(19)
(11) EP 0 071 187 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.02.1983  Patentblatt  1983/06

(21) Anmeldenummer: 82106610.7

(22) Anmeldetag:  22.07.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04G 11/36, E04G 17/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 24.07.1981 DE 3129195

(71) Anmelder: Firma Heinrich Wellmeyer Inhaber Friedrich Wellmeyer
D-4518 Bad Laer (DE)

(72) Erfinder:
  • Hummel, Heinz
    D-4518 Bad Laer (DE)

(74) Vertreter: Habbel, Hans-Georg, Dipl.-Ing. 
Postfach 34 29
D-48019 Münster
D-48019 Münster (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Haltevorrichtung für Schalbretter bei Deckenbetonierungen od. dgl.


    (57) Gemäß der Erfindung wird ein Haltebügel für Schalbretter vorgeschlagen, der an einem Schalbrettflansch aussen das eigentliche Schalbrett trägt, während er sich mit einem sogenannten Mauerflansch an die Innenseite der Mauer anlegt und über einen sogenannten Stützflansch auf der Oberkante der Mauer aufliegt, wobei dieser Haltebügel im wesentlichen stufenförmig ausgebildet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Haltevorrichtung für Schalbretter bei Deckenbetonierungen od. dgl.

    [0002] Die seitlichen Begrenzungen der Verschalung bei Deckenbetonierungen wird üblicherweise durch Bretter gebildet, die an dem bereits aufgemauerten Mauerwerk befestigt werden und eine Begrenzung nach außen des einzubringenden Betons schaffen. Die individuelle Befestigung dieser Schalbretter mittels auf dem Bau üblicher Mittel, wie Streben, Kanthölzer, Stützen od. dgl., ist zeitaufwendig und erfordert darüberhinaus einiges Fachkönnen. ,

    [0003] Es sind auch schon Haltevorrichtungen vorgeschlagen worden, die aus zwei metallischen BügeLn bestehen, von denen der untere Bügel auf der aufgemauerten Wandung aufgelegt wird, an seinem äußeren Ende eine Aufnahmenut aufweist, in die die Unterkante des Brettes eingesetzt wird, während der andere Bügel auf die Bodenverschalung aufgenagelt wird und mit seinem freien Schenkel die Oberkante des Brettes übergreift.

    [0004] Diese bekannte Anordnung macht es erforderliche, daß stets Schalbretter benutzt werden, die eine genau vorbestimmte Höhe aufweisen und daß die eigentliche Haltevorrichtung zweiteilig ausgebildet ist, so daß ihre Handhabung relativ aufwendig ist.

    [0005] Um jeweils die gewünschte Schalhöhe zu erreichen, ist es bei diesen bekannten Bügeln notwendig, daß die Bretter teilweise auf die gewünschte Höhe geschnitten werden, was nicht nur zeitaufwendig ist, sondern dazu führt, daß diese Bretter für andere Zwecke kaum mehr verwendet werden können.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Haltevorrichtung für Schalbretter bei Deckenbetonierungen zu schaffen, die einteilig ausgebildet ist und den Einsatz jedes beliebig hoch ausgebildeten Brettes möglich macht.

    [0007] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen genannten Merkmale gelöst, insbesondere dadurch, daß ein im wesentlichen stufenförmiger Haltebügel eingesetzt wird, der auf das Mauerwerk auflegbar ist und der mit einem nach unten gerichteten Flansch an der Innenseite des Mauerwerkes befestigt werden kann, während ein nach oben gerichteter Flansch dieses stufenförmigen Haltebügels an der Innenseite des Brettes befestigbar ist, so daß das Brett gegenüber der Oberkante des Mauerwerkes beliebig hin- und herverschiebbar ist und damit eine genau bestimmte Höhe des oberen Brettrandes individuell am Bau eingestellt werden kann.

    [0008] Der auf der Innenseite des Mauerwerkes aufzulegende Mauerflansch weist an seiner übergangsstelle zu dem auf der Mauer liegenden Stützflansch eine SoLLbruchlinie auf, so daß es möglich ist, nach Entfernung der Verschalung diesen inneren MauerfLansch in einfachster Weise abzubrechen, so daß dieser innere Mauerflansch das Aufbringen des Putzes später nicht stört.

    [0009] Die eigentliche Haltevorrichtung kann aus Metall oder Kunststoff bestehen.

    [0010] Die Befestigung der Bretter an dem sogenannten Schalbrettflansch kann beispielsweise durch Nageln erfolgen, was den Vorteil hat, daß durch Verwendung von Nägeln, die eine größere Länge haben, diese außen umgebogen werden können und dadurch ein Widerlager für den beim Betonieren auftretenden Druck schaffen oder die äußere Seite des Schalbrettflansches ist mit Befestigungsmitteln, die tannenzapfenartig ausgebildet sind, versehen, so daß mit diesem Flansch der eigentliche Haltebügel an dem Brett befestigt werden kann.

    [0011] Ein Ausführungsbeispiel der Neuerung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen zeigen dabei in

    Fig. 1 schaubildlich den Einsatz des erfindungsgemäßen Haltebügels und in

    Fig. 2 in größerem Maßstab den eigentlichen Haltebügel.



    [0012] In Fig. 1 ist mit 1 ein Teil eines Mauerwerkes bezeichnet, mit 2 ein TeiL der Schalbretter für die Unterseite der einzubringenden Betondecke, mit 3 das seitliche Schalbrett und mit 4 der Haltebügel, der sich auf die Oberkante des Mauerwerkes 1 auflegt und im wesentlichen stufenförmig ausgebildet ist.

    [0013] Die Ausbildung des Haltebügels 4 geht deutlicher aus Fig. 2 hervor. In dieser Fig. ist mit 5 der sogenannte Stützflansch des Haltebügels bezeichnet, mit 6 ein Schalbrettflansch und mit 7 ein Mauerflansch, wobei der Schalbrettflansch 6 und der Mauerflansch 7 sich rechtwinklig zur Ebene des Stützflansches 5 erstrecken.

    [0014] Sowohl im Schalbrettflansch 6 wie auch im Mauerflansch 7 sind Bohrungen 8 bzw. 9 vorgesehen, die der Festlegung einerseits des eigentlichen Haltebügels 4 an der Innenseite der Mauer 1 dienen, zum andern zur Festlegung des Schalbrettes 3 an der Außenseite des Schalbrettflansches 6.

    [0015] Bei 8 ist eine im übergangsbereich zwischen dem Stützflansch 5 und dem Mauerflansch 7 vorgesehene Sollbruchlinie dargestellt, die durch einfache Bohrungen gebildet sein kann, so daß es möglich ist, nach Fertigstellung der Decke diesen Mauerflansch 7 vom restlichen TeiL des Haltebügels 4 abzubrechen. Der Haltebügel 4 verbleibt dann mit seinem Stützflansch 5 und mit dem Schalbrettflansch 6 in dem eingebrachten Beton. Das Entfernen der Schalbretter 3 vom Schalbrettflansch 6 erfolgt durch einfaches Abbiegen des Brettes 3 von dem Schalbrettflansch 6.

    [0016] Insbesondere aus Fig. 1 ist erkennbar, daß durch Verwendung des erfindungsgemäßen Haltebügels die Höhe des eigentlichen SchaLbrettes 3 unbedeutend ist und trotzdem eine exakte Betonierhöhe erreicht wird. Dieser Erfolg wird dadurch erreicht, daß das Brett an der Außenseite der Mauer beliebig hoch verschoben werden kann und, wenn die gewünschte Höhe erreicht ist, an dem Haltebügel 4 befestigt werden kann.

    [0017] Die Breite des Stützflansches 5 richtet sich nach den üblichen Mauerwerksbreiten, die genormt sind, so daß nur eine begrenzte Anzahl von unterschiedlich ausgebildeten Haltebügeln 4 vorrätig gehalten werden muß.

    [0018] Der eigentliche Haltebügel besteht vorzugsweise aus verzinktem MetaLL, kann aber in gleicher Weise auch aus Kunststoff gefertigt werden.

    [0019] In der Zeichnung nicht dargestellt ist, daß die Außenseite des Schalbrettflansches 6 mit tannenartigen, fest angeordneten Zapfenverbindungen ausgerüstet se'in kann, die in die Innenseite des Schalbrettes 3 eingeschlagen werden können, so daß dadurch die Benutzung zusätzlicher Nägel od. dgL. weiterhin vermieden wird.


    Ansprüche

    1. Haltevorrichtung für Schalbretter bei Deckenbetonierungen od. dgl., gekennzeichnet durch einen im wesentlichen stufenförmigen HaLtebügeL (4) mit einem im wesentlichen horizontal ausgerichteten Stützflansch (5), einem im wesentlichen rechtwinklig an den Stützflansch (5) anschließenden inneren Mauerflansch (7) und einem im wesentlichen rechtwinklig an das andere Ende des Stützflansches (5) anschließenden Schalbrettflansch (6) mit Befestigungsvorrichtung (9) für die zu haltende Verschalung (3).
     
    2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, d a - durch gekennzeichnet, daß der Verbindungsbereich zwischen dem Stützflansch (5) und dem inneren Mauerflansch (7) mit einer Sollbruchlinie (8) ausgerüstet ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Schalbrettflansch Bohrungen (9) zur Aufnahme von BefestigungsmitteLn vorgesehen sind.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Schalbrettflansch (6) ausgeformte Befestigungsmittel für die VerschaLtung trägt.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Verschaltung (3) mit U-förmigen Haltebügeln ausgerüstet ist, die über den Schalbrettflansch (6) geschoben werden können.
     
    6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltebügel (4) aus Metall besteht.
     
    7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß der Haltebügel (4) aus Kunststoff besteht.
     




    Zeichnung