[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Ausbildung gemäß Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Die herkömmlichen Rohbauzellen, insbesondere soweit sie sich auf die Teile beziehen,
die oberhalb des Untergestells angeordnet sind, werden ihrem jeweiligen Verwendungszweck
entsprechend verschieden ausgebildet: Beispielsweise sind bei Eisenbahnwagen für zweite
Klassen die Fenster kleiner und mit geringerem Abstand zueinander angeordnet als die
von Wagen erster Klasse, da die Sitzabstände dementsprechend auch verschieden groß
sind. Ähnliches gilt auch in den Fällen, in denen statt Abteilwagen sogenannte Großraumwagen
verwendet werden. Will man statt eines Personenwagens einen für technische Zwecke
verwendbaren Wagen (Meßwagen o. ä.) bilden, so werden die Fenster, aber auch die übrigen
Teile des oberen Fahrzeugkastens variiert. Dasselbe trifft zu, sofern man statt eines
Personenwagens einen Speisewagen und/oder einen gemischten Wagen, z. B. für Personenbeförderung
und Güterbeförderung oder für Personenbeförderung und Imbissraum herstellen will.
[0003] In all diesen Fällen werden neben den Fensterabständen die Toiletten unter Umständen
geändert oder auch ganz fortgelassen, aber auch die Installationen selbst in ihren
Grundzügen weitgehend abgeändert; den Extremfall stellt dabei die Klimaanlage dar.
[0004] Diese von Verwendungszweck zu Verwendungszweck übliche, erhebliche Variation der
Rohbauzelle eines derartigen Fahrzeugkastens hat zum Nachteil, daß eine Umrüstung,
wie sie beispielsweise bei einem Fahrz-eug-klassenwechsel zweckmäßig ist, nicht möglich
ist. Bei der vor kurzem erfolgten Einführung von IC-Zügen nicht nur mit erster Klasse,
sondern mit erster und zweiter Klasse und damit notwendigem vermehrten Einsatz von
auch zweiter Klasse-Wagen konnte dazu nicht der Hochkomfortwagen verwendet werden.
Es mußten teilweise dazu die üblichen alten D-Zug-Wagen (Reisezugwagen) eingesetzt
werden. Das wiederum hat unter den gegebenen Umständen zur Folge, daß die bei der
Verwendung von Hochkomfortwagen mögliche sehr hohe Geschwindigkeit nicht ausgenutzt
werden kann, jedenfalls so lange, bis die entsprechenden zweiter Klasse-Wagen vorhanden
sind.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Umrüstung der eingangs genannten
Rohbauzellen in einfacher und zweckmäßiger und weitgehend variabler Weise zu ermöglichen,
um so unter anderem sich den jeweils gegebenen Notwendigkeiten , bzw. Veränderungen
des Bedarfs leicht anpassen zu können.
[0006] Die Lösung wird durch eine Ausbildung nach dem Anspruch 1 ermöglicht.
[0007] Eine derartige Variation der Ausstattung des Innnenraums der Rohbauzelle eines Fahrzeugkastens
eines Schienenfahrzeuges ermöglicht, durch Herausnahme einer Sitzgruppe für eine bestimmte
Verwendungsart und Ersatz derselben für eine andere definierte Verwendungsart eine
schnelle Variation, ohne daß deswegen der Fahrzeugkasten oder wesentliche Teile desselben
umgebaut werden müssen. Auch können in Weiterbildung des Gegenstandes der Erfindung
die Installation.von vornherein so eingebaut werden, daß sie bei einem Umbau nicht
geändert werden müssen; das gilt besonders für elektrische, aber auch für Luft, Wasser
und/oder Klima-Installationen.
[0008] Dieselbe Variation ist aber auch möglich, wenn man statt einer durchgehenden Sitzanordnung
in Form eines Abteilwagens oder eines Großraumwagens eine Verwendung für andere Zwecke,
wie z. B. Speisewagen oder technische Meßwagen vorsehen will. Praktisch sind alle
Ausstattungsvarianten möglich, mit Ausnahme der Umwandlung in Güterfahrzeuge.
[0009] Einzelheiten sowie Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung werden anhand der Zeichnung
beschrieben. In dieser stellen die
Fig. 1, 2, 3 Querschnitte durch verschieden verwendete Rohbauzellen mit entsprechend
variierter Ausstattung,
Fig. 4, 5, 6 Draufsichten auf aufgeschnittene und 7 Rohbauzellen, ebenfalls variiert,
schließlich
Fig. 8 die Ansicht eines Wagenkastens dar.
Im Einzelnen :
[0010] Die in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Querschnitte durch die gesamte Rohbauzelle
1 eines Fahrzeugkastens eines Schienenfahrzeuges mit zugehöriger Ausstattung zeigen,
daß das Untergestell 2 unabhängig von der inneren Struktur der Ausstattung gleichbleiben
kann, was auch für die Fahrzeuge in herkömmlicher Bauweise zutrifft. Oberhalb des
Untergestells 2 befindet sich der Fußboden 3, auf welchem in der Fig. 1 die Ausstattung
eines Großraumwagens 1. Klasse mit einer Sitzanordnung 2 + 1 (Sitze 4) gezeigt wird;
diese sind mit Sitzfüßen 5 versehen, welche auf nicht dargestellten Befestigungsschienen
montiert sind. Durch Herausziehen (Demontage) der Sitze 4 kann eine Sitzanordnung
2 + 2 entsprechend einem Großraumwagen 2. Klasse, so wie in Fig. 2 dargestellt, variiert
werden. Es kann aber auch statt dessen so wie in Fig. 3 dargestellt - ein Fünf- bis
Sechs-Platz-Abteil geschaffen werden, bei welchem die Sitze 4, aber auch die Trennwand
6 in den Befestigungsschienen montiert sind, zusammen mit der Querwand 7. An der Trennwand
6 kann zusätzlich noch ein Flurschrank 8 angebracht werden. Die in Fig. 1 und 2 vorgesehenen
Gepäckablagen (Haträcks 9) können bei einer Anordnung nach der Fig. 3 einseitig verbleiben;
es ist also hier nur notwendig, eine einzige Seite der Hatracks auszutauschen und
statt dessen eine Gangdecke 10 vorzusehen. Die übrigen Teile /den der Decke bleiben
bei 3 Verwendungsarten gleich, müssen also nicht ummontiert oder gar ausgetauscht
werden. Die Abstänände der Sitze sind so gewählt, daß sie ebenso wie die Wände den
zugeordneten Befestigungsschienen angepaßt sind ; diese sind jedoch nicht extra dargestellt
und herkömmlicher Bauart.
[0011] Die in den weiteren Figuren dargestellten Draufsichten in die aufgeschnittenen Fahrzeugkästen
von Schienenfahrzeugen nach der vorliegenden Erfindung zeigen die an sich bekannte
Verwendung derartiger Fahrzeuge, sowohl als Großraumwagen 1. und 2. Klasse wie auch
als Abteilwagen, wobei aber die Fenster 11 in allen 3 Fällen gleich groß und mit gleichem
Abstand zueinander ausgebildet bzw. angeordnet sind. Die Gangtüre 12 kann entweder
entsprechend der Fig. 5 mittig oder durch Verschieben der Gangwände 13 etwas außermittig
entsprechend der Fig. 4 oder seitlich entsprechend Fig. 6 angeordnet sein.
[0012] Die Toilettenräume 14 können in jedem Falle identisch verbleiben, ebenso die Vorräume
15 mit Einstieg 16. Selbst der Ausblick aus den Fenstern 11 wird bei einer Variation
der Sitze 4 fast nicht gestört, der Komfort für den Fahrgast bleibt erhalten. Auch
die extreme Änderung der Innenausstattung entsprechend der Fig. 7 bedingt keine Veränderung
des äußeren Erscheinungsbildes des Schienenfahrzeuges, aber auch des ganzen Fahrzeugkastens,
wie für alle Beispiele in Fig. 8 dargestellt. Hier in Fig. 7 ist die Ausbildung eines
Meßwagens in der Rohbauzelle angedeutet, mit Meßraum 17, Auswerteraum 18, Energieversorgung
19 und Aufenthaltsraum 20. Man erkennt, daß nur die Innenausstattung der Rohbauzelle,
also das Mobiliar verändert wird, ohne daß die übrigen Teile des Fahrzeugkastens umgebaut
werden müssen. Das Verbringen der Ausstattungsteile erfolgt über die Gangtür 12 und
gegebenenfalls die Stirnwandtür 21. Durch die nach der Erfindung ausgebildete Rohbauzelle
sowie die Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ist eine einfache und wirtschaftliche
Umrüstbarkeit auf die unterschiedlichsten Innenausstattungsvarianten gegeben, wobei
einerseits ein ansprechendes, einheitliches äußeres Erscheinungsbild des Zuges gewährleistet
bleibt, andererseits stets derselbe Schienenfahrzeugtyp verwendet werden kann: Großserie.
[0013] Die Variation der Innenausstattung kann in einfacher, zweckmäßiger und wirtschaftlicher
Weise erfolgen, vor allem, wenn ein Rastersystem üblicher Art verwendet wird, einschließlich
einer Aufgliederung der Wände in Elemente.
1. Ausbildung der Rohbauzelle des Fahrzeugkastens eines Schienenfahrzeuges oberhalb
des Untergestells mit darauf angeordnetem Fußboden, bestehend aus mindestens einem
Vorraum mit Einstieg und Toilettenraum, Fenstern und im wesentlichen in deren Bereich
liegendem Innenraum,dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstattung des Innenraumes ohne
Veränderung der Rohbauzelle variabel ist.
2. Ausbildung nach Anspruch 1, dadurch gekennnzeichnet, daß bei der Variation des
Innenraumes die Installation (Klima und/oder Wasser, Luft, elektrisch) nicht geändert
wird.
3. Ausbildung nach den Ansprüchen 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Fußboden
Befestigungsschienen für Sitze, Geräte und/oder Zwischenwände angeordnet sind.
4. Ausbildung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwände
verschiebbar sind.