(19)
(11) EP 0 072 005 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.02.1983  Patentblatt  1983/07

(21) Anmeldenummer: 82107146.1

(22) Anmeldetag:  06.08.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3A45C 3/06, A45C 11/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 07.08.1981 DE 8123254 U
10.08.1981 DE 8123430 U

(71) Anmelder: Mona Lisa Leder- und Pelzwarenhandels GmbH
D-8000 München 2 (DE)

(72) Erfinder:
  • Bauermeister, Heinz
    D-8500 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Damentasche


    (57) Vorgeschlagen wird eine Damentasche aus hartem Material in Form einer Kugel oder einer abgeflachten Kugel, wobei der Deckel (2) die Form einer Kugelkalotte bzw. einer entsprechend abgeflachten Kugelkalotte hat und mit einem Scharnier am Taschenkörper (1) angelenkt ist. Im Taschenkörper (1) sind senkrecht verlaufende rohrartige Gebilde (9, 10) eingearbeitet, die für die griffbereite Aufnahme diverser Gebrauchsgegenstände (Lippenstift, Fläschchen, Kamm usw.) dienen. Im Deckel ist ein Spiegel (15) und gegebenenfalls auch eine batteriebetriebene Lampe (19) vorgesehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Damentasche mit einem Taschenkörper und einem daran angelenkten Deckel.

    [0002] Damentaschen gibt es in einer Vielzahl von Ausführungsformen. Meistens bestehen sie aus einem nachgiebigen Material, wie z.B. Leder oder Stoff. Nachteilig daran ist, daß wegen des weichen Materials und der dadurch bedingten ständigen Verformung der Tasche es unmöglich ist, eine gewisse Ordnung hinsichtlich der darin untergebrachten Gegenstände aufrechtzuerhalten. Die diversen Hygiene- und Kosmetikartikel, Schlüssel usw. sind deshalb nicht griffbereit und müssen meistens erst mühsam herausgesucht werden. Es gibt zwar bereits Damentaschen, die immer an einer Seitenwand ein Leder- oder Gummiband in Schlingenform aufweisen, so daß verschiedene Gegenstände, z.B. Kosmetikartikel, in die Schlingen eingesteckt werden können. Weiterhin gibt es kofferförmige Damentaschen, beispielsweise als Schminkkoffer. Diese bestehen aus einem wenig nachgiebigen Material. Sie können z.B. aus Leder hergestellt und auf einem Rahmen gearbeitet sein. Rund um die senkrechte Innenwandung einer solchen Damentasche in Kofferform kann ein Gummi- oder Lederband mit Druckknopfverschluß angeordnet sein, so daß zwischen dem Gummi-/Lederband und der Wandung der Tasche Lippenstift, Fläschchen mit kosmetischem Inhalt, Kämme usw. untergebracht werden können. Nachteilig an Damentaschen dieser Art ist, daß die einzelnen Gegenstände nur mit Mühe zwischen dem Gummi-/Lederband und der Taschenwandung untergebracht werden können, so daß üblicherweise auch in solchen Taschen Unordnung herrscht. Schließlich neigen die Gummi-/Lederbänder zum Ausleiern, so daß die einzelnen Gegenstände nicht mehr gut festgehalten werden.

    [0003] Der Erfindung 1ag die Aufgabe zugrunde, eine Damentasche der eingangs bezeichneten Art so weiterzubilden, daß sie bei möglichst günstigen Außenabmessungen einen möglichst großen Innenraum aufweist und daß die Tasche hinsichtlich der darin zu haltenden Ordnung wesentlich verbessert ist.

    [0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Tasche aus hartem oder wenig elastischem Material hergestellt ist und der Taschenkörper und der Deckel insgesamt eine Kugelform oder abgeflachte Kugelform aufweisen, wobei der Deckel die Form einer Kugelkalotte bzw. einer entsprechend abgeflachten Kugelkalotte hat, daß im Taschenkörper senkrecht verlaufende runde und/oder eckige rohrartige Gebilde eingearbeitet sind, und daß im Deckel ein zu seiner Unterkante parallel verlaufender Spiegel und gegebenenfalls auch ein federnder Halter vorgesehen sind.

