[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Vakuumschalter mit relativ zueinander beweglichen
Kontakten und einem Dampfschirm.
[0002] In Vakuumschaltern fließt der Strom im allgemeinen über koaxial zueinander angeordnete
Kontakte, die im Hochvakuum eines rotationssymmetrischen Gehäuses angeordnet sind,
das beispielsweise im wesentlichen aus elektrisch isolierendem Material, insbesondere
Keramik, bestehen -kann-. Zum Ausschalten eines Stromes werden die Kontakte auseinandergezogen
und es bildet sich im Bereich zwischen den Kontakten ein Lichtbogen, dessen Fußpunkte
an der Oberfläche der Kontakte Metall verdampfen. Der nach außen abströmende Metalldampf
kondensiert wieder an einem sogenannten Dampfschirm, der im wesentlichen hohlzylindrisch
gestaltet und in einem vorbestimmten Abstand von der Innenwand des Gehäuses angeordnet
ist. Beim Ausschalten von Strömen mit hoher Stromstärke, insbesondere von Kurzschlußströmen
mit beispielsweise 40 kA und mehr, mit verhältnismäßig langer Lichtbogenbrenndauer
von insbesondere mehr als etwa 10 ms kann die Bogenentladung sowohl an den beiden
Elektroden als auch am Dampfschirm ansetzen und diesen durchschmelzen (DE-OS 25 57
174 = US-PS 4 149 050).
[0003] Ferner kann das Gehäuse des Vakuumschalters im Bereich zwischen den geöffneten Kontakten
auch aus Metall, beispielsweise aus rostfreiem Stahl, bestehen. Dieser im wesentlichen
hohlzylindrische mittlere Teil des Gehäuses ist dann über Gehäuseteile aus elektrisch
isolierendem Material mit den Elektroden verbunden. Diese elektrisch isolierenden
Teile sind dann ebenfalls mit einer Abschirmung versehen (US-PS 3 764 764). Die Wirkung
eines Dampfschirmes übernimmt in dieser Ausführungsform der den Bereich zwischen den
geöffneten Kontakten umgebende metallische Teil des Gehäuses.
[0004] Bei hoher Stromstärke des Lichtbogens und größerer Brenndauer setzt der Lichtbogen
mehr am Außenrand der Kontakte an und tritt zugleich zum Dampfschirm über. Die von
der Mitte des Lichtbogens ausgehende Plasmaflamme ist auf den Dampfschirm gerichtet
und etwas zur Kathode der Elektroden hin geneigt, so daß starke Belastungen des Dampfschirmes
etwa in Höhe der Kathodenoberfläche auftreten und dort der Schirm durchschmelzen kann.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Ausführungsformen von Vakuumschaltern
mit einem Isolierstoff- oder Metallgehäuse zu verbessern, insbesondere soll die Widerstandsfähigkeit
des Dampfschirmes gegen Durchschmelzen erhöht und damit die Lebensdauer des Schalters
entsprechend verlängert werden.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1. Bei einem Vakuumschalter mit einem metallischen Gehäuse, das den Bereich zwischen
den geöffneten Elektroden umgibt, kann das Gehäuse selbst in diesem Bereich mit der
Wölbung versehen sein. Die Innenwand des Gehäuses kann aber auch mit einer ringförmigen
Einlage aus einem rotationssymmetrischen Profilkörper versehen sein, der etwa in der
Mittelebene zwischen den geöffneten Kontakten die Wölbung enthält. Die abfallenden
Flanken der Wölbung werden derart gegen die Mittelebene zwischen den geöffneten Kontakten
geneigt, daß die Plasmaströmung in axialer Richtung nach oben oder unten oder nach
beiden Seiten abgelenkt wird. Die Belastung des Dampfschirmes wird somit in diesem
Bereich entsprechend vermindert.
[0007] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in
der ein Ausführungsbeispiel eines Vakuumschalters nach der Erfindung schematisch veranschaulicht
ist.
[0008] In der dargestellten Ausführungsform eines Vakuumschalters sind zwei koaxial zueinander
angeordnete und relativ zueinander bewegliche Elektroden 2 und 4, die beispielsweise
als Topfkontakte ausgebildet sein können und jeweils mit einer Stromzufuhrung 3 bzw.
5 verbunden sind, von einem Gehäuse 6 umgeben, von dem wenigstens der den Bereich
der geöffneten Kontakte 2 und 4 umgebende, wenigstens annähernd zylinderförmig gestaltete
Teil aus Metall, vorzugsweise aus rostfreiem Stahl, besteht. Das Gehäuse 6 bildet
mit in der Figur nicht dargestellten Teilen aus elektrisch isolierendem Material unmittelbar
oder mittelbar eine vakuumdichte Verbindung mit den Stromzuführungen 3 und 5 der Elektroden
2 und 4.
[0009] Zum Einleiten einer Stromunterbrechung werden die Kontakte 2 und 4 auseinandergezogen
und zwischen ihren in der Figur nicht näher bezeichneten Kbntaktauflageflächen ein
ringförmiger Spalt gebildet, in dem ein Lichtbogen entsteht. Bei größerer Brenndauer
setzt der Lichtbogen mehr am Außenrand der Kontakte an und eine etwa von der Mitte
dieses Lichtbogens 10 ausgehende Plasmaflamme ist auf das Gehäuse 6 gerichtet, das
in diesem Oberflächenbereich entsprechend erwärmt wird. Die Plasmaflamme ist von der
in Abhängigkeit von der Richtung der Halbschwingungen des zu löschenden Wechselstromes
beispielsweise als Anode A wirkenden Elektrode 2 zu der als Kathode K wirkenden Elektrode
4 geneigt, so daß die erhöhte Belastung des Gehäuses 6 etwa in der Höhe der Kontaktauflagefläche
der Kathode K auftritt.
[0010] Die Belastung des als Dampfschirm wirkenden Gehäuses 6 wird nun dadurch vermindert,
daß die Innenwand des Gehäuses 6 mit einer ringförmigen Einlage 12 versehen ist, die
einen rotationssymmetrischen Profilkörper bildet, der den Bereich zwischen den geöffneten
Kontakten 2 und 4 umgibt. Die Einlage 12 ist mit einer radial nach innen gerichteten
Wölbung versehen, die etwa in der Mittelebene zwischen, den geöffneten_ Kontakten
2 und 4 angeordnet ist. Die vom Lichtbogen 10 ausgehende Plasmaflamme wird dann an
der abfallenden Flanke der Wölbung der Einlage 12 in Abhängigkeit von der Richtung
der Halbschwingung des Wechselstromes beispielsweise nach unten abgelenkt, wie es
in der Figur angedeutet ist. Die Belastung des Gehäuses 6 wird vermindert und die
Lebensdauer des Vakuumschalters entsprechend erhöht. Die Einlage 12 dient nicht nur
zur Ablenkung der Plasmaströmung; sie stellt auch eine Materialreserve für den Abbrand
dar. Die Einlage 12 kann vorzugsweise aus rostfreiem Stahl, insbesondere aus Chromstahl,
oder wegen der besseren Wärmeleitfähigkeit auch aus im wesentlichen sauerstofffreiem
Kupfer bestehen. Sie ist in der dargestellten Form als Profilkörper im Preßverfahren
leicht herstellbar und kann an der Innenwand des Gehäuses 6 punktförmig angelötet
oder auch angeschweißt werden.
[0011] Unter Umständen kann es zweckmäßig sein, innerhalb des Gehäuses 6 in der Richtung
der durch einen nicht näher bezeichneten Pfeil angedeuteten Plasmaströmung Materialauffangbleche
14 und 15 anzubringen. Durch diese Auffangbleche 14 und 15 wird das seitlich weggeführte
abgeschmolzene Schirmmaterial aufgefangen und eine Materialbrückenbildung zwischen
elektrisch leitenden Gehäuseteilen und den Stromzuführungen 3 und 5 wird verhindert.
[0012] In der dargestellten Ausführungsform des Vakuumschalters mit einem den Bereich der
geöffneten Elektroden 2 und 4 umgebenden elektrisch leitenden Teil des Gehäuses 6
ist die besondere Einlage 12 vorgesehen. Unter Umständen kann es zweckmäßig sein,
das Gehäuse 6 in der Mittelebene zwischen den geöffneten Elektroden 2 und 4 mit einer
radial nach innen gerichteten Wölbung zu versehen, welche die Plasmaströmung ableitet
und dadurch die Belastung des Gehäuses 6 entsprechend vermindert.
[0013] In der Ausführungsform eines Vakuumschalters, der im Bereich zwischen den geöffneten
Elektroden mit einem zusätzlichen Dampfschirm versehen ist, wird dieser Dampfschirm
in der Mittelebene zwischen den geöffneten Elektroden 2 und 4 mit einer Wölbung versehen
oder an seiner Innenwand wird er in dem Bereich zwischen den geöffneten Elektroden
2 und 4 mit der Einlage 12 versehen. Die Abrundung an der.Stirnfläche der Wölbung
wird so gewählt, daß keine wesentliche Feldstärkeerhöhung auftreten kann, welche die
dielektrische Festigkeit wesentlich vermindern würde. Die Neigung der Abfallflanken
der Wölbung wird so gewählt, daß man eine gute Ablenkung der Plasmaströmung erhält,
wie es in der Figur durch den Pfeil angedeutet ist. Eine günstige Ablenkung erhält
man bei einem Neigungswinkel α von beispielsweise etwa 30 bis 60°, vorzugsweise etwa
40 bis 55°.
1. Vakuumschalter mit relativ zueinander beweglichen Kontakten (2, 4) und einem Dampfschirm,
dadurch gekennzeichnet , daß der Dampfschirm in der Mittelebene zwischen den geöffneten
Kontakten (2, 4) mit einer radial nach innen gerichteten Wölbung versehen ist.
2. Vakuumschalter nach Anspruch 1 mit einem metallischen Gehäuse, dadurch gekennzeichnet
, daß das Gehäuse (6) mit der Wölbung versehen ist.
3. Vakuumschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Innenwand des
Gehäuses (6) mit einer ringförmigen Einlage (12) aus einem rotationssymmetrischen
Profilkörper versehen ist, der in der Mittelebene zwischen den geöffneten Kontakten
(2,4) angeordnet ist.