[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Voreinstellen der mit je einer Markierung
versehenen Formzylinder von Mehrfarbenrollenrotationsdruckmaschinen, bei dem die Formzylinder
zum,Einstellen ihrer Ausgangsstellungen entsprechend der Lage ihrer Markierungen zu
gestellfesten Markierungen von ihren Antrieben abgekuppelt und anschließend entsprechend
der Länge der Bahn zwischen der jeweiligen gestellfesten Markierung und der Markierung
des ersten Formzylinders wieder an ihre Antriebe angekuppelt werden, sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Bei einem aus der DE-OS 27 53 433 bekannten Verfahren dieser Art werden zunächst
die Markierungen der von ihrer Hauptantriebswelle abgekuppelten Formzylinder zur Einstellung
ihrer Ausgangsstellungen mit gestellfesten Markierungen zur Deckung gebracht und anschließend
werden die auf den ersten Formzylinder folgenden Formzylinder der Reihe nach aus ihren
Ausgangsstellungen.relativ zu dem jeweils vorherigen Formzylinder um einen Winkel
verdreht, der sich aus dem Quotienten des Restes der durch den Formzylinderumfang
geteilten, zwischen jeweils zwei Markierungen liegenden Bahnlänge und des Zylinderumfangs
ergibt. Der jeweils in dieser Weise verdrehte Formzylinder wird sodann wieder an die
Hauptantriebswelle angekuppelt. Zur Ermittlung und Anzeige der Verdrehwinkel ist ein
mit der Hauptantriebswelle verbindbares Gerät vorgesehen.
[0003] Bei einem aus der DE-OS 29 30 438 bekannten, sehr ähnlichen Verfahren wird zur Einstellung
des Registers zwischen zwei Formzylindern der in Bahnlaufrichtung zweite Formzylinder
eingeschaltet und die Winkellage des Formzylinders beim.Vorbeilauf seiner zugehörigen
Registermarke an seiner Abtastvorrichtung als Zylinderimpuls gespeichert. Anschließend
wird der Formzylinder des zweiten Druckwerks ab- und der erste Formzylinder angeschaltet
und der zwischen dem Auftreten des Zylinderimpulses und dem Erfassen der Registermarke
des ersten Formzylinders an der Abtastvorrichtung des zweiten Formzylinders zurückgelegte
Bahnweg wird als Registerstellbefehl verwendet.
[0004] Nach beiden Verfahren werden die jeweiligen Verdrehwinkel in digitalisierter Form
erfaßt, so daß beispielsweise Mikrocomputer zur Steuerung verwendet werden können.
[0005] Beide Verfahren zur Registervoreinstellung sind verhältnismäßig aufwendig, weil die
Ankupplung der Formzylinder an ihre Antriebe erst erfolgen kann, nachdem die jeweiligen
Verdrehwinkel rechnerisch ermittelt worden sind.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein einfacheres Verfahren zur Voreinstellung
des Registers der Formzylinder zu schaffen.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs angegebenen Art
dadurch gelöst, daß die zu bedruckende Bahn in die Druckmaschine eingefahren und mit
den Registermarken der Druckwerke bedruckt wird, daß die Formzylinder der dem ersten
Druckwerk folgenden Druckwerke in dem Zeitpunkt von ihren Antrieben abgekuppelt werden,
in dem die von diesen gedruckten Registermarken von einem dem jeweiligen Formzylinder
zugeordneten, eine gestellfeste Markierung bildenden Fototaster erfaßt werden, und
daß die Formzylinder der Reihe nach wieder an ihre Antriebe angekuppelt werden, wenn
der jeweilige, diesen zugeordnete Fototaster die Druckmarke des Formzylinders des
jeweils vorhergehenden Druckwerks erfaßt. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann
in einfacher Weise und mit hoher Genauigkeit eine Voreinstellung der Register der
Formzylinder erfolgen. Zunächst ist es lediglich erforderlich, die dem ersten Formzylinder
folgenden Formzylinder dadurch in ihre Ausgangsstellung zu bringen, daß deren Registermarken
zu den zugeordneten Fototastern ausgerichtet werden, was automatisch erfolgen kann,
ohne daß die Registermarken in bestimmter Weise relativ zu gestellfesten Registermarken
ausgerichtet werden müßten. Die abgekuppelten Formzylinder werden in dem Moment wieder
an ihre Antriebe angekuppelt, wenn die diesen zugeordneten Fototaster die von dem
Formzylinder des jeweils vorhergehenden Druckwerks gedruckte Registermarke erfassen.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich ohne rechnerische Manipulationen und aufwendige
Steuereinrichtungen durchführen.
