[0001] Waschmittel mit einem Gehalt an schaumdämpfend wirkenden Silikonen sind bekannt,
so z.B. aus der DE-OS 20 50 768 und der DE-OS 23 38 468. Es handelt sich bei diesen
Silikonen um Organopolysiloxane, wie Alkyl- und Arylpolysiloxane, insbesondere Dimethylpolysiloxan,
ferner deren Co- und Blockpolymeren mit Polyalkylenoxiden sowie ihre Acylierungsprodukte
mit längerkettigen Carbonsäuren. Üblicherweise enthalten die als Schaumdämpfer eingesetzten
Silikone 0,2 bis 10 Gew.-% an hochdisperser Kieselsäure bzw. hochdispersem Aluminiumoxid,
wobei die hochdisperse Kieselsäure beispielsweise durch thermische Zersetzung von
Siliciumtetrachlorid oder durch Fällung aus Silikatlösungen gewonnen und durch Einwirkung
siliciumorganischer Verbindungen hydrophobiert sein kann.
[0002] Normalerweise reichen bereits Mengen an 0,1 Gew.-% an Silikonen aus, um Waschmittel
üblicher Zusammensetzung für die Anwendung in Haushalts-Trommelwaschmaschinen schaumsicher
zu machen. Es bereitet jedoch technisch erhebliche Schwierigkeiten, derartig geringe
Mengen homogen in einem Waschpulver zu verteilen. Wird das Silikon in dem zur Heißsprühtrocknung
bestimmten wäßrigen Ansatz (Slurry) dispergiert, so geht ein wesentlicher Teil der
Wirkung bereits bei der anschließenden Sprühtrocknung verloren, so daß man gezwungen
ist, die zwei- bis vierfache Menge an den verhältnismäßig aufwendigen Silikon einzusetzen.
- Es ist deshalb wiederholt vorgeschlagen worden, die Silikone auf feste Träger, z.B.
Buildersalze oder Perverbindungen aufzumischen bzw. in ein Trägermaterial einzubetten
und das erhaltene körnige Vorgemisch mit der Hauptmenge des Waschmittels, beispielsweise
einem sprühgetrockneten Hohlkugelpulver, zu vermischen. Hierzu sind jedoch mehrere
gewichtskontrollierte Mischvorgänge erforderlich, was den Aufwand erheblich erhöht.
Nachteilig ist ferner, daß es bei dem zusätzlichen Mischprozeß zu einer teilweisen
Zerstörung der Hohlkugelstrukturen und erhöhter Staubbildung kommen kann.
[0003] Es wurde auch schon vorgeschlagen, die schaumdämpfenden Silikone über eine gesonderte,
in den Sprühturm führende Sprühdüse zu zerstäuben und auf diese Weise eine gleichmäßige
Verteilung des Schaumdämpfungsmittels zu erzielen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß
die bekannten Organopolysiloxane sich aufgrund ihrer besonderen oberflächenaktiven
Eigenschaften nur unter großen Schwierigkeiten zu Tröpfchen hinreichender Kleinheit
verdüsen lassen. Vielmehr bilden sich meist größere Tropfen, was zu einer weitgehend
inhomogenen Verteilung und mangelnder Schaumsicherheit des Waschmittels führt. Außerdem
treten die Silikone in unmittelbarem Kontakt mit den Waschmittelbestandteilen, insbesondere
den Tensiden, wodurch die Wirkung der Schaumdämpfer während der nachfolgenden Lagerung
der Waschmittel wieder zum Teil zurückgeht.
[0004] Das erfindungsgemäße Verfahren vermeidet die vorstehend geschilderten Nachteile.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines schaumgedämpften,
silikonhaltigen Waschmittels durch Sprühtrocknen eines wäßrigen Ansatzes mit einem
Gehalt an (A) üblichen Tensiden, Gerüstsalzen und sonstigen, unter den Bedingungen
der Sprühtrocknung beständigen Waschmittelbestandteilen und (B) schaumdämpfend wirkenden
Silikonen, dadurch gekennzeichnet, daß man einen die Komponenten (A) enthaltenden
wäßrigen Ansatz und eine getrennt davon hergestellte wäßrige Dispersion, welche die
Silikone (B) in einer Teilchengröße von 0,5 - 40 µm sowie ein wasserlösliches bzw.
in Wasser quellbares, filmbildendes Polymeres in einer zur Bildung von Mikrokapseln
ausreichenden Menge enthält, gemeinsam versprüht.
[0005] Zu den im wäßrigen Ansatz enthaltenen Bestandteilen (A) zählen übliche Tenside, die
anionisch, nichtionisch, zwitterionisch oder auch kationischer Natur sein können.
Geeignete anionische Tenside sind Seifen, insbesondere gesättigte oder einfach ungesättigte
Natriumfettsäureseifen mit 12 bis 22 C-Atomen, Sulfonate, wie Alkylbenzolsulfonate,
insbesondere Natriumdodecylbenzolsulfonat, ferner Alkansulfonate, Olefinsulfonate,ot-Sulfofettsäuren,
Alkylsulfosuccinate und Alkylethersulfonate sowie Sulfate, wie Alkylsulfate, insbesondere
Fettalkoholsulfate und Fettalkoholglykolethersulfate. Tenside mit aliphatischen Resten
sind üblicherweise geradkettig oder methylverzweigt (Oxo-Reste), enthalten 10 bis
20 C-Atome und liegen als Salze des Natriums, Kaliums, Ammoniums oder organischer
Ammoniumbasen vor. Übliche nichtionische Tenside sind insbesondere Alkyl- bzw. Alkenylpolyethylenglykolether
mit geradkettigen und/oder methylverzweigten C
10-C
20-Resten und 3 bis 30 Glykolethergruppen, ferner Glykoletherderivate mit gleicher Anzahl
von C-Atomen und Glykolethergruppen, die sich von Alkylphenolen, Alkylaminen, Thioalkoholen,
Fettsäuren und Fettsäureamiden ableiten sowie unter der Bezeichnung "Pluronics" bekannte
Blockpolymere des Ethylen- und Propylenoxids. Gemische verschiedener anionischer und/oder
nichtionischer Tenside können ebenfalls vorliegen.
[0006] Zu den Bestandteilen (A) zählen übliche Gerüstsalze (Buildersalze), wie Polymerphosphate,
insbesondere Natriumtripolyphosphat, Natriumsilikat der Zusammensetzung Na
20 : Si0
2, wie l : 1 - 1 : 3,5, Natriumcarbonat sowie insbesondere wasserunlösliche, feinkristalline
oder amorphe Alkalialuminiumsilikate der Formel (Na
20) .
A120
3. (SiO
2)
y mit x
= 0,7 - 1,5, y = 1,3 - 4, die gebundenes Wasser enthalten und ein Calciumbindevermögen
von mindestens 50 mg CaO/g Aktivsubstanz aufweisen.
[0007] Zu den Gerüstsalzen zählen weiter die bekannten Sequestrierungsmittel, wie Aminopolycarbonsäuren,
Polyphosphonsäuren, die ggf. Hydroxyalkyl- oder Aminogruppen aufweisen, Polycarbonsäuren,
Ethercarbonsäuren, Hydroxycarbonsäuren und polymere, ggf. Hydroxyl-, Ether- oder Oxo-Gruppen
aufweisende Carbonsäuren, die als Salze des Na, K, Ammoniums oder organischer Ammoniumbasen
vorliegen können. Vertreter dieser Sequestrierungsmittel sind beispielsweise Nitrilotriessigsäure,
Ethylendiaminotetraes sigsäure, Aminotri-(methylenphosphonsäure), Ethylendiaminotetraphosphonsäure,
1-Hydroxy-ethan-1,1-diphosphonsäure, Methylendiphosphonsäure, Ethylendiphosphonsäure
sowie Salze der höheren Homologen der genannten Polyphosphonsäuren. Geeignete Polycarbonsäuren
sind Zitronensäure, Weinsäure, Benzolhexacarbonsäure und Tetrahydrofurantetracarbonsäure
sowie Carboxymethylethergruppen enthaltende Polycarbonsäuren, wie 2,2'-Oxydibernsteinsäure,
Diglykolsäure, Triscarboxymethylglycerin und Biscarboxymethylglycerinsäure. Geeignete
Vertreter polymerer Carbonsäuren sind solche mit einem Molekulargewicht von mindestens
350, wie Polyacrylsäure, Polymethacrylsäure, Poly-α-hydroxyacrylsäure, Polymaleinsäure,
Polyitaconsäure, Polymesaconsäure, Polybutentricarbonsäure sowie die Copolymerisate
der entsprechenden monomeren Carbonsäuren untereinander oder mit ethylenisch ungesättigen
Verbindungen, wie Ethylen, Propylen, Isobutylen und Vinylmethylether, ferner die Hydroxy-
bzw. Aldehydgruppen aufweisenden Polycarbonsäuren, die durch Polymerisation von Acrolein
und anschließende Umwandlung nach Canizzaro erhältlich sind.
[0008] Weitere der Substanzgruppe (A) zuzuordnende Bestandteile sind optische Aufheller,
vergrauungsverhütende Stoffe, wie Carboxylmethylcellulose, Methylcellulose oder Methylhydroxypropylcellulose,
Stabilisatoren, wie Magnesiumsilikat, Neutralsalze, wie Natriumsulfat, Pulververbesserer,
wie Benzol-, Toluol-, Xylol- und Cumolsulfonat sowie Natriumsulfosuccinat, ferner
Farbstoffe.
[0009] Es handelt sich demnach bei dem vorstehend genannten, der Komponente (A) zuzurechnenden
Verbindungen um übliche, unter den Bedingungen der Heißsprühtrocknung beständige Waschmittelbestandteile,
die in einem wäßrigen, noch pump- und sprühfähigen Ansatz vermischt werden. Der Wassergehalt
eines solchen Ansatzes beläuft sich, je nach Zusammensetzung, im allgemeinen auf 50
- 25 Gew.-%. Der wäßrige Ansatz wird üblicherweise vom Ansatzbehälter zu einer Hochdruckpumpe
gefördert und von dort über eine Druckleitung (Steigleitung) zu den Sprühdüsen gepumpt,
von denen meist mehrere im Kopf des Sprühturms angebracht und über eine Ringleitung
miteinander verbunden sind. In manchen Fällen wird der wäßrige Ansatz noch vor der
Uberführung in den Hochdruckteil in einer Unterdruckkammer entgast.
[0010] Die Vereinigung des die Komponenten (A) enthaltenden wäßrigen Ansatzes mit dem die
Komponente (B) enthaltenden wäßrigen Ansatz, der im folgenden näher beschrieben wird,
erfolgt vorzugsweise in einem Bereich, der die Sprühdüsen selbst sowie die zu den
Sprühdüsen führende Hochdruckleitung umfaßt. Erfolgt die Vereinigung in den Sprühdüsen,
so bestehen diese aus Zweistoffdüsen mit jeweils getrennter Zuführung der beiden Teilströme.
Mit gleichem Erfolg, jedoch geringerem technischen Aufwand, kann die Zusammenführung
der beiden Teilströme jedoch auch in der zu den Sprühdüsen führenden Hochdruckleitung
erfolgen, wobei die in der Sprühtechnik üblichen Einstoffdüsen verwendet werden können.
In diesem Falle sollte die Vereinigung der beiden Teilströme vorzugsweise nahe der
Sprühdüse bzw. kurz vor dem Verteilerring erfolgen, an den die kreisförmig angeordneten
Sprühdüsen angeschlossen sind. Zusätzliche, ein Homogenisieren der beiden Teilströme
fördernde Einbauten sind zu vermeiden, da hierdurch ein Wirkungsverlust eintreten
könnte. Diese Arbeitsweise wird bevorzugt angewendet.
[0011] Der zweite, die Komponente (B) enthaltende wäßrige Ansatz, der ebenfalls sprühgetrocknet
aber getrennt von dem die Komponenten (A) enthaltenden Ansatz hergestellt wird, enthält
die schaumdämpfend wirkenden Silikone, bei denen es sich, wie eingangs ausgeführt,
um Organopolysiloxane handelt, die im Gemisch mit hochdisperser ggf. silanierter (hydrophobierter)
Kieselsäure bzw. hochdispersem Aluminiumoxid vorliegen. Geeignete Silikone im Sinne
der Erfindung sind solche, die aus Elementen der Formel

aufgebaut sind, in der R und R' unabhängig voneinander Alkylgruppen, wie Methyl-,
Ethyl-, Propyl- und Butylgruppen oder Arylgruppen, z.B. Phenylgruppen bedeuten und
x für Zahlen von etwa 20 bis etwa 2000 steht. Als Endgruppen kommen z.B. Alkyl- oder
Hydroxylgruppen in Frage. Besonders geeignet sind Polydimethylsiloxane, die eine Viskosität
von 20 cSt bis 1500 cSt/25 °C aufweisen. Die vorgenannten, bei Raumtemperatur flüssigen
Organopolysiloxane können auch im Gemisch mit bekannten Polysiloxanharzen vorliegen,
die, wie z.B. in den US-PS 26 76 182, 26 78 893 oder 32 35 509 beschrieben, durch
Umsetzung von Alkylsiloxanen mit Chlorsilanen oder Si0
2 erhältlich sind. Solche Gemische sind z.B. aus der DE-AS 16 19 859 bekannt. Weiterhin
sind selbstemulgierende Organopolysiloxane brauchbar, die aus Blockpolymeren von Alkyl-
bzw. Arylpolysiloxanen und Polyglykolethern bestehen und z.B. aus den DE-OS 23 45
335, 24 43 853, 25 18 053 und 25 34 250 bekannt sind.
[0012] Der die Silikondispersion enthaltende wäßrige Ansatz weist außerdem einen Gehalt
an filmbildenden, in Wasser löslichen oder quellbaren Hochpolymeren in einer solchen
Menge auf, die ausreicht, um Mikrokapseln zu bilden, in welche die Silikone nach dem
Sprühtrocknen im wesentlichen eingeschlossen sind. Das Gewichtsverhältnis von Silikon
zu filmbildenden Polymeren beträgt vorzugsweise 10 : 1 bis 2 : 1 und insbesondere
6 : 1 bis 3 : 1. Der Gehalt des wäßrigen Ansatzes an Silikon kann 2 bis 25 Gew.-%,
vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-%, betragen und der Gehalt an filmbildenden Polymeren 0,2
bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-%.
[0013] Als in Wasser lösliche bzw. quellbare, filmbildende Polymere eignen sich insbesondere
Celluloseether, wie Carboxymethylcellulose (z.B. als Natriumsalz) und Methylcellulose,
ferner Hydroxyalkylcelluloseh, wie Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose oder
Mischether, wie Methylhydroxypropylcellulose und Methylcarboxymethylcellulose. Auch
Gemische verschiedener Celluloseether können mit Vorteil verwendet werden.
[0014] Weitere brauchbare Hochpolymere sind lösliche bzw. depolymerisierte Stärke, Stärkeether,
Stärkeester, ferner synthetische Polymere, wie Polyacrylate, Polymethacrylate, Polyacrylamid,
Polyvinylalkohol bzw. teilverseiftes Polyvinylacetat, Polyvinylpyrrolidon, Polymaleinate
sowie Copolymere, welche die Elemente der vorgenannten Polymeren enthalten. Auch Gemische
der genannten Homo- und Copolymeren sind geeignet.
[0015] Bei der Herstellung der wäßrigen Dispersion der Silikone geht man zweckmäßigerweise
so vor, daß man zunächst die Polymeren vollständig löst bzw. quellen läßt und anschließend
die Silikone zusetzt. Mittels geeigneter mechanischer Misch-, Rühr- und Emulgiervorrichtungen
wird dafür gesorgt, daß die Silikone eine Teilchen- bzw. Tröpfchengröße von 0,5 bis
40 µm, vorzugsweise von 1 bis 20 µm, aufweisen. Eine derartige Dispersion ist hinreichend
stabil, so daß sie ohne nennenswerte Entmischung zur Sprühanlage gefördert und in
der beschriebenen Weise zusammen mit dem waschmittelhaltigen Slurry versprüht werden
kann.
[0016] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können dem die Silikone und Hochpolymeren
enthaltenden wäßrigen Ansatz nach Abschluß der Feindispergierung der Silikone noch
wasserlösliche Elektrolytsalze zugesetzt werden. Dadurch werden die Hochpolymeren
ganz oder teilweise aus ihrer wäßrigen Lösung bzw. Aufquellung ausgefällt, so daß
sich die Mikrokapseln bereits in dem wäßrigen Ansatz ausbilden. Der Gehalt der Suspension
an Elektrolytsalzen kann bis zu 25 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-%, betragen.
Geeignete Elektrolytsalze sind z.B. die Chloride, Sulfate und Nitrate des Natriums,
Kaliums und Magnesium sowie die Silikate, Phosphate, Pyrophosphate und Polymerphosphate,
Acetat, Lactate und Citrate des Natriums und Kaliums. Vorzugsweise werden Natriumsulfat
und Natriumphosphate einschließlich der Polymerphosphate als Elelctrolytsalze eingesetzt.
Dispersionen, in denen die Silikone bereits eingekapselt sind, haben den Vorteil,
daß sie längere Zeit bevorratet werden können. Aufgerahmte Dispersionen können durch
einfaches Rühren wieder homogenisiert werden. Wird auf die Anwendung von Elektrolytsalzen
verzichtet, so bilden sich die Mikrokapseln im Augenblick des Zusammentreffens mit
dem wäßrigen Ansatz, der die Komponenten (A) enthält.
[0017] Die Mengen der beiden Teilströme werden mittels Dosierungen so reguliert, daß das
sprühgetrocknete Waschmittel bei Verlassen des Trocknungsturms 0,02 bis 0,4, vorzugsweise
0,05 bis 0,2 und insbesondere etwa 0,1 bis 0,15 Gew.-% an Silikon enthält. Diese Mengen
reichen für eine wirksame Schaumdämpfung in den meisten Fällen aus. Sie liegen deutlich
unter den Silikonmengen, die erforderlich sind, wenn man die Schaumdepressoren unmittelbar
in dem wäßrigen Ansatz dispergiert, der die Hauptmenge der Waschmittelbestandteile
(Komponenten A) enthält.
[0018] Es war in hohem Maße überraschend, daß es bei dem Vereinigen der beiden getrennt
hergestellten Ansätze in der Hochdruckleitung bzw. in der Sprühdüse zur Ausbildung
stabiler, eine Emulgierung der Silikone im Waschmittelslurry verhindernder Mikrokapseln
kommt bzw. daß die vorgebildeten Mikrokapseln die extremen Scherbeanspruchungen sowie
die hohen Trocknungstemperaturen, die üblicherweise in einem Trockenturm herrschen,
weitgehend schadlos überstehen. Weiterhin hat sich überraschend gezeigt, daß die Mittel
bzw. die darin enthaltenen und mit den Waschmittelpartikeln innig verkitteten Mikrokapseln
weitgehend lagerbeständig sind, so daß es während einer längeren Aufbewahrungszeit
nicht zu einem nennenswerten Rückgang der schauminhibierenden Eigenschaften infolge
Wechselwirkungen zwischen dem Silikon und den in den Waschmitteln vorliegenden Tensiden
und Waschalkalien kommt.
Beispiele
Beispiel 1
[0019] In einem 110 1 fassenden Behälter wurden zunächst 2 kg Methylcellulose und 1,7 kg
Natrium-carboxymethylcellulose in 85 kg Wasser von 20 °C unter Rühren (Propellerrührer)
gelöst. Nach 1 Stunde wurden 11,3 kg Silikonöl (Produkt Y 6067 der UCC) innerhalb
von 10 Minuten unter Rühren verteilt. Die Feinemulgierung erfolgte in der Weise, daß
der Inhalt des Behälters mittels einer hochtourig laufenden Emulgiervorrichtung, die
mit mehreren Rotor- und Statorscheiben ausgerüstet war, über eine Rohrschleife umgepumpt
wurde. Nach ca. 30 Minuten war ein stationärer Zustand bei einer Tröpfchengröße von
1 - 20 µm erreicht. Die Silikonölemulsion wurde nun über eine Hochdruckpumpe geführt
und bei einem Druck von 52 bar in die zu den Sprühdüsen führende Druckleitung eingespeist
und mit dem Waschmittelslurry vereinigt. Die Einspeisung erfolgte unmittelbar vor
dem Übergang der Steigleitung in die zu den einzelnen Sprühdüsen (Einstoffdüsen) führende
Ringleitung.
[0020] Der Trockenturm wurde mit Luft von 230 °C Eingangstemperatur und 87 °C Ausgangstemperatur
beschickt, wobei die Luft im Gegenstrom und Drall geführt wurde. Der Mengendurchfluß
der wäßrigen Ansätze wurde so geregelt, daß 0,13 Gew.-% Silikonöl im sprühgetrockneten
Turmpulver vorlagen. Nach Aufmischen von zusätzlichem Natriumperborat sank der Gehalt
des gebrauchsfertigen Waschpulvers an Silikonöl auf 0,11 Gew.-%. Das fertige Waschmittel
enthielt als wesentliche Bestandteile ca. 15 Gew.-% an anionischen und nichtionischen
Tensiden, 25 Gew.-% an Natriumtripolyphosphat, 24 Gew.-% Natriumalumosilikat, 4,5
Gew.-% Natriumsilikat, 22 Gew.-% Natriumperborat sowie 4,5 Gew.-% an weiteren üblichen
Waschmittelbestandteilen, wie Vergrauungsinhibitoren, Sequestrierungsmitteln, optischen
Aufhellern, Duftstoffen und Natriumsulfat.
[0021] Die Waschmittel wurden nach einwöchiger Lagerung auf ihr Schaumverhalten in einer
konventionellen Haushalts-Trommelwaschmaschine mit einem maximalen Fassungsvermögen
von 5 kg Trockenwäsche bei einem Waschmitteleinsatz von 7,5 g/1 und einer Füllung
von 2 kg sauberem Baumwollgewebe im Temperaturbereich zwischen 30° und 95 °C geprüft.
Sowohl bei Verwendung von Weichwasser von 6° dH als auch von Hartwasser von 16° dH
kam es zu keinem Zeitpunkt zu einer übermäßigen Schaumentwicklung oder einem Überschäumen
kommen.
[0022] Zum Vergleich wurde ein Waschmittel herangezogen, bei dem das gleiche Silikonöl auf
das nachträglich zum Turmpulver zugefügte Natriumperborat aufgemischt worden war,
wobei die Mengenverhältnisse so gewählt wurden, daß der Gehalt des fertigen Waschmittels
ebenfalls 0,11 Gew.-% betrug. Während das Schaumverhalten der beiden zu vergleichenden
Mittel nach einer Lagerzeit von 24 Stunden gleich war, zeigte sich nach einer Lagerzeit
von 7 Tagen, daß die Wirkung der aufgemischten Vergleichsprobe gegenüber der erfindungsgemäßen
Probe deutlich nachgelassen hatte, d.h. die erfindungsgemäßen Mittel erwiesen sich
hinsichtlich der Wirkungskonstanz dem bekannten Mittel überlegen.
