[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer elektrisch
leitenden Wickelverbindung zwischen einem, insbesondere isolierstoffummantelten Draht
und einem metallischen Stift. Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise in der Zeitschrift
"Elektrotechnik", Heft 1/2, 1981, Seiten 33 bis 34 beschrieben und dort als "Wire-wrap-Technik"
bezeichnet. Hierbei wird ein Massivdraht unter Zug um einen rechteckigen Pfosten gewickelt.
Unter dem Einfluß der Zugspannung wird der Draht gedehnt und verformt sich an den
vier Stiftkanten, wodurch die zur Kontaktierung erforderliche Berührungsfläche zwischen
Draht und Stift geschaffen wird. Bei konventioneller Wire-wrap-Technik wird die zur
Kontaktierung erforderliche Radialkraft ausschließlich von der Zugkraft abgeleitet,
mit welcher der Draht um den Stift gewickelt wird und ist demzufolge durch die Zerreißfestigkeit
des Drahtmaterials begrenzt. Dies hat zur Folge, daß zur Erzielung eines genügend
kleinen Übergangswiderstandes zwischen Stift und Draht bzw. zur Sicherstellung einer
ausreichend großen Haftung der Wickelverbindung auf deur Stift eine relativ große
Anzahl von Drahtwindungen erforderlich war. Weiterhin gelang das Kontaktieren von
isolierstoffummantelten Draht überhaupt nur bei relativ wenig widerstandsfähigen Isolationen
oder wenn mit speziellen Schneidvorrichtungen zuvor der Isoliermantel entfernt bzw.
an den zur Kontaktierung vorgesehenen Stellen aufgekerbt oder aufgeschlitzt wurde,
wobei dann laufend die Schärfe der Schneiden bzw. der Messer zu überwachen war, um
durchweg eine gleichmäßige Kontaktierung zu gewährleisten. Schließlich war bei dem
bekannten Verfahren die Kontaktqualität abhängig vom Anpreßdruck des Werkzeugs, wodurch
sich insbesondere bei manueller Führung des Wickelwerkzeugs Kontaktstellen recht unterschiedlicher
Qualität ergeben. Es lassen sich zwar die nachteiligen Wirkungen dieses Einflusses
zum Teil dadurch vermindern, daß als Sicherheitsreserve noch mehr Drahtwindungen pro
W
ickelverbindung aufgebracht sind, es steigen dadurch jedoch Material-, Zeit und Arbeitsaufwand.
[0002] Alle diese Mängel lassen das bisherigen Wickelverfahren ziemlich unrationell erscheinen.
Die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, ein einfaches Verfahren anzugeben,
mit dem unabhängig von der Zugspannung, dem Anpreßdruck des Wickelwerkzeugs, den Materialeigenschaften
von Draht und Stift eine definierte, d.h. stets reproduzierbare Kontaktfläche sicher-
. gestellt werden kann und dies sowohl bei blankem Massivdraht als auch bei isolierstoffummantelten
Draht, dessen Isolation vor dem Wickelvorgang weder entfernt noch aufgeschlitzt oder
aufgekerbt werden soll. Damit kann rationeller gearbeitet und bei minimaler Anzahl
von Windungen eine bessere und gleichmäßigere Kontaktierung erreicht werden, wobei
bei Verwendung von isolierstöffummantelten Draht die Isolation an den nicht kontaktierten
Drahtstellen erhalten bleibt.
[0003] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß unter Formschluß längs des
gesamten äußeren Umfangs der Wicklung beim Wickeln radiale Kräfte zur Wirkung gebracht
werden. Grundgedanke der Erfindung ist es also, Wickeln und Kontaktieren kräftemäßig
voneinander entkoppelbar zu machen, indem die zum Erreichen des elektrischen Kontaktserforderliche
Kraft nicht von der Zugspannung aufgebracht wird, sondern von einem besonderen, mit
der Wickelbewegung gedrehtem, in direkte Berührung mit dem Draht gebrachten Werkzeug,
wodurch die zur Kontaktierung erforderliche Verformungsarbeit unmittelbar vom Werkzeugantrieb
abgenommen wird und eine Zugspannung nur noch in solcher Größe erforderlich ist, wie
sie zum reinen Wickelvorgang benötigt wird.
[0004] Eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, radial wirkende
Kräfte gleichzeitig jeweils an mindestens zwei einander gegenüberliegenden Stellen
der einzelnen Windungen zur Wirkung zu bringen. Damit kann einem Ausweichen des Stiftes
begegnet werden.
