[0001] Die Erfindung betrifft einen Feuerungsraum für eine Verbrennungsanlage,-insbesondere
eine Müllverbrennungsanlage mit von Luft durchströmten Seitenwänden, die von einem
Gerüst getragen, nach außen durch einen Blechmantel abgedichtet und zum Inneren hin
durch mit Abstand voneinander unter Bildung von Luftaustrittsöffnungen aufgehängten
Platten begrenzt sind.
[0002] Derartige Platten werden vor allem in Müllverbrennungsanlagen im Rostbereich des
Kessels verwendet. Die zwischen den Platten austretende Luft verhindert die Bildung
von Schlackenansätzen an den Wänden. Diese Schlackenansätze führen zu erheblichen
Behinderungen des Betriebes.
[0003] Bei einem bekannten Verbrennungsofen (DE-AS 23 17 064) ist im Rostbereich vor den
Luftaustrittsöffnungen in dem inneren Blechmantel der gekühlten Hohlwand eine Wand
aus metallischen Platten gehängt, zwischen denen Luftdurchlaßspalten gebildet sind.
Wenn bei einer derartigen Anlage unvorhergesehen die Luftzufuhr ausfällt, besteht
die Gefahr, daß bei den im Verbrennungsofen herrschenden Temperaturen die metallischen
Platten korrodieren, wenn nicht ein entsprechend teuerer, hitzebeständiger Werkstoff
verwendet wird. Außerdem sind die Platten verhältnismäßig schwer und erfordern eine
dementsprechende Tragkonstruktion.
[0004] Weiterhin ist es bekannt (VGB Kraftwerkstechnik 57 (1977), S. 341 bis 344), im Rostbereich
von Müllverbrennungsöfen keramische Lochplatten vorzusehen, die rasterförmig mit Luftdurchtrittsöffnungen
versehen sind. Diese Platten sind mit Hilfe von Schrauben an der Ofenwandung befestigt.
Die Lochplatten sind verhältnismäßig aufwendig in der Herstellung, in der Montage
und im Gewicht.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Feuerungsraum der eingangs genannten
Art mit solchen Platten -zu versehen, die ein relativ geringes Gewicht aufweisen,
hitzebeständig und einfach anzubringen und auszutauschen sind.
[0006] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Feuerungsraum der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß die Platten aus einem keramischen Werkstoff bestehen, an ihrer Oberkante
angeformte Nocken aufweisen, daß an dem Gerüst Halterungen befestigt sind, deren vertikaler
Abstand voneinander geringer ist als die Höhe einer Platte und daß die Platten mit
den Nocken an den Halterungen aufgehängt und im Bereich der Unterkante an den darunter
liegenden Halterungen abgestützt sind.
[0007] Derartige Platten zeichnen sich aufgrund des verwendeten Werkstoffes durch ein verhältnismäßig
geringes Gewicht und eine erhöhte Wärmebeständigkeit aus. Die Ausbildung der Platten
und der Halterungen gestattet eine leichte Montage. Gleichzeitig bleiben die Vorteile
erhalten, die im Hinblick auf die Vermeidung von Ansätzen einer luftgekühlten und
mit Luftaustrittsöffnungen versehenen Wand verbunden sind. Infolge der guten Wärmeleitfähigkeit
der keramischen Platten bleibt die Wand verhältnismäßig kühl, so daß sich keine heißen
und schon im teigigen Zustand befindlichen Ascheteilchen ansetzen können. Die durchströmende
Luft, deren Geschwindigkeit und Menge veränderlich sind und den-betrieblichen Belangen
angepaßt werden können, vermeidet Hitzestaus an den Wänden. Die aufgenommene Wärme
wird dem Verbrennungsprozeß wieder zugeführt.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in Vorderansicht den Feuerungsraum einer Müllverbrennungsanlage,
Fig. 2 in perspektivischer Darstellung eine Seitenwand und
Fig. 3 einen Längsschnitt durch die Seitenwand.
[0009] Von einer Müllverbrennungsanlage ist in der Fig. 1 der Feuerungsraum des Verbrennungsofens
dargestellt. Der Feuerungsraum ist durch einen als Walzenrost ausgebildeten Feuerungsrost
1, durch mit Luft gekühlte Seitenwände 2 und durch eine Decke 3 begrenzt. An den Feuerungsraum
schließt sich ein nicht dargestellter Abhitzekessel an.
[0010] Die Seitenwände 2 bestehen aus einem Traggerüst, das durch senkrechte Träger 4 gebildet
ist, die durch waagerechte Träger 5 miteinander verbunden sind. Nach außen hin ist
die Seitenwand 2 durch einen Blechmantel 6, der in Fig. 2 nur teilweise dargestellt
ist, gasdicht abgeschlossen. Dieser Blechmantel 6 ist nach Fig. 2 zum Ofeninneren
auf die Träger 4 und 5 aufgeschraubt oder aufgeschweißt.
[0011] Zum Ofeninneren hin sind in einer Entfernung von dem Blechmantel 6 keramische Platten
7 mit seitlichem Abstand voneinander aufgehängt. Zwischen dem Blechmantel 6 und den
Platten 7 ist ein Hohlraum 8 gebildet, indden über Zuführungsrohre 9 kalte Luft eingeführt
wird. Die Luft tritt durch die zwischen den Platten 7 gebildeten Luftdurchtrittsschlitze
10 in den Feuerungsraum des Verbrennungsofens aus.
[0012] Zur Aufhängung der Platten 7 dienen Halterungen 11 aus einem hochhitzebeständigen,
legierten Gußwerkstoff. Die Halterungen 11 sind an die waagerechten Träger 5 geschraubt.
Dabei ist ein vertikaler.Abstand zwischen den Halterungen 11 eingehalten, der geringer
ist als die Höhe der Platten 7. Die Halterungen 11 dienen gleichzeitig der Aufhängung
und der rückwärtigen Abstützung der Platten 7. Aus diesem Grund werden vorteilhafterweise
Abschnitte eines U-förmigen Profiles verwendet. Die U-förmigen Profile sind so ausgerichtet,
daß ihre Schenkel übereinander liegen.
[0013] Die keramischen Platten 7 bestehen vorzugsweise aus Siliziumkarbid. Sie sind an ihrer
Oberkante mit rückwärtigen Nocken 12 versehen. Mit diesen Nocken 12 greift die Platte
6 über den unteren Schenkel 13 des als Halterung 11 dienenden U-förmigen Profils.
Der untere Schenkel 13 ist mit einem den Nocken 12 angepaßten Wulst 14 versehen. Die
Unterkante der Platte 7 liegt an dem oberen Schenkel 15 der Halterung 11 an, so daß
ein Zurückweichen der pendelnd aufgehängten Platte 7 verhindert wird.
[0014] Zwischen zwei Platten 7 ist ein Haken 16 hindurchgeführt. Der Haken 16 ist mit einem
Kopf 17 versehen, der zwei benachbarte Platten 7 übergreift. Die Platten 7 sind mit
seitlichen Ausnehmungen 18 versehen, die den Kopf 17 des Hakens 16 aufnehmen. Der
abgewinkelte Teil 19 des Hakens 17 greift in einen Schlitz 20 in dem oberen Schenkel
15 der Halterung 11-ein. Aufgrund der beschriebenen Aufhängung und Befestigung können
die Platten 7 einzeln entfernt und durch neue ersetzt werden, ohne daß die benachbarten
Platten entfernt oder verändert werden müssen.
[0015] Die oberen und unteren Kanten der Platten 7 sind unter dem gleichen Winkel abgeschrägt.
Sie bilden zusammen einen schräg nach unten gerichteten Luftaustrittsschlitz 10. Durch
diesen nach unten gerichteten Luftstrom soll verhindert werden, daß Staub in den Hohlraum
8 innerhalb der Seitenwand 2 dringen kann.
[0016] Der mit Luft beaufschlagte Hohlraum 8 zwischen den Platten 7 und dem Blechmantel
6 ist durch Trennbleche 21, die auf den Halterungen 11 fest aufliegen, in horizontale
Sektionen aufgeteilt. Jede dieser Sektionen ist, wie in Fig. 3 dargestellt, mit einem
Luftzuführungsrohr 9 verbunden. In gleicher Weise können auch durch den Einbau von
vertikal angeordneten Trennblechen vertikale, mit Luft beaufschlagte Sektionen gebildet
werden. Der Hohlraum 8 kann auch durch horizontal und vertikal angeordnete Trennbleche
21 in horizontale und vertikale Sektionen aufgeteilt sein.
[0017] Wenn auch die Erfindung anhand einer Müllverbrennungsanlage erläutert ist, für die
sie in besonderer Weise geeignet ist, so kann sie auch für andere Verbrennungsanlagen
ebenso gut eingesetzt werden.
1. Feuerungsraum für eine Verbrennungsanlage, insbesondere eine Müllverbrennungsanlage
mit von Luft durchströmten hohlen Seitenwänden (2), die von einem Gerüst getragen,
nach außen durch einen Blechmantel (6) abgedichtet und zum Inneren hin durch mit Abstand
voneinander unter Bildung von Luftaustrittsöffnungen (10) aufgehängte Platten (7)
begrenzt sind, dadurch gekennzeichnet , daß die Platten (7) aus einem keramischen
Werkstoff bestehen und an ihrer Oberkante angeformte Nocken (12) aufweisen, daß an
dem Gerüst Halterungen (11) befestigt sind, deren vertikaler Abstand voneinander geringer
ist als die Höhe einer Platte (7) und daß die Platten (7) mit den Nocken (12) an den
Halterungen (11) aufgehängt und im Bereich der Unterkante an den darunter liegenden
Halterungen (11) abgestützt sind.
2. Feuerungsraum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Halterungen aus
U-förmigen Profilen bestehen, an deren obere Schenkel (15) die Unterkanten der Platten
(7) abgestützt sind und auf deren untere Schenkel (13) die darunter angeordneten Platten
(7) aufgehängt sind.
3. Feuerungsraum nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Platten
(7) durch Haken (16) gehalten sind, die in einen Schlitz (20) in der Halterung (11)
eingreifen.
4. Feuerungsraum nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die
unteren und oberen Kanten der Platten (7) abgeschrägt sind und zusammen einen nach
unten gerichteten Luftdurchtrittsschlitz (10) bilden.
5. Feuerungsraum nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß der
Hohlraum (8) zwischen den Platten (7) und dem Blechmantel (6) in horizontale, parallel
zu den Halterungen (11) verlaufende Sektionen aufgeteilt ist, die getrennt mit Luft
versorgt sind.
6. Feuerungsraum nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß der
Hohlraum (8) zwischen den Platten (7) und dem Blechmantel (6) in vertikale, parallel
zu den Halterungen
(11) verlaufende Sektionen aufgeteilt ist, die getrennt mit Luft versorgt sind.