(19)
(11) EP 0 070 565 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.01.1983  Patentblatt  1983/04

(21) Anmeldenummer: 82106544.8

(22) Anmeldetag:  20.07.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B41F 13/02, B41F 13/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH FR GB IT LI

(30) Priorität: 21.07.1981 DE 3128767
11.12.1981 DE 3149195

(71) Anmelder: Windmöller & Hölscher
D-49525 Lengerich (DE)

(72) Erfinder:
  • Westerkamp, Jürgen
    D-4540 Lengerich (DE)
  • Marquardt, Bruno
    D-4504 Georgsmarienhütte (DE)

(74) Vertreter: Lorenz, Eduard et al
Lorenz-Seidler-Gossel, Widenmayerstrasse 23
D-80538 München
D-80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zum Voreinstellen des Registers von Mehrfarbenrollenrotationsdruckmaschinen


    (57) Bei einem Verfahren zum Voreinstellen der mit je einer Markierung versehenen Formzylinder von Mehrfarbenrollenrotationsdruckmaschinen werden die Formzylinder zum Einstellen ihrer Ausgangsstellungen entsprechend der Lage ihrer Markierungen zu gestellfesten Markierungen von ihren Antrieben abgekuppelt und an schliessend entsprechend der festgestellten bestimmten Länge einer Bahn wieder angekuppelt. Um ein einfacheres Verfahren zur Voreinstellung des Registers der Formzylinder zu schaffen, wird die zu bedruckende Bahn (3) in die Druckmaschine (1) eingefahren und mit den Registermarken der Druckwerke (11, 12, 13, 14) bedruckt. Die Formzylinder (4) der dem ersten Druckwerk (11) folgenden Druckwerke (12, 13, 14) werden in dem Zeitpunkt von ihren Antrieben abgekuppelt, in dem die von diesen gedruckten Registermarken von einem dem jeweiligen Formzylinder (4) zugeordneten, eine gestellfeste Markierung bildenden Fototaster (32, 33, 34) erfasst werden. Die Formzylinder (4) werden der Reihe nach wieder an ihre Antriebe (6) angekuppelt, wenn der jeweilige, diesem zugeordnete Fototaster (32, 33, 34) die Druckmarke des Formzylinders (4) des jeweils vorhergehenden Druckwerks erfasst.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Voreinstellen der mit je einer Markierung versehenen Formzylinder von Mehrfarbenrollenrotationsdruckmaschinen, bei dem die Formzylinder zum,Einstellen ihrer Ausgangsstellungen entsprechend der Lage ihrer Markierungen zu gestellfesten Markierungen von ihren Antrieben abgekuppelt und anschließend entsprechend der Länge der Bahn zwischen der jeweiligen gestellfesten Markierung und der Markierung des ersten Formzylinders wieder an ihre Antriebe angekuppelt werden, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.

    [0002] Bei einem aus der DE-OS 27 53 433 bekannten Verfahren dieser Art werden zunächst die Markierungen der von ihrer Hauptantriebswelle abgekuppelten Formzylinder zur Einstellung ihrer Ausgangsstellungen mit gestellfesten Markierungen zur Deckung gebracht und anschließend werden die auf den ersten Formzylinder folgenden Formzylinder der Reihe nach aus ihren Ausgangsstellungen.relativ zu dem jeweils vorherigen Formzylinder um einen Winkel verdreht, der sich aus dem Quotienten des Restes der durch den Formzylinderumfang geteilten, zwischen jeweils zwei Markierungen liegenden Bahnlänge und des Zylinderumfangs ergibt. Der jeweils in dieser Weise verdrehte Formzylinder wird sodann wieder an die Hauptantriebswelle angekuppelt. Zur Ermittlung und Anzeige der Verdrehwinkel ist ein mit der Hauptantriebswelle verbindbares Gerät vorgesehen.