[0005] Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß mittels
mindestens einer mit der Wickelbewegung rotierenden Werkzeugfläche die einzelnen Windungen
jeweils gegen den Stift gewalzt werden. Damit erfolgt die zur Kontaktierung bzw. Kaltverschweißung
zwischen Stift und Draht erforderliche Verformung des Drahtes nicht schlagartig, sondern
allmählich, analog wie beim Walzen eines Materials, welches durch einen sich allmählich
verengenden Walzspalt bewegt wird.
[0006] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Einrichtung zum Herstellen einer
elektrisch leitenden Wickelverbindung der eingangs genannten Art mit einem rotierenden,
den aufzuwickelnden Draht in einem durchgehenden Längskanal führenden und in einer
Mittelbohrung den Stift aufnehmenden Wickeleinsatz, der in eine feststehende Führungshülse
eingebracht ist und stellt sich die Aufgabe, diese Einrichtung in einfachster Weise
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zu ertüchtigen. Dies gelingt erfindungsgemäß
dadurch, daß die dem Stift zugewandte Stirnseite des Wickeleinsatzes eine Quernut
aufweist, in welche der Längskanal einmündet und welche sich zumindest abschnittsweise
zum Nutgrund hin erweitert, wobei die Tiefe der Quernut größer als der Durchmesser
des Drahtes bzw. der Ummantelung ist. Grundgedanke dieser Ausgestaltung ist es, die
einzelne Windung bei ihrem Entstehen zwischen Stift und den Flanken der Quernut zu
fassen und von den Flanken der Quernut dann beim Rotieren des Wickeleinsatzes die
erforderliche Anpreßkraft ausüben zu lassen.
[0007] Die Erfindung samt ihren weiteren Ausgestaltungen, welche in Unteransprüchen gekennzeichnet
sind, soll nachstehend anhand der Figuren näher veranschaulicht werden.
[0008] Figur 1 zeigt zunächst eine prinzipielle Darstellung des Wickelverfahrens entsprechend
dem eingangs genannten Stand der Technik. Ein Draht 1 wird um das Zentrum Z auf einer
Umlaufbahn 2 geführt und dabei mit der Zugkraft P um einen feststehenden Stift 3 gewickelt.
Bei der Umschlingung der Stiftkanten durch den kreisförmig geführten Draht 1 liefert
die auf das Zentrum Z gerichtete radiale Komponente der Zugkraft P den erforderlichen
Anpreßdruck, welcher seinen kleinsten Wert bei der in Figur 1 links oben dargestellten
Ecke dann hat, wenn der Draht diese Kante zu berühren beginnt und seinen größten Wert
hat, wenn der Draht 1 die nächstfolgende Kante berührt. Der Draht 1 dehnt sich beim
Wickeln und verformt sich an den Kanten so, daß sich diese in den Draht einkerben
und damit eine Kontaktfläche schaffen. Wesentlich ist, daß sich Kontaktstellen lediglich
im Bereich der Kanten ausbilden und daß die Verformungsarbeit nur von der Zugkraft
P aufgebracht werden kann.
