Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Kraftstoffeinspritzpumpe nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Bei einer bekannten Kraftstoffeinspritzpumpe dieser Art (DE-PS 1 303 637) wird der
Verteiler zur Mengenbestimmung axial durch einen mechanischen Drehzahlregler verschoben
und für die Spritzbeginnverstellung relativ zur Antriebswelle bei seiner Längsverschiebung
verdreht. Diese verhältnismäßige aufwendige Regelung hat den Nachteil, daß infolge
der starren Zuordnung der Regel- bzw. Steuergrößen eine Anpassung an die Forderungen
der Brennkraftmaschinenhersteller unter anderem in der Verminderung von Geräusch,
Kraftstoffverbrauch und Giftanteil des Abgases nicht erfüllbar sind.
Vorteile der Erfindung
[0002] Die erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzpumpe mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, die Grundlage für eine äußerst flexible
Einspritzpumpenregelung zu bilden. In Ausgestaltung dieser Grundlage sind nahezu sämtliche
Forderungen der Brennkraftmaschinenhersteller in der Berücksichtigung von Motorkenngrößen
wie Verbrauch, Temperatur, Abgas usw. erfüllbar. Der hierzu erforderliche Regelaufwand
ist verhältnismäßig gering und äußerst flexibel. Durch das gleichzeitige Steuern der
Steuerpunkte der Steuernut und des der Zumessung dienenden Schaltventils ist es vorteilhaft
möglich, die Phasen der Kraftstoffeinspritzung beliebig und unabhängig von Drehzahl
und Einspritzmenge innerhalb des Förderhubbereiches des bzw. der Pumpenkolben vorzusehen.
Die zur Steuerung vorgesehene elektrische Stellvorrichtung und das elektrische Schaltventil,
sind dabei nicht dem Einspritzdruck ausgesetzt. Durch die Kombination Schaltventil
und pumpendrehzahlsynchron geführte Steuerkanten der Steuernut kann bei äußerst vielseitigen
Einflußmöglichkeiten auf die Einspritzung ein nachteiliger unkontrollierter Einfluß
der Drehzahl auf die Kraftstoffzumessung, wie das wegen den konstanten Schaltzeiten
bei mit Magnetventilen gesteuerten Kraftstoffeinspritzpumpen der Fall ist, im wesentlichen
vermieden werden.
Zeichnung
[0003] Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in der Zeichnung vereinfacht
dargestellt und im folgenden näher beschrieben. Es zeigen Figur 1 eine erfindungsgemäße
Kraftstoffeinspritzpumpe im Längsschnitt und Figur 2 in den Darstellungen A, B, C,
D und E fünf verschiedene Arbeitsstellungen jeweils gezeigt an den Querschnitten gemäß
den Linien I, II und III in Figur 1.
Beschreibung des Erfindungsbeispiels
[0004] In dem Gehäuse 1 einer Kraftstoffeinspritzpumpe ist eine Verteilerwelle 2 sowie radial
angeordnete Pumpenkolben 3 gelagert. Die Pumpenkolben 3 werden über einen Nockenring
4 angetrieben, der topfförmig die Kolben umgreift und mit der nicht dargestellten
Antriebswelle der Kraftstoffeinspritzpumpe fest verbunden ist. Über eine nicht dargestellte
Kupplung wird die Verteilerwelle 2 durch die Antriebswelle mitgenommen, wobei jedoch
die Verteilerwelle 2 im Gehäuse 1 axial verschiebbar ist. Auf der Mantelfläche der
Verteilerwelle 2 ist eine Ringnut 5 angeordnet, die mit den Kolben 3 die Pumpenarbeitsräume
6 begrenzt. Mit dieser Ringnut 5 sind Längsnuten verbunden, von denen eine Längsnut
7 als Verteilernut mit den Förderleitungen 8 zusammenwirkt, die zu den Kraftstoffeinspritzdüsen
9 an der Brennkraftmaschine führen und nacheinander durch die Verteilernut 7 aufgesteuert
werden. Die Verteilernut 7 kann dabei als eine von der Ringnut 5 abzweigenden lange
Längsnut ausgeführt sein oder kürzer ausgeführt über einen Längskanal 21 und zwei
Radialkanäle 22, 23 der Verteilerwelle mit der Ringnut 5 verbunden sein (in Fig.r
1 gestrichelt dargestellt). Außerdem sind auf der Mantelfläche der Verteilerwelle
2 Steuernuten 10 angeordnet, die mit der Ringnut 5 verbunden sind und bezogen auf
eine Mantellinie der Verteilerwelle 2 leicht schräg verlaufen. Diese Steuernuten steuern
eine Kraftstoffzuführöffnung 13, die in den die Verteilerwelle 2 führenden Zylinder
14 mündet und das Ende eines Druckkanals 11 darstellt, der von einer Kraftstofförderpumpe
12 mit Kraftstoff versorgt wird. In dem Druckkanal ist ein elektrisch betätigbares
Schaltventil 16 angeordnet, das vorzugsweise als Ventilschließglied einen Schieber
aufweist und somit druckausgeglichen ist. Insbesondere soll dieses Ventil jedoch von
einer Bauart sein, die schnelle Schaltvorgänge ausführen kann. Der Förderdruck der
Kraftstofförderpumpe wird mit Hilfe eines Druckregelventils 17 auf einem konstanten
Wert gehalten.
[0005] Wie bereits erwähnt ist die Verteilerwelle 2 längs verschiebbar, was mit Hilfe einer
elektrischen Stellvorrichtung 18 erfolgt. Diese Vorrichtung ist in der Zeichnung nur
schematisch wiedergegeben und wirkt über eine punktförmige Berührungsfläche auf die
rotierende Verteilerwelle. Bei der Verschiebung der Verteilerwelle entgegen der Kraft
einer Feder 19 ändert sich die Lage der Steuernut 10 bezogen auf die Kraftstoffzuführöffnung
13 bei einer konstant angenommenen Drehstellung der Antriebswelle und somit ändert
sich auch die Steuerzeiten, bei denen die Kraftstoffzuführöffnung 13 geöffnet ist.
[0006] Zur näheren Erläuterung der Funktion sind in Figur 2 fünf verschiedene Drehstellungen
A, B, C, D und E dargestellt, von denen jede in schematischer Nebeneinanderordnung
die Drehstellungen in den Schnittebenen I, II und III der-Kraftstoffeinspritzpumpe
gemäß Figur 1 wiedergibt. Beim Schnitt I wird die Verteilerwelle 2 im Bereich der
Pumpenkolben 3 geschnitten. Die Schnittebene II geht durch die Kraftstoffzuführöffnung
13 und die Schnittebene III liegt in der Einmündungsebene der Förderleitungen 8. Beim
Schnitt I ist weiterhin auch ein Nocken 24 des Nockenrings 4 in seiner Zuordnung zum
Pumpenkolben 3 gezeigt, wobei zwischen dem Pumpenkolben 3 und dem Nocken 24 in bekannter
Weise eine Rolle 25 geschaltet ist.
[0007] Die Darstellung A zeigt die Drehstellung der Verteilerwelle 2 bei Beginn des Auffüllens
der Pumpenarbeitsräume 6 mit Kraftstoff. Die Rolle 25 hat zu diesem Zeitpunkt die
höchste Erhebung des Nockens 24 erreicht und ist im Begriff der abfallenden Flanke
des Nockens zu folgen. Dabei wird der Pumpenkolben nach außen bewegt und der Pumpenarbeitsraum
6 vergrößert. Das Schaltventil 16 befindet sich zu diesem Zeitpunkt in der geöffneten
Stellung und die Steuernut 10 hat gerade die Verbindung zum Druckkanal 11 geöffnet.
Somit kann Kraftstoff über die Steuernut 10 in die Ringnut 5 und von dort in die Pumpenarbeitsräume
6 gelangen. Der Kraftstoffdruck sorgt dafür, daß die Rollen 25 in Anlage an den Nocken
24 bleiben.
[0008] Bei der Darstellung B ist der Moment erfaßt, bei der das Schaltventil 16 geschlossen
wird. Obwohl die Steuernut 10 noch in Verbindung mit dem Druckkanal 11 ist, wird ab
diesem Zeitpunkt die Zufuhr von Kraftstoff gestopt, so daß die Pumpenkolben 3, die
in diesem Zeitpunkt eingenommene Stellung beibehält und vom Nocken abhebt. Damit ist
das Ende der Zumessung erreicht.
[0009] Bei der Darstellung C ist die Verbindung zwischen Steuernut 10 und Druckkanal 11
unterbrochen. Ab diesem Zeitpunkt kann bereits wieder das Schaltventil 16 geöffnet
werden, so daß keine Schaltverlustzeiten durch die endliche Schaltzeit des Magnetventils
und kein durch die Schaltzeit des Magnetventils erzeugter Drehzahl-Einfluß auf die
Kraftstoffmenge auftreten kann. Der Nocken 24 hat sich gegenüber dem Pumpenkolben
bzw. der Rolle 25 weiterbewegt und die Pumpenkolben 3 befinden sich noch immer in
der bei der Darstellung B fixierten Stellung.
[0010] Bei der Darstellung D hat nun der nächste Nocken 24" die Rolle 25 erreicht, die im
Laufe der Weiterbewegung des Nocken 24' die Pumpenkolben 3 einwärts bewegt. Die Pumpenkolben
3 führen nun den Förderhub aus und 'drücken den Kraftstoff über den Längskanal 21
und den Radialkanal 22 in die Längsnut 7, die nunmehr in Verbindung mit einer der
Förderleitungen 8 steht. In diese wird der geförderte Kraftstoff gepreßt und zur Einspritzstelle
bei der Brennkraftmaschine gebracht. Der Druckkanal 11 ist weiterhin durch die Verteilerwelle
gesperrt und das Schaltventil 16 ist geöffnet.
