(19)
(11) EP 0 071 893 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.02.1983  Patentblatt  1983/07

(21) Anmeldenummer: 82106859.0

(22) Anmeldetag:  29.07.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3D01H 7/885
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 11.08.1981 CH 5150/81
11.06.1982 CH 3631/82

(71) Anmelder: MASCHINENFABRIK RIETER AG
CH-8406 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Lattion, André
    CH-8406 Winterthur (CH)

(74) Vertreter: Dipl.-Phys.Dr. Manitz Dipl.-Ing. Finsterwald Dipl.-Ing. Grämkow Dipl.Chem.Dr. Heyn Dipl.Phys. Rotermund Morgan, B.Sc.(Phys.) 
Postfach 22 16 11
80506 München
80506 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Reinigen von Spinnrotoren und Einrichtung zu dessen Durchführung


    (57) In einem Verfahren zum Reinigen von Spinnrotoren für das Offenend-Spinnen wird eine Reinigungsvorrichtung (15) auf das geöffnete Rotorgehäuse (13) gesetzt und dazu benutzt, mindestens einen rotierenden Luftstrahl zu erzeugen, welcher im wesentlichen die Fasersammelrille des Rotors beaufschlagt.
    Vor dem Erzeugen des Luftstrahls wird der Rotor (11) stillgelegt und die Reinigungsvorrichtung (15) so auf das Rotorgehäuse (13) gesetzt, daß sich zwischen der Stirnseite eines den Luftstrahl erzeugenden Blaskopfes (18) und dem freien Rand (34) des Rotors (11) ein runder Spalt (35) bildet. Während eines Saugvorganges wird zunächst Luft durch den Spalt (35) von der Rotorgehäuseöffnung (14) durch den innenraum des Rotors (11) hindurchgesaugt. Anschließend wird der Blaskopf (18) in den Innenraum des Rotors (11) eingetaucht und in Rotation versetzt, so daß sich der rotierende Luftstrahl bildet. Der Saugvorgang wird während dieser Reinigungsstufe aufrechterhalten. Die Anmeldung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Reinigen von Spinnrotoren für das Offenend-Spinnen, von denen sich jeder Rotor in je einem Rotorgehäuse mit einer für die Fremdabsaugung vorgesehenen Rotorgehäuseöffnung befindet, bei welchem Verfahren das Rotorgehäuse des zu reinigenden Rotors geöffnet und durch eine auf dieses Rotorgehäuse aufgesetzte Reinigungsvorrichtung abgedeckt wird, und die Reinigungsvorrichtung mittels eines rotierbaren Blaskörpers mindestens einen rotierenden Luftstrahl erzeugt, welcher im wesentlichen die Sammelrille des Rotors beaufschlägt.

    [0002] Durch die deutsche Offenlegungsschrift Nr. 26 13 180 ist eine Offenend-Spinnmaschine bekannt, bei welcher die Mittel zum Reinigen des Spinnrotors eine zum letzteren hinbewegbare, kombinierte Blas- und Saugeinrichtung enthalten. Ausserdem besitzt der Saugteil einen Flansch, der sich in der Art eines Deckels an das den Spinnrotor umgebende Gehäuse anlegt. Die des Ausblasen und Absaugen des Spinnrotors. In der USA-Patentschrift Nr. 4 211 063 sind zwei Luftstrahlen gezeigt, welche unter vorgegebenen, verschiedenen Winkeln Luft gegen die Sammelrille bzw. ins Innere des sich in Rotation befindlichen Rotors blasen. Gemäss diesen beiden Patentschriften befinden sich während des Reinigungsvorganges die Spinnrotoren in Rotation. Dies bedingt, dass die in der Sammelrille des Rotors angesammelten Verunreinigungen als Folge der Fliehkraft relativ fest haften. Dadurch ist es schwierig, eine einwandfreie Reinigung zu erhalten.

