[0001] Die Erfindung betrifft einen Gurtzuführer einer automatischen Rohrwaffe nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein solcher Gurtzuführer ist aus der DE-OS 30 15 130 bekannt. Für den Transport von
Patronengurten sieht dieser Gurtzuführer eine Vorlaufbremse der Zuführwellenzahnräder
vor, die jeweils am Ende des Gurtes durch Einrasten der Sperrklinke die Drehung des
jeweiligen Zuführwellenzahnrades ruckartig begrenzt. Zum Ein- bzw. Ausrasten der Sperrklinke
ist dabei ein unter Federdruck stehender von der Steuerkurve des Antriebsritzels axial
verschiebbarer im Gehäuse geführter Steuerstift vorgesehen.
[0003] In der Praxis hat es sich jedoch gezeigt, daß die von der Feder über die Sperrklinke
auf den Steuerstift übertragene Kraft Reibung zwischen Steuerstift und Antriebsritzel
erzeugt und während der axialen Bewegung Reibung zwischen Steuerstift und Gehäuse
entsteht. Die Folge ist, daß diese Reibungseinflüsse zu Störungen und zum Abfall der
Kadenz führen können. Bei Rückdrehung des Antriebsritzels bewegt der Steuerstift den
Klinkenhebel aus der eingerasteten Stellung heraus. Dabei ist es möglich, daß es beim
Einsatz langer Patronengurte, aufgrund ihrer Massenträgheit, zum Nachrutschen des
Gurtes kommt, mit der Auswirkung, daß das Klinkenrad gegen die sich aus der Sicherstellung
herausbewegende Klinkenspitze schlägt und Verschleiß verursacht.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, die genannten Nachteile zu vermeiden. Die Beeinträchtigung
der Kadenz durch Reibeinflüsse soll vermieden und Störungen, hervorgerufen durch -
Verschleiß, vor allem an der Klinkerspitze, aber auch in der Gehäuseführung des Steuerstiftes,
verhindert werden.
[0005] Gelöst wird die Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung. Die Unteransprüche
nennen vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der- Erfindung des Anspruchs
1..
[0006] Es wurde nun erkannt, daß bei einem Gurtzuführer, beispielsweise entsprechend der
DE-OS 30 15 130 die geschilderten Nachteile dann vermieden werden, wenn die reibungsverursachende
Federkraft entfällt und die Eingriffszeit der Sperrklinke in den Klinkenlücken des
Klingenrades verlängert wird.
[0007] Durch die im Anspruch 1 genannten Merkmale ist für die Transportzahnräder einer jeweiligen
Zuführwelle eine Vorlaufbremse geschaffen worden, bei der Reibung und Verschleiß beim
Ein-und Ausrasten des Klinkenrades keine Auswirkungen mehr haben, weil die Sperrklinke
durch die mit ihr fest verbundenen zwei Hebelarme den Bewegungen des Antriebsritzels
durch gleichzeitiges Ein- und Ausfahren der beiden auf dem Antriebsritzel eingearbeiteten
Steuerkurven in Zwangsfolge ohne nennenswerte Reibungseinflüsse direkt in die Klinkenlücken
des Klinkenrades ein- bzw. ausrastet. Der Einsatz eines Stiftes und dessen Führung
gemäß DE-OS 30 15 130 entfallen dabei.
[0008] Eine besondere günstige konstruktive Ausbildung ergibt sich entsprechend den Merkmalen
nach Anspruch 2 dadurch, daß ein vorzeitiges Ausrasten der Sperrklinke aus der Sicherstellung
des Klinkenrades verhindert wird, weil ein an der Sperrklinke angeordneter Hebelarm
bei der Rückdrehung des Antriebsritzels durch Gleiten auf einem längeren Bereich der
Steuerkurve mit dem Durchmesser D die Sperrklinke zeitverzögert ausrastet.
[0009] Weitere günstige konstruktive Ausbildungen ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche
3 und 4, wonach die an der Sperrklinke befindlichen Hebelarme raumsparend angeordnet
sind und die Berührungsstellen mit dem Antriebsritzel und dem Klinkenrad verschleißfest
ausgeführt sind und sich besonders reibungsarm verhalten.
[0010] Durch das gegenüber der Rückdrehbewegung des Antriebsritzels zeitverzögerte Ausrasten
der Sperrklinke durch die zwangsweise Folge der Hebelarme in den Steuerkurven und
der hohen Verschleißfestigkeit, insbesondere der Spitze der Klinkensperre wird verhindert,
daß besonders lange Gurte nachrutschen, weil durch die Zeitverzögerung der Nachrutschimpuls
des Gurtes derartig reduziert wird, daß ein störungsfreier Ablauf bei hoher Kadenz
ermöglicht wird.
