[0001] Die Erfindung betrifft ein Zentrifugensieb mit einem auf der Innenseite einer Schleudertrommel
aufliegenden Stützwerk, an dem an wenigstens zwei Stellen in Achsrichtung der Schleudertrommel
verlaufende, aus verschleissfestem Hartstoff bestehende Siebstäbe befestigt sind.
[0002] Bei derartigen, z.B. aus DE-OS 28 30 388 oder US 4 259 136 bekannten Zentrifugensieben
sind die Schleudertrommel vor Verschleiss schützende HartstoffStäbe am Stützwerk der
Trommel mittels Verklebungen verbunden. Zum Ausgleich der unterschiedlichen Wärmeausdehnung
der Hartstoffstäbe und des aus einem Material mit anderem Wärmeausdehnungskoeffizienten
bestehenden Stützwerkes sind bei diesen Verbindungen elastische Zwischenschichten
vorgesehen, z.B. Gummi-Zwischenelemente. Diese sind jedoch im Betrieb nicht genügend
dauerhaft, nicht temperaturbeständig und nicht korrosionsfest. Ausserdem gestatten
sie eine Beweglichkeit in mehreren Richtungen, was unerwünschte und unzulässige Deformationen
von Siebstäben und Stützwerk gegeneinander zulässt. Nachteilig ist weiterhin die schlechte
Verarbeitbarkeit, schwierige und zur Massenfabrikation ungeeignete Montage.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorstehend erwähnten Nachteile des
Standes der Technik zu vermeiden und ein Zentrifugensieb zu schaffen, bei dem die
Hartstoff-Siebstäbe dauerhaft, temperatur- und korrosionsfest, in definierter Weise
gegen das Stützwerk beweglich und mit diesem verbunden und leicht verarbeitbar und
montierbar sind.
[0004] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Siebstäbe an einer Stelle
fest mit dem Stützwerk verbunden sind, während an den anderen Stellen Verbindungen
vorgesehen sind, die eine Beweglichkeit der Siebstäbe gegenüber dem Stützwerk nur
in Achsrichtung gestatten.
[0005] Eine besonders vorteilhafte Lösung ergibt sich, wenn die Verbindungen als Nietverbindungen
ausgeführt sind, wobei die Hartstoff-Siebstäbe an jeweils einer Stelle fest mit dem
Stützwerk vernietet sind, während an den anderen Verbindungsstellen an den Siebstäben
Nieten vorgesehen sind,die in in Achsrichtung der Schleudertrommel verlaufenden Schlitzen
im Stützwerk beweglich sind. Statt Nieten können jedoch auch andere geeignete Verbindungselemente
vorgesehen sein, z.B. Schrauben, Stifte, Bolzen oder dergleichen.
[0006] Die Erfindung wird anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert.
Figur 1 zeigt ein Zentrifugensieb in Perspektive
Figur 2 zeigt einen Axialschnitt dieses Zentrifugensiebes
Figur 3 zeigt einen Ausschnitt der Trommelaussenwand dieses Zentrifugensiebes
Figur 4 zeigt einen Ausschnitt der Trommelaussenwand eines anderen Zentrifugensiebes
[0007] Das in den Figuren 1, 2 und 3 dargestellte Zentrifugensieb weist eine Schleudertrommel
T mit einem Trommeldurchmesser von Dezimeter- bis zum Meter-Bereich auf, auf deren
Innenseite ein siebartiges Stützwerk 1 aufliegt, an dessen Innenseite wiederum als
Verschleissschutz eine Vielzahl von aus Hartstoff bestehenden Siebstäben 2 mit einer
Dicke von einigen mm und einer Länge bis etwa 30 cm in Achsrichtung der Schleudertrommel
in geringem seitlichen Abstand voneinander befestigt sind.
[0008] Das Stützwerk 1 ist aus einem geeigneten Metall ausgeführt, z.B. Stahl,und weist
Siebschlitze 3 oder Löcher zum Durchtritt des Filtrats beim Zentrifugieren auf. Statt
dessen kann das Stützwerk jedoch auch aus einem Gerüst von Ringen bestehen, die durch
achsparallele Stäbe miteinander verbunden sind, so dass zwischen den Stäben die erforderlichen
Siebschlitze entstehen. Auf der Innenseite der Trommel T sind ringförmige Stege 4
vorgesehen, auf denen das Stützwerk 1 aufliegt, wobei ein Durchtrittsweg für das Filtrat
durch die Zwischenräume 5 zwischen den Siebstäben 2 den darunterliegenden Schlitzen
des Stützwerkes 1 und dazu versetzten Schlitzen 6 in der Trommel T gebildet wird.
[0009] Die Siebstäbe 2 sind aus einem verschleissfesten Hartstoff ausgeführt, z.B. Schmelzbasalt
oder Sintermaterial, wie Sinterkeramik oder Sinterkarbid, z.B. Wolfram-karbid. Da
beim Betrieb der Zentrifuge Temperaturschwankungen bis 100 °C auftreten können, müssen
wegen der stark unterschiedlichen Wärmeausdehnung der Materialien des Hartstoffes,
z.B. Wolframkarbid,und des Stützwerkes, z.B. Stahl, bei der Befestigung der Siebstäbe
2 am Stützwerk 1 Vorkehrungen für einen Längenausgleich getroffen werden, um Deformationen
und einen Bruch der Siebstäbe zu vermeiden. Zu diesem Zweck sind an die Siebstäbe
2 mehrere Nieten 7,8 aus rostfreiem, hochlegiertem Stahl angelötet, nötigenfalls je
nach Material mit geeigneten, dem Fachmann bekannten Uebergangsschichten. Das Stützwerk
ist mit entsprechenden Nietlöchern 9,10 versehen. Für eine der Nieten, im dargestellten
Beispiel der mittleren Nieten 7, haben die entsprechenden Nietlöcher 9 Kreisform,
so dass beim Vernieten eine feste, unbewegliche Verbindung zwischen Siebstab 2 und
Stützwerk 1 entsteht. Dagegen sind alle anderen Nietlöcher 10 für die übrigen Nieten
8 in Form von länglichen, in Achsrichtung verlaufenden Schlitzen 10 ausgebildet. Die
Vernietung erfolgt nun gerade so, dass die Siebstäbe zwar in radialer Richtung unbeweglich
sind, jedoch nur in Längsrichtung, also in Achsrichtung der Schleudertrommel ein Längenausgleich
möglich ist. In Umfangsrichtung wird eine Bewegung durch die axiale Ausrichtung der
Schlitze 10 verunmöglicht.
[0010] Durch die beschriebene Anordnung wird eine definierte Beweglichkeit der Siebstäbe
gegen das Stützwerk nur in Ausdehnungsrichtung, d.h. der Längsrichtung der Siebstäbe
erreicht, und zwar unter ausschliesslicher Verwendung sehr dauerhafter und temperatur-
und korrosionsbeständiger Werkstoffe. Im Vergleich zu bekannten Zentrifugensieben
mit elastischen Gummi- oder Kunststoff-Ver- . bindungselementen konnte mit der beschriebenen
Anordnung im praktischen Betrieb die Lebensdauer vervielfacht und die Korrosionsfestigkeit
erheblich verbessert werden. Ein weiterer Vorteil ist die wesentlich leichtere Auswechselbarkeit
der Siebstäbe.
[0011] Während bei dem in den Figuren 1,2 und 3 dargestellten Beispiel die Siebstäbe in
der Mitte fest angenietet sind und an beiden Enden eine gewisse Beweglichkeit vorgesehen
ist, zeigt Figur 4 ein anderes Beispiel, bei dem mehrere Lagen von Siebstäben 2
1, 2
2 in Achsrichtung in geringem Abstand hintereinander angeordnet sind. Jeder Siebstab
ist an einem Ende 11
1, 11
2 fest und unbeweglich mit dem Stützwerk 1 vernietet und am anderen Ende 12
1, 12
2 mittels schlitzförmiger Nietlöcher in Achsrichtung beweglich. Zwischen den Siebstäben
2
1, 2
2 sind im Stützwerk 1 mehrere Reihen von Siebschlitzen 3
1, 3
2 vorgesehen, durch die das Filtrat abfliessen kann. Im Vergleich zum ersten Beispiel
lässt sich durch die Verwendung mehrerer Lagen von Siebstäben eine grössere Länge
der Siebtrommel erreichen, bis zu mehreren Metern. Diese ist besonders bei Sintermaterialien
von Vorteil, die nur eine begrenzte Stablänge gestatten. Das Stützwerk kann bei dieser
Ausführung ebenfalls aus mehreren in Achsrichtung hintereinander angeordneten Teilen
bestehen, wobei jeder Stützwerkteil beispielsweise nur eine Siebstab-Lage trägt.
[0012] Es wird bemerkt, dass statt Nieten, wie im vorstehend beschriebenen Beispiel, auch
geeignete andere Verbindungselemente im Rahmen der Erfindung benutzt werden können,
z.B. Schrauben, Stifte, Bolzen, die in entsprechende Löcher oder Bohrungen eingreifen,
wobei wiederum jeweils eines der Löcher für jeden Siebstab kreisrund und die übrigen
länglich, oval oder schlitzförmig ausgeführt sein können, um die gewünschte Beweglichkeit
in Achsrichtung zu gewährleisten.
1. Zentrifugensieb mit einem auf der Innenseite einer Schleudertrommel aufliegenden
Stützwerk, auf dem an wenigstens zwei Stellen in Achsrichtung der Schleudertrommel
verlaufende, aus verschleissfestem Hartstoff bestehende Siebstäbe befestigt sind,
dadurch gekennzeichnet , dass die Siebstäbe (2) an einer Stelle (7, 111, 112) fest mit dem Stützwerk (11) verbunden sind, während an den anderen Stellen (8, 121, 122) Verbindungen vorgesehen sind, die eine Beweglichkeit der Siebstäbe gegenüber dem
Stützwerk nur in Achsrichtung gestatten.
2. Zentrifugensieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass die Verbindungen
(7, 8) als Nieten, Schrauben, Stifte oder Bolzen ausgeführte Verbindungselemente aufweisen.
3. Zentrifugensieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , dass jeweils eine Verbindung
(7) eines Siebstabes mit dem Stützwerk eine festsitzende Verbindung ist, während die
anderen Verbindungen dieses Siebstabes (2) in einem in Achsrichtung verlaufenden Schlitz
(10) bewegliche Nieten, Schrauben, Stifte oder Bolzen (8) aufweisen.
4. Zentrifugensieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , dass die Schlitze (10)
im Stützwerk vorgesehen sind und dass die Verbindungselemente (7, 8) auf den Siebstäben
(2) aufgelötet sind, nötigenfalls mit geeigneten Uebergangsschichten.
5. Zentrifugensieb nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet , dass die
Siebstäbe (2) aus Sinterwerkstoff bestehen.
6. Zentrifugensieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , dass die Siebstäbe (2) aus
Sinter-Keramik oder Sinter-Karbid oder Schmelzbasalt bestehen.
7. Zentrifugensieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , dass die Siebstäbe (2) aus
Wolfram-Karbid bestehen.