    [0005] Unter dem Ausdruck "abgeflachte Kugelform" sind solche Formen zu verstehen, die erhalten werden, wenn man von einer Kugel eine Kalotte abschneidet oder einen Kugelkörper in einer Richtung oder in zwei senkrecht zueinander verlaufenden Richtungen zusammendrückt. Beispiel für einen solchen abgeflachten Kugelkörper ist ein Ellipsoid.

    [0006] Durch die kugelförmige bzw. nahezu kugelförmige Ausbildung der erfindungsgemäßen Tasche ergeben sich minimale Außenabmessungen bei größtmöglichem Innenraum. Außerdem kann eine solche Tasche anders als die bisherigen kofferförmigen Taschen ohne größere Umstände von einer Dame mitgeführt werden, beispielsweise auch ins Theater. Durch die erfindungsgemäße Innenaufteilung sind alle wichtigen Gegenstände, wie z.B. Tampons, Parfüm- und Hygienesprüher, Kamm, Lippenstift usw., sofort griffbereit. Außerdem lädt das in der erfindungsgemäßen Tasche enthaltene Ordnungssystem beim Zurückgeben der einzelnen Gegenstände in die Tasche dazu ein, diese Gegenstände an den richtigen, dafür vorgesehenen Platz zu bringen. Der Zeitaufwand für diverse Hygiene- und Kosmetikbedürfnisse (Peinlichkeitssituationen) wird günstig beeinflußt. Das erfindungsgemäße Ordnungssystem neigt außerdem, anders als beispielsweise ein Gummi-/Lederband mit Druckknopfverschluß, nicht zum Ausleiern, so daß es auch nach längerem Gebrauch noch voll funktionsfähig ist.

    [0007] Als Grundmaterial für die erfindungsgemäße Damentasche kommen insbesondere Kunstharze, aber auch leicht verformbare Metalle, wie z.B. Aluminium, in Betracht. üblicherweise wird der Kunstharz- oder Metallkörper mit einem dekorativen Material überzogen. Beispielsweise kann er mit Fasern beflockt oder mit Leder, Kunstleder, Fellen, Häuten und Stoffen überzogen werden.

    [0008] Vorzugsweise werden die funktionellen Teile der Tasche, wie z.B. Scharnier und Trennwand, bei der Herstellung in Kunstharz gleichzeitig mit dem Taschenkörper bzw. dem Deckel ausgebildet.

    [0009] Es wird auch bevorzugt, daß die senkrecht verlaufenden runden und/oder rohrartigen Gebilde in einer den Taschenkörper durchquerenden senkrechten Trennwand ausgebildet sind. Dies gilt insbesondere für solche Taschen, die sich einer Kugelform weitgehend annähern.

    [0010] Es wird weiterhin bevorzugt, daß zwischen dem Deckel und dem Taschenkörper ein Schnäpper vorgesehen ist, um den Deckel im geschlossenen Zustand der Tasche festzuhalten. Besonders bevorzugt wird es dabei, den Schnäpper im Bereich des Scharniers vorzusehen und ihn so auszubilden, daß der Deckel sowohl in Schließstellung als auch in einer Offenstellung festgehalten wird.

    [0011] Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform reichen die rohrförmigen Gebilde bis zum Grund der Tasche, wobei im unteren Bereich der rohrförmigen Gebilde Schaumkörper vorgesehen sein können. Hierdurch kann die Tiefe der rohrförmigen Gebilde für die in diesen unterzubringenden Gegenstände derart verstellt werden, daß diese so weit aus den rohrförmigen Gebilden herausragen, daß sie leicht ergriffen werden können.

    [0012] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist im Deckel zusätzlich ein batteriebetriebener Beleuchtungskörper vorgesehen, damit sich die Trägerin der Tasche auch bei ungünstigen Beleuchtungsverhältnissen schminken kann.

    [0013] Bei einer günstigen Bestückung der Tasche ist in dem federnden Halter im Deckel der Lippenstift eingeklemmt, da dieser stets besonders leicht griffbereit sein muß. In den rohrförmigen Gebilden an der Trennwand können beispielsweise ein Parfümsprüher, Hygienesprüher oder ein kleiner Tamponbehälter, ein Taschenkamm, eine Reisezahnbürste, ein Gefäß für Wimperntusche, ein Feuerzeug, gegebenenfalls ein weiterer Lippenstift usw. vorgesehen sein. Es ist auch möglich, bei kleineren Ausführungsformen, bei denen nicht genügend Platz für einen Beleuchtungskörper im Deckel ist, in einem der rohrförmigen Gebilde eine Taschenlampe unterzubringen, die mit ihrem Lampenteil vorragt und in diesem Bereich auch einen Schalter aufweist, der beispielsweise durch Niederdrücken des Lampenteils der Taschenlampe betätigt werden, kann.

    [0014] Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Tasche in Kugelform wird nun anhand der beigefügten Figuren 1 - 6 näher erläutert.

    [0015] In den Zeichnungen zeigen:

    Fig. 1 eine Seitenansicht der Tasche, wobei strichpunktiert die Lage des geöffneten Deckels angedeutet ist;

    Fig. 2 einen Schnitt an der Linie II-II von Fig. 1;

    Fig. 3 eine Untersicht des Deckels von Fig. 1;

    Fig. 4 einen Schnitt an der Linie IV-IV von Fig. 2;

    Fig. 5 einen vertikalen Schnitt durch den Deckel einer größeren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Tasche; und

    Fig. 6 einen horizontalen Schnitt durch einen Taschenkörper, der zum Deckel von Fig. 5 gehört.



    [0016] Die erfindungsgemäße Tasche besitzt einen aus Kunststoff hergestellten Taschenkörper 1 und einen aus demselben Material hergestellten Deckel 2. Am Taschenkörper 1 ist eine Tragekordel 3 befestigt. Die Außenseite des Taschenkörpers 1 und des Deckels 2 ist mit einem Fasermaterial samtartig beflockt. Aus rein optischen Gründen sind Zierschnüre 4 angebracht.

    [0017] Der Taschenkörper 1 und der Deckel 2 sind durch ein Scharnier 5 miteinander verbunden. Das Scharnier 5 besteht aus einstückig mit dem Taschenkörper 1 ausgebildeten Scharnierlaschen 6, in denen jeweils eine Scharnieröse 7 vorgesehen ist, sowie aus Scharnierstiften 12, die auf einem Ansatz 11 des Deckels 2 ausgebildet sind.

    [0018] Der Innenraum des Taschenkörpers 1 wird durch eine Trennwand 8 durchquert, in welcher runde und eckige rohrförmige Gebilde 9 bzw.10 für die Aufnahme besonders häufig gebrauchter Gegenstände vorgesehen sind.

    [0019] Der Deckel 2 weist auf der dem Scharnier 5 diametral gegenüberliegenden Seite eine Griffnase 13 auf. An der Innenseite des Deckels ist ein Steg 14 ausgebildet. Ein Spiegel 15 ruht einerseits auf diesem Steg und andererseits auf der inneren Wandung des Deckels 2. Auf der dem Spiegel 15 gegenüberliegenden Seite des Stegs 14 erstreckt sich eine Brücke 16 von diesem Steg 14 bis zum Ansatz 11. Auf dieser Brücke ist ein federnder Halter 17 vorgesehen, der einen Lippenstift 18 festhält. Weiterhin ist auf dem Steg eine Lampe 19 vorhanden, die durch eine Batterie 20 betrieben und durch einen nicht dargestellten Schalter eingeschaltet werden kann.

    [0020] Mehrere Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Tasche in abgeflachter Kugelform werden nun anhand der beigefügten Figuren la - 7a näher erläutert.

    [0021] In den Zeichnungen zeigen:

    Fig. la eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Tasche;

    Fig. 2a einen Schnitt an der Linie IIa-IIa von Fig. la und eine Ansicht des.Deckels von unten;

    Fig. 3a eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Tasche;

    Fig. 4a einen Schnitt an der Linie IVa-IVa von Fig. 3;

    Fig. 5a eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Tasche;

    Fig. 6a einen Schnitt an der Linie VIa-VIa von Fig. 5; und

    Fig. 7a einen Schnitt durch eine ähnliche Ausführungsform wie in Fig. 5a, wobei jedoch die Innenaufteilung anders ist.



    [0022] In allen Ausführungsformen sind entsprechende Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.

    [0023] Die erfindungsgemäßen Taschen besitzen einen aus Kunststoff hergestellten Taschenkörper la und einen aus demselben Material hergestellten Deckel 2a. Am Taschenkörper la ist eine Tragekordel 3a befestigt. Die Außenseite des Taschenkörpers la und des Deckels 2a ist mit einem Fasermaterial samtartig beflockt.

    [0024] Der Taschenkörper la und der Deckel 2a sind durch ein Scharnier 4a miteinander verbunden.

    [0025] Im Innenraum des Taschenkörpers la sind runde und eckige rohrförmige Gebilde 10a bzw. lla für die Aufnahme besonders häufig gebrauchter Gegenstände vorgesehen. Bei den Ausführungsformen der Fig. la - 4a sind diese mit einer Seitenwandung des Taschenkörpers la verbunden und damit einstückig ausgebildet. Bei den Ausführungsformen der Fig. 5a - 7a sind diese rohrförmigen Gebilde 10a bzw. lla an einer Trennwand 12a befestigt und mit dieser einstückig ausgebildet.

    [0026] Der Deckel 2a weist auf der dem Scharnier 4a diametral gegenüberliegenden Seite eine Griffnase 5a auf. An der Innenseite des Deckels ist ein Steg 6a ausgebildet. Ein Spiegel 9a ruht einerseits auf diesem Steg und andererseits auf der inneren Wandung des Deckels 2a.Auf der dem Spiegel 9a gegenüberliegenden Seite des Stegs 6a ist ein federnder Halter 7a für die Aufnahme des Lippenstifts 8a vorgesehen.

    [0027] Bei den Ausführungsformen der Fig. 5a - 7a ist auf der Seite des Stegs 6a, die nicht vom Spiegel eingenommen wird, eine Brücke l3a vorhanden, auf welcher der federnde Halter 7a mit dem Lippenstift 8abefestigt ist. Außerdem befindet sich auf der Brücke 13a eine Lampe 14a, die durch eine Batterie 15a betrieben und durch einen nicht dargestellten Schalter ein- und ausgeschaltet werden kann.


    Ansprüche

    1. Damentasche mit einem Taschenkörper und einem daran angelenkten Deckel, dadurch gekennzeichnet, daß die Tasche aus hartem oder wenig elastischem Material hergestellt ist und der Taschenkörper (l;la) und der Deckel (2;2a) insgesamt eine Kugelform oder abgeflachte Kugelform aufweisen, wobei der Deckel (2;2a) die Form einer Kugelkalotte bzw. einer entsprechend abgeflachten Kugelkalotte hat, daß im Taschenkörper senkrecht verlaufende runde und/oder eckige rohrartige Gebilde (9,10; 10a,lla) eingearbeitet sind, und daß im Deckel (2;2a) ein zu seiner Unterkante parallel verlaufender Spiegel (15;9a) und gegebenenfalls auch ein federnder Halter (17;7a) vorgesehen sind.
     
    2. Tasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die senkrecht verlaufenden runden und/oder rohrartigen Gebilde (9,10;10a,lla) in einer den Taschenkörper durchquerenden senkrechten Trennwand (8;12a) ausgebildet sind.
     
    3. Tasche nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Deckel (2;2a) und dem Taschenkörper (l;la) ein Schnäpper vorgesehen ist.
     
    4. Tasche nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die rohrförmigen Gebilde (9,10;10a,lla) bis zum Grund des Taschenkörpers (1;1a) reichen.
     
    5. Tasche nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, 1 daß am Grund der rohrförmigen Gebilde (9,10;10a,11a) Schaumkörper vorgesehen sind.
     
    6. Tasche nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Deckel (2;2a) weiterhin ein mit einer Batterie (20;15a) betriebener Beleuchtungskörper (19;14a) vorgesehen ist.
     




    Zeichnung






















    Recherchenbericht