[0008] Nach einer Fortbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich zusätzlich dadurch
Makulatur einsparen, daß die dem Formzylinder des ersten Druckwerks folgenden Formzylinder
von ihren Antrieben abgekuppelt werden, wenn die von diesen gedruckten Registermarken
von den zugehörigen Fototastern erfaßt und wieder angekuppelt werden, wenn die Fototaster
die nachfolgenden Registermarken des ersten Formzylinders erfassen. Nach dieser Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Ver- - fahrens läßt sich eine Voreinstellung der Formzylinder
nur bei einem Durchlauf der Bahn erreichen.
[0009] In besonders günstiger Weise läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren vorrichturigsmäßig
dadurch ausführen, daß zum An- und Abkuppeln der Formzylinder elektrisch betätigbare
Lamellen- oder Zahnkupplungen vorgesehen sind.
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung, in deren
einziger Figur eine Vierfarbendruckmaschine in Seitenansicht schematisch dargestellt
ist, näher erläutert.
[0011] Von der Vorratsrolle 2 wird die zu bedruckende Bahn 3 abgezogen und den Druckwerken
11, 12, 13, 14 der Mehrfarbenrollenrotationsdruckmaschine 1 zugeführt. Die einzelnen
Druckwerke 11, 12, 13, 14 sind mit Formzylindern 4 und Gegendruckzylindern 5 versehen.
Die bedruckte Bahn wird über bekannte und nicht bezeichnete Leitwalzen zugeführt und
in bekannter Weise getrocknet. Die Farbwerke, durch die die Formzylinder 4 eingefärbt
werden, sind der übersichtlichkeit halber weggelassen worden.
[0012] Die Formzylinder 4 werden durch eine Hauptwelle 6 angetrieben, wobei die Achsen der
Formzylinder 4 Kegelräder tragen, die mit den Kegelrädern 11.1 bis 14.1 kämmen. Das
Kegelrad 11.1 ist unverschieblich auf der Hauptwelle 6 befestigt. Die Kegelräder 12.1
- 14.1 sind mit der Hauptantriebswelle über auf dieser verschieblichen Hohlwellen
von Kupplungs-Bremseinrichtungen 22 - 24 verbunden. Die Hohlwellen können als Vielkeilwellen
ausgebildet sein, so daß die Kegelräder 12.1 - 14.1 relativ zu diesen axial verschieblich,
aber undrehbar sind. Die Hohlwellen tragen die Schaltlamellen 22.1 - 24.1 der aus
Lamellenkupplungen gebildeten Kupplungs-Bremseinrichtungen. Zum Ankuppeln der Hohlwellen
an die Hauptwelle 6 sind mit der Hauptwelle 6 Kupplungslamellen 22.2 - 24.2 drehfest
verbunden. Andererseits sind Bremslamellen 22.3 - 24.3 gestellfest mit der Maschine
verbunden, so daß durch entsprechendes Verschieben der Hohlwelle die mit dieser drehfest
verbundenen Schaltlamellen einmal an die Kupplungslamellen der Hauptwelle 6 und zum
Abbremsen und Feststellen der Formzylinder mit den gestellfesten Bremslamellen gekuppelt
werden können.
[0013] In Bahnlaufrichtung sind hinter den Gegendruckzylindern 5 der Druckwerke 12 - 14
gestellfest Fotozellen 32 - 34 angeordnet, die auf Passermarken gerichtet sind, die
von den Formzylindern 4 auf die Bahn 3 gedruckt werden.
[0014] Die Voreinstellung der Formzylinder 4 erfolgt folgendermaßen: Die Formzylinder 4
werden zunächst ohne Rücksicht auf die Stellung Ihrer Passermarken eingebaut. Anschließend
wird eine unbedruckte Bahn mit Einzugsgeschwindigkeit einlaufen gelassen und mit allen
Farben angedruckt. Sobald die gedruckten Marken dercem ersten Druckwerk folgenden
Druckwerke 12, 13, 14 unter den zugeordneten Fotozellen (32, 33, 34) erscheinen, werden
die zugehörigen Formzylinder durch ein von der Foto- zelle abgegebenes Signal mit
Hilfe der
Kupplungs-Bremseinrichtungen stillgesetzt und in dieser Stellung festgehalten. In diesen
Druck-ab-Stellungen sind die Formzylinder von der Bahn abgestellt, so daß diese behinderungsfrei
die Druckmaschine durchlaufen kann. Durch diesen Vorgang sind alle dem Formzylinder
des ersten Druckwerks folgenden Formzylinder relativ zu den zugehäigen Fotozellen
und damit auch zueinander ausgerichtet.
[0015] Wenn nun die von dem ersten Druckwerk 11 gedruckte Passermarke unter der Fotozelle
32 des zweiten Druckwerks 12 erscheint, wird dessen Formzylinder 4 an die Hauptwelle
6 angekuppelt und gleichzeitig wieder an die Bahn angestellt. Beim Durchgang der von
dem ersten Druckwerke 1.1 gedruckten Passermarke unter der Fotozelle 33 wird der Formzylinder
4 des Druckwerks 13 eingekuppelt und so fort, bis alle Formzylinder 4 mit der Hauptwelle
6 in Antriebsverbindung stehen und an die Bahn angestellt sind. Der Druck kann sogleich
beginnen, d. h. die Maschine kann auf die Druckgeschwindigkeit hochlaufen, denn die
Passermarken sind nun im Fangbereich der Fotozellen, so daß die. Registersteuerung
wirksam werden kann.