[0011] Die Zeichnungen zeigen die Ausführungsform des Gurtzuführers mit der Vorlaufbremse
für die Transportzahnräder der Zuführwelle, und zwar in:
Figur 1 im senkrechten Schnitt teilweise in Ansicht im Bereich des vorderen Endes
der Zuführwellen;
Figur 2 im zur Figur 1 rechtwinkeligen, senkrechten Schnitt längs der Mittelachse
einer Zuführwelle;
Figur 3 im zur Figur 1 rechtwinkeligen, senkrechten Schnitt längs der Mittelachse
der Lagerwelle;
Figur 4 in einem Schnitt durch das Antriebsritzel die auf ihm befindlichen Steuerkurven;
Figur 5 in Ansicht das Klinkengesperre quer zur Bohrung der Lagerwelle;
Figur 6 in Ansicht das Klinkengesperre längs zur Bohrung der Lagerwelle.
[0012] Figur 1 und 2 zeigen, umgeben von einem Gehäuse 12, rechts die Zuführwelle 5 mit
Klinkenrad 6 und Antriebsritzel 1, die rechtsherum' antreibbar sind, und links das
etwas nach hinten versetzt liegende Klinkenrad 6, ebenfalls einteilig mit der Zuführwelle
5 und davor das Antriebsritzel 1, die linksherun antreibbar sind. Jeder Steuerkurve
2 an dem Antriebsritzel 1 ist ein Hebelarm 14 mit Gleitfläche 16 und entsprechend
der Steuerkurve 3 ein Hebelarm 13 mit Gleitfläche 15 eine Sperrklinke 4 mit Klinkenspitze
20 zugeordnet. Die Sperrklinken 4 sind in ihrem Lager 18 auf der feststehen-den Lagerwelle
8 drehbar gelagert. Am Antriebsritzel 1 sind auf der Stirnseite zum An- und Abkuppeln
Zähne 23 angeordnet.
[0013] Figur 2 zeigt, daß Hebel 13 mit Gleitfläche 15 in der Steuerkurve 3 im Eingriff ist,
während Klinkenspitze 20 (Fig. 5) der Sperrklinke 4 aus einer Klinkenfläche ausgerastet
ist und Hebel 14 mit Gleitfläche 16 die Steuerkurve 2 verlassen hat. Innerhalb der
Zuführwelle 5 ist die axial verschiebbare Mitnahmekupplung 22 mit Gegenritzel 21 und
Zähnen 24 gelagert.
[0014] Figur 3 zeigt die Lagerung der Welle 8, die die Sperrklinken 4 hintereinander trägt,
in dem Gehäusedeckel 9, der hinten durch eine Abschlußplatte 10 abgedeckt ist. Damit
die Sperrklinkenauf einer Lagerwelle 8 hinereinander angebracht sein können, sind
die Klinkenräder in Achsrichtung versetzt an den Zuführwellen angebracht. Die in die
Steuerkurven 2 und 3 (Fig. 1) abwechselnd eingreifenden Hebelarme 13 und 14 sind aufgrund
der hintereinander angeordneten Lagerung bei der linken Sperrklinke kürzer als bei
der rechten.
[0015] In Figur 4 sind die zur Steuerung der Sperrklinke notwendigen Steuerkurven 2 und
3 des Antriebsritzels 1 ersichtlich, wobei Kurve 2 auf dem Kreisumfang mit Durchmesser
D einen längeren Gleitbereich 19 als Kurve 3 aufweist. Nach Verlassen der Steuerkurven
2und 3 gleiten die Gleitflächen 15 und 16 im Wechsel auf die Mantelgleitfläche 17,
wodurch der Schwenkbereich der Hebelarme begrenzt wird.
[0016] In den Figuren 5 und 6 ist die Sperrklinke 4 mit den an ihr angeordneten Hebelarmen
13 und 14 ersichtlich. In Figur 5 ist die Sperrklinke in axialer Richtung des Lagers
18, und in Figur 6 sind die seitlich ausgekröpften Hebelarme mit den zur Sperrklinke
parallel verlaufenden Gleitflächen 15 und 16 dargestellt.
[0017] Die Wirkungsweise der Bremseinrichtung ist aus den Zeichnungen 1 und 2 ersichtlich.
