[0001] Die Erfindung betrifft ein Spülfarbwerk für eine Rotationsdruckmaschine mit einem
an die Farbauftragswalze anstellbaren Rakelmesser, das an einer um eine zur Farbauftragswalzenachse
parallele und oberhalb von dieser angeordneten _ Achse schwenkbaren Rakelmesserhalterung
befestigt und durch eine auf die Rakelmesserhalterung wirkende Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheit
an die Farbauftragswalze anstellbar ist, mit einer zwischen dem Rakelmesser, der Rakelmesserhalterung
und der Farbauftragswalze gebildeten Farbverteilungsrinne, mit einer die Farbe zuführenden
Leitung und einer die aus der Farbverteilungsrinne ablaufende Farbe auffangenden Wanne.
[0002] Bei einem aus der DE-AS 18 06 140 bekannten Spülfarbwerk dieser Art ist die Rakelmesserhalterung
an einem stützenden Träger befestigt, der um Zapfen schwenkbar an einem gestellfesten
Sammelrohr gelagert ist. An dem Sammelrohr sind hydraulische Ausstellvorrichtungen
befestigt, die sich mit ihren Betätigungsstößeln auf dem Träger abstützen und über
diesen das Rakelmesser an die
Farbauftragswalze andrücken.
[0003] Bei der bekannten Vorrichtung muß die hydraulische Anstellvorrichtung die gesamte
das Rakelmesser andrückende Kraft aufbringen. Aufgabe der Erfindung ist es daher,
das bekannte
Spülfarbwerk dadurch zu verbessern, daß zur feinfühligen Anstellung des Rakelmessers
von der Druckmittel-Kolben-Zylinder-einheit nur geringe oder überhaupt keine Anstellkräfte
aufgebracht werden müssen.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die
Farbverteilungsrinne durch ein zweites an der Rakelmesserhalterung befestigtes und
an die Farbauftragswalze anstellbares
Rakelmesser geschlossen und die die Rakelmesserhalterung bildende Leiste pendelartig
an einer Welle derart befestigt ist, daß sich die Rakelmesser seitlich auf dem Mantel
der Farbauftragswalze abstützen.
[0005] Der Aufbau des erfindungsgemäßen Spülfarbwerks und dessen Handhabung sind gegenüber
bekannten Vorrichtungen wesentlich vereinfacht.
[0006] zweckmäßigerweise besteht ein Rakelmesser aus elastischerem Material als das andere,
damit auch dann eine gute Anlage der
Rakelmesser an der Rasterwalze gewährleistet ist, wenn die Rakelmesser nicht genau
zu dieser ausgerichtet sind. Durch seine größere Elastizität und Biegeweichheit gleicht
das elastischere Rakelmesser eventuelle
Fehlstellungen der Farbauftragsleiste aus.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben
worden.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Farbauftragswalze sowie die das Spülfarbwerk tragende
Welle, allerdings ohne das Spülfarbwerk selbst,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Vorrichtung nach Fig. 1 längs der Linie II - II mit
an der Welle befestigtem Spülfarbwerk und
.Fig. 3 einen Schnitt durch die Vorrichtung längs der Linie III - III in Fig. 1.
[0009] Die die Farbauftragswalze bildende Rasterwalze 1 ist in Farbwerksböcken 2, 3 gelagert.
Auf den Farbwerksböcken 2 und 3 sind Trägerplatten 4, 5 aufgeschraubt, auf denen Lagerböcke
6, 7 befestigt sind. In den Lagerböcken 6, 7 ist eine Welle 8 drehbar und längsverschieblich
gelagert, die in dem zwischen den Lagerböcken 6, 7 liegenden Abschnitt quadratisch
ausgebildet ist. Die Käfige 6, 7 der Kugelumlauflagerung für die Welle 8 erstrecken
sich über die Breite der Lagerböcke 6, 7 hinaus. Nach rechts ist.die Welle 8 verlängert.
[0010] Auf dem überstehenden Teil der Welle 8 ist ein Führungsstück 12 drehbar gelagert,
jedoch durch einen in die Welle 8 eingreifenden Sicherungsring 13 gegen Längsverschiebung
auf der Welle 8 gesichert. Das Führungsstück 12 weist eine Gabel 14 auf, in die ein
Kugellager 15 eingepaßt ist, dessen Innenring mittels eines Bolzens 16 im Lagerbock
7 befestigt ist. Durch diese Anordnung wird das Führungsstück 12 gegenüber der Welle
8 an einer Drehung gehindert, die Bewegung, d. h. die Rakelbewegung, in Richtung der
Längserstreckung der Welle 8 ist jedoch ermöglicht. Diese Rakelbewegung wird durch
einen Elektromotor 17 erzeugt, der an einem am Farbwerksbock 3 befestigten Lagergehäuse
18 angeschraubt ist. Im Lagergehäuse 18 ist eine Welle 19 drehbar gelagert, in die
der Antriebszapfen 20 des Elektromotors 17 eingreift. Auf der Welle 19 ist ein Innenring
eines Kugellagers 21 exzentrisch befestigt, dessen Außenring in eine Nut 22 eingepaßt
ist, die in einer Platte 23 eingearbeitet ist. Die Platte 23 ist am Führungsstück
12 befestigt, so daß die exzentrische Bewegung des Kugellagers 21 auf die Welle 8
als hin- und hergehende Bewegung übertragen wird.
[0011] Auf dem überstehenden Teil der Welle 8 ist schließlich ein Hebel 25 festgeklemmt,
dessen freies Ende mit der Kolbenstange eines Pneumatikzylinders 26 gelenkig verbunden
ist.. Am Pneumatikzylinder 26 sind Ohren 27 vorgesehen, die mit einer an der Platte
23 angearbeiteten Gabel 28 gelenkig verbunden sind, so daß sich der Pneumatikzylinder
26 bei Betätigung frei bewegen kann. Durch den Pneumatikzylinder 26 kann die Welle
8 um ihre Längsachse geschwenkt werden und dadurch an die Rasterwalze 1 angedrückt
oder von ihr abgehoben werden.
[0012] Am mit quadratischem Querschnitt ausgebildeten, zwischen den Lagerböcken 6, 7 liegenden
Teil der Welle 8 ist eine an ihrem Ende verstärkte Leiste 30 befestigt, an die eine
Farbauftragsleiste 31 mit Hilfe zweier gleichmäßig auf der Länge der Farbauftragsleiste
31verteilter Knebelschrauben 32 angeschraubt ist. Die Knebelschrauben greifen durch
etwas größer ausgebildete Durchgangslöcher in der Leiste 30 hindurch, so daß sich
die Farbauftragsleiste 31 in begrenztem Maß verschieben läßt.
[0013] Im quadratischen Teil der Welle 8 sind in gehörigem Abstand voneinander justierbare
Anschlagschrauben 33 vorgesehen, an die die Auftragsleiste 31 anschlagen kann, so
daß sie die vorgesehene Stellung zur Rasterwalze 1 einnimmt. Bei einer Drehrichtung
der Rasterwalze 1 in Richtung des Pfeils 1.1 ist an der Farbauftragsleiste 31 ein
Rakelmesser 34 und ein Abstreifmesser 35 verschraubt. Daher bildet sich zwischen der
Rasterwalze 1, der Farbauftragsleiste 31 und den Messern 34, 35 ein Hohlraum 36, der
durch eine sich über die gesamte Länge der Farbauftragsleiste 31 erstreckende Ausnehmung
vergrößert wird. Dem Hohlraum 36 führt ein Schlauch 38 über ein Rohr 39 in nicht dargestellter
Weise Farbe zu. Damit die Farbe nicht sofort über die Stirnseiten abläuft, sind diese
in bekannter, -jedoch nicht dargestellter Weise durch Deckbleche abgedeckt, die z.
T. auch die Stirnflächen der Rasterwalzen 1 überdecken. Diese Deckbleche schließen
zur Rasterwalze 1 nicht exakt ab, so daß dort Farbe und evtl. Verunreinigungen in
der Farbe abfließen können, die in einem nicht dargestellten Tropfblech aufgefangen
werden.
[0014] Der Schwerpunkt der Farbauftragsleiste 31 liegt unter der Welle 1 derart, daß sie
bereits durch ihr Eigengewicht an der Rasterwalze 1 anliegt. Wenn die Farbe gewechselt
werden soll, kann die Farbauftragsleiste 31 durch Betätigung des Pneumatikzylinders
26 von der Rasterwalze 1 abgehoben und nach Lösen der Schrauben 32 aus der Maschine
herausgenommen werden. Durch Betätigung des Pneumatikzylinders 26 im anderen Sinn
kann die Farbauftragsleiste 31 gegen die Rasterwalze 1 angedrückt werden, falls dies
notwendig ist.
1. Spülfarbwerk für eine Rotationsdruckmaschine mit einem an die Farbauftragswalze
anstellbaren Rakelmesser, das an einer um eine zur Farbauftragswalzenachse parallele
und oberhalb von dieser angeordnete Achse schwenkbaren Rakelmesserhalterung befestigt
und durch eine auf die Rakelmesserhalterung wirkende Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheit
an die Farbauftragswalze anstellbar ist, mit einer zwischen dem Rakelmesser, der Rakelmesserhalterung
und der Auftragswalze gebildeten Farbverteilungsrinne, mit einer die Farbe zuführenden
Leitung und einer die aus der Farbverteilungsrinne ablaufende Farbe auffangenden Wanne,
dadurch gekenn-- zeichnet, daß die Farbverteilungsrinne (36) durch ein zweites, an
der Rakelmesserhalterung befestigtes und an die Farbauftragswalze (1) anstellbares Rakelmesser (34) geschlossen und die die Rakelmesserhalterung
bildende Leiste (31) pendelartig an einer Welle (8) derart befestigt ist, daß sich
die Rakelmesser (34, 35) seitlich auf dem Mantel der Farbauftragswalze (1) abstützen.
2. Spülfarbwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (8) mit einem
nach unten weisenden Tragstück (30) verbunden ist, das mit der die Rakelmesser (34,
35) tragenden Leiste (31) verschraubt ist.
3. Spülfarbwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (8)
mit einschraubbaren Anschlägen (33) versehen ist, die sich auf dem oberen Rand der
die Rakelmesser (34, 35) tragenden Leiste (31) abstützen.
4. Spülfarbwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Welle (8) in ihrem der Befestigung des Tragstücks (30) dienenden Bereich ein viereckiges
Profil aufweist.
5. Spülfarbwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche, , dadurch gekennzeichnet, daß
die Welle (8) mit einem Hebel (25) versehen ist, an dem zum An- und Abstellen der
Rakelmesser (34, 35) die Kolbenstange einer Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheit (26)
angelenkt ist.
6. Spülfarbwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Welle (8) axial verschieblich gelagert und mit einem Antriebsteil (12) drehbar,
aber axial unverschieblich verbunden ist, daß das Antriebsteil (12) einen im Maschinengestell
parallel zur Welle (8) axial verschieblich geführten Fortsatz (14) und ein Langloch
(22) aufweist, in dem zur hin- und hergehenden Verschiebung der Welle (8) ein angetriebener,
exzentrisch gelagerter runder Nocken eingreift.
7. Spülfarbwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zylinder der Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheit (26) gelenkig in dem Antriebsteil
(12) gelagert ist.
8. Spülfarbwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Rakelmesser aus elastischerem Material als das andere besteht.
9. Spülfarbwerk nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Rakelmesser (34)
aus Stahl und das als Abstreifmesser ausgebildete Rakelmesser (35) aus Kunststoff
besteht.