[0016] Wie üblich, wird vor dem Auskuppeln auf "Druck-ab" und nach dem Einkuppeln der Formzylinder
das Druckwerk auf "Druck-an" geschaltet.
[0017] Das Vorjustieren der Formzylinder kann zum weiteren Einsparen von Makulatur auch
in folgender Weise erfolgen: Die Formzylinder 4 der Druckwerke 11, 12 drucken auf
die einlaufende Bahn ihre Passermarken. Erfaßt die Fotozelle 32 des Druckwerks 1.2
die von diesem gedruckte Passermarke, wird der Formzylinder des Druckwerks 12 stillgesetzt.
Beim kurz darauf erfolgenden Durchlauf der von dem Druckwerk 11 gedruckten Passermarke
unter die Fotozelle 32 wird der Formzylinder 4 des Druckwerks 12 schon wieder eingekuppelt.
Gleichzeitig wird auch der Formzylinder 4 des Druckwerks 13 an die Hauptwelle 6 angekuppelt
und beim Durchgang der von diesem gedruckten Passermarke unter der Fotozelle 33 wird
der Formzylinder des Druckwerks 13 wieder stillgesetzt. Beim Durchgang der von dem
ersten Druckwerk 11 gedruckten Passermarke unter der Foto-zelle 33 wird der Formzylinder
4 des Druckwerks 13 wieder eingekuppelt und gleichzeitig wird der Formzylinder 4 des
Druckwerks 14 zugeschaltet. Beim Durchgang der von diesem gedruckten Passermarke durch
die diesem zugeordnete-Fotozelle 34 wird der Formzylinder des Druckwerks 14 wieder
stillgesetzt und erst wieder zugeschaltet, wenn die von dem Druckwerk 11 gedruckte
Passermarke die Fotozelle 34 erreicht.
[0018] Wird nicht mit allen Druckwerken gedruckt, ist es lediglich erforderlich, das betreffende
Druckwerk abzuschalten. In diesem Fall wird die Bahn zu dem nächsten Druckwerk geführt.
[0019] Durch die beschriebene Voreinstellung läßt sich eine so gute Justierung der Registermarken
erreichen, daß für die Registerwalze nur ein kurzer Weg vorgesehen zu werden braucht,
d. h. die zugehörige Verstellspindel kann sehr kurz ausgebildet werden.
1. Verfahren zum Voreinstellen der mit je einer Markierung versehenen Formzylinder
von Mehrfarbenrollenrotationsdruckmaschinen, bei dem die Formzylinder zum Einstellen
ihrer Ausgangsstellungen entsprechend der Lage ihrer Markierungen zu gestellfesten
Markierungen von ihren Antrieben abgekuppelt und anschließend entsprechend der Länge
der Bahn zwischen der jeweiligen gestellfesten Markierung und der Markierung auf dem
ersten Formzylinder wieder an ihre Antriebe angekuppelt werden, dadurch gekennzeichnet
, daß die zu bedruckende Bahn (3) in die Druckmaschine (1) eingefahren und mit den
Registermarken der Druckwerke (11, 12, 13, 14) bedruckt wird, daß die Formzylinder
(4) der dem ersten Druckwerk (11) folgenden Druckwerke (12, 13, 14) in dem . Zeitpunkt
von ihren Antrieben (6) abgekuppelt werden, in dem die von diesen gedruckten Registermarken
von einem dem jeweiligen Formzylinder (4) zugeordneten, eine gestellfeste Markierung
bildenden Fototaster (32, 33, 34) erfaßt werden, und daß die Formzylinder (4) der
Reihe nach wieder an ihre Antriebe (6) angekuppelt werden, wenn der jeweilige, diesen
zugeordnete Fototaster (32, 33, 34) die Druckmarke des Formzylinders (4) des jeweils
vorhergehenden Druckwerks (11) erfaßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Formzylinder (4)
des ersten Druckwerks (11).folgenden Formzylinder (4) von ihren Antrieben (6) abgekuppelt
werden, wenn die von diesen gedruckten Registermarken von den zugehörigen Fototastern
(32, 33, 34) erfaßt und wieder angekuppelt werden, wenn die Fototaster (32, 33, 34)
die nachfolgende, von dem Formzylinder (4) des ersten Druckwerks (1-1) gedruckte Registermarke
erfassen.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zum An- und Abkuppeln der Formzylinder (4) einerseits an die Antriebe und andererseits
an das Gestell elektrisch betätigbare Lamehlenkupplungen (22, 23; 24) vorgesehen sind.