[0011] Die Darstellung E zeigt das Ende der Einspritzung, das dann erreicht ist, wenn die
Steuernut 10 wieder in Verbindung mit dem Druckkanal 11 gebracht wird. Obwohl die
Verteilernut 7 noch in Verbindung mit der Förderleitung 8 steht, wird jetzt die Kraftstofförderung
unterbrochen, da der restliche vom Pumpenkolben 3 geförderte Kraftstoff über den Druckkanal
zur Kraftstoffversorgungsseite abfließen kann. Zur Verbesserung der Absteuerung kann
ein weiterer Kanal 26 vorgesehen werden, der das Schaltventil 16 umgeht und ein Rückschlagventil
27 enthält. Auf diese Weise wird der Absteuerquerschnitt vergrößert und es wird gewährleistet,
daß die Einspritzung schlagartig beendet wird. An diese letzte Phase schließt sich
dann danach wieder die Phase A an und der oben beschriebene Vorgang wiederholt sich.
Wie man dieser Beschreibung entnehmen kann, kann die Kraftstoffeinspritzmenge pro
Hub allein durch das Schaltventil 16 bestimmt werden. Dabei wird die Zumeßphase einerseits
durch das Öffnen der Druckleitung 11 mit einer drehzahlsynchron geführten Steuerkante
der Steuernut 10 bestimmt und andererseits durch das Schließen des Schaltventils 16.
Es kommt somit nur einmal der Drehzahleinfluß bei der Kraftstoffzumessung zum Tragen
aufgrund der konstanten Schaltzeit des Schaltventils 16. Diese -Steuerungsart führt
bei variabler Einspritzmenge zu sich ändernden Spritzbeginnzeiten. Das Spritzende
kann dagegen konstant gehalten werden.
[0012] Eine andere Steuerungsmöglichkeit ist die, daß über das Schaltventil 16 ständig eine
gleich große Kraftstoffmenge zugemessen wird, wodurch ein konstanter Einspritzzeitpunkt
erzielt wird und daß zur Variation der Kraftstoffeinspritzmenge die Verteilerwelle
2 verschoben wird. Durch die Verschiebung ändert sich der Punkt, bei dem die Steuernut
10 am Ende der Einspritzphase wieder mit der Druckleitung 11 verbunden wird. Die Lage
des Einspritzendes ist somit veränderlich. Diese Steuerung hat weiterhin den Vorteil,
daß die Zumessung nicht von den Schaltzeiten des Schaltventils abhängig ist. Durch
Kombination von sowohl Verteilerwellenverschiebung als auch variabler Öffnungszeiten
des Schaltventils 16 kann eine beliebige Kraftstoffmenge innerhalb eines beliebigen
Bereiches des möglichen Förderhubs der Pumpenkolben 3 zur Einspritzung gelangen. Mit
einer entsprechend ausgestalteten Steuereinrichtung lassen sich hier beliebige Spritzzeitpunkte
und Spritzdauern in Abhängigkeit von Temperaturlast, Drehzahl und anderen Parametern
der Brennkraftmaschinen erzielen.
1. Kraftstoffeinspritzpumpe mit wenigstens einem von einem Pumpenkolben in einem Zylinder
eingeschlossenen Pumpenarbeitsraum, der mit einer Verteileröffnung an einer in einem
Zylinder rotierenden Verteilerwelle in ständiger Verbindung steht und durch diese
bei der Drehung der Verteilerwelle nacheinander während des Förderhubs des Pumpenkolbens
mit einer der am Umfang des Zylinders verteilt angeordneten, vom Zylinder zur Kraftstoffeinspritzstelle
führenden Förderleitungen verbindbar ist und daß der Pumpenarbeitsraum weiterhin mit
einer Steuernut in der Mantelfläche der Verteilerwelle in ständiger Verbindung steht,
wobei die Steuernut mit einer in den Zylinder mündenden Kraftstoffzuführöffnung zusammenwirkt
und die Verteilerwelle axial verschiebbar und damit die Drehlage der Steuernut in
bezug auf die Kraftstoffzuführöffnung und den Antrieb der Verteilerwelle änderbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftstoffzuführöffnung (13) über ein elektrisch
betätigbares Schaltventil (16) mit einer Kraftstoffversorgungsquelle verbindbar ist
und das Schaltventil von einer elektrischen Steuereinrichtung so steuerbar ist, daß
das Schaltventil geöffnet wird, nachdem die Kraftstoffzuführbohrung (13) durch die
nachlaufende Begrenzungskante der Steuernut (10) geschlossen ist und zu einem Zeitpunkt
geschlossen wird, wenn die vorlaufende Steuerkante der Steuernut (10) die Kraftstoffzuführöffnung
(13) wieder geöffnet hat und daß die Verteilerwelle (2) durch eine elektrische Stellvorrichtung
(18) verschiebbar ist.
2. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck
der Kraftstoffversorgungsquelle mittels eines Druckreglers (17) konstant einstellbar
ist.
. 3. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuernut
(10) gegenüber der Achsrichtung der Verteilerwelle (2) geneigt ist.
4. Kraftstoffeinspritzpumpe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schaltventil (16) als Schließglied einen Schieber aufweist.
5. Kraftstoffeinspritzpumpe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß parallel zum Schaltventil (16) eine Entlastungsleitung (26) vorgesehen ist, die
ein zur Kraftstoffversorgungsquelle hin öffnendes Rückschlagventil (27) enthält.