Beispiel 2
[0023] Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei jedoch die Teilströme nicht in der Druckleitung
vereinigt, sondern als getrennte Ströme den Zuführungen einer Zweistoffdüse zugeführt
wurden. Hinsichtlich der Schaumeigenschaften erwiesen sich die Mittel mit denen gemäß
Beispiel 1 als gleichwertig.
Beispiel 3
[0024] Wie in Beispiel 1 beschrieben wurden 1,52 kg Methylcellulose und 1,16 kg Na-Carboxymethylcellulose
in 73,32 kg Wasser unter Rühren gelöst, worauf nach 1 Stunde 10 kg des Silikonöls
zugemischt wurden. Nach erfolgter Feindispergierung (Tröpfehengröße 1 - 20 µm) wurden
14 kg wasserfreies Natriumsulfat portionsweise innerhalb von 20 Minuten unter Rühren
hinzugefügt. Ein Teil der Celluloseether fiel dabei aus und bildete stabile Mikrokapseln.
Die Kapselsuspension wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, in die zu den Einstoffdüsen
führende Hochdruckleitung eingespeist. Die Mengen wurden so dosiert, daß der Gehalt
des Mittels nach dem Sprühtrocknen und dem Zumischen von 20 Gew.-% Natriumperborat
0,1 Gew.-% an Silikon betrug. Die erhaltenen Mittel erwiesen sich unter Test-und Praxisbedingungen
als schaumsicher.
1. Verfahren zur Herstellung eines schaumgedämpften, silikonhaltigen Waschmittels
durch Sprühtrocknen eines wäßrigen Ansatzes mit einem Gehalt an (A) üblichen Tensiden,
Gerüstsalzen und sonstigen, unter den Bedingungen der Sprühtrocknung beständigen Waschmittelbestandteilen
und (B) schaumdämpfend wirkenden Silikonen, dadurch gekennzeichnet, daß man einen
die Komponenten (A) enthaltenden wäßrigen Ansatz und eine getrennt davon hergestellte
wäßrige Dispersion, welche die Silikone (B) in einer Teilchengröße von 0,5 - 40 um
sowie ein wasserlösliches bzw. in Wasser quellbares, filmbildendes Polymeres in einer
zur Bildung von Mikrokapseln ausreichenden Menge enthält, gemeinsam versprüht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die die Komponenten
(A) bzw. (B) enthaltenden wäßrigen Ansätze miteinander in einem Bereich vereinigt,
der die Sprühdüsen und die zu den Sprühdüsen führende Hochdruckleitung umfaßt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, .daß man den die Komponenten
(A) enthaltenden Ansatz und den die Komponente (B) enthaltenden Ansatz getrennt jeweils
einer der beiden Zuleitungen einer Zweistoffdüse zuführt und gemeinsam versprüht.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den die Komponenten
(A) enthaltenden Ansatz und den die Komponenten (B) enthaltenden Ansatz in der zu
der Sprühdüsen führenden Druckleitung vereinigt und mittels Einstoffdüsen gemeinsam
versprüht.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Suspension
der Komponente (B) verwendet, in der das Gewichtsverhältnis von Silikon zu filmbildenden
Polymeren von 10 : 1 bis 2 : 1 beträgt.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt der
Suspension an Silikon 2 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-% und an filmbildenden
Polymeren 0,2 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-% beträgt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als filmbildende
Polymere mindestens eine Verbindung aus der Klasse der Celluloseether, vorzugsweise
Carboxymethylcellulose und/oder Methylcellulose, verwendet.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Silikondispersion
mit einer Teilchengröße von 1 bis 20 µm verwendet.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Suspension
der Komponente (B) verwendet, der zusätzlich bis zu 25 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis
20 Gew.-% eines Elektrolyten, insbesondere Sulfate, Phosphate und Polymerphosphate
des Natriums, nach Abschluß der Feindispergierung der Silikone zugesetzt wurden.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man solche
Mengen der beiden wäßrigen Ansätze vereinigt, daß der Gehalt des sprühgetrockneten
Waschmittels an Silikon 0,02 bis 0,4, vorzugsweise 0,05 bis 0,2 Gew.-% beträgt.