grenzwert GRW aufintegriert.
Erst zum Zeitpunkt T7 erreicht das Summensignal SUS den Grenzwert GRW und veranlaßt
eine Alarmgabe AL bis zum Zeitpunkt T8. Es wird also ein Alarm erst gegeben, wenn
der Meldermeßwert nicht nur entsprechend groß, sondern auch eine gewisse Zeit lang
ansteht.
[0017] Ein weiteres typisches Meßwertsignalbild (Ereignis 3) zeigt ein langsames Ansteigen
des Meldermeßwertes MW in Richtung Alarm (Fig.2a). Eine herkömmliche Brandmeldeanlage
würde noch keinen Alarm erkennen, da der Meßwert MW zum Zeitpunkt T11 die Alarmschwelle
ALSW noch nicht erreicht hat. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird aber ab dem
Zeitpunkt T10 der Meldermeßwert MW, bezogen auf den Ruhewert RW, nachdem er die Störschwelle
STSW (Fig.2a) überschritten hat, aufintegriert (Fig.2b) und das Summensignal SUS erreicht
schon zum Zeitpunkt T11 den Grenzwert GRW und veranlaßt die Alarmgabe AL. In diesem
Fall wird also frühzeitig ein stetiges Ansteigen des Meldermeßwertes in Richtung Alarmschwelle
erkannt.
[0018] In Fig.3 ist ein Ausführungsbeispiel für Alarmerkennung im Blockschaltbild dargestellt.
Am Beispiel für einen Melder M ist zu erkennen, daß die Meldermeßwerte MW von dem
Melder M über die Meldelinie L an die Zentrale Z gelangen. Der Meßwert MW gelangt
einerseits an eine Vergleichswertbildeeinrichtung VWB und eine Ruhewertbildungseinrichtung
RWB. Der Einrichtung zur Vergleichswertbildung VWB ist ein Speicher VWSP zugeordnet,
in dem der aktuelle Vergleichswert VWN gespeichert wird. Der Einrichtung zur Ruhewertbildung
RWB ist ein Speicher RWSP zugeordnet, in dem der aktuelle Ruhewert RWN gespeichert
wird. Bei jedem Abfragezyklus wird für jeden Melder aus seinem aktuellen Meßwert MW,
seinem letztgespeicherten Ruhewert RWA und seinem letztgespeicherten Vergleichswert
VWA ein neuer Vergleichswert VWN gebildet (VWB). Dieser aktuelle Vergleichswert VWN
wird einerseits für den nächsten Verarbeitungszyklus im Vergleichswertspeicher VWSP
abgespeichert, andererseits mit einem vorgegebenen Grenzwert GRW, im Ausführungsbeispiel
für Alarm, in der Vergleichseinrichtung VGE, die den beiden Einrichtungen nachgeordnet
ist, verglichen. Ist der aktuelle Vergleichswert VWN größer oder gleich dem Grenzwert
für Alarm GRW, so wird ein Alarm AL in der der Vergleichseinrichtung VGE nachgeschalteten
Anzeigeeinrichtung ANZ angezeigt. Überschreitet der aktuelle Vergleichswert VWN den
Grenzwert GRW nicht, so kann der neue Meldermeßwert MW gemeinsam mit dem alten Ruhewert
RWA aus dem Ruhewertspeicher RWSP zur Berechnung eines neuen Ruhewertes RWN herangezogen
werden, mit dem der Ruhewertspeicher RWSP neu beschrieben wird. Das Blockschaltbild
(Fig.3) veranschaulicht die Erkennung von Alarm. In ähnlicher Weise kann man auch
Störungen erkennen und diese anzeigen.