    [0003] Die deutsche Offenlegungsschrift Nr. 26 48 066 zeigt eine Methode, bei welcher zum Durchführen der Rotorreinigung eine rotierende Reinigungsbürste in den rotierenden Rotor eintaucht und mit dessen Innenfläche und insbesondere auch mit der Sammelrille in Anlage kommt. Gemäss der deutschen Offenlegungsschrift Nr. 24 10 269 ist eine flexible Sonde als mechanisches Reinigungselement zum Einfahren in den zu reinigenden Spinnrotor vorgesehen. Bei der Verwendung von Bürsten spielt die als Folge der Fliehkraft relativ starke Haftung der Verunreinigungen eine untergeordnete Rolle. Jedoch besteht die Gefahr,--dass bei der Verwendung solcher fester Reinigungsmittel die Innenwand des Rotors zerkratzt wird. Es sei hier noch beigefügt, dass diese Gefahr auch bei der Verwendung von Schabern vorhanden ist. Dadurch leidet die Gleichmässigkeit der in der Sammelrille des Rotors gesammelten, zu verspinnenden Fasern. Auch können Fasern und Garnresten an den Bürsten hängenbleiben bzw. sich an diesen aufwickeln, wodurch deren Wirksamkeit reduziert wird. Ausserdem ist bei Verwendung von Bürsten der Verschleiss derselben relativ hoch.

    [0004] Die obigen Nachteile sollen gemäss vorliegender Erfindung vermieden.werden. Diese ist dadurch gekennzeichnet, dass vorgängig dem Erzeugen des Luftstrahls der Rotor stillgestzt wird, dass mit dem Aufsetzen der Reinigungsvorrichtung auf das Rotorgehäuse sich zwischen der gegen den Rotor hingewandten Stirnseite eines Blaskopfes und dem freien Rand des Rotors ein sich zwischen zwei parallelen Ebenen befindlicher runder Spalt bildet, durch welchen in einem Saugvorgang Luft von der Rotorgehäuseöffnung durch den Innenraum des Rotors hindurch gesaugt wird, und dass anschliessend der Blaskopf in den Innenraum des Rotors eingetaucht und in Rotation versetzt wird und dabei, während der Saugvorgang aufrechterhalten wird, den rotierenden Luftstrahl bildet.

    [0005] Die Erfindung betrifft ausserdem eine Reinigungsvorrichtung zum Durchführen des Verfahrens, welche einen auf das Rotorgehäuse des zu reinigenden Rotors aufsetzbaren Reinigungsdeckel und den rotierbaren Blaskopf, dessen Rotationsachse im wesentlichen mit derjenigen des Rotors zusammenfällt, umfasst und welche dadurch gekennzeichnet ist, dass ein durch den Reinigungsdekkel hindurchführender Saugkanal vorgesehen ist, dass der Blaskopf parallel zu seiner Rotationsachse von seiner Arbeitsposition, in der sich seine gegen den Rotor hingewandte Stirnseite in der Nähe des freien Randes des Rotors befindet und mit dessen freiem Rand den runden Spalt bildet, in eine zweite Arbeitsposition, in welcher der Blaskopf in den Innenraum des Rotors eingetaucht ist, bewegbar ist, und dass er mindestens einen dem Erzeugen eines Luftstrahles dienenden Reinigungskanal aufweist, welcher mit einer Druckluftleitung in Verbindung steht, welche zum wahlweisen Zuführen von Druckluft zum Reinigungskanal dient.

    [0006] Die sich gemäss dieser Erfindung ergebene, gründliche Reinigung ist neben dem bereits erwähnten Eliminieren der Fliehkraft wesentlich darin begründet, dass die sich in der Sammelrille angesammelten, faserigen Unreinigkeiten durch den zuerst erfolgenden Saugvorgang wegtransportiert werden und anschliessend die relativ stark haftenden, aus feinen Staubteilchen bestehenden Unreinigkeiten durch einen scharfen, d.h. möglichst kurzen Strahl weggeblasen werden. Auf diese Weise ist für beide Arten von Unreinigkeiten ein für jede Art spezieller und wirkungsvoller Reinigungsvorgang vorgesehen.

    [0007] Im folgenden sei die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und der Zeichnung näher erläutert. In der letzteren ist

    Fig. 1 ein Längsschnitt eines Spinnrotors und einer Reinigungsvorrichtung, der die Position des Blaskopfes während des Saugvorganges zeigt,

    Fig. 2 ein Längsschnitt, der die Position des Blaskopfes während des Blasvorganges zeigt und

    Fig. 3 ein Querschnitt eines Blaskopfes, welcher verschiedene Luftkanäle zeigt.