[0009] Figur 2 zeigt das Prinzipbild für das erfindungsgemäße Wickelverfahren, wobei dieselbe
momentane Stellung des Endes des Drahtes 1 dargestellt ist. Konzentrisch und gleichsinnig
mit der Drahtführung rotiert eine mit F bezeichnete Fläche im Abstand R vom Zentrum
Z, welche sich ständig in Formschluß mit der jeweils gerade entstehenden Windung der
Wicklung befindet. Das aus der Drahtführung kommende jeweilige momentane Ende der
Wicklung gerät zwischen Stift 3 und Fläche F und wird von der Fläche F durch den sich
bei weiterer Drehung örtlich verengenden Spalt gegen den Stift 3 gequetscht bzw. gewalzt,
bis schließlich die fertige Windung den Radius R aufweist, welcher dem Abstand der
Fläche F vom Zentrum Z entspricht. Es wird dadurch nicht nur an den Stiftkanten sondern
bei entsprechender Wahl des radialen Abstands R auch am gesamten Umfang des Stiftes
ein inniger Kontakt (Kaltverschweißung) mit dem Draht 1 möglich, wobei diejeweils
hierfür erforderliche radiale Kraft K
r nicht aus der Zugkraft P und damit unter entsprechender Zugbeanspruchung des Drahtes
1 aufgebracht werden muß, sondern von der rotierenden Fläche F und damit vom Antriebsmoment
des Wickelwerkzeugs. Die Zugkraft P kann dementsprechend sehr klein gehalten werden,
nachdem sie die zur Kontaktierung erforderliche Komponente wie bei dem Verfahren nach
Figur 1 nicht mehr aufzubringen hat. Selbstverständlich könnte zur Unterstützung der
durch das Anwalzen bedingten Verformung die Zugspannung P über den zum reinen Wickelvorgang
erforderlichen Betrag noch erhöht werden. Wesentlich ist bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren auch noch der Vorteil, daß die Endabmessungen der fertigen Wicklung und
damit die Eindringtiefe des Stiftes bzw. die Größe der Kontaktflächen eindeutig und
reproduzierbar durch das in großen Grenzen frei wählbare Abstandsmaß R der Fläche
F vom Zentrum Z festgelegt werden können. Das erfindungsgemäße Wickelverfahren erlaubt
damit Auch das Kontaktieren von Stiften beliebigen, beispielsweise sechseckigen oder
gar runden Querschnitts.
[0010] Es kann sich zur Vermeidung einer einseitigen Beanspruchung des Stiftes, insbesondere
zur Verhinderung eines Ausweichens des Stiftes bei nicht spielfreier Halterung desselben
als zweckmäßig erweisen, symmetrisch zur Fläche F, d.h. parallel und im gleichen Abstand
vom Zentrum Z eine zweite, gleichsinnig mitrotierende Fläche F' anzuordnen, womit
dann auf die Wicklung bzw. auf den Stift 3 jeweils eine entgegengesetzt radial gerichtete
Kraft K
r' zur Wirkung gebracht ist, welche die Wirkung der Radialkraft K
r auf den Stift aufhebt.
[0011] Figur 3 zeigt eine Gesamtansicht einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeigneten Einrichtung. Mit 4 ist das vordere Ende eines Antriebswerkzeuges bezeichnet,
dessen Schaft 5 von einem Elektromotor angetrieben wird und mittels einer nicht weiter
dargestellten einrückbaren Kupplung mit einem Wickeleinsatz 6 verbunden werden kann.
Der Wickeleinsatz ist in einer feststehenden Führungshülse 7 gelagert, auf der ein
Aufsatzstück 8 angebracht ist, in welchem ein Messer 9 gelagert ist, das bei Druck
auf einen aus dem Aufsatzstück 8 herausragenden Knopf 10 entgegen der Kraft einer
Feder 11 in eine in dem Einsatzstück 6 angebrachte Ringnut 12 einbringbar ist. Damit
kann ein von hinten durch eine entsprechende Bohrung des Schaftes 5 und einen sich
daran anschließenden, im Wickeleinsatz 6 verlaufenden Drahtführungskanal 13 einschiebbarer
Draht 1 bei Betätigung des Druckknopfes 10 und Drehung des Schaftes 5 bzw. des mit
ihm verbundenen Einsatzstückes 6 abgeschnitten werden. Das Messer kann auch beiderseits
mit Schneiden versehen werden, so daß ein Abschneiden des Drahtes nicht nur bei der
angedeuteten Drehrichtungy des Schafts 5 sondern auch bei der entgegengesetzten Drehrichtung
möglich wird.
[0012] Der anfänglich in der Drehachse verlaufende Längskanal 13 setzt sich im Einsatzstück
6 in der Nähe des Umfangs fort und endet in einer Quernut 14. Die Flanken dieser Quernut
bilden, wie noch später ausführlich veranschaulicht wird, die Werkzeugflächen, welche
unter Formschluß mit der Wicklung die Verformung des Drahtes bewirken. Die Führungshülse
7 weist an ihrem Ende einen fingerförmigen Fortsatz 15 mit einer Führungsrille 16
zum Fixieren des von hinten einschiebbaren Drahtes 1 auf. Das Einsatzstück 6 weist
noch einen weiteren Drahtführungskanal 16 auf, welcher am Grunde der Quernut 14 beginnt
und an einem Abschneidfenster 17 der Führungshülse 7 endet. Der Drahtführungskanal
15 kann vorgesehen werden, wenn der aufzuwickelnde Draht anstatt von hinten von vorne
eingeschoben werden soll. Der Wickeleinsatz 6 bzw. die ihm mit dem Schaft 5 verbindende
Kupplung ist in an sich bekannter Weise verrastbar ausgeführt, damit bei jedem Stillstand
des Wickeleinsatzes 6 das Ende des Drahtführungskanals 16 unter dem Abschneidfenster
17 zu liegen kommt und er so bei jedem erneutem Anlauf abgelängt werden kann.
[0013] Die in Figur 4 dargestellten Führungshülse 7 weist an ihrem dem Antriebswerkzeug
zugeordneten Ende eine Ausnehmung 19 auf, in welche ein feststehender Teil des Antriebswerkzeugs
eingreift und sie gegen Verdrehung sichert. Eine weitere Ausnehmung 20 dient zum Festhalten
eines jeweils von vorne einschiebbaren Drahtes, während dies bei von hinten eingeschobenen
und in dem Kanal 13 geführten Draht 1 durch den fingerförmigen Fortsatz 15 bewirkt-wird.
[0014] Die Figuren 5 und 6 zeigen im Detail den Wickeleinsatz 6 in zwei um 90
o gedrehten Ansichten. Man erkennt in Figur 5 den durchgehenden Längskanal 13, welcher
am vorderen Ende des Wickeleinsatzes in einer quer zur Längsachse verlaufenden Nut
14 endet. Die Flanken 21 dieser symmetrisch ausgebildeten Quernut 14 verlaufen nicht
senkrecht zum Nutgrund sondern sind gegen diese unter einem Winkel β geneigt, wobei
der Winkel/3 sich in einem Bereich zwischen 60 und 89° bewegen kann. Mit t ist die
Tiefe der Quernut 14 bezeichnet, welche zweckmäßigerweise größer als der Durchmesser
D des zu wickelnden Drahtes bzw. des Durchmessers seiner Ummantelung bei isoliertem
Draht gewählt wird (t > D), damit sich jeweils mindestens eine halbe Windung in der
Quernut 14 befindet und damit unter Formschluß radial einwirkende Kräfte jeweils an
einander gegenüberliegenden Stellen auf die Wicklung zur Wirkung gebracht werden.
Die symmetrische Ausbildung der Quernut gestattet außerdem das Aufbringen von Wicklungen
sowohl unter Rechtsdrehung als auch unter Linksdrehung des Wickeleinsatzes. Mit 22
ist die Austrittsöffnung des Drahtführungskanals 17 für stirnseitige Drahteinführung
bezeichnet. Die Mittelbohrung 23 dient zur Aufnahme des Stiftes 3 und weist einen
Durchmesser auf, welcher nur wenig größer als die Diagonale eines Stiftes von rechteckigem
Querschnitt ist.
[0015] Figur 7 zeigt eine Ansicht in der bei Figur 4 und 5 mit VII bezeichneten Richtung
bei in die Führungshülse 7 eingebrachtem Wickeleinsatz 6. In der Figur 7 ist ein von
der Zentralbohrung 23 aufgenommener quadratischer Stift 3 mit dem Kantenmaß K dargestellt
und es ist weiterhin zu sehen, wie ein von hinten eingeschobener Draht 1 in der Führungsrille
16 des fingerförmigen Fortsatzes 15 der Führungshülse 7 fixiert wird. Mit der symmetrischen
Ausbildung der Quernut 14 können von ihren Flanken 21 unter Formschluß mit der Wicklung
gleichzeitig entgegengesetzt gerichtete, radiale Kräfte auf dieselbe ausgeübt sowie
Wicklungen sowohl unter Rechtsdrehung als auch unter Linksdrehung des Wickeleinsatzes
6 aufgebracht werden und dies bei wahlweise von vorn oder von hinten einschiebbarem
Draht. Die in den Figuren 4 bis 7 dargestellte Variante des erfindungsgemäßen Wickelwerkzeugs
ist also äußerst universell einsetzbar.
[0016] Figur 8 zeigt eine Schnittansicht zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Wickelvorgangs.
Der von hinten eingeschobene Draht 1 läuft im Drahtführungskanal 13 in Richtung des
Pfeiles 24 in die Quernut 14 ein und wird zwischen ihrer Flanke 21 und dem Stift 3
gefaßt. Beim dargestellten Beispiel sind die Abmessungen der Quernut 14 so gewählt,
daß in radialer Richtung für den in den Nutgrund einlaufenden Draht ein lichtes Maß
zwischen Flanke 21 und Stift 3 zur Verfügung steht, welches etwa der Größe D/2 + d
entspricht, wobei D der Durchmesser der Isolierstoffummantelung und d der Durchmesser
des Drahtes ist. Bei Drehung des Wickeleinsatzes 6 in der angegebenen Drehrichtung
YJ schraubt sich der Wickeleinsatz 6 in Gegenrichtung des Pfeiles 24 an der entstehenden
Wicklung entlang, wobei durch die Neigung β der Nutflanken 21 der Draht 1 sicher gefaßt
wird und den auf ihn einwirkenden radialen Kräften nicht ausweichen kann. Da die Nuttiefe
t größer gewählt ist als der Durchmesser D des Drahtes 1, befindet sich stets mehr
als eine halbe Windung innerhalb der Quernut 14 und jede Stelle der Windung wird einmal
von jeder der beiden Nutflanken 21 gegen den Stift 3 gewälzt. Wie aus dem in Figur
8 dargestellten, bereits sich außerhalb der Quernut befindlichen Teil der Wicklung
ersichtlich ist, hat bei ihm eine Kaltverschweißung des Drahtes 1 mit den Seiten des
Stiftes 3 stattgefunden; an den Kantes des Stiftes wird - wie auch aus Figur 2 ersichtlich
- eine derartige Kaltverschweißung in noch größerem Maße stattfinden, so daß eine
sehr gut leitende Verbindung und Haftung zwischen Stift und Draht längs des gesamten
Umfangs des Stiftes erreicht werden kann.
[0017] In den Figuren 9 und 10 ist eine Draufsicht und eine Schnittansicht einer Quernut
14 des Wickeleinsatzes 6 dargestellt, bei welchen gegenüber der in den Figuren 5 bis
7 dargestellten Ausführungsform die wiederum um den Winkel /J gegen den Nutgrund geneigten
Flanken 21 zum Teil in -einer konusförmigen Bohrung bestehen. Wie aus dem in Figur
9 eingezeichneten Teil einer Wicklung des Drahtes 1 ersichtlich ist, wird dadurch
die zu erstellende Wicklung auf einem größeren Teil ihres Umfangs von den Flanken
21 der Quernut 14 umfaßt, so daß der Anpreßvorgang nachhaltiger und kontinuierlicher
verlaufen kann. Allerdings ist diese Ausführungsform der Quernut 14 nur für die Drehrichtung
V geeignet.
[0018] Mit der Nuttiefe t wird festgelegt, welcher Teil einer Windung bzw. welche Anzahl
von Windungen sich beim Wickeln jeweils momentan innerhalb der Quernut 14 befinden.
Zusammen mit der Breite der Quernut, dem Kantenmaß k des Stiftes und dem Neigungswinkel
β der Nutflanken 21 sowie der Drehzahl des Wickeleinsatzes 6 kann damit Ausmaß und
Geschwindigkeit der Verformung des Drahtes bzw. seiner Isolierung bestimmt und den
jeweiligen Gegebenheiten angepaßt werden. Es wurde weiterhin erkannt, daß die Neigung
β der Nutflanken 21 wichtig ist-für die sichere Fassung des Windungsanfangs zwischen
Nutflanke 21 und Stift 3 zu Beginn des Wickelvorgangs.
[0019] Figur 11 zeigt eine weitere mögliche Variante für die Ausbildung der Quernut 14,
bei welcher eine Flanke in einer zur Stiftslängsachse parallelen Fläche endet, was
sich je nach den Materialeigenschaften des zu wickelnden Drahtes bzw, seiner Isolation
als zweckmäßig erweisen kann. Diese Ausführungsform der Quernut wird vorzugsweise
für die durch den Drehpfeil

bezeichnete Drehrichtung des Wickeleinsatzes 6 vorgesehen.
[0020] Bei der Variante der Figur 12 sind die Flanken 21 der Quernut 14 konkav gekrümmt
und passen sich am Nutgrund besser dem zu wickelnden Draht 1 an. An der Nutöffnung
sind die Flanken 21 wiederum gegen den Nutgrund unter dem Winkel β geneigt. Diese
Querschnittsform ist für beide Drehrichtungen des Wickeleinsatzes 6 geeignet.
[0021] Figur 13 und 14 zeigen schließlich eine Variante zur Ausbildung der Quernut, bei
welcher ähnlich wie in Figur 9, die Flanken der Quernut in eine konusförmige Bohrung
übergehen, welche sich aber nun über einen Zentriwinkel von 180
0 erstreckt. Damit wird der zu wickelnde Draht 1 auf längst möglichen Weg unter Formschluß
von der Quernut erfaßt, so daß diese Ausbildung eine besonders schonende und trotzdem
sehr nachhaltige Verformung verspricht.
[0022] Wie schon erwähnt, ist es bei stirnseitiger Einführung des zu wickelnden Drahtes
Stand der Technik, durch eine verrückbare, verrastbare Kupplung dafür zu sorgen, daß
beim Ausschalten des Elektroantriebs das Ende des Drahtführungskanals 17 stets unter
einem in der Führungshülse 7 angebrachtem Abschneidefenster zum Stillstand kommt.
Bei den hierfür bekannten Wickelantrieben wird für die Dauer der manuellen Betätigung
eines Druckschalters der Antriebsmotor eingeschaltet-und gleichzeitig über ein mit
dem Druckschalter mechanisch verbundenen Gestänge die Kupplung eingerückt. Damit werden
stets volle, d.h. den Zentriwinkel von 360
0 aufweisende Windungen aufgebracht, wobei die Anzahl dieser Windungen abhängig von
der Betätigungsdauer des Druckschalters ist.. Es erscheint nun, insbesondere bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren, mit welchem grundsätzlich eine gleichbleibend gute Wickelverbindung
mit minimaler Windungszahl erreichtbar ist, zweckmäßig, die Einstellung dieser Windungszahl
nicht dem Menschen zu überlassen, sondern für eine selbsttätige Begrenzung der Windungszahl
zu sorgen.
[0023] Figur 15 zeigt hierfür ein Beispiel. Das handelsübliche, zum Antrieb eines Wickeleinsatzes
bestimmte Wickelwerkzeug 25 besteht im wesentlichen aus einem Motor, einem pistolenartigen
Haltegriff 26 und einem Druckschalter 27. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
wird zum Zwecke der Sicherstellung einer gleichbleibenden, insbesondere minimalen
Anzahl von Windungen der Schalter 27 nicht mehr von Hand betätigt,sondern von einem
am Gehäuse des Werkzeugs angeflanschten Elektromagneten 28, dessen Anker über ein
Gestänge 29 den Druckschalter 27 eine definierte Zeit lang betätigt. wobei diese Zeit
von einem Zeitrelais bzw. einer Zeitstufe bestimmt ist, welche mittels eines manuell
betätigbaren Tasters 30 angestoßen wird.
[0024] Figur 16 zeigt ein Beispiel für eine zur Ansteuerung des Elektromagneten 28 geeignete
elektrische Schaltung, welche zweckmäßigerweise, wie in Figur 14 angedeutet,
'im Pistolengriff 26 als Funktionsblock 31 integriert werden kann. Diese Ansteuerschaltung
enthält ein an die Netzspannung U angeschlossenes Netzgerät 32, welches eine konstante
Steuergleichspannung P erzeugt. Mittels des Tasters 30 wird eine monostabile Kippstufe
33 angestoßen, welche nach jedem Anstoß, d.h. nach jedem Schließen des Tasters 30
einen Impuls an ihrem Ausgang abgibt, der für die Dauer einer durch ihre Kippzeit
T bestimmten Zeit anhält und über die Leitung 34 den Anker 35 und damit den Schalter
27 betätigt. Dieser verbindet den Anker des Antriebsmotors 36 mit der Netzspannung
U und kuppelt gleichzeitig nach Aufhebung einer Verrastung die Welle des Motors 36
mit dem Wickeleinsatz, was jedoch nicht weiter dargestellt ist. Nach Beendigung der
konstanten Kippzeit T wird der Magnet entregt, der Motor ausgeschaltet und die Kupplung
ausgerückt.
[0025] Die Schaltung gemäß Figur 16 enthält noch eine zweckmäßige Ausgestaltung, welche
auf einfache Weise das Drahtquirlen bei von hinten durch das Wickelwerkzeug und den
Wickeleinsatz eingeführten Draht verhindert und daher die Verwendung einer auf dem
Wickelwerkzeug 25 befestigten, in einem besonderen Arbeitsschritt zu bewickelnden
Vorratsspule entbehrlich macht. Deren Grundidee besteht darin, die Wickelverbindung
abwechselnd unter Rechts-und Linksdrehung herzustellen. Hierzu ist eine bistabile
Kippstufe 37 vorgesehen, deren dynamischer Eingang ebenfalls vom Taster 30 mit Gleichspannung
beaufschlagt wird. Die beiden Ausgänge der bistabilen Kippstufe 37 sind antivalent
und weisen entweder ein Signal auf, welches der Gleichspannung P entspricht oder Null-
bzw. Massepotential aufweisen. Wenn der eine Ausgang also Nullsignal aufweist, erscheint
am anderen Ausgang eine Spannung mit dem eine jeweils mit diesem Ausgang verbundene
Spule 38 bzw. 39 erregt wird, wodurch der den beiden Spulen gemeinsame Anker den Wendepolschalter
40 in seine eine oder andere Lage bringt: Bei jedem am Eingang der bistabilen Kippstufe
37 eintreffenden Impuls, d.h. bei jeder Betätigung des Tasters 30, wird also die bistabile
Kippstufe von der einen in die andere Lage gebracht, wodurch der Wendepolschalter
40 betätigt und die Feldwicklung 41 des Motors jedesmal umgepolt wird. Damit wechselt
der Antriebsmotor bei jeder Betätigung des Tasters 30 seine Drehrichtung.
1. Verfahren zum Herstellen einer elektrisch leitenden Wickelverbindung zwischen einem,
insbesondere isolierstoffummantelten, Draht und einem metallischen Stift, dadurch
gekennzeichnet , daß unter Formschluß längs des gesamten äußeren Umfangs der Wicklung
beim Wickeln radiale Kräfte (K ) zur Wirkung gebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß radial wirkende Kräfte
gleichzeitig jeweils an mindestens zwei einander gegenüberliegenden Stellen der einzelnen
Windungen zur Wirkung gebracht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß mittels mindestens
einer mit der Wickelbewegung rotierenden Werkzeugfläche (F) die einzelnen Windungen
jeweils gegen den Stift gewalzt werden.
4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem rotierenden,
den aufzuwickelnden Draht in einem durchgehenden Längskanal führenden und in einer
Mittelbohrung den Stift aufnehmenden Wickeleinsatz der in eine feststehende Führungshülse
eingebracht ist, dadurch gekennzeichnet , daß die am Stift zugewandte Stirnseite des
Wickeleinsatzes (6) eine Quernut (14) aufweist, in welche der Längskanal (13) einmündet
und-welche sich zumindest abschnittsweise zum Nutgrund hin erweitert, wobei die Tiefe
(t) der Quernut größer als der Durchmesser (D) des Drahtes bzw. der Ummantelung ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Flanken (21) der
Quernut zum Teil aus einer konusförmigen Bohrung bestehen.
6. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet , daß an der Führungshülse
ein Aufsatz (8) aufgebracht ist, in welchem ein radial bewegliches Messer (9) gelagert
ist, wobei dieses entgegen der Kraft einer Feder (11) in eine an dem Wickeleinsatz
(6) angebrachten Ringnut (12) zum Abschneiden des Drahtes einbringbar ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß das Messer (9) für beide
Drehrichtungen des Wickeleinsatzes (6) Schneiden aufweist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß die
Führungshülse an ihrem dem Stift zugewandten Ende einen fingerförmigen Fortsatz (15)
mit einer Führungsrille (16) zum Fixieren des Wickelanfangs aufweist.
9. Einrichtung nach Anspruch 4, mit einem über eine ausrückbare, verrastbare Kupplung
mit einem Elektromotor verbundenen Wickeleinsatz, dadurch gekennzeichnet , daß zum
zeitlich definierten Einrücken der Kupplung ein von einer mittels eines Tasters (30)
angestoßenen Zeitstufe (33) erregtes elektromagnetisches Betätigungselement (28) vorgesehen
ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 9 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet ,
daß der Wickeleinsatz einen zweiten in den Nutgrund einmündenden Längskanal (17) zur
Aufnahme eines an der Stirnseite des Wickeleinsatzes einschiebbaren Drahtes aufweist,
welche bei ausgerückter Kupplung an einem in der Führungshülse angebrachten Abschneidefenster
(18) endet.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch einen jeweils mit der Zeitstufe
betätigbaren Wendepolschalter (40) für den Feld- oder den Motorstrom des Elektromotors.