[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Betanken von Kraftfahrzeugen mit flüssigen,
insbesondere kryogenen Treibstoffen, mittels eines aus einer Pumpe und einem Elektromotor
bestehenden Tauchpumpenaggregats, das in einem rohrförmigen, auf den Grund eines Vorratsbehälters
hinabreichenden Gehäuse angeordnet und mit dem das Gehäuse abschließenden Abdeckflansch
verbunden ist, mit einem die Verbindung zum Vorratsbehälter herstellenden Ventil am
unteren Ende des rohrförmigen Gehäuses.
[0002] Es ist bekannt, zur Förderung von Treibstoffen wie beispielsweise Benzin, Dieselöl
oder Flüssiggas Tauchpumpenaggregate in einen Behälter derart an der tiefsten Stelle
einzubauen, daß dieser praktisch vollständig leergepumpt werden kann. Die Tauchpumpenaggregate
sind vorzugsweise mit Kreiselpumpen ausgestattet, mit denen große Flüssigkeitsmengen
gefördert werden können.
[0003] Mit Rücksicht auf die Sicherheitsbestimmungen ist das Tauchpumpenaggregat zusätzlich
in ein rohrförmiges, gleichzeitig als Druckleitung dienendes Gehäuse eingesetzt, das
bis auf den Boden des Vorratsbehälters hinabreicht und an dessen Fußende ein von außen
über ein Gestänge oder unmittelbar durch das Aggregat bei dessen Ein- bzw. Ausbau
betätigbares Ventil angeordnet ist. In dem Gehäuse befindet sich ein sich konisch
verjüngender Absatz, auf dem sich das Tauchpumpenaggregat mit einem entsprechend gestalteten
Ansatz abstützt. Der auf diese Weise gebildete Dichtsitz teilt das Gehäuse in einen
Saugraum unterhalb und einen Druckraum oberhalb des Aggregats. Zur Durchführung von
Reparatur-oder Wartungsarbeiten oder zum Austausch des Aggregats gegen ein neues wird
in das Gehäuse oberhalb des Flüssigkeitsspiegels beispielsweise Stickstoff, ein Inertgas
oder ein anderes, sauerstofffreies Gas eingeleitet, das den Treibstoff in den Vorratsbehälter
zurückdrückt, und nach Entleerung des Gehäuses das Fußventil geschlossen. Wegen des
Dichtsitzes kann dabei der Treibstoff nur über das Aggregat zurückfließen. Das Entleeren
des Gehäuses ist also ein zeitraubender Vorgang. Zum Ein-und Ausbau des über ein Kabel
mit dem Abdeckflansch verbundenen Aggregats ist ein Hebezeug erforderlich (DE-PS 16
53 684 und DE-PS 27 07 042).
[0004] In der DE-AS 30 22 089 ist eine Anlage zum Umfüllen von Flüssigkeiten mit niedrigem
Siedepunkt aus einem Behälter in einen anderen-Behälter, vorzugsweise in den Tank
eines Kraftfahrzeuges, beschrieben. Als Kreiselpumpe für das Tauchpumpenaggregat ist
hier eine mehrstufige, auf beide Enden der Motorwelle aufgeteilte Seitenkanalpumpe
eingesetzt. Der Druckraum in dem rohrförmigen Gehäuse oberhalb des Aggregats ist über
eine durch ein Ventil absperrbare Ausgleichsleitung mit dem Saugraum unterhalb des
Aggregats verbunden. Durch diese den Dichtsitz umgehende Ausgleichsleitung wird der
Zeitaufwand für die Entleerung und Füllung des rohrförmigen Gehäuses je nach Querschnitt
der Ausgleichsleitung mehr oder weniger verringert. Das Aggregat ist mittels einer
Kette mit dem Abdeckflansch verbunden. Insbesondere der Einbau des Aggregats in das
Gehäuse bereitet daher Schwierigkeiten, weil das Aggregat zur Herstellung des Dichtsitzes
zentrisch geführt werden muß. Außerdem muß die Kette so lang bemessen sein, daß die
das Aggregat mit dem Abdeckflansch verbindende elektrische Leitung nicht auf Zug beansprucht
wird.
[0005] Wie bereits erwähnt, eignen sich Kreiselpumpen besonders für die Förderung großer
Mengen. Dabei nimmt der Förderdruck mit zunehmender Fördermenge ab. Es ist daher auch
bei Verwendung einer mehrstufigen Seitenkanalpumpe nicht auszuschließen, daß der Förderdruck
nicht ausreicht, den Tank eines Kraftfahrzeuges zu füllen, wenn z.B. in dem Tank als
Folge einer hohen Umgebungstemperatur ein überhöhter Druck herrscht.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Tauchpumpenaggregat mit einer Pumpe
auszurüsten, deren Leistung auch unter ungünstigen Bedingungen ausreicht, den Treibstoff
in den Tank eines Kraftfahrzeuges zu fördern, und den Ein- und Ausbau des Aggregats
möglichst einfach zu gestalten.
[0007] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Pumpe des mit dem-rohrförmigen
Gehäuse einen Ringspalt bildenden Tauchpumpenaggregats eine Verdrängerpumpe ist und
daß die Verbindung zwischen dem Abdeckflansch und dem Aggregat aus einem den Abdeckflansch
durchdringenden und mit diesem verschweißten, an der Druckseite des Aggregats angeschlossenen
Druckrohr besteht.
[0008] Eine Verdrängerpumpe zeichnet sich durch eine sehr steile Kennlinie aus. Das bedeutet,
daß eine geringe Drosselung der Fördermenge einen hohen Druckanstieg zur Folge hat.
Dadurch bietet die Verwendung einer Verdrängerpumpe die Gewähr, daß ein Kraftfahrzeugtank
auch gegen erhöhten Innendruck innerhalb kurzer Zeit gefüllt werden kann. Da der Querschnitt
des zwischen dem Aggregat und dem Gehäuse gebildeten Ringkanals relativ groß ist und
durch das Aggregat nur die geringe, in der Druckleitung und im Aggregat selbst vorhandene
Treibstoffmenge abgeführt werden muß, hängt die Entleerungszeit praktisch nur vom
Durchgangsquerschnitt des Fußventiles ab. Durch die Schweißverbindung zwischen dem
Abdeckflansch und dem an das Aggregat angeschlossenen Druckrohr läßt sich das Aggregat
ohne Schwierigkeiten aus dem Gehäuse ausbauen bzw. in das Gehäuse einbauen, da weder
auf eine genaue zentrische Führung des Aggregates noch auf die Vermeidung von auf
die elektrische Zuleitung wirkenden Zugkräften geachtet werden muß.
[0009] Zur weiteren Erläuterung wird auf die Zeichnung verwiesen, in der ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Anlage dargestellt ist. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein in einem Vorratsbehälter eingesetztes rohrförmiges
Gehäuse,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das rohrförmige Gehäuse in teilweise geschnittener Darstellung,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch das Tauchpumpenaggregat und
Fig. 4 einen Querschnitt durch die Pumpe des Tauchpumpenaggregats.
[0010] In Fig. 1 ist eine Anlage zur Versorgung einer Tankstellen-Zapfsäule mit einem flüssigen
Treibstoff, vorzugsweise mit einem auch als Flüssiggas bezeichneten, kryogenen Treibstoff
dargestellt. Durch den Dom 2 eines Vorratsbehälters 1, der beispielsweise bis zu der
strichpunktierten Doppellinie 3 mit Treibstoff gefüllt ist, ist ein schleusenartiges,
rohrförmiges Gehäuse 4 eingeführt, das bis auf den Boden 5 des Vorratsbehälters hinabreicht
und mittels einer Flanschverbindung 6, 7 an dem Behälterdom befestigt ist, die den
Vorratsbehälter dicht verschließt. Das freie Ende des Gehäuses trägt einen Flanschansatz
8 und ist durch einen Abdeckflansch 9 abgeschlossen.
[0011] Eine Öffnung 10 im Abdeckflansch ist mit einer Platte 11 abgedeckt, in der druckfeste
Durchführungen 12 zum Anschluß von elektrischen Leitern 13 eingesetzt sind. Die Leiter
13 sind über eine Kabeleinführung 14 in einen die Öffnung 10 verschließenden Klemmenkasten
15 eingeführt. Ein Druckrohr 16 mit Anschlußflansch 16a ist durch den Abdeckflansch
9 geführt und mit diesem verschweißt. Innerhalb des Gehäuses 4 ist das Druckrohr an
der Druckseite eines Tauchpumpenaggregates 17, das aus einem Elektromotor, beispielsweise
einem Drehstrommotor, und einer Pumpe besteht, mittels einer Schraubverbindung 18
angeschlossen und mit einem Überströmventil 19 ausgestattet. Eine die Durchführungen
12 mit dem Aggregat verbindende elektrische Zuleitung 20 ist mit Schellen 21 am Druckrohr
festgelegt. Am Fußende des Gehäuses 4 ist ein durch ein Gestänge 23 betätigbares Ventil
22 angeordnet, das den Innenraum des Gehäuses mit dem Vorratsbehälter 1 verbindet.
[0012] Das Tauchpumpenaggregat bildet mit dem Gehäuse einen Ringkanal 24 relativ großen
Querschnittes, so daß der im Gehäuse enthaltene Treibstoff im Falle einer Störung
an dem Tauchpumpenaggregat bei geöffnetem Ventil 22 mittels eines in das Gehäuse eingeleiteten
Gases, z.B. Stickstoff oder Inertgas, rasch in den Behälter zurückgedrückt werden
kann. Die gleichzeitig aus dem Druckrohr abstömende, vergleichsweise geringe Treibstoffmenge
führt nicht zu einer Verlängerung der Entleerungszeit. Die für die Entleerung und
ebenso für die Auffüllung des Gehäuses erforderliche Zeit hängt demnach nur von dem
Durchflußquerschnitt des Fußventiles 22 ab.
[0013] Für die Einleitung des Gases zum Ausdrücken des Gehäuses ist, wie sich aus Fig. 2
ergibt, in den Abdeckflansch 9 ein Druckstutzen 25 mit einem Absperrventil 26 eingeführt.
Durch einen weiteren, in das Gehäuse eingesetzten Druckstutzen 27 mit Absperrventil
28 kann das Gas aus dem Gehäuse abgelassen werden. Wie Fig. 2 weiterhin zeigt, sind
das Gehäuse und der Vorratsbehälter über eine Druckausgleichsleitung 29 die mittels
eines Ventils 29a absperrbar und durch den Flansch 7 hindurchgeführt ist, miteinander
verbunden. Auf dem Flansch 7 ist ferner der Antrieb 30 für das Fußventil 22 angeordnet,
der nach Abnahme einer Kappe 31 zugänglich ist.
[0014] Wie bereits erwähnt, besteht das in Fig. 3 im Schnitt dargestellte Tauchpumpenaggregat
17 aus einem Elektromotor 32, beispielsweise einem Drehstrommotor, und einer unmittelbar
auf dem Wellenstumpf 33 des Motors angeordneten, als Verdrängerpumpe 34 ausgeführten
Pumpe. Die Welle 35 des Motors ist in zwei Kugellagern 36, 37 in Spezialausführung
im Gehäuse 38 des Aggregates gelagert, die die Gewähr für eine hohe Lebensdauer der
Lager auch in nicht schmierfähigen Flüssigkeiten bietet. Der Kugellagerkäfig besteht
aus einer Teflon-Verbundsintermasse, die während des Laufes der Kugeln einen Schmierfilm
liefert. Durch je eine Wellscheibe 39 sind die Kugellager axial vorgespannt.
[0015] Das Gehäuse 38 des Tauchpumpenaggregats ist im Bereich des Motors mit Kanälen 40
ausgestattet. Durch diese Kanäle und durch den Luftspalt 41 zwischen dem Läufer 42
und dem Ständer 43 des Motors strömt die von der Pumpe geförderte Flüssigkeit in das
Druckrohr 16, das in eine im Gehäusedeckel 44 angeordnete Gewindebohrung 45 eingeschraubt:
ist. Ein Teil der Flüssigkeit durchströmt die Kugellager und verhindert eine Zerstörung
des Schmierfilmes, die durch eine Temperaturerhöhung entstehen könnte.
[0016] Das untere Ende des Aggregatgehäuses 38 ist durch eine auf der Außenseite mit einer
ringförmigen Vertiefung 46 versehenen Bodenplatte 47 abgeschlossen. Die ringförmige
Vertiefung, die über eine Ansaugöffnung 48 mit einem unteren, muldenförmigen Saugraum
49 auf der Innenseite der Bodenplatte in Verbindung steht, ist durch einen aus einem
Sintermaterial bestehenden Filter 50 überdeckt. Auf der Innenseite der Bodenplatte
ist ferner ein unterer, muldenförmiger Druckraum 51 angeordnet. Der Saugraum und der
Druckraum sind mit einer Steuerscheibe 52 mit saugseitigen Steuerschlitzen 53 und
druckseitigen Steuerschlitzen 54 abgeschlossen. Oberhalb der Verdrängerpumpe 34 befindet
sich eine weitere Steuerscheibe 55 mit Steuerschlitzen 56 und 57, die eine Verbindung
zu einem oberen Saugraum 58 bzw. einem oberen Druckraum 59 herstellen.
