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EP 0 071 842 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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16.02.1983 Patentblatt 1983/07 |
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Anmeldetag: 23.07.1982 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE FR GB IT LI NL |
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Priorität: |
01.08.1981 DE 3130619
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Anmelder: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien |
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40191 Düsseldorf (DE) |
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Erfinder: |
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- Thiele, Klaus
D-4018 Langenfeld (DE)
- Busch, Peter, Dr.
D-4006 Erkrath (DE)
- Fischer, Detlef
D-4000 Düsseldorf (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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(57) Der Frisierkamm (1) mit mit Abstand von dem Zinkenteil (2) angeordnetem Griffteil
(3) soll nach Art einer Bürste einer zu starken Zugbeanspruchung flexibel nachgebend
ausgebildet werden. Erfindungsgemäß sorgt ein eine Kämmstellung definierender Haltemechanismus
(8) bei Überschreiten einer vorgegebenen Zugbeanspruchung für ein Umkippen des Zinkenteils
(2) aus einer Kämmstellung in eine Nicht-Kämmstellung.
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[0001] Die Erfindung betrifft einen Frisierkamm mit mit Abstand von dem Zinkenteil angeordnetem
Griffteil, insbesondere Stielkamm.
[0002] Sehr dichtes oder auch wenig biegesteifes feines, oberflächenrauhes, besonders aber
verheddertes Haar verursacht beim Kämmen oftmals Schmerzen. Bei dem Ordnungsvorgang
werden nämlich die Haare starken Zugbeanspruchungen unterworfen, welche auf die schmerzempfindlichen
Haarwurzeln zurückwirken. Beim alltäglichen Frisiervorgang werden daher solche schmerzempfindlichen
Haare entweder gebürstet oder gekämmt, indem der Kamm bei zu starker Zugbeanspruchung
aus dem Haar genommen und in Richtung Kopfhaut neu eingesetzt wird. Während beim Bürsten
die flexiblen Borsten selbsttätig für ausreichend geringe Zugwerte sorgen, kann der
sich selbst Kämmende gewissermaßen durch einen internen Regelkreis die durch den Kamm
verursachte Zugbeanspruchung auf ein erträgliches Maß begrenzen. Schwierigkeiten treten
dabei u.a. dann auf, wenn der Kamm selbst der Zugbeanspruchung nicht standhält und
Zinken verliert oder zerbricht sowie wenn das Kämmen durch eine dritte Person besorgt
wird und der die Zugbeanspruchung auf ein erträgliches Maß einstellende Regelkreis
unterbrochen ist bzw. sehr verzögert wirkt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Frisierkamm eingangs genannter
Art die Zugbeanspruchung auf das behandelte Haar auf einen vorzugebenden Höchstwert
einstellbar zu machen. Die erfindungsgemäße Lösung ist gekennzeichnet durch ein im
wesentlichen in der Ebene des Zinkenteils etwa senkrecht zur längsrichtung der Zinken
verlaufendes, scharnierartiges Gelenk zwischen Zinken- und Griffteil und einen in
Umfangsrichtung der Achse des Gelenks wirkenden, eine Kämmstellung definierenden Haltemechanismus
mit bei Überschreiten einer vorgegebenen Zugbeanspruchung ein Umkippen des Zinkenteils
aus der Kämmstellung in eine Nicht-Kämmstellung bzw. Gleitstellung auslösende Feder-
Überlastsicherung. In der Gleitstellung wird der Kamm im wesentlichen in einer spitzwinklig
zur Zugrichtung verlaufenden Richtung "gleitend" aus dem Haar gezogen.
[0004] Durch die Erfindung wird demgemäß ein ähnlich wie die flexiblen Borsten einer Bürste
arbeitender flexibler Kamm geschaffen, bei dem ein Federmechanismus bei Beginn einer
vorgegebenen, etwa schmerzbewirkenden Zugbeanspruchung für das Umkippen des Kamms
d.h. des Zinkenteils relativ zu dem gegebenenfalls den Stiel umfassenden Griffteil
sorgt. Die Überlastsicherung kann dabei individuell auf Haartyp, Haarlänge oder Haarqualität
abgestimmt werden. Zweckmäßig wird der Haltemechanismus auch so ausgebildet, daß er
unter Ausschaltung der Überlastsicherung zu arretieren und der Kamm in üblicher Weise
zu verwenden ist. Die Überlastsicherung selbst wird gemäß weiterer Erfindung je nach
der vorgeschriebenen Bewegungsrichtung in der Kämmstellung (Zug- oder Kämmrichtung)
durch die Kraft einer Zug- oder einer Druckfeder bestimmt. Vorzugsweise wird die Überlastsicherung
so ausgebildet, daß bis zum Moment des Umkippens von Kämm-und die Gleitstellung ein
ordnungsgemäßes bzw. übliches Kämmen möglich ist und nicht störend behindert wird.
[0005] Anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels werden weitere Einzelheiten
der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Kamm im aufgeklappten Zustand; und
Fig. 2 einen Kamm im geschlossenen Zustand.
[0006] Der in Fig. 1 und 2 schematisch dargestellte und insgesamt mit 1 bezeichnete flexible
Kamm besteht aus dem Zinkenteil 2 und dem dazu beweglich angeordneten Griffteil 3
mit mit Abstand vom Zinkenteil 2 vorgesehenem Stiel 4. Im wesentlichen in der Ebene
des Zinkenteils 2 und etwa senkrecht zur Längsrichtung der Zinken 5 ist ein die Zinken-
und Griffteile (2, 3) verbindendes scharnierartiges Gelenk 6 vorgesehen. In Umfangsrichtung
7 der Achse des Gelenks 6 wirkt ein eine Kämmstellung definierender Haltemechanismus
8 mit bei Überschreiten einer vorgegebenen Zugbeanspruchung ein Umkippen des Zinkenteils
2 aus der Kämmstellung in eine Nicht-Kämmstellung bzw. Gleitstellung auslösender Feder-Überlastsicherung.
[0007] Die Überlastsicherung kann je nach der vorgeschriebenen Bewegungsrichtung in der
Kämmstellung (Kämmrichtung) durch die Kraft einer Zugfeder oder einer Druckfeder bestimmt
sein. Wenn im in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel die Kämmrichtung durch
den Pfeil 9 definiert ist, wird also die Überlastsicherung durch eine den Haltemechanismus
8 begrenzende Druckfeder bestimmt. Vor dem Kämmen wird der Kamm 1 in diesem Fall in
den aufgeklappten Zustand gemäß Fig. 1 gebracht. Solange dabei die zwischen Haar und
Kamm wirkende Zugbeanspruchung unterhalb der vorgegebenen unteren Grenze liegt, bleibt
der Kamm durch die Wirkung der Druckfeder im Haltemechanismus 8 aufgeklappt. Bei Überschreiten
der vorgegebenen Zugbeanspruchung jedoch klappt das Zinkenteil 2 entgegen der Kraft
der in den Haltemechanismus 8 integrierten Druckfeder gegen das Griffteil 3 um und
kippt dabei aus der Kämmstellung in eine Nicht-Kämmstellung bzw. Gleitstellung, in
welcher die Zinken 5 des Kamms in etwa so über bzw. durch das Haar gleiten, wie die
flexiblen Borsten einer Bürste. Dieser geschlossene Zustand bzw. diese Gleit- oder
Bürststellung des Kamms wird für die durch den Pfeil 9 definierte Kämmrichtung in
Fig. 2 schematisch dargestellt. Ist dagegen die Kämmrichtung durch den Pfeil 10 von
Fig. 2 definiert, so befindet sich der Kamm 1 in geschlossenen Zustand 2 in der Kämmstellung
und die Überlastsicherung des Haltemechanismus 8 wird durch eine Zugfeder bestimmt,
derart, daß der Kamm bei Überbeanspruchung aus dem geschlossenen Zustand gemäß Fig.
2 in den offenen Zustand gemäß Fig. 1 kippt.
Bezugszeichenliste
[0008]
1 = Kamm
2 = Zinkenteil
3 = Griffteil
4 = Stiel
5 = Zinken
6 = Gelenk
7 = Umfangsrichtung ,
8 = Haltemechanismus
9 = Pfeil
10 = Pfeil
1. Frisierkamm (1) mit mit Abstand von dem Zinkenteil (2) angeordnetem Griffteil (3),
insbesondere Stielkamm, gekennzeichnet durch ein im wesentlichen in der Ebene des
Zinkenteils (2) etwa senkrecht zur Längsrichtung der Zinken (5) verlaufendes, scharnierartiges
Gelenk (6) zwischen Zinken- und Griffteil (2, 3) und einen in Umfangsrichtung (7)
der Achse des Gelenks (6) wirkenden, eine Kämmstellung definierenden Haltemechanismus
(8) mit bei Überschreiten einer vorgegebenen Zugbeanspruchung ein Umkippen des Zinkenteils
(2) aus der Kämmstellung in eine Nicht-Kämmstellung bzw. Gleitstellung auslösenden
Feder- Überlastsicherung.
2. Kamm nach Anspruch 1 gekennzeichnet durch eine auf eine vorgegebene, insbesondere
an Haartyp, Haarlänge oder Haarqualität angepaßte Zugbeanspruchung abzustimmende Überlastsicherung
des Haltemechanismus (8).
3. Kamm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltemechanismus (8)
auch unter Ausschaltung der Überlastsicherung zu arretieren ist.
4. Kamm nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Überlastsicherung je nach der vorgegebenen Bewegungsrichtung (9, 10) in der Kämmstellung
(Kämmrichtung) durch die Kraft einer Zugfeder oder Druckfeder bestimmt ist.