Diese zeigen die Nullstellung, bei der der Hebelarm 14 ganz aus dem Antriebsritzel
1 herausgedrückt ist und dadurch auch die Sperrklinke 4 ganz aus dem Klinkenrad 6
herausgedrückt hat, während der Hebelarm 13 mit Gleitflächen 15 sich in der Steuekurve
3 befindet. Bei Drehung je eines Klinkenrades 6 infolge Drehung der Zuführwelle 5
und des Antriebsritzels 1, das durch aus dem Waffenrohr abgezweigtes Treibgas eines
nicht dargestellten Kolbens angetrieben wird, bewegt sich die Gleitfläche 16 des Hebelarmes
14 infolge des Herausgleitens der Gleitfläche 15 des Hebelarmes 13 aus der Steuerkurve
3 und der damit zwangsweise verbundnen Drehbewegung des Hebelarmes 14 in die Ausnehmung
der Steuerkurve 2, wobei gleichzeitig durch das Einrasten der Sperrklinke 4 in die
Klinkenöffnungen des Klinkenrades 6 die Drehung der Zuführwelle und der nicht dargestellten
Transportzahnräder am Ende der Transportbewegung des Gurtes gestoppt wird. Während
der Drehung wird die Zuführwelle 5 durch Eingreifen der Zähne 24 des Gegenritzels
21 in die Zähne 23 des Antriebsritzels 1 über eine Mitnahmekupplung 22 angetrieben.
[0018] Bei der Rückdrehung des Antriebsritzels 1 erfolgt aufgrund des Entlanggleitens der
Gleitfläche 16 des Hebelarmes 14 im Gleitbereich 19 der Steuerkurve 2 das Ausklinken
der Sperrklinke 4 aus den Lücken des Klinkenrades 6 zeitverzögert. Die Rückdrehung
des Antriebsritzels 1 wird durch eine in seinem Inneren angeordnete, nicht dargestellte
Rückstellfeder bewirkt. Dabei gleiten die Zähne 23 des Antriebsritzels 1 über die
Zähne 24 des Gegenritzels 21. Das ist durchaus möglich,da das Gegenritzel 21 aufgrund
der Mitnahmekupplung 22 in der Zuführwelle 5 axial verschiebbar, aber gegen Drehung
fest verkeilt ist. Das Antriebsritzel 1 ist also mit der Zuführwelle 5 des Gurtförderers
nur in der Weise fest verbunden, daß es in Gurtzuführdrehrichtung mitgenommen wird,
während es in der Gegenrichtung infolge der Anordnung der beiden Ritzel 1, 21 und
der Kupplung 22 durch die Kraft der Rückstellfeder unabhängig von der Drehung der
Zuführwelle 5 drehbar ist. In der gezeigten Ausführungsform haben das Ritzel und auch
das Klingenrad je 7 Zähne. Zum Zuführen einer Patrone erfolgt also jeweils eine Drehung
um 1/7-tel von 360°. Selbstverständlich kann auch eine andere Zähnezahl gewählt werden.

1. Gurtzuführer einer automatischen Rohrwaffe, insbesondere . einer Maschinenkanone
mit wahlweise von der einen oder anderen Seite in den Laderaum der Waffe stattfindenden
Patronenzufuhr aus einem jeweiligen Gurt, in welchen Transportzahnräder einer jeweiligen
Zuführwelle eingreifen, die mittels eines von aus einem Waffenrohr abgezweigten Treibgas
bewegten Gaskolbens über je eine axial verschiebbare Dreh-Kupplung mit der dem Antriebsritzel
verbindbaren Zuführwelle einer jeweiligen Schaltratsche um die Vorschubstrecke einer
Patrone gedreht werden und bei welchem jede Zuführwelle ein Klinkenrad aufweist, zum
Eingreifen in dessen Klinkenlückeneine der jeweiligen Zuführwelle zugeordneten Sperrklinke
in Richtung auf die Achse der Zuführwelle schwenkbar gelagert ist, wobei die Sperrklinke
mittels vorzugsweise am vorderen Ende des Antriebsritzels und an der Sperrklinke angeordneter
Steuermittel zum Zeitpunkt, in welchem die Zuführwelle nicht von dem Gaskolben bewegt
wird, aus den Klinkenlücken des Klinkenrades außer Eingriff gebracht ist, während
der Drehung der Zuführwelle aber in die Klinkenlücken einfährt und am Ende der Drehung
in diese eingerastet ist, gekennzeichnet durch ' folgende Merkmale:
a) die Sperrklinke (4) ist mit zwei an ihren Enden mit Gleitflächen (15,16) versehenen
Hebelarmen (13,14) verbunden,
b) in das Antriebsritzel (1) sind zwei Steuerkurven (2,3) eingearbeitet,
c) die Gleitfläche (15) des Hebelarmes (13) ist auf der Mantelgleitfläche (17) und
die Gleitfläche (16) des Hebelarmes (14) ist zwangsweise in der Steuerkurve (2) positioniert,
während die Sperrklinke (4) in einer Lücke des Klinkenrades (6) im Eingriff ist und
d) die Gleitfläche (16) des Hebelarmes (14) ist auf der Mantelgleitfläche (17) und
die Gleitfläche (15) des Hebelarmes (13) ist zwangsweise in der Steuerkurve (3) positioniert,
während die Sperrklinke (4) nicht mit dem Klinkenrad (6) im Eingriff ist.
2. Gