[0001] Die Erfindung betrifft einen Schichtkörper für Bauzwecke gemäss Oberbegriff des Anspruches
1 und seine Verwendung.
[0002] Bekannt sind Erosionsschutzmatten, bei denen eine lockere, voluminöse, in sich vernadelte
Wirrfaserschicht vorliegt, die einseitig mit einem dichten, dünnen Faservlies, Gewebe
oder Gewirk als Unterlagsschicht verbunden ist (DE-OS 23 21 362). Nach Füllung der
Räume zwischen den Fasern in der Wirrfaserschicht mit Sand, Kies oder Erde werden
derartige Matten zum Abdecken von Erdflächen, z.B. Böschungen, eingesetzt. Formstabilität
der Wirrfaserschicht wird durch Verkleben der Fasern an ihren Kreuzungsstellen erreicht.
Eine körnige Füllung wird jedoch nur von der dünnen Unterlagsschicht zurückgehalten,
sodass die Matte auf einer Seite praktisch offen ist, damit der Sand od. dgl. eingefüllt
werden kann. Sie ist daher mit einem oben offenen Topf vergleichbar. Umgekehrt kann
natürlich der Sand an der offenen Seite herausfallen, wodurch die bekannte Matte mit
der Füllung, wenn überhaupt, nur mit der Gefahr von Füllverlusten transportabel ist.
Aus diesem Grunde kann die Füllung der Matte auch erst an ihrem Verwendungsort erfolgen,
was überdies z.B. auch wegen der stark gekräuselten Fasern der Wirrfaserschicht mit
Hilfsmitteln, wie Einrütteln, erfolgen muss.
[0003] Bekannt sind auch Sandsäcke aus gewebten oder ungewebten Stoffen, die im Wasserbau,
z.B. als Abdichtungen od. dgl., eingesetzt werden (DE-OS 27 47 507). Nachteilig ist
hierbei jedoch, dass der Sand ungebunden und daher infolge seiner Rieselfähigkeit
ungleichmässig vorliegt, wenn man nicht ein pralles Füllen des Sackes vornimmt, was
jedoch aufwendig ist.
[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemässen Schichtkörper
zu schaffen, der nicht nur ohne Füllverluste transportierbar ist, sondern auch eine
gleichmässige Verteilung des körnigen Materials ermöglichen soll und der in beliebiger
Form und/oder Gestalt ausgebildet werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruches 1 gelöst. Durch das Vernadeln
der Unterlagsschicht und der Deckschicht ist die dazwischen liegende Partikelschicht
gleichmässig mit Fasern oder Fäden durchsetzt, die sich durch die Partikelschicht
hindurch erstrecken und die Partikel in ihrer Lage festhalten. Damit liegt z.B. ein
trockener Schichtkörper vor, der durch die Vernadelung einen eigenen Zusammenhalt
besitzt und in dem die körnigen Partikel vollkommen eingeschlossen sind. Die Partikel
sind daher in vorteilhafter Weise von allen Seiten wie in Kammern festgehalten, d.h.
durch das Vernadeln sind Kammern gebildet, die durch die Deckschicht, die Unterlagsschicht
und die Haltefasern begrenzt sind. Zusätzlich kann der Druck, der insbesondere durch
das Vernadeln beim Einbinden der Fasern der Deckschicht in der Unterlagsschicht entsteht,
in vorteilhafter Weise zum Festhalten der Partikel führen. Dadurch erhält man einen
Schichtkörper, den man in beliebiger Weise handhaben, insbesondere auch umdrehen kann,
ohne dass die Partikel aus demselben herausfallen können. Man kann den Körper daher
in beliebiger Lage, d.h. horizontal oder vertikal, verwenden, transportieren, anbringen
usw. Die erfindungsgemäss vorliegenden körnigen Partikel der Baustoffe oder Bestandteile
desselben weisen nun von ihrer Materie her Eigenschaften auf, die eigentlich gegen
ein Vernadeln sprechen. Als Baustoffe können bekanntlich Sand, Kies, hydraulische
Bindemittel, wie z.B. Kalk, Gips oder Zement oder Mischungen derselben vorliegen.
Derartige körnige Partikel können daher einen spröden Charakter und/oder auch ab
- rasive Eigenschaften haben, sie können auch stark alkalisch sein und z.B. eine beim
Auftreffen von üblichen Vernadelungsnadeln unzerstörbare Festigkeit aufweisen. Es
hat sich jedoch in überraschender Weise gezeigt, dass die Deckschicht und die Unterlagsschicht
mit üblichen Vernadelungstechniken, wie z.B. aus einem Faservlies besteht.
[0006] Schichtkörper nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Schichtkörper (1)
sowohl von der Deckschicht (2), als auch von der Unterlagsschicht (3) her,vernadelt
ist.
[0007] Schichtkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Deckschicht (2) und die Unterlagsschicht (3) über die gesamte Fläche des Schichtkörpers
(1) miteinander vernadelt sind.
[0008] Schichtkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Partikel (6) musterförmig, z.B. streifenförmig, zwischen sich partikelfreie Stellen
(12) lassend, angeordnet sind.
[0009] Schichtkörper nach einem der Ansprüche 1 - 11 und 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet,
dass die Unterlagsschicht (3) aus einer Gewebebahn oder aus einem Vliesstoff besteht.
[0010] Schichtkörper nach einem der Ansprüche 1 - 11 und 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet,
dass die Unterlagsschicht (3) aus einem faserfreien Material besteht.
[0011] Schichtkörper nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlagsschicht
(3) aus einer Folie (7), insbesondere einer vorzugsweise zähen Kunststoff-Folie besteht.
[0012] Schichtkörper nach einem der Ansprüche 16 - 18, dadurch gekennzeichnet, dass die
Unterlagsschicht (3) Vertiefungen (8) aufweist, die z.B. näpfchenartig oder länglich
ausgebildet sind.
[0013] Schichtkörper nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Partikel (6) insbesondere
nur in den Vertiefungen (8) angeordnet sind.
[0014] Schichtkörper nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass die der Deckschicht
(2) entnommenen Haltefasern (4) die Unterlagsschicht (3) an den vertiefungsfreien
Stellen (9) durchdringen.
[0015] Schichtkörper nach einem der Ansprüche 19 - 21, dadurch gekennzeichnet, dass die
Haltefasern (4) die Unterlagsschicht (3) auch im Bereich der Vertiefungen (8) durchdringen.
[0016] Schichtkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens die Deckschicht (2) Textilfasern oder -fäden, Glasfasern oder -fäden oder
Steinwollfasern enthält.
[0017] Schichtkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Vernadelungsdichte von 20 - 200 Einstichen/cm2 vorliegt.
[0018] Verwendung des Schichtkörpers nach einem der vorhergehenden Ansprüche als Beschwerungsmatte.
[0019] Verwendung des Schichtkörpers nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass er auf
die Dichtungsschicht bzw. -folie eines Flachdaches aufgelegt wird.
[0020] Verwendung des Schichtkörpers nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere
Lagen des Schichtkörpers übereinander als Barrikade verwendet werden.
[0021] Verwendung des Schichtkörpers nach einem der Ansprüche l - 24,zum Ablegen auf Fahr-
und/oder Gehwegen.
[0022] Verwendung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass die Feuchte des unter dem
Schichtkörper vorhandenen Materials wie Lehm, Schlamm od. dgl. zum Befeuchten der
im Schichtkörper vorhandenen Bindemittel benutzt wird.
[0023] Wasser zum Abbinden gebracht werden. Damit lassen sich Schichtkörper aus Zement,
d.h. Zementschichtkörper, herstellen.
Lie- gen im erfindungsgemässen Schichtkörper z.B. vernadelte Fasern oder Fäden, d.h.
Haltefasern oder -fäden vor, die Zement adsorptive Eigenschaften besitzen, so können
sie an das hydraulische Bindemittel gebunden und damit wie nach Art des Moniereisens
im abgebundenen Zement vorliegen. Derartige zementadsorptive Fasern können z.B. Naturfasern,
wie Zellulose- Sisal-oder Kokosfasern, Polyesterfasern oder dergleichen sein.
[0024] Es ist auch möglich, zementunverträgliches Fasermaterial zu verwenden, sodass sich
dieses beim Abbinden des Zements mit demselben nicht verbinden kann. Hierbei verbleiben
durch die Haltefasern oder -fäden abgeteilte, den körnigen Partikeln entsprechende
Bereiche mit ausgehärteten Betonstücken, die im wesentlichen lose unter sich verbunden
zwischen den dehäsiven Haltefasern oder -fäden vorliegen. Derartige dehäsive Fasern
können z.B. Polypropylenfasern sein. Der Schichtkörper mit dem abgebundenen Zement
besitzt dann wegen der nichtabgebundenen Fasern oder Fäden noch eine ausreichende
Biegsamkeit, sodass er z.B. als Matte aufrollbar ist. Aber auch die Härte und die
Festigkeit können bei einem derartigen Schichtkörper geringer sein, sodass je nach
Wahl des Fasermaterials und/oder der Partikelschicht ein Schichtkörper in gewünschter
Weise herstellbar ist.
[0025] Der erfindungsgemässe Schichtkörper kann somit industriell einschliesslich seiner
inneren Schicht hergestellt und an den Ort seines Bedarfs geliefert werden. Dort,
z.B. auf einem Baugelände oder an einem Bauobjekt, kann er entsprechend und z.B. so,
wie er angeliefert wurde, für einen Bauzweck eingesetzt werden. Er kann nicht nur
zu Beschwerungs- und/oder Abdämmungszwecken, sondern auch unter Zugeben von Flüssigkeit
zum Abbinden der Schicht der körnigen Partikel unmittelbar am Ort des Bauvorhabens
zu dem gewünschten Bauzweck aufbereitet werden. Damit entfällt z.B. eine aufwendige
Lagerhaltung oder ein Abrufen gewünschter Körper bzw. Körperformen, denn nun können
die Schichtkörper mit einem bestimmten körnigen Material als innere Schicht z.B. an
eine Baustelle geliefert und dort wahlweise eingesetzt, bzw. für den Einsatz aufbereitet
werden. So kann der Schichtkörper als Isolierung, Auskleidung, Herstellung von Böden
oder Decken od..dgl. eingesetzt werden, nachdem er z.B. mit einer Flüssigkeit zum
Abbinden bzw. einem entsprechenden Bindemittel versetzt wurde. So ist es ohne weiteres
möglich, einen Schichtkörper zum Ausbessern von Industrieböden einzusetzen, wenn derselbe
z.B. als Matte oder mit einer Partikelschicht versehen ist, die z.B. mit Epoxydharzen
oder Kunstharzmörtel als Bindemittel aushärten kann. Man kann aber auch eine Matte
mit Zementpartikeln zum Ausbessern verwenden, sodass man in einer Ausführungsform
nach der Erfindung z.B. ein Zementpflaster erhalten kann. Hierbei bietet sich wiederum
in vorteilhafter Weise die Möglichkeit an, z.B. von einer Bahn je nach Grösse der
auszubessernden Stelle einen entsprechenden Abschnitt abzutrennen.
[0026] Eine weitere vorteilhafte Anwendung besteht darin, einen erfindungsgemässen Schichtkörper
als Estrichersatz zu verwenden. Ist ein solcher Schichtkörper bahnförmig ausgebildet,
und besteht die innere Schicht aus einer Mischung von z.B. Sand und Zement, so kann
ein solcher Schichtkörper auf die noch feuchte Oberfläche einer Betondecke od. dgl.
abgelegt werden, wo er sich dann beim Abbinden dinekt mit dieser Betondecke verbindet.
Wird dabei ein Schichtkörper vorgesehen, dessen Deckschicht aus einem strapazierfähigen
Material, z.B. Kunstfasern besteht, so kann dieser Schichtkörper als solches schon
als Bodenbelag dienen. Darüber hinaus ist es selbstverständlich noch möglich, auf
diesen Schichtkörper Kunstharz aufzugeben, sodass sich je nach Menge des aufgegebenen
Kunstharzes eine im wesentlichen geschlossene Oberfläche des Bodenbelages ergibt.
[0027] Es ist aber auch möglich, z.B. streifenförmige Schichtkörper herzustellen und diese
z.B. als Fugendichtungen einzusetzen.
Man kann z.B. einen mattenförmigen Schichtkörper herstellen und diesen dann in Streifen
schneiden. Durch die Vernadelung der Deckschicht mit der Unterlagsschicht liegen dann
an den Schnittkanten ebenfalls Haltefasern quer zur Ebene der Deckschicht vor und
verhindern somit ein Herausrieseln der körnigen Partikel aus der inneren Schicht.
[0028] Ein erfindungsgemässer Schichtkörper kann aber auch vorteilhaft dazu verwendet werden,
Leitungen, wie Wasserleitungen, Stromkabel usw. aufnehmende Mauer- oder Deckendurchbrüche
zu verschliessen, damit bei einem entstandenen Brand durch diese Durchbrüche zum einen
kein Rauch durchtreten kann, zum anderen ein Durchbrechen des Feuers von einem Raum
in den anderen bzw. von einem Stockwerk in das andere verhindert werden kann. Insbesondere
dann, wenn die Leitungen aus einem unter Hitzeeinwirkung sich verformendem Material,
wie z.B. thermoplastischen Kunststoffen bestehen, ist es vorteilhaft, wenn die Schichtkörper
neben denu
gaustoffen bestehenden Partikeln noch Partikel aufweisen, die sich unter der Hitzeeinwirkung
aufblähen und den Mauer- oder Deckendurchbruch auch dann voll abschliessen, wenn z.B.
das Plastikrohr schon geschmolzen ist. Ein solcher z.B. Sand enthaltender Schichtkörper
kann dann z.B. mittels Wasserglas ausgehärtet sein.
[0029] Mit Wasserglas ausgehärtete, sandhaltige mattenförmige Schichtkörper können zum Brandschutz
auch um Stahlträger herumgewikkelt werden, wobei auch mehrere Lagen von Schichtkörpern
übereinander angeordnet sein können. Im Falle eines Brandes hält dann dieser Schichtkörper
eine längere Zeit die beim Brand entstandene Wärme von diesem Stahlträger direkt ab,
wird dann ein solcher mit einem Schichtkörper umgebener Stahlträger beim Eintreffen
der Feuerwehr mit Wasser bespritzt, dann kann dieser Stahlträger länger kühl gehalten
werden. Gegenüber dem normalen Bespritzen eines Stahlträgers mit Wasser erhält man
hier nun einen faser- und sandhaltigen Schichtkörper um den Träger herum, wodurch
das Wasser in grösseren Mengen auf der Oberfläche-des Stahlträgers verbleiben kann.
Bei den bisher benutzten, nicht umhüllten Stahlträgern lief das Löschwasser immer
sehr schnell ab, weshalb es notwendig war, dann, wenn ein bestimmter Träger in seiner
Funktion :erhalten werden sollte, diesen fortwährend, meist noch aus mehreren Wasserrohren
mit Wasser zu bespritzen.
[0030] Ein erfindungsgemässer Schichtkörper eignet sich in vorteilhafter Weise für den schnellen,
billigen Aufbau von Behelfshütten, z.B. in Katastrophengebieten. Ueber ein Trägerskelett
lassen sich matten- oder bahnförmige Schichtkörper legen, die mindestens miteinander
verbunden sind. Das Trägerskelett lässt sich auch aus erfindungsgemässen Schichtkörpern
herstellen, die z.B. neben Sand noch ein Bindemittel enthalten und dann gegebenenfalls
um Moniereisen herum geformt ausgehärtet werden. Je nach Anwendungszweck und insbesondere
nach der Stabilität des Trägerskelettes kann auf die mattenförmigen Schichtkörper
noch Lehm, Ton od. dgl. aufgegeben werden.
[0031] Die Unterlagsschicht des erfindungsgemässen Schichtkörpers kann aus einem faserfreien
Material, z.B. einer Folie wie Kunststoff-Folie, z.B. aus Polyäthylen oder Polypropylen
bestehen. Diese Unterlagsschicht kann aber auch aus einem Spunbond oder einem Vliesstoff
gebildet sein.
[0032] Wichtig für die Unterlagsschicht ist nur, dass diese mit den aus der Deckschicht
entnommenen Haltefasern passiv vernadelbar ist.
[0033] In vorteilhafter Weise ist die Deckschicht ein Faser- oder Filamentvlies, das selbst
aktiv vernadelbar ist. Die beim Vernadeln verwendeten Haltefasern oder -fäden stammen
dann vorteilhafterweise aus dieser Deckschicht. Um eine genügende Festigkeit zwischen
der Deckschicht und der Unterlagsschicht und damit des Schichtkörpers mit der eingeschlossenen
Partikelschicht zu erreichen, enthält die aktiv vernadelbare Schicht z.B. lange Fasern
mit einer Stapellänge von vorzugsweise 60 - 150 mm. Bevorzugt sind die Schichten über
die gesamte Länge des Schichtkörpers miteinander vernadelt, sodass eine Vernadelungsdichte
von etwa 20 - 200 Einstichen/cm2 vorliegt.
[0034] Gemäss einer Ausführungsform kann die Unterlagsschicht Vertiefungen aufweisen, die
näpfchenartig oder länglich ausgebildet sind. Diese Vertiefungen werden mit den Partikeln
ausgefüllt, wobei vorzugsweise diese Partikel nur in den Vertiefungen liegen. Es liegt
dann z.B. eine Matte vor, bei der die näpfchenartigen Vertiefungen wie Noppen hervorstehen.
Man kann diese Noppen entweder als rutschfeste Rückseite benutzen, wobei sie sich
vorteilhaft mit der Grundschicht, wie dem darunter liegenden Erdboden od. dgl. verkrallen,
wenn man eine solche Matte z.B. als Gehunterlage od. dgl. benutzt, oder man kann auch
die Noppen nach oben, als rutschhemmende, z.B. begehbare Oberfläche benutzen.
[0035] Die in den Vertiefungen vorliegenden Partikel können unabgebunden oder z.B. nachdem
man vorher Wasser zugesetzt hat, abgebunden vorliegen. Eine solche Matte kann selbst
im abgebundenen Zustand noch um die zwischen den Vertiefungen vorliegenden Stege umgebogen,
z.B. auch aufgerollt werden, auch können in vorteilhafter Weise Abschnitte von einer
aufgerollten Matte abgeschnitten werden. Es ergibt sich so z.B. eine rollbare Betonmatte,
die darüber hinaus als "Beton vom Meter" aufteilbar ist.
[0036] Mit dem Partikelmaterial versehene Schichtkörper können als Beton- oder Zementvlies,
als Verstärkungslage, Fussbodenauflage, Wandabdeckungen od. dgl. verwendet werden.
Es ist aber auch möglich, den vernadelten Schichtkörper z.B. anzufeuchten und in der
feuchten Form in eine andere gewünschte, z.B. gewellte Form od. dgl. überzuführen.
Man kann mit dem erfindungsgemässen Schichtkörper, wenn dieser z.B. mattenförmig vorliegt,
eine Schicht herstellen, die gleichzeitig isolierenden und schallhemmenden Charakter
aufweist. Die Schichtdicke kann durch Uebereinanderlegen der Matten selbstverständlich
erhöht werden. Derartige Matten können durch ihr eigenes Gewicht aufliegen, sodass
ein Verkleben mit der Unterlage entfallen kann. Durch die faser- oder fädenhaltige
Deckschicht besitzt der Schichtkörper z.B. eine Oberfläche, die demselben das Aussehen
eines z.B. ausgehärteten Beton- oder Zementkörpers nimmt. Die Fasern selbst können
auch farbig vorliegen, sodass farbige Schichtkörper hergestellt werden können.
[0037] Liegt der Schichtkörper z.B. in Form einer Matte vor, so können in vorteilhafter
Weise durch dieselbe Fasern, z.B. in Beton, eingearbeitet werden, um z.B. Fassadenplätten
besser auf dem Betonuntergrund ankleben zu können. Man kann aber auch einen Holzbau
mit der Matte benageln und darauf Putz legen oder spritzen oder, falls der Schichtkörper
schon selbst eine Putzmischung enthält, diesen als Putzschicht ausbilden. In' vorteilhafter
Weise werden hierdurch Risse und Verwerfungen vermieden.
[0038] Man kann die Matten in vorgegebenen Bahnen oder Formen anfertigen oder abschneiden
oder auch abmessen. Hierdurch ist z.B. eine neue Art von Fertigung möglich, die auch
die Herstellung bestimmter Effekte, Muster oder Schalungen ergibt. Durch Benageln,
Bedecken oder Bekleben von Wänden mit solchen Matten erreicht man eine verbesserte
Schallisolation, Wärmeisolation oder/und Stossfestigkeit. Mit entsprechendängefärbten
Fasern können die Matten auch gleichzeitig als Tapete verwendet werden. Aufgrund der
erfindungsgemässen Ausbildung des Schichtkörpers kann man in diesen Löcher oder Schlitze
einschneiden, ohne dass er weiter aufreisst. Werden z.B. in der Deckschicht thermoplastische
Fasern verwendet, so kann man derartige Löcher auch durch die Schichtkörper hindurch
schweissen, wobei die thermoplastischen Fasern in den Lochwandungen verschweisst werden.
Hierdurch werden derartige Löcher auch wasserdicht. Infolge seines Aufbaues ist der
erfindungsgemässe Schichtkörper auch schwer brennbar, was durch Verwendung von entsprechendem
Fasermaterial noch verstärkt werden kann.
[0039] Wenngleich die Partikel auch eine Körngrösse von 30 mm aufweisen können, werden vorzugsweise
solche mit einer Korngrösse von 0,02 - 2 mm verwendet, die dann mit einem Flächengewicht
von z.B. 4 - 12 kg/m2 vorliegen. Wird Sand verwendet, so kann dieser ein beliebiger
Sand, z.B. Quarzsand, Tonsand od. dgl. sein. Es ist aber auch möglich, als körnige
Partikel Kies oder Steine oder ein Gemisch derselben zu verwenden. Hierdurch hat man
es in der Hand, z.B. eine beliebige Art von Schichtkörper herzustellen.
[0040] Vorzugsweise werden für die Deckschicht Textilfasern oder -fäden verwendet, die aus
natürlichem oder synthetischem Material bestehen können.
[0041] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und aus den im folgenden, anhand der Zeichnung beschriebenen Ausführungsbeispielen.
In der Zeichnung sind Teilbereiche erfindungsgemässer Schichtkörper im Schnitt schematisch
und vergrössert dargestellt.
[0042] Es zeigt:
Figur 1 eine erste Ausführungsform eines Schichtkörpers, bei dem beide Deckschichten
aus einem Faservlies bestehen und die Partikel gleichmässig verteilt sind;
Figur 2 eine zweite Ausführungsform des Schichtkörpers, bei dem die eine Deckschicht
mit näpfchenartigen Vertiefungen versehen ist, in der sich die Partikel befinden;
Figur 3 eine dritte Ausführungsform, bei der die Partikel streifenförmig in dem Schichtkörper
angeordnet sind und
Figur 4 eine vierte Ausführungsform, bei der der Schichtkörper gemäss Figur 3 von
zwei Seiten her vernadelt ist.
[0043] Ein Schichtkörper 1 weist eine Deckschicht 2 auf, die hier aktiv vernadelbar ist
und aus einem Faservlies besteht. Eine Unterlagsschicht 3, die mindestens passiv vernadelbar
ist, wird von aus der Deckschicht 2 entnommenen
Haltefasern 4 gegenüber der Deckschicht 2 gehalten. Zwischen der Deckschicht 2 und
der Unterlagsschicht 3 ist eine Schicht 5 aus körnigen Partikeln 6 angeordnet. Die
beiden Schichten 2 und 3 sind durch diese Partikelschicht 5 hindurch miteinander vernadelt.
Die Vernadelung kann nach einem in der Nadelfilztechnologie bekannten Nadelverfahren
erfolgen, wie es z.B. von R. Kr
gma im "Handbuch der Textilverbundstoffe", Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main
1970, Seiten 198 - 202, beschrieben ist. In dieser Technologie werden zum Vernadeln
am häufigsten Filznadeln mit dreieckigem Nadelschaft und seitlichen, gegen die Spitze
zu gerichteten Widerhaken verwendet. Gebräuchlich sind auch andere Formen, wie Gabelnadeln
oder Loop-Nadeln. Auch die im vorgenannten Buch erwähnten Nähwirknadeln lassen sich
für die Vernadelung des Schichtkörpers entsprechend verwenden. Die Filznadeln erfassen
beim Einstechen in die Faserschicht 2 einzelne oder Büschel von Fasern 4 aus dieser
Faserschicht und verflechten sie mit der Unterlagsschicht 3. Die Faserschicht 2 muss
zu diesem Zweck aktiv nadelfähig sein, d.h., es sollen sich Fasern aus dieser Schicht
heraus erfassen lassen,wobei ein Teilstück dieser Fasern 4 noch in der Schicht 2 verankert
bleibt.
[0044] Durch den Nadelvorgang werden nicht nur die beiden Schichten 2 und 3 miteinander
verbunden, es werden auch die körnigen Partikel 6 der Schicht 5 durch die zahlreich
auf die ganze Fläche des Schichtkörpers 1 verteilt durchgezogenen Haltefasern 4 am
seitlichen Verschieben gehindert. Dadurch ist es möglich, den Schichtkörper in beliebige
Formen zu zerschneiden, ohne dass die Gesteinspartikel in wesentlicher Menge aus der
Schnittkante herausrieseln.
[0045] Der bahnförmig hergestellte Schichtkörper 1 kann aber auch durch Trennschweissen
in einzelne, handelsübliche Grössen zerteilt werden. Wenn thermoplastische Fasern
verwendet werden, lassen sich insbesondere dabei auch die Kanten der Einzelstücke
durch Schweissen verfestigen. Gegebenenfalls wird im Bereich der Kante ein nichtdargestellter
Streifen aus thermoplastischem Material U-förmig unter Druck- und Hitzeeinwirkung
angeschweisst, wodurch der Schichtkörper 1 ein gefälligeres Aussehen erhält.
[0046] Die Schicht 5 von körnigen Partikeln 6 besteht hier in diesen Ausführungsbeispielen
aus Gesteinspartikeln von geringer Korngrösse, z.B. aus Sand, der definitionsgemäss
eine Korngrösse von 0,02 - 2 mm aufweist. Es ist aber gemäss nicht dargestellten Ausführungsformen
auch möglich, Grobsand und sogar Kies und iinkörnigen Splitt zu verwenden, soweit
sie das Durchstossen der Filznadeln nicht ganz verhindern. In dieser Schicht 5 können
sowohl neben dem Sand als auch anstelle dessen Bindemittelpartikel, insbesondere in
Pulverform (und deshalb aus Gründen der Uebersichtlichkeit in der Zeichnung nicht
extra dargestellt) wie Zement, Gips, Kalk od. dgl. vorgesehen sein.
[0047] Wie sich schon aus der Zeichnung ergibt, kann die Unterlagsschicht 3 aus verschiedenen
Materialien bestehen. Die Unterlagsschicht 3 soll beim Durchstechen der Nadeln nicht
aufsplittern und soll die durchgestochenen Haltefasern 4, z.B. elastisch, festhalten,
z.B. durch Klemmung oder Verflechtung, d.h. die Unterlagsschicht 3 soll passiv nadelfähig
sein.
[0048] Es eignen sich hierfür z.B. Kunststoff-Folien aus weichelastischem Material (vergleiche
z.B. Figur 2), Faserschichten in genügender Dichte, die durch den Nadelprozess selber
noch weiter verdichtet und verfilzt werden, sodass sie die Partikel zurückhalten,
sowie adhäsiv gebundene Faserverbundstoffe. Die Unterlagsschicht kann auch aktiv nadelfähig
sein, was erlaubt, den Schichtkörper 1, wie in Figur 4 dargestellt, zusätzlich von
der Gegenseite her zu vernadeln. Gemäss einer nicht dargestellten Ausführungsform
ist auf eine Kunststoff-Folie od. dgl. als Unterlagsschicht 3 eine weitere aktiv nadelfähige
Faserschicht aufgelegt und dann der Schichtkörper 1 von beiden Seiten her vernadelt.
Gemäss einer besonderen Ausführungsform ist die Faserschicht, sei es als Deckschicht
2-oder als Unterlagssschicht 3 durch separate Vernadelung vorverdichtet, diese Faserschicht
kann auch auf eine Trägerschicht, wie z.B. eine Kunststoff-Folie, einen Faserverbundstoff
od. dgl., vorvernadelt sein, um die Handhabung bei der Herstellung des Schichtkörpers
zu erleichtern und/oder um das Durchsickern von feinen pulverförmigen Partikeln vor
dem Vernadeln des Schichtkörpers zu verhindern.
[0049] Als Fasermaterial für das Faservlies kommen je nach speziellem Anwendungszweck die
verschiedensten Fasern in Frage. Es können sowohl natürliche, wie auch synthetische
Fasern sein. Als synthetische Fasern eignen sich Polypropylen- oder Polyätherfasern,
die sich thermoplastisch verformen, verschweissen oder zertrennen lassen. Wird auf
einen besonders saugfähigen Schichtkörper Wert gelegt, so kann das Faservlies Fasern
aus Wolle, Baumwolle, Zellwolle oder Viskose erhalten. Um einen nassverformbaren Schichtkörper
anzufertigen empfiehlt es sich, wasserquellbare oder wasserlösliche Fasern, wie Polyvinylalkoholfasern
od. dgl. zu verwenden.
[0050] Als Unterlagsschicht 3 kann, wie Figur 2 zeigt, auch eine Kunststoff-Folie 7 oder
ein Faserverbundstoff verwendet werden, die mit Vertiefungen 8 versehen sind, die
z.B. durch Tiefziehen im warmplastischen Zustand erzielt werden. Diese Vertiefungen
8 sind gemäss Figur 2 näpfchenartig ausgebildet. Diese Vertiefungen können jedoch
auch länglich ausgebildet sein, wobei sie dann parallel zueinander zu liegen kommen
und z.B. in ihrer Lage gegeneinander versetzt angeordnet sein können. Die Vertiefungen
8 öffnen sich dabei zur Deckschicht 2 hin, sodass in diese Vertiefungen die Partikel
6 eingebracht werden können. In dem Ausführungsbeispiel gemäss Figur 2 ist somit die
Schicht 5 von Partikeln 6 nicht zusammenhängend, sondern in zahlreiche Portionen aufgeteilt.
Die
Nadelein- stiche können gleichmässig dicht über die ganze Fläche des Schichtkörpers
1 verteilt sein, wie dies bei den drei linken Näpfchen der Figur 2 gezeigt ist, wobei
dort die Haltefasern 4 auch durch die Böden der Näpfchen hindurchgreifen. Wären die
Haltefasern 4 weniger tief eingenadelt, wie dies einer nicht dargestellten Ausführungsform
entspricht, so enden im
Bereicht der Vertiefungen 8 diese Haltefasern in den Näpfchen selbst, während die Haltefasern
die vertiefungsfreien Stellen 9 der Kunststoff-Folie 7 durchdringen, wodurch die Deckschicht
2 mit der als Kunststoff-Folie 7 ausgebildeten Unterlagsschicht verbunden wird. Dabei
kann beim Vernadeln des Schichtkörpers so vorgegangen werden, dass die Nadelspitzen
trotzdem den Boden der Vertiefungen 8 perforieren, sodass Fluide auch von Seiten der
Unterlagsschicht 3 in die Vertiefungen 8 fliessen können. Gemäss der Darstellung in
der rechten Hälfte der Figur 2 ist die Deckschicht 2 mit der Kunststoff-Folie 7 nur
im Bereich der vertiefungsfreien Stellen 9 durch Haltefasern 4 verbunden. In diesen
Vertiefungen 8, insbesondere dann, wenn sie nicht von Halterfasern durchdrungen sind,
kann auch abgebundener Beton vorliegen, wodurch man, da an den vertiefungsfreien Stellen
9 die Elastizität erhalten bleibt, eine rollbare und in einzelne Abschnitte, z.B.
durch Schneiden aufteilbare Betonmatte erhält. Diese vertiefungsfreien Stellen 9 wirken
dann praktisch als Scharnier.
[0051] Bei der in Figuren 3 und 4 dargestellten Ausführungsform des Schichtkörpers 1 sind
auf eine aktiv nadelfähige Faserschicht 3 Reihen oder Streifen von körnigen Partikeln
6 abgelegt. Diese bilden eine unterbrochene Zwischenschicht, durch welche hindurchgenadelt
wird. Auf diese Reihen 11 von Partikeln 6 wird eine weitere aktiv nadelfähige Faserschicht
2 als Deckschicht abgelegt und der Schichtkörper von oben hindurch vernadelt.
[0052] Die Ausführungsform gemäss Figur 4 entspricht im wesentlichen der Ausführungsform
gemäss Figur 3, hier wird nun allerdings der Schichtkörper 1 auch von unten her vernadelt,
d.h. die Haltefasern 4 sind sowohl aus der Deckschicht 2, als auch der Unterlagsschicht
4 entnommen.
[0053] Den Ausführungsformen gemäss Figuren 3 und 4 ist nun gemeinsam, dass sie an den partikelfreien
Stellen 12 eine Art Scharnier bilden, was sich insbesondere dann auswirkt, wenn in
den mit Partikeln versetzten Streifen oder Reihen 11 Gesteinspartikel 6 mit anderen
Partikeln 6 als Bindemittel in abgebundener Form vorliegen.
[0054] Eine der Ausführungsform gemäss Figuren 3 oder 4 ähnliche, nicht dargestellte-Ausführungsform
kann in benachbarten Streifen 11 abwechselnd Sandpartikel 6 und abbindbare Partikelmischungen
enthalten. Sind bei einem bahnförmigen Schichtkörper 1 diese Streifen 11 quer zur
Bahnrichtung ausgebildet, so können, da sich ausgehärtete Streifen 11 mit nicht aushärtbaren
Streifen abwechseln, diese Bahnen aufgerollt werden, weisen jedoch im abgerollten
Zustand, insbesondere quer zur Bahnerstreckung, eine relativ grosse Steifigkeit auf.
[0055] Aus folgender Tabelle, die nach Korndurchmesserbereichen der Partikel 6, zeilenweise
gegliedert ist, ergeben sich bevorzugte zu verwendende Grössenbereiche für das Partikelgewicht
pro Flächeneinheit, die Faserstärke, das Vliesgewicht je Faserschicht pro Flächeneinheit,
die Nadelstärke und die Stichdichte.

[0056] Wird als Unterlagsschicht 3 eine Kunststoff-Folie 7 verwendet wie im Fall der Fig.
2, so beträgt die Foliendicke zwischen 30 und 200 µm, wobei bei grösserem Korndurchmesser
auch eine dickere Folie verwendet werden sollte.
[0057] Beispiel für die Herstellung eines Schichtkörpers 1,-gemäss Fig. 1:
Die Deckschicht 2 und die Unterlagsschicht 3 wurden identisch aus dem gleichen Material
auf folgende Weise hergestellt. Auf eine Trägerfolie (in Fig. 1 nicht dargestellt)
aus Polyäthylen von 0.1 mm Dicke wurde ein Fasergemisch von 200 g/m2 von Polyester-Fasern mit einem Fasertiter von 3.3 und 17 dtex und einer Stapellänge
von 90 mm abgelegt. Die Fasern wurden mit der Folie mittels konventioneller Filznadeln
mit 45 Stichen pro cm2 vorvernadelt. Eine solche vorvernadelte Faserschicht wurde mit den Faserbärten nach
oben gerichtet auf den Zuführtisch der Nadelmaschine gelegt, dann darauf eine Schicht
von gewaschenem Quarzsand der Korngrösse 0.5 - 0.75 mm in einer Menge von 7 kg/m2 gestreut. Die Schicht wurde sodann mit einer identischen vorvernadelten Faserschicht
mit den Faserbärten nach unten gerichtet, zugedeckt. Der ganze Schichtkörper wurde
[0058] mit konventionellen 25 - gauge Filznadeln und mit 30 Stichen pro cm
2 vernadelt. Es entstand ein Schichtkörper von zirka 7.4 kg pro m
2 Flächengewicht.
[0059] Beispiel für die Herstellung eines Schichtkörpers 1, gemäss Fig. 2:
Als Unterlagsschicht 3 wurde eine Noppenfolie 7 aus Polyäthylen mit zylinderischen
Vertiefungen (Noppen) von 1 cm Durchmesser und 5 mm Tiefe, 7'700 Noppen pro m2 verwendet. Die Noppen wurden mit Quarzsand gestrichen gefüllt, dann mit einer Schicht
von Polypropylen-Fasern 17 dtex, Stappellänge 90 mm, 200 g/m2 zugedeckt. Der Schichtkörper wurde mit konventionellen 25 - gauge Filznadeln mit
30 Stichen pro cm 2 vernadelt. Es entstand ein Schichtkörper 1 von zirka 1.8 kg pro m2 Flächengewicht. Die Noppen waren durch die Nadeleinstiche perforiert worden. Der
Sand konnte jedoch nicht herausfallen.
1. Schichtkörper für Bauzwecke, der mindestens eine ungewebte Faserschicht und körniges
Material enthält, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schicht (5) aus körnigen Partikeln
(6), die ein Baustoff oder mindestens ein Bestandteil desselben sind, zwischen einer
Unterlagsschicht (3) und einer Deckschicht (2) angeordnet und festgehalten ist, von
denen mindestens die eine Fasern oder Fäden enthält und die durch die Partikelschicht
hindurch miteinander vernadelt sind.
2. Schichtkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Partikel (6) einen
Korndurchmesser von 5 mm und weniger, vorzugsweise von 0,02 - 2 mm aufweisen.
3. Schichtkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Partikel
eine von Vernadelungsnadeln beim Vernadeln unzerstörbare Festigkeit aufweisen.
4. Schichtkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Partikel (6) mit einem Flächengewicht von 4 - 12 kg/m2 vorliegen.
5. Schichtkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass er als Matte, Bahn, Kissen, in Form eines Sandsackes, als Schlauch, Streifen
od. dgl. ausgebildet ist.
6. Schichtkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass als körnige Partikel (6) Sand, Kies, hydraulische Bindemittel wie Kalk, Gips,
Zement oder Mischungen derselben wie Mörtel, od. dgl. vorliegen.
7. Schichtkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Partikel (6) mit Flüssigkeit, wie Wasser oder Wasserglas, oder einem organischen
. Bindemittel, wie Kunstharz, zu einer festen Masse abbindbar sind.
8. Schichtkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass er durch Pressen, Eindrücken, Biegen od. dgl. verformbar ist.
9. Schichtkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens die Deckschicht (2) ein Faservlies mit langen Fasern einer Stapellänge
von vorzugsweise 40 - 120 mm ist.
10. Schichtkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Partikel (6) gegen Verschiebung in Richtung der Ebene der Deckschicht (2)
durch einzelne oder Büschel von durch das Vernadeln erzeugten Haltefasern (4) oder
-filamenten festgelegt sind.
ll. Schichtkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens die Deckschicht (2) durch aus ihr stammende Haltefasern (4) aktiv
vernadelt ist.
12. Schichtkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass auch die Unterlagsschicht (3) mittels Vernadelungsnadeln mit Widerhaken, insbesondere
Dreikantsteppnadeln, ohne wesentliche Beschädigung, wie Abnutzung oder Zerstörung
derselben durch die Schicht der körnigen Partikel von Baustoffen hindurch vernadelt
werden können. Dieses ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass die körnigen Partikel
vor dem Vernadeln vorzugsweise gegeneinander verschiebbar vorliegen und beim Vernadeln
von Nadeln getroffene Partikel seitlich ausweichen können.
Die Partikel sind nicht wahllos oder willkürlich zwischen den Fasern des Schichtkörpers
verteilt, sondern werden von den Fasern oder Fäden durchsetzt, sodass durch die Vernadelung
eine gleichmässige Mischung zwischen Fasern bzw. Fäden und körnigen Partikeln erreicht
wird. Durch die Vernadelung werden invorteilhafter Weise Haltefasern oder -fäden erzeugt,
durch welche die Partikel gegen eine Verschiebung in Richtung der Ebene der Unterlagsschicht
festgelegt und somit ein Rieseln derselben im Schichtkörper verhindert wird. Damit
kann eine geschlossene Raumform des Schichtkörpers erreicht werden, die für Bauzwecke
vielseitig einsetzbar ist.
Der erfindungsgemässe Schichtkörper kann in beliebiger Gestalt, z.B. als Matte, Bahn,
Streifen, Kissen, in Form eines Sandsackes, als Schlauch od. dgl. ausgebildet sein.
In einfachster Form besteht die innere Partikelschicht ausschliesslich aus Sand. Hierdurch
kann der Schichtkörper zu Be-schwerungszwecken, z.B. als Beschwerungsauflage für Flachdächer, insbesondere anstelle
der bisher üblichen Kiesschicht verwendet werden, wodurch, da die einzelnen Partikel
gegen Verschieben gesichert sind, eine viel dünnere und leichtere Abdeckschicht verwendet
werden kann, die auch in vorteilhafter Weise begehbar ist. Diese Dachabdeckbahn oder
-matte hält Feuchtigkeit sehr gut fest und kann Klima- und insbesondere Temperaturunterschiede
zwischen Tag und Nacht ausgleichen.
Der erfindungsgemässe Schichtkörper kann aber auch anstelle eines Sandsackes z.B.
in Form einer vernadelten Sandmatte zum g Abdecken von Erdreich, z.B. bei Böschungen,
oder gegen Wassereinbrüche od. dgl. eingesetzt werden. Hierbei dient der Sand in vorteilhafter
Weise nicht nur zum Aufsaugen von Feuchtigkeit, sondern auch gleichzeitig zur Beschwerung
des Schichtkörpers und damit zum satten Aufliegen an der gewünschten Stelle, sodass
er z.B. durch Wind oder Wasser nicht fortbewegt werden kann und somit vorteilhaft
auch als Drainagematte oder z.B. um ein Moniereisen als Skelett entsprechend geformt,
als Drainagerohr verwendbar ist.
Wird der Schichtkörper bahnförmig ausgebildet, so ist diese Bahn infolge der elastischen
Verbindung durch die vernadelten Schichten und durch die Beweglichkeit der eingeschlossenen
Partikel aufrollbar. Vorteilhaft lassen sich von einer derartigen Bahn Abschnitte
abteilen, ohne dass'die Partikel austreten können. Durch die Vernadelung wird z.B.
auch an den Schnittkanten dafür gesorgt, dass stets genügend Haltefasern vorliegen,
die ein weiteres Austreten von Partikeln verhindern. So ist es möglich, z.B. einen
Sandsack vom Meter zu erhalten, bei dem bei Verletzungen nicht der ganze Sand herausfällt,
wie bei einein üblichen bekannten Sandsack. Man kann dabei das Gesamtgewicht des Sandsackes
durch Abtrennen eines beliebig langen Abschnittes von einer Bahn des Schichtkörpers
dosieren. Es lassen sich somit z.B. zur Eindämmung gegen Wasser od. dgl. Sandsackbarrikaden
in einfacher Weise von einer aufgewickelten Bahn des erfindungsgemässen Schichtkörpers
erhalten.
Die Sandmatte kann aber auch durch eine Flüssigkeit, wie z.B. Wasserglas oder ein
organisches Bindemittel, wie z.B. Kunstharz, verfestigt werden, sodass z.B. ein steifer
Schichtkörper vorliegt. Dieser kann entsprechend als Auflage oder Abdeckmaterial oder
auch als Dämm-Material im Hoch- oder Tiefbau eingesetzt werden. Liegen z.B. körnige
Partikel von einem hydraülischen Bindemittel vor, so kann dieses durch Zusetzen von
z.B.
30. Verwendung nach Anspruch 27 oder 28, dadurch gekennzeichnet, dass in den Vertiefungen
abgebundener Beton vorliegt.
31. Verwendung des Schichtkörpers nach einem der Ansprüche 1 - 24 als Estrichersatz.
32. Verwendung nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, dass der Schichtkörper auf
noch mindestens an der Oberfläche feuchten Beton gelegt wird.
33. Verwendung des Schichtkörpers nach einem der Ansprüche 1 - 24 zum Verputzen von
Wänden.
34. Verwendung nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, dass der Schichtkörper an
der Wand befestigt, z.B. geheftet, genagelt oder geschraubt, wird.
35. Verwendung nach Anspruch 32 oder 33, dadurch gekennzeichnet, dass der Schichtkörper
selbst eine Putzmischung enthält.
36. Verwendung nach einem der Ansprüche 32 - 34, dadurch gekennzeichnet, dass auf
den Schichtkörper Putz gelegt oder gespritzt wird.
37. Verwendung des Schichtkörpers nach einem der Ansprüche 1 - 24 zum Bau von Behelfshütten.
38. Verwendung nach Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet, dass zelt- oder igluförmig
über ein Trägerskelett mattenförmige Schichtkörper gelegt und miteinander befestigt
werden.
39. Verwendung nach Anspruch 38, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerskelett aus
mit Bindemitteln versetztem und ausgehärtetem, streifenförmigem, gegebenenfalls durch
z.B. Moniereisen verstärkte Schichtkörper gebildet wird.
40. Verwendung des Schichtkörpers nach einem der Ansprüche 1 - 24 als Fugenabdichtung.
41. Verwendung des Schichtkörpers nach einem der Ansprüche 1 - 24 zum Ausfüllen von
Leitungen, wie Wasserleitungen, Stromkabel od. dgl. aufnehmenden Mauer- oder Deckendurchbrüchen.
42. Verwendung nach Anspruch 41, dadurch gekennzeichnet, dass der Schichtkörper neben
den Baustoffen, wie insbesondere Sand, unter Hitzeeinwirkung aufquellende Materialien
enthält.
43. Verwendung des Schichtkörpers nach einem der Ansprüche 1 - 24 und insbesondere
nach Anspruch 41 oder 42 zum Brandschutz.