[0017] Zwischen den beiden Steuerscheiben 52 und 55 ist die Verdrängerpumpe angeordnet,
deren Innenläufer 60 im Gleitsitz auf dem freien Ende 33 der Motorwelle 35 befestigt
ist, während der Außenläufer 61 in einer Hülse 62, beispielsweise aus Teflon-Bronze,
gelagert ist. Die Hülse 62 ist in ein Außengehäuse 63 eingesetzt, das mit einem den
oberen und unteren Saugraum 49, 58 verbindenden Zulaufschlitz 64 und einem die beiden
Druckräume 51, 57 verbindenden Ablaufschlitz 65 ausgestattet ist. Wie Fig. 4 zu entnehmen
ist, trägt der Innenläufer 60 eine Außenverzahnung und'der Außenläufer 61 eine Innenverzahnung.
Die Anzahl der Zähne des Innenläufers ist um eins kleiner als die des Außenläufers.
Die Zähne sind so bemessen und geformt, daß in jedem Zeitpunkt und in jeder Drehstellung
alle Zähne des Innenläufers den Außenläufer berühren. Zwischen den Berührungspunkten
am Innen- und Außenläufer entstehen während einer Drehbewegung Verdrängungskammern
66, die mit den Saugräumen bzw. Druckräumen über die Steuerschlitze 53 bzw. 54 (in
Fig. 4 teilweise gestrichelt dargestellt) in Verbindung stehen. Die durch eine Drehbewegung
entstehende Veränderung der Größe der Verdrängungskammern stellt eine Volumenänderung
dar, die im wesentlichen sinusförmig ist. Da der Außenläufer vom Innenläufer angetrieben
wird, ist die Relativgeschwindigkeit zwischen den beiden Läufern gering und infolgedessen
die Lebensdauer hoch. Der Förderstrom der Verdrängerpumpe ist der Drehzahl proportional.
Durch die im Außengehäuse angeordneten Verbindungsschlitze 64, 65 wird die Verdrängerpumpe
von beiden Seiten mit der zu fördernden Flüssigkeit beaufschlagt und die Förderflüssigkeit
nach beiden Seiten hin ausgetragen. Dadurch wird ein gleichförmiger Lauf, eine optimale
Füllung und ein Druckausgleich in der Verdrängerpumpe erzielt. Die von der Pumpe geförderte
Flüssigkeit strömt durch einen Durchlaß 67 von dem oberen Druckraum 59 in den Innenraum
des Motors.
1. Anlage zum Betanken von Kraftfahrzeugen mit flüssigen, insbesondere kryogenen Treibstoffen,
mittels eines aus einer Pumpe und einem Elektromotor bestehenden Tauchpumpenaggregats,
das in einem rohrförmigen, auf den Grund eines Vorratsbehälters hinabreichenden Gehäuse
angeordnet und mit dem das Gehäuse abschließenden Abdeckflansch verbunden ist, mit
einem die Verbindung zum Vorratsbehälter herstellenden Ventil am unteren Ende des
Gehäuses, dadurch gekenn- zeichnet, daß die Pumpe (34) des mit dem rohrförmigen Gehäuse
(4) einen Ringkanal (24) bildenden Tauchpumpenaggregats (17) eine Verdrängerpumpe
ist und daß die Verbindung zwischen dem Abdeckflansch (9) und dem Aggregat aus einem
den Abdeckflansch durchdringenden und mit diesem verschweißten, an der Druckseite
des Aggregats angeschlossenen Druckrohr (16) besteht.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn- zeichnet, daß die Verdrängerpumpe (34)
aus einem von der Welle des Elektromotors (32) angetriebenen, außen verzahnten Innenläufer
(16) und einem exzentrisch zu diesem angeordneten, innen verzahnten Außenläufer (61),
dessen Verzahnung einen Zahn mehr als die des Innenläufers enthält, und aus einem
beide Läufer aufnehmenden Außengehäuse (63) besteht.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekenn- zeichnet, daß ein unterhalb der Pumpe und
ein oberhalb der Pumpe angeordneter Saugraum (49 bzw. 58) durch einen Zulaufschlitz
(64) sowie ein unterhalb und oberhalb der Pumpe angeordneter Druckraum (51 bzw. 59)
durch einen Ablaufschlitz (65) im Außengehäuse (63) miteinander verbunden sind.