    [0008] In den Fig. 1 und 2 ist ein Spinnrotor 11 gezeigt, der von einem Achslager 12 rotierbar getragen ist. Der Spinnrotor 11 befindet sich im Innern eines Rotorgehäuses 13. Das letztere ist mit einer Rotorgehäuseöffnung 14 versehen, welche im normalen Betrieb für'die der Luntenförderung dienende Fremdabsaugung vorgesehen ist. Das Rotorgehäuse 13 ist im Betrieb normalerweise mit einem Deckel geschlossen. In der Zeichnung ist jedoch dieser Deckel nicht gezeichnet und an dessen Stelle eine Reinigungsvorrichtung 15 auf das Rotorgehäuse 13 aufgesetzt. Die Vorrichtung 15 umfasst eine Saugleitung 16, einen Zylinder 17, einen Blaskopf 18 und einen Reinigungsdeckel 19. Der letztere kann mit sattem Sitz auf das offene Rotorgehäuse 13 aufgesetzt werden. Der Blaskopf 18 ist von einer Welle 21 an deren einem Ende getragen und die Welle 21 in Lagern 22 rotierbar gelagert. Dabei fallen die Rotationsachsen des Rotors 11 und der Welle 21-zusammen. Die Lager 22 werden von einem Kolben 23 getragen, welcher im Zylinder 17 in dessen axialer Richtung verschoben werden kann. Durch eine Rückstellfeder 24 ist der Kolben 23 einer nach links gerichteten, d.h. einer gegen die dem Blaskopf 18 abgewandten Stirnseite des Zylinders 17 gerichteten Vorspannung ausgesetzt.

    [0009] Im Blaskopf 18 ist zum Erzeugen eines Luftstrahls ein Reinigungskanal 25 vorhanden, welcher mit seinem einen Ende in eine in der Welle 21 vorhandene Längsbohrung 26 mündeti Ausserdem sind durch Luftleitungen gebildete Antriebskanäle 27 vorgesehen, welche dazu dienen, den Blaskopf 18 in Rotation zu versetzen. Die Kanäle 27 verlaufen von der Längsbohrung 26 in entgegengesetzten Richtungen radial nach aussen und biegen nahe der zylindrischen Oberfläche des Blaskopfes 18 in zueinander entgegengesetzten Richtungen rechtwinklig ab. Wie Fig. 3 zeigt, verlaufen diese abgewinkelten Kanalteilstücke 27' der Antriebskanäle 27 an ihrer Austrittsstelle aus dem Blaskopf 18 ungefähr tangential zu dessen Oberfläche. Die aus den Kanalstücken 27' austretende Luft muss, um den Blaskopf 18 in Rotation versetzen zu können, mindestens eine zur Oberfläche des Kopfes 18 tangentiale Bewegungskomponente besitzen.

    [0010] Der in Fig. 3 gezeigte Querschnitt eines Blaskopfes 18 in einer zu dessen Rotationsachse und damit auch zur Welle 21 senkrechten Ebene zeigt eine mögliche Anordnung von Kanälen.Es sind zwei Antriebskanäle 27 mit den Kanalteilstücken 27' vorhanden. Sie verlaufen in der Weise wie dies im vorhergehenden soeben beschrieben wurde. Im Gegensatz zu Fig. 2 ist nicht ein einzelner Reinigungskanal vorgesehen, sondern sind drei um die Längsbohrung 26 in gleichen Winkelabständen voneinander angeordnete Reinigungskanäle 25 vorhanden, von denen alle im wesentlichen gegen die Sammelrille 32 des Spinnrotors 11, welche der Verschmutzung durch Faserstücke und Staubteilchen besonders ausgesetzt ist, gerichtet sind. Falls es erwünscht ist, können zusätzlich noch als Luftleitungen ausgebildete Reinigungskanäle 33 vorgesehen sein. Diese dienen dazu, dem Rotorrand 34 des Rotors 11, an welchem Fasern relativ stark haften, eine speziell kräftige Reinigung zuteil werden zu lassen. Zu diesem Zweck sind die Reinigungskanäle 33 gegen den Rand 34 hin gerichtet. Auf der dem Blaskopf 18 abgewandten Stirnseite des Zylinders 17 befindet sich eine Druckluftleitung 29, welche dem wahlweisen Einführen von Druckluft in den Innenraum des Zylinders 17 dient.

    [0011] Für die Reinigung des Spinnrotors 11 wird dieser, z.B. durch ein Wegschwenken von ihn antreibenden, nicht gezeigten Antriebsmitteln und gegebenenfalls durch Bremsen, zuerst zum Stillstand gebracht und der in der Zeichnung nicht gezeigte Deckel des im Betrieb normalerweise zugedeckten Rotorgehäuses 13 aufgeschwenkt. Daraufhin wird die Reinigungsvorrichtung 15 an das Rotorgehäuse 13 herangebracht und der Reinigungsdeckel 19 wird auf dieses aufgebracht, wobei er auf dem Gehäuse 13 mit sattem Sitz aufsitzt und dieses abdeckt. In dieser Arbeitsphase befindet sich der durch die Rückstellfeder 24 vorgespannte Kolben 23 in seiner zurückgestellten, in Fig. 1 gezeigten Position. In dieser bildet die gegen den Rotor 11 hingewandte Stirnseite des Blaskörpers 18 mit dem Rand 34 des Rotors 11 einen runden Spalt 35 von beispielsweise einigen Millimetern Dicke. Dabei befindet sich der Spalt 35 zwischen zwei parallelen Ebenen, deren eine durch den Rotorrand 34 und deren andere durch die dem Rotor 11 zugewandte Stirnseite des Blaskopfes 18 definiert ist.

    [0012] Die Erfahrung zeigt, dass durch einen von der Saugleitung 16 der Reinigungsvorrichtung 15 ausgehenden Saugimpuls Luft, wie durch Pfeile angezeigt, von der Rotorgehäuseöffnung 14 durch das Rotorgehäuse 13, duch den Spalt 35 zwischen dem Rotorrand 34 und dem Blaskopf 18 und durch den Innenraum des Rotors 11 durchfliesst und durch die Saugleitung 16 abfliesst. Da der Rotor 11 bei diesem Vorgang still steht, werden durch diese Luft vor allem die ringförmig in der Sammelrille 32 liegenden, durch keine Fliehkraft mehr haftenden, aus Faserstücken bestehenden Verunreinigungen mitgenommen. Dabei werden diese durch den Spalt 35 und durch die Saugleitung 16 weggeführt.

    [0013] Anschliessend wird durch die Druckluftleitung 29 Druckluft in den Innenraum des Zylinders 17 eingeführt. Diese bewirkt einesteils einen Druck auf den Kolben 23, welcher gegen die von der Rückstellfeder 24 erzeugte Vorspannung gerichtet und grösser als diese ist. Dadurch wird der Kolben 23 nach rechts bewegt. Dabei wird der Blaskopf 18 mitgenommen, so dass dieser in den Innenraum des Rotors 11 eintaucht, wobei er die in Fig. 2 gezeigte Lage einnimmt. Gleichzeitig dringt Druckluft in die Längsbohrung 26 und von dieser in den Reinigungskanal 25 bzw. in die Kanäle 25 und in die Antriebskanäle 27 mit den Kanalteilstücken 27' ein. Die durch die Kanäle 27, 27' fliessende Luft versetzt den Blaskörper 18 in Rotation und die.durch die Kanäle fliessende Luft bläst die letzten Reste der im Spinnrotor 11 bzw. der Sammelrille 32 verbliebenen Unreinigkeiten aus diesem heraus. Dies sind vor allem feine, in der Sammerille 32 relativ fest haftende Staubteilchen. Um diese wegzubringen, muss durch die Kanäle 25 ein kräftiger und scharfer Luftstrahl gebildet werden. Auch diese Staubteilchen werden durch den Saugkanal 16 weggeführt.

    [0014] In einer abgeänderten Ausführungsform sind die Antriebskanäle 27 mit den Teilstücken 27' so weit gegen das freie Ende des Blaskörpers 18 hin (in Fig. 2 nach rechts) verlegt, dass diese ebenfalls in den Innenraum des Rotors 11, insbesondere in die Sammelrille 32, hineinblasen und damit ebenfalls zu dessen Reinigung beitragen. Sie dienen in diesem Fall sowohl zum Antreiben des Blaskopfes 18 als auch zum Reinigen der Sammelrille 32, können aber auch zum Reinigen des Rotorrandes 34 beitragen.

    [0015] Der Luftstrahl ist umso schärfer, je kürzer er ist. Aus diesem Grund befinden sich die Luftaustrittsstellen der Kanäle 25 auf der Mantelfläche des Blaskopfes 18, welcher im gezeigten Beispiel von im wesentlichen kreiszylindrischer Form ist. Wählt man den Durchmesser der Mantelfläche daher möglichst gross, so dass der Zwischenraum.zwischen ihr und dem Rotorrand 34 klein ist, so werden auf diese Weise die Luftaustrittsstellen so nahe an die zu reinigenden Partien des Rotors 11, insbesondere an die Sammelrille 32 herangebracht, als dies praktisch möglich ist.

    [0016] Eine nochmalige, weitere Verbesserung der Reinigung des Rotors 11 wird erhalten, wenn der rotierende Luftstrahl in seiner Stärke variiert wird, insbesondere wenn er durch aufeinanderfolgende Luftimpulse gebildet wird. In einer vorteilhaften Ausführungsform werden zur Reinigung des Rotors 11 drei aufeinanderfolgende Blasimpulse erzeugt. Je nach Material und Verschmutzungsgrad beträgt dabei die Dauer dieser Blasimpulse, bzw. die Dauer der Erzeugung jedes dieser Impulse, zwischen 0,3 und 1,5 Sekunden und betragen die zwischen den Blasimpulsen vorhandenen Pausen zwischen 0,2 und 0,4 Sekunden.

    [0017] Ein pulsierender Luftstrahl besitzt eine stärkere Reinigungskraft als ein Luftstrahl gleicher Grösse, aber konstanter Stärke. Insbesondere bewirkt ein pulsierender Luftstrahl im in den Fig. 1 und 2 gezeigten Beispiel zudem eine Hin- und Herbewegung des Kolbens 23 im Zylinder 17 und damit eine Veränderung der Eintauchtiefe des Blaskopfes 18 im Rotor 11. Diese Veränderung der Eintauchtiefe bedingt, zusätzlich zur Wirkung des pulsierenden Luftstrahls, eine nochmalige, zusätzliche Verbesserung der Reinigung, so dass bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 der pulsierende Luftstrahl von ganz besonderem Vorteil ist.

    [0018] Ein pulsierender Luftstrahl kann beispielsweise mittels eines steuerbaren Ventils 36 erzeugt werden, welches in der Luftdruckleitung 29 eingebaut ist und entsprechend den gewünschten Zeitintervallen geöffnet und wieder geschlossen wird.

    [0019] Bei einer weiteren vorteilhaften Abwandlung der Ausführungsform nach den Figuren 1 und 2 ist eine Bohrung vorgesehen, .die sich von der Atmosphäre zu der den Blaskopf 18 enthaltenden Kammer erstreckt. Die Bohrung ist so dimensioniert, daß sie ein stetiges Hineinströmen von Luft in die Kammer unter dem Einfluß des über den Kanal 16 angelegten Sogs gestattet. Der Luftstrom um den Blaskopf herum ist daher von der Kammer nach außen geleitet, wodurch die Tendenz,daß während der Blaskopfbewegungen Schmutz von dem Rotor in die Kammer gezogen wird, herabgesetzt wird.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Reinigen von Spinnrotoren für das Offenend-Spinnen, von denen sich jeder Rotor in je einem Rotorgehäuse mit einer für die Fremdabsaugung vorgesehenen Rotorgehäuseöffnung befindet, bei welchem Verfahren das Rotorgehäuse des zu reinigenden Rotors geöffnet, durch eine auf dieses Rotorgehäuse aufgesetzte Reinigungsvorrichtung abgedeckt wird, und die Reinigungsvorrichtung mittels eines rotierbaren Blaskörpers mindestens einen rotierenden Luftstrahl erzeugt, welcher im wesentlichen die Sammelrille des Rotors beaufschlägt, dadurch gekennzeichnet, dass vorgängig dem Erzeugen des Luftstrahls der Rotor (11) stillgesetzt wird, dass mit dem Aufsetzen der Reinigungsvorrichtung (15) auf das Rotorgehäuse (13)sich zwischen der Stirnseite eines Blaskopfes (18) und dem freien Rand (34) des Rotors (11) ein sich zwischen zwei parallelen Ebenen befindlicher runder Spalt (35) bildet, durch welchen in einem Saugvorgang Luft von der -Rotorgehäuseöffnung (14) durch den Innenraum des Rotors (11) hindurch gesaugt wird und dass anschliessend der Blaskopf (18) in den Innenraum des Rotors (11) eingetaucht und in Rotation versetzt wird und dabei, während der Saugvorgang aufrechterhalten wird, den rotierenden Luftstrahl bildet.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass weitere Stellen des Rotors (11), welche eine besonders kräftige Reinigung benötigen, von einem Luftstrahl beaufschlagt werden.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der rotierende Luftstrahl in seiner Stärke verändert wird.
     
    4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der rotierende Luftstrahl aus aufeinanderfolgenden Luftimpulsen gebildet wird.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der rotierende Luftstrahl aus drei Luftimpulsen gebildet wird, welche während Zeitspannen von je 0,3 bis 1,5 Sekunden Dauer erzeugt werden und daß zwischen diesen Zeitspannen Pausen von 0,2 bis 0,4 Sekunden vorgesehen werden.
     
    6. Reinigungsvorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, welche einen auf das Rotorgehäuse des zu reinigenden Rotors aufsetzbaren Reinigungsdeckel und den rotierbaren Blaskopf, dessen Rotationsachse im wesentlichen mit derjenigen des Rotors zusammenfällt, umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß ein durch den Reinigungsdeckel (19) hindurchführender Saugkanal (16) vorgesehen ist, daß der Blaskopf (18) parallel zu seiner Rotationsachse von seiner Arbeitsposition, in der sich seine gegen den Rotor (11) hingewandte Stirnseite in Nähe des freien Randes (34) des Rotors (11) befindet und mit dessen freiem Rand (34) den runden Spalt (35) bildet, in eine zweite Arbeitsposition, in welcher der Blaskopf (18) in den Innenraum des Rotors (11) eingetaucht ist, bewegbar ist, und daß er mindestens einen dem Erzeugen eines Luftstrahls dienenden Reinigungskanal (25) aufweist, welcher mit einer Druckluftleitung (29) in Verbindung steht, welche zum wahlweisen Zuführen von Druckluft zum Reinigungskanal (25) dient.
     
    7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß diese einen Zylinder (17) und eine ro- - tierbare und mit diesem Zylinder (17) koaxial angeordnete Welle (21) umfaßt, welche Welle (21) an ihrem einen Ende den Blaskopf (18) trägt und in einem Rotationslager (22) gehaltert ist, welches von einem im Innern des Zylinders (17) in dessen Längsrichtung verschiebbaren Kolben (23) .getragen und mit diesem verschiebbar ist, wobei der Blaskopf (18) von der mit dem freien Rotorrand (34) einen Spalt (35) bildenden Stellung ins Innere des Rotors (11)- hinein bewegbar ist.
     
    8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (21) eine zentrale Längsbohrung (26) aufweist, welche mit ihrem dem Blaskopf (18) abgewandten Ende in den Zylinderinnenraum einmündet, daß auf der dem Blaskopf (18) abgewandten Stirnseite des Zylinders (17) die Druckluftleitung (29) in den Zylinderinnenraum führt, und daß der Reinigungskanal - (25) mit einem seiner Enden in die Längsbohrung (26) einmündet.
     
    9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Einmündung des Saugkanals (16) in das Rotorgehäuse (13) und die Rotorgehäuseöffnung (14) bezüglich des Rotors (11) einander diametral gegenüberliegend angeordnet sind.
     
    10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsstelle des Reinigungskanals (25) sich an einer Stelle der Außenfläche des Blaskopfes (18) befindet, welche bei in den Innenraum des Rotors (11) eingetauchtem Blaskopf (18) sich relativ nahe an der Sammelrille (32) befindet.
     
    11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (23) gegen die dem Blaskopf (18) abgewandte Stirnseite des Zylinders (17) hin elastisch vorgespannt ist, und daß der Druck der durch die Druckluftleitung (29) zugeleiteten Luft auf den Kolben (23) größer ist als die auf diesen wirkende Vorspannung.
     
    12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zum Erzielen einer Rotationsbewegung des Blaskopfs (18) dieser mindestens einen als Luftkanal ausgebildeten Antriebskanal (27) besitzt, welcher mit der Längsbohrung (26) in Verbindung steht und bei welchem die aus dem Antriebskanal (27) austretende Luft oder mindestens eine Bewegungskomponente derselben bezüglich der bei der Rotationsbewegung von der Luftaustrittsstelle beschriebenen Kreisbahn tangential gerichtet ist.
     
    13. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der durch den Antriebskanal (27) gebildete Luftstrom beim Austritt aus dem Blaskopf (18) gegen zu reinigende Stellen, insbesondere gegen die Sammelrille (32) gerichtet ist.
     
    14. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß in der Druckluftleitung (29) ein, dem Regulieren der durch diese Leitung (29) strömenden Luft dienendes, regulierbares Ventil vorhanden ist.
     




    Zeichnung