[0019] In Fig.4 ist die Einrichtung zur Bildung des Vergleichswertes VWB im einzelnen näher
dargestellt. Der Melderwert MW gelangt vom Melder zur Zentrale Z und an eine erste
arithmetische logische Einheit ALU1. Dort wird der alte Ruhewert RWA aus dem Ruhewertspeicher
vom Meldermeßwert MW subtrahiert. In einer zweiten arithmetischen logischen Einheit
ALU2, die der ersten ALU1 nachgeschaltet ist, wird ein vorgebbarer konstanter Wert
CON abgezogen. Der zweiten arithmetischen logischen Einheit ALU2 ist eine dritte arithmetische
logische Einheit ALU3 nachgeschaltet, die das Ergebnis der ALU2 zu dem letzten (gespeicherten)
Vergleichswert VWA addiert. Der der ALU3 nachgeschaltete Komparator K1 mit zugeordnetem
Demultiplexer D1 führt lediglich einen Vergleich des Ergebnisses aus der ALU3 (Summensignal
SUS) mit dem Wert 0 durch, um eine Begrenzung des Summensignals (SUS gemäß Fig.2b)
nach unten zu erreichen. Ist der Wert kleiner als 0, so gibt der Multiplexser D1 an
seinem Ausgang 0 ab. Ist der Wert hingegen größer'als 0, so steht am Ausgang des Multiplexers
D1 das Summensignal SUS als aktueller Vergleichswert VWN. Dieser Ausgang führt auf
die Vergleichseinrichtung VGE, in der mit einem weiteren Komparator K2 der neue Vergleichswert
VWN mit dem Grenzwert GRW verglichen wird.
[0020] Der dem zweiten Komparator K2 nachgeschaltete zweite Demultiplexser D2 steuert, wenn
der Vergleichswert VWN größer oder gleich dem Grenzwert GRW (VWN > GRW) ist die Anzeigeeinrichtung
ANZ an. Ist der Vergleichswert VWN kleiner als der Grenzwert GRW (VWN<GRW), so steuert
der zweite Demultiplexser D2 die Ruhewertbildungseinrichtung RWB an und ermöglicht
die Bildung eines neuen Ruhewerts RWN, wie anhand von Fig.5 noch näher.erläutert wird.
[0021] In Fig.5 ist die Schaltungsanordnung zur Ruhewertbildung RWB dargestellt. Sie weist
einen ersten Multiplizierer MU1 auf, dem ein Addierer AD1 mit einem ersten Eingang
nachgeschaltet ist. Sie weist einen Subtrahierer SU1 auf, der mit einem konstanten
Wert EPS (0<EPS<1) beaufschlagt ist. Mit dieser Konstanten EPS ist die Zeitkonstante
für die Ruhewertbildung beeinflußbar. Dieser Konstantzoert EPS wird auf den ersten
Eingang, der Meldermeßwert MW auf den zweiten Eingang der ersten Multiplizierstufe
MU1 gegeben. Das Ausgangssignal (1 - EPS) des Subtrahierers SU1 gelangt an die zweite
Multiplizierstufe MU2, an die der letztgespeicherte Ruhewert RWA aus dem Ruhewertspeicher
RWSP gelangt. Der Ausgang der zweiten Multiplizierstufe MU2 führt zum zweiten Eingang
der Addierstufe AD1, die, gesteuert von der Vergleichseinrichtung VGE, über den Enable-Eingang
E den aktuellen Ruhewert RWN bildet, wenn VWN<GRW. Der aktuelle Meldewert MW wird
im ersten Multiplizierer M1 mit dem konstanten Wert EPS multipliziert. Der alte Ruhewert
RWA aus dem Ruhewertspeicher RWSP wird im zweiten MultipliziererMU2mit dem Wert (1
- EPS) multipliziert. Der Addierer AD1 liefert dann am Ausgang den neuen Ruhewert
RWN.
[0022] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird in vorteilhafter Weise eine langsame Veränderung
am Melder, z.B. durch Bauteilealterung oder Verschmutzung, ausgeglichen. Die Empfindlichkeit
der Melder bleibt über eine sehr lange Zeit hinweg konstant. Dabei können unterschiedliche
Einsatzfälle in der Regel mit einheitlichen Meldern und Auswerteprogrammen bedient
werden. Außerdem werden langsam sich entwickelnde Brände ebenso wie rasch sich ausbreitende
Brände zum frühest möglichen Zeitpunkt erkannt, wobei Störungen und Täuschungen der
Meldeanlage weitgehend verhindert werden.
1. Verfahren zur Erhöhung.der Ansprechempfindlichkeit und der Störsicherheit in einer
Gefahren-, insbesondere Brandmeldeanlage mit einer Zentrale (Z), an die eine Vielzahl
automatischer Melder (M) angeschlossen sind und zyklisch abgefragt werden, und in
der die Meldermeßwerte (MW) ausgewertet werden,
dadurch gekennzeichnet, daß aus den einzelnen Meldermeßwerten (MW) für jeden Melder
(M) ein mittlerer Meldermeßwert als Melderruhewert (RW) gebildet (RWB) und in einen
Ruhewertspeicher (RWSP) als aktueller Ruhewert (RWN) abgespeichert wird, daß die Differenz
(MW-RWA) aus dem jeweiligen aktuellen Meldermeßwert (MW) und dem gespeicherten Ruhewert
(RWA) gebildet wird und zur Ableitung (VWB) eines jeweiligen aktuellen und abspeicherbaren
(VWSP) Vergleichswerts (VWN) diese Differenzen herangezogen werden, und daß der aktuelle
Vergleichswert (VWN) mit einem vorgegebenen Grenzwert (GRW) verglichen (VGE) und bei
Überschreitung (VWN>GRW) eine Anzeigeeinrichtung (ANZ) angesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung des jeweiligen
aktuellen Vergleichswertes (VWN) mit jedem Abfragezyklus die Differenz (MW-RWA) gebildet
(ALU1), um eine vorgebbare Konstante (CON) vermindert (ALU2), zu einem Summensignal
(SUS) aufintegriert (ALU2) und als aktueller Vergleichswert (VWN) in einem Vergleichswertspeicher
(VWSP) eingeschrieben wird, wobei das Summensignal (SUS) beim ersten Abfragezyklus
auf den Wert Null gesetzt ist und mit jedem Abfragezyklus mit dem Wert Null verglichen
(K1,D1) wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung (RWB) des aktuellen
Ruhewertes (RWN) der jeweilige aktuelle Meldermeßwert (MW) und der letztgespeicherte
Ruhewert (RWA) von einem vorgebbaren Konstantwert (EPS) beeinflußbar (MU1, SU1, MU2)
addiert (AD1) und als aktueller Ruhewert (RWN) in den Ruhewertspeicher (RWSP) in Abhängigkeit
vom aktuellen Vergleichswert (VWN<GRW) eingelesen wird, wobei beim ersten Abfragezyklus
der Ruhewert dem ersten Meldermeßwert entspricht.
4. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Zentrale (Z) mit Meldermeßwerten (MW) beaufschlagbar eine Einrichtung (RWB)
zur Bildung eines Melderruhewertes (RW) mit zugeordnetem Ruhewertspeicher (RWSP) und
eine Einrichtung (VWB) zur Bildung eines Vergleichswertes (VW) mit zugeordnetem Vergleichswertspeicher
(VWSP) angeordnet und diesen beiden Einrichtungen eine Vergleichseinrichtung (VGE)
nachgeordnet ist, die in Abhängigkeit des aktuellen Vergleichswerts (VWN) vom vorgegebenen
Grenzwert (GRW) eine nachgeschaltete Anzeigeeinrichtung (ANZ) ansteuert oder eine
erneute Ruhewertbildung (RWB) ermöglicht.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Vergleichswertbildung
(VWB) einen mit dem aktuellen Meßwert (MW) und mit dem gespeicherten Ruhewert (RWA)
beaufschlagbaren ersten Subtrahierer (ALU1) aufweist, dessen Ausgang mit einem zweiten,
mit einem Konstantwert (CON) beaufschlagbaren Subtrahierer (ALU2) verbunden ist, dessen
Ausgang mit einem, mit dem gespeicherten Vergleichswert (VWA) beaufschlagbaren Addierer
(ALU3) verbunden ist, der auf eine Vergleichseinrichtung führt, die aus einem Komparator
(K1) mit einem mit dem Wert Null beaufschlagbaren zweiten Eingang und einem nachgeschalteten
Demultiplexer (D1) besteht.
6. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Ruhewertbildung
(RWB) einen mit dem aktuellen Meldermeßwert (MW) und einem Konstantwert (ESP) beaufschlagbaren
ersten Multiplizierer (MU1) und einen mit dem Konstantwert (ESP) und dem Wert 1 beaufschlagbaren
Subtrahierer (SU1) aufweist, dessen Ausgang mit einem zweiten Multiplizierer (MU2)
verbunden ist, dessen zweiter Eingang mit dem gespeicherten Ruhewert (RWA) beaufschlagbar
ist, und daß der Ausgang des ersten Multiplizierers (MU1) und der Ausgang des zweiten
Multiplizierers (MU2) auf einen Addierer (AD1) führen, mit dem bei Unterschreitung
des aktuellen Vergleichswertes (VWN) unter den Grenzwert (GRW) mittels dem Enable-Eingang
(E) ein aktueller, in den Ruhewertspeicher (RWSP) einschreibbarer Ruhewert (RWN) bildbar
ist.