    [0003] Bei einem aus der DE-OS 29 30 438 bekannten, sehr ähnlichen Verfahren wird zur Einstellung des Registers zwischen zwei Formzylindern der in Bahnlaufrichtung zweite Formzylinder eingeschaltet und die Winkellage des Formzylinders beim.Vorbeilauf seiner zugehörigen Registermarke an seiner Abtastvorrichtung als Zylinderimpuls gespeichert. Anschließend wird der Formzylinder des zweiten Druckwerks ab- und der erste Formzylinder angeschaltet und der zwischen dem Auftreten des Zylinderimpulses und dem Erfassen der Registermarke des ersten Formzylinders an der Abtastvorrichtung des zweiten Formzylinders zurückgelegte Bahnweg wird als Registerstellbefehl verwendet.

    [0004] Nach beiden Verfahren werden die jeweiligen Verdrehwinkel in digitalisierter Form erfaßt, so daß beispielsweise Mikrocomputer zur Steuerung verwendet werden können.

    [0005] Beide Verfahren zur Registervoreinstellung sind verhältnismäßig aufwendig, weil die Ankupplung der Formzylinder an ihre Antriebe erst erfolgen kann, nachdem die jeweiligen Verdrehwinkel rechnerisch ermittelt worden sind.

    [0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein einfacheres Verfahren zur Voreinstellung des Registers der Formzylinder zu schaffen.

    [0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs angegebenen Art dadurch gelöst, daß die zu bedruckende Bahn in die Druckmaschine eingefahren und mit den Registermarken der Druckwerke bedruckt wird, daß die Formzylinder der dem ersten Druckwerk folgenden Druckwerke in dem Zeitpunkt von ihren Antrieben abgekuppelt werden, in dem die von diesen gedruckten Registermarken von einem dem jeweiligen Formzylinder zugeordneten, eine gestellfeste Markierung bildenden Fototaster erfaßt werden, und daß die Formzylinder der Reihe nach wieder an ihre Antriebe angekuppelt werden, wenn der jeweilige, diesen zugeordnete Fototaster die Druckmarke des Formzylinders des jeweils vorhergehenden Druckwerks erfaßt. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann in einfacher Weise und mit hoher Genauigkeit eine Voreinstellung der Register der Formzylinder erfolgen. Zunächst ist es lediglich erforderlich, die dem ersten Formzylinder folgenden Formzylinder dadurch in ihre Ausgangsstellung zu bringen, daß deren Registermarken zu den zugeordneten Fototastern ausgerichtet werden, was automatisch erfolgen kann, ohne daß die Registermarken in bestimmter Weise relativ zu gestellfesten Registermarken ausgerichtet werden müßten. Die abgekuppelten Formzylinder werden in dem Moment wieder an ihre Antriebe angekuppelt, wenn die diesen zugeordneten Fototaster die von dem Formzylinder des jeweils vorhergehenden Druckwerks gedruckte Registermarke erfassen. Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich ohne rechnerische Manipulationen und aufwendige Steuereinrichtungen durchführen.

    [0008] Nach einer Fortbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich zusätzlich dadurch Makulatur einsparen, daß die dem Formzylinder des ersten Druckwerks folgenden Formzylinder von ihren Antrieben abgekuppelt werden, wenn die von diesen gedruckten Registermarken von den zugehörigen Fototastern erfaßt und wieder angekuppelt werden, wenn die Fototaster die nachfolgenden Registermarken des ersten Formzylinders erfassen. Nach dieser Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ver- - fahrens läßt sich eine Voreinstellung der Formzylinder nur bei einem Durchlauf der Bahn erreichen.

    [0009] In besonders günstiger Weise läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren vorrichturigsmäßig dadurch ausführen, daß zum An- und Abkuppeln der Formzylinder elektrisch betätigbare Lamellen- oder Zahnkupplungen vorgesehen sind.

    [0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung, in deren einziger Figur eine Vierfarbendruckmaschine in Seitenansicht schematisch dargestellt ist, näher erläutert.

    [0011] Von der Vorratsrolle 2 wird die zu bedruckende Bahn 3 abgezogen und den Druckwerken 11, 12, 13, 14 der Mehrfarbenrollenrotationsdruckmaschine 1 zugeführt. Die einzelnen Druckwerke 11, 12, 13, 14 sind mit Formzylindern 4 und Gegendruckzylindern 5 versehen. Die bedruckte Bahn wird über bekannte und nicht bezeichnete Leitwalzen zugeführt und in bekannter Weise getrocknet. Die Farbwerke, durch die die Formzylinder 4 eingefärbt werden, sind der übersichtlichkeit halber weggelassen worden.

    [0012] Die Formzylinder 4 werden durch eine Hauptwelle 6 angetrieben, wobei die Achsen der Formzylinder 4 Kegelräder tragen, die mit den Kegelrädern 11.1 bis 14.1 kämmen. Das Kegelrad 11.1 ist unverschieblich auf der Hauptwelle 6 befestigt. Die Kegelräder 12.1 - 14.1 sind mit der Hauptantriebswelle über auf dieser verschieblichen Hohlwellen von Kupplungs-Bremseinrichtungen 22 - 24 verbunden. Die Hohlwellen können als Vielkeilwellen ausgebildet sein, so daß die Kegelräder 12.1 - 14.1 relativ zu diesen axial verschieblich, aber undrehbar sind. Die Hohlwellen tragen die Schaltlamellen 22.1 - 24.1 der aus Lamellenkupplungen gebildeten Kupplungs-Bremseinrichtungen. Zum Ankuppeln der Hohlwellen an die Hauptwelle 6 sind mit der Hauptwelle 6 Kupplungslamellen 22.2 - 24.2 drehfest verbunden. Andererseits sind Bremslamellen 22.3 - 24.3 gestellfest mit der Maschine verbunden, so daß durch entsprechendes Verschieben der Hohlwelle die mit dieser drehfest verbundenen Schaltlamellen einmal an die Kupplungslamellen der Hauptwelle 6 und zum Abbremsen und Feststellen der Formzylinder mit den gestellfesten Bremslamellen gekuppelt werden können.

    [0013] In Bahnlaufrichtung sind hinter den Gegendruckzylindern 5 der Druckwerke 12 - 14 gestellfest Fotozellen 32 - 34 angeordnet, die auf Passermarken gerichtet sind, die von den Formzylindern 4 auf die Bahn 3 gedruckt werden.

    [0014] Die Voreinstellung der Formzylinder 4 erfolgt folgendermaßen: Die Formzylinder 4 werden zunächst ohne Rücksicht auf die Stellung Ihrer Passermarken eingebaut. Anschließend wird eine unbedruckte Bahn mit Einzugsgeschwindigkeit einlaufen gelassen und mit allen Farben angedruckt. Sobald die gedruckten Marken dercem ersten Druckwerk folgenden Druckwerke 12, 13, 14 unter den zugeordneten Fotozellen (32, 33, 34) erscheinen, werden die zugehörigen Formzylinder durch ein von der Foto- zelle abgegebenes Signal mit Hilfe der Kupplungs-Bremseinrichtungen stillgesetzt und in dieser Stellung festgehalten. In diesen Druck-ab-Stellungen sind die Formzylinder von der Bahn abgestellt, so daß diese behinderungsfrei die Druckmaschine durchlaufen kann. Durch diesen Vorgang sind alle dem Formzylinder des ersten Druckwerks folgenden Formzylinder relativ zu den zugehäigen Fotozellen und damit auch zueinander ausgerichtet.

    [0015] Wenn nun die von dem ersten Druckwerk 11 gedruckte Passermarke unter der Fotozelle 32 des zweiten Druckwerks 12 erscheint, wird dessen Formzylinder 4 an die Hauptwelle 6 angekuppelt und gleichzeitig wieder an die Bahn angestellt. Beim Durchgang der von dem ersten Druckwerke 1.1 gedruckten Passermarke unter der Fotozelle 33 wird der Formzylinder 4 des Druckwerks 13 eingekuppelt und so fort, bis alle Formzylinder 4 mit der Hauptwelle 6 in Antriebsverbindung stehen und an die Bahn angestellt sind. Der Druck kann sogleich beginnen, d. h. die Maschine kann auf die Druckgeschwindigkeit hochlaufen, denn die Passermarken sind nun im Fangbereich der Fotozellen, so daß die. Registersteuerung wirksam werden kann.

    [0016] Wie üblich, wird vor dem Auskuppeln auf "Druck-ab" und nach dem Einkuppeln der Formzylinder das Druckwerk auf "Druck-an" geschaltet.

    [0017] Das Vorjustieren der Formzylinder kann zum weiteren Einsparen von Makulatur auch in folgender Weise erfolgen: Die Formzylinder 4 der Druckwerke 11, 12 drucken auf die einlaufende Bahn ihre Passermarken. Erfaßt die Fotozelle 32 des Druckwerks 1.2 die von diesem gedruckte Passermarke, wird der Formzylinder des Druckwerks 12 stillgesetzt. Beim kurz darauf erfolgenden Durchlauf der von dem Druckwerk 11 gedruckten Passermarke unter die Fotozelle 32 wird der Formzylinder 4 des Druckwerks 12 schon wieder eingekuppelt. Gleichzeitig wird auch der Formzylinder 4 des Druckwerks 13 an die Hauptwelle 6 angekuppelt und beim Durchgang der von diesem gedruckten Passermarke unter der Fotozelle 33 wird der Formzylinder des Druckwerks 13 wieder stillgesetzt. Beim Durchgang der von dem ersten Druckwerk 11 gedruckten Passermarke unter der Foto-zelle 33 wird der Formzylinder 4 des Druckwerks 13 wieder eingekuppelt und gleichzeitig wird der Formzylinder 4 des Druckwerks 14 zugeschaltet. Beim Durchgang der von diesem gedruckten Passermarke durch die diesem zugeordnete-Fotozelle 34 wird der Formzylinder des Druckwerks 14 wieder stillgesetzt und erst wieder zugeschaltet, wenn die von dem Druckwerk 11 gedruckte Passermarke die Fotozelle 34 erreicht.

    [0018] Wird nicht mit allen Druckwerken gedruckt, ist es lediglich erforderlich, das betreffende Druckwerk abzuschalten. In diesem Fall wird die Bahn zu dem nächsten Druckwerk geführt.

    [0019] Durch die beschriebene Voreinstellung läßt sich eine so gute Justierung der Registermarken erreichen, daß für die Registerwalze nur ein kurzer Weg vorgesehen zu werden braucht, d. h. die zugehörige Verstellspindel kann sehr kurz ausgebildet werden.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Voreinstellen der mit je einer Markierung versehenen Formzylinder von Mehrfarbenrollenrotationsdruckmaschinen, bei dem die Formzylinder zum Einstellen ihrer Ausgangsstellungen entsprechend der Lage ihrer Markierungen zu gestellfesten Markierungen von ihren Antrieben abgekuppelt und anschließend entsprechend der Länge der Bahn zwischen der jeweiligen gestellfesten Markierung und der Markierung auf dem ersten Formzylinder wieder an ihre Antriebe angekuppelt werden, dadurch gekennzeichnet , daß die zu bedruckende Bahn (3) in die Druckmaschine (1) eingefahren und mit den Registermarken der Druckwerke (11, 12, 13, 14) bedruckt wird, daß die Formzylinder (4) der dem ersten Druckwerk (11) folgenden Druckwerke (12, 13, 14) in dem . Zeitpunkt von ihren Antrieben (6) abgekuppelt werden, in dem die von diesen gedruckten Registermarken von einem dem jeweiligen Formzylinder (4) zugeordneten, eine gestellfeste Markierung bildenden Fototaster (32, 33, 34) erfaßt werden, und daß die Formzylinder (4) der Reihe nach wieder an ihre Antriebe (6) angekuppelt werden, wenn der jeweilige, diesen zugeordnete Fototaster (32, 33, 34) die Druckmarke des Formzylinders (4) des jeweils vorhergehenden Druckwerks (11) erfaßt.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Formzylinder (4) des ersten Druckwerks (11).folgenden Formzylinder (4) von ihren Antrieben (6) abgekuppelt werden, wenn die von diesen gedruckten Registermarken von den zugehörigen Fototastern (32, 33, 34) erfaßt und wieder angekuppelt werden, wenn die Fototaster (32, 33, 34) die nachfolgende, von dem Formzylinder (4) des ersten Druckwerks (1-1) gedruckte Registermarke erfassen.
     
    3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum An- und Abkuppeln der Formzylinder (4) einerseits an die Antriebe und andererseits an das Gestell elektrisch betätigbare Lamehlenkupplungen (22, 23; 24) vorgesehen sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht