[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Rohrverteiler mit einer Vorlaufkammer und einer
Rücklaufkammer, die übereinander angeordnet und im Querschnitt rechteckig ausgebildet
sind, insbesondere für Fernheizungen.
[0002] Rohrverteiler werden für Heizungsanlagen und auch andere Rohrleitungssysteme verwendet,
In Heizungsanlagen werden sie zum Anschluß der Vorlaufleitungen und der Rücklaufleitungen
eingesetzt. Sie finden vielfach auch Verwendung als Heizkreisverteiler für Fußbodenheizungen.
[0003] Aus der DE-PS 2 116 982 ist ein Rohrverteiler bekannt, der aus einer Vorlaufkammer
und einer Rücklaufkammer besteht, an die mehrere Anschlußstutzen angeschlossen sind.
Dieser bekannte Rohrverteiler hat eine gemeinsame waagerechte Trennwand, die den Rohrverteiler
in eine Vorlauf kammer und eine Rücklaufkammer unterteilt. Der Wärmeaustausch, der
bei diesem Rohrverteiler zwischen der Vorlaufkammer und der Rücklaufkammer auftritt,
erwärmt den Wärmeträger in der Rücklaufkammer. Für besondere Anwendungsfälle, bei
denen eine sehr niedrige Rücklauftemperatur eingehalten werden soll, während gleichzeitig
sehr hohe Vorlauf temperaturen auftreten, soll ein Wärmeübergang von der Vorlaufkammer
zur Rücklaufkammer weitgehendst vermieden werden. Dies könnte auf einfache Weise dadurch
erreicht werden, daß diese beiden Kammern völlig voneinander getrennt nebeneinander
angeordnet werden, wie dies früher bei Heizungsanlagen üblich war. Bei einer solchen
Anordnung ergeben sich aber zwangsläufig umständliche, lange Leitungsführungen, die
einerseits Energieverluste mit sich'bringen und auch einen hohen Materialaufwand darstellen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rohrverteiler zu schaffen, bei dem
ein Wärmeaustausch zwischen Vorlaufkammer und Rücklaufkammer weitgehend vermieden
wird.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erhält man bei einem Rohrverteiler der eingangs genannten
Gattung dadurch, daß die Vorlaufkammer und die Rücklaufkammer einen Abstand voneinander
haben, und daß zwischen der Vorlaufkammer und der Rücklaufkammer eine Isolierschicht
angeordnet ist.
[0006] Der erfindungsgemäß ausgestaltete Rohrverteiler nimmt wenig Platz in Anspruch und
verhindertsein Aufheizen des Wärmeträgers in der Rücklaufkammer. Da bei Fernheizungsanlagen
Vorlauftemperaturen von ca. 130° C auftreten und gleichzeitig Rücklauf temperaturen
von max. 50° C eingehalten werden sollen, ist der erfindungsgemäße Rohrverteiler insbesondere
für den Einsatz in Fernheizungsanlagen geeignet.
[0007] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Isolierschicht aus einem Hartschaum besteht,
der die Vorlaufkammer und die Rücklaufkammer mechanisch verbindet. Auf diese Weise
kann in den meisten Fällen auf zusätzliche Verbindungsmittel zwischen Vorlaufkammer
und Rücklaufkammer verzichtet werden. Bei Rohrverteilern mit einer großen Länge oder
wenn besonders hohe mechanische Anforderungen an den Rohrverteiler gestellt werden,
können zusätzliche Verbindungselemente vorgesehen sein.
[0008] Aus diesem Grunde sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, daß die Vorlaufkammer
und die
Rücklaufkammer stirnseitig durch ein Abschlußblech miteinander verbunden sind.
[0009] Außerdem kann der
Rohrverteiler zur Erzielung einer höheren mechanischen Stabilität so ausgebildet sein,
daß in den Zwischenraum zwischen Vorlaufkammer und Rücklaufkammer eines oder mehrere
Distanzelemente eingesetzt sind, über die die beiden Kammern mechanisch miteinander
verbunden sind.
[0010] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, daß der Rohrverteiler Anschlußstutzen
hat, von denen wenigstens ein Anschlußstutzen (7) durch eine der Kammern hindurchgeführt
ist. Durch diese Maßnahme ergeben sich besonders günstige Bedingungen für den Anschluß
der Rücklaufleitungen und Vorlaufleitungen. Es ergibt sich eine übersichtliche Anordnung
für die auf den Rohrverteiler aufgesetzten Ventile und es werden lange, verlustbehaftete
Rohrverzweigungen vermieden.
[0011] Der erfindungsgemäße Rohrverteiler kann weiterhin so ausgebildet sein, daß bei einer
der Kammern Durchführungen vorgesehen sind, deren Innendurchmesser größer ist als
der Außendurchmesser der durch sie hindurchgeführten Anschlußstutzen. Auf diese weise
wird ein Wärmeaustausch zwischen den durchgeführten Anschlußstutzen und der Kammer
vermieden, durch die diese Anschlußstutzen hindurchgeführt werden.
[0012] Der Rohrverteiler kann so ausgebildet sein, daß zwischen den Durchführungen und den
durchgeführten Anschlußstutzen ein freier Zwischenraum ist.
[0013] Eine Weiterbildung sieht vor, daß in den Zwischenraum ein Isoliermaterial eingebracht
ist. Dieses Isoliermaterial kann dazu beitragen, daß eine noch festere mechanische
Verbindung zwischen den beiden Kammern besteht, ohne da
ß zusätzlich Verbindungselemente verwendet werden müssen. Eine solche bessere mechanische
Verbindung ergibt sich, wenn der Zwischenraum beispielsweise mit Hartschaum ausgeschäumt
wird.
[0014] Zur Zentrierung der durchgeführten Anschlußstutzen kann der Rohrverteiler auch so
ausgebildet sein, daß zwischen der Durchführung und dem zugehörigen Anschlußstutzen
ein oder mehrere Zentrierelemente eingesetzt sind. Diese können als Ringe ausgebildet
sein, die auf die Anschlußstutzen aufgesetzt sind.
[0015] Eine Weiterbildung sieht vor, daß als Zentrierelemente am Anschlußstutzen Rippen
oder sonstige Erhebungen ausgebildet sind.
[0016] Der Einsatz von Zentrierelementen ist aber nur dann erforderlich, wenn auf Grund
der Ausführung des Rohrverteilers eine Zentrierung ohne Zentrierelemente nicht zufriedenstellend
möglich ist. Dies kann gegebenenfalls dann der Fall sein, wenn zwischen Durchführung
und Anschlußstutzen nur ein sehr geringer Zwischenraum besteht.
[0017] Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Rohrverteiler von der Seite im Längsschnitt und
Fig. 2 den Rohrverteiler von Fig.l im Querschnitt.
[0018] Der in Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße Rohrverteiler besteht im wesentlichen
aus einer Vorlaufkammer 1, einer Rücklaufkammer 2 und einer dazwischenliegenden Isolierschicht
3. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden Kammern 1, 2 nicht nur
durch die Isolierschicht 3 miteinander verbunden, sondern es ist zusätzlich ein Abschlußblech
4 vorgesehen. An dem in der Zeichnung nicht dargestellten Ende kann ebenso ein solches
Abschlußblech angebracht sein. Zur Verbindung der beiden Kammern 1, 2 können außerdem
Distanzelemente 5 verwendet werden, die in gewissen Abständen zwischen die beiden
Kammern 1 und 2 eingefügt sind. In der Zeichung ist ein solches Distanzelement 5 dargestellt,
das mit der Vorlaufkammer 1 und der Rücklaufkammer 2 verschweißt oder verlötet sein
kann.
[0019] Die Isolierschicht 3 kann mit den sich gegenüberliegenden Flächen a und b verklebt
sein. Vorzugsweise wird aber der Zwischenraum zwischen Vorlaufkammer 1 und Rücklaufkammer
2 mittels eines Hartschaumes ausgeschäumt, der beim Erhärten eine hinreichend stabile
Verbindung zwischen den genannten Kammern 1 und 2 schafft.
[0020] Die Anschlußstutzen 6, 7 des dargestellten Rohrverteilers sind so angebracht, daß
sie an einer Seite des Rohrverteilers herausragen. Dabei sind die Anschlußstutzen
7, die zur Rücklaufkammer 2 führen, durch die Vorlaufkammer 1 hindurchgeführt. Um
eine gute Wärmeisolation zwischen den Anschlußstutzen 7 und der Vorlaufkammer 1 zu
gewährleisten, sind in der Vorlaufkammer 1 Durchführungen 8 ausgebildet, die einen
größeren Innendurchmesser haben als die Außendurchmesser der durch sie hindurchgetührten
Anschlußstutzen 7. Es entsteht somit ein Zwischenraum zwischen Anschlußstutzen 7 und
Durchführung 8. Dieser Zwischenraum kann frei sein, so das zwischen Vorlaufkammer
1 und Anschlußstutzen 7 keine Verbindung besteht.
[0021] Der Zwischenraum kann aber auch ausgeschäumt sein, wie diese in Fig. 2 dargestellt
ist. In diesem Fall können Isolierschicht 3 und das zwischen Anschlußstutzen 7 und
Vorlaufkammer 1 eingebrachte Isoliermaterial aus Hartschaum bestehen, der in einem
Arbeitsgang durch Ausschäumen eingebracht wird.
[0022] Um einen gleichmäßigen Abstand der Anschlußstutzen 7 von der Innenwandung der Durchführungen
8 zu gewährleisten, können auf die Anschlußstutzen 7 Distanzelemente 9 aufgestetzt
sein. Im dargestellten Beispiel besteht das Distanzelement 9 aus einem auf einen Anschlußstutzen
7 aufgesetzten Ring. Dieser Ring besteht vorzugsweise aus wärmeisolierendem Material.
[0023] Weitere mögliche Ausführungsformen von Distanzelementen sind in der Zeichnung nicht
dargestellt. Solche Distanzelemente können auch an den durchgeführten Anchlußstutzen
7 ausgebildete Rippen oder sonstige Erhebungen sein. Dabei sollte lediglich gewährleistet
sein, daß diese angeformten Distanzelemente mit einer möglichst geringen Fläche an
der Innenwand der Durchführung 8 aufliegen, um eine Wärmeübertragung zwischen Vorlaufkammer
1 und Anschlußstutzen 7 weitgehendst zu verhindern.
[0024] Es wird noch darauf hingewiesen, daß es für geringere Isolationsanforderungen ausreichen
kann, wenn bei genügend großen Abständen zwischen Vorlaufkammer 1 und Rücklaufkammer
2 und zwischen Vorlaufkammer 1 und Anschlußstutzen 7 kein Isoliermaterial in die Zwischenräume
eingebracht wird. Bei der bevorzugten Ausführungsform wird aber ein Isoliermaterial
verwendet, da es außer der besseren Wärmeisolierung gleichzeitig eine mechanische
Verbindung zwischen Vorlaufkammer 1 und Rücklaufkammer 2 bewirkt.
1. Rohrverteiler mit einer Vorlaufkammer und einer Rücklaufkammer, die übereinander
angeordnet und im Querschnitt rechteckig ausgebildet sind, insbesondere für Fernheizungen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorlaufkammer (1) und die Rücklaufkammer (2) einen
Abstand voneinander haben, und daß zwischen der Vorlaufkammer (1) und der Rücklaufkammer
(2) eine Isolierschicht angeordnet ist.
2. Rohrverteiler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierschicht (3) aus
einem wärmeisolierenden Hartschaum besteht.
3. Rohrverteiler nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Isolierschicht (3) die Vorlaufkammer (1) und die Rücklaufkammer (2) mechanisch verbindet.
4. Rohrverteiler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierschicht (3)
mit der Vorlaufkammer (1) und der Rücklaufkammer (2) verklebt ist.
5. Rohrverteiler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorlaufkammer (1) und die Rücklaufkammer (2) stirnseitig durch ein Abschlußblech
(4) miteinander verbunden sind.
6. Rohrverteiler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Zwischenräumen zwischen Vorlaufkammer (1) und Rücklaufkammer (2) eines
oder mehrere Distanzelemente eingesetzt sind, über die die beiden Kammern (1,2) mechanisch
miteinander verbunden sind.
7. Rohrverteiler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rohrverteiler Anschlußstutzen (6,7) hat von denen wenigstens ein Anschlußstutzen
(7) durch eine der Kammern (1) hindurchgeführt ist.
8. Rohrverteiler nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer der Kammern (1)
Durchführungen (8) vorgesehen sind, deren Innendurchmesser größer ist als der Außendurchmesser
der durch sie hindurchgeführten Anschlußstutzen (7).
9. Rohrverteiler nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß als
Durchführungen (8) Hülsen vorgesehen sind.
10. Rohrverteiler nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den Durchführungen (8) und den durchgeführten Anschlußstutzen (7) ein freier Zwischenraum
ist.
11. Rohrverteiler nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß in den Zwischenraum
ein Isoliermaterial eingebracht ist.
12. Rohrverteiler nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenraum mit
einem wärmeisolierenden Material ausgeschäumt ist.
13. Rohrverteiler nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der Durchführung (8) und dem zugehörigen Anschlußstutzen (7) ein oder mehrere Zentrierelemente
(9) eingesetzt sind.
14. Rohrverteiler nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,daß als Zentrierelement
(9) ein Ring auf den Anschlußstutzen (7) aufgesetzt ist.
15. Rohrverteiler nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß als Zentrierelemente
(9) am Anschlußstutzen (7) Rippen oder sonstige Erhebungen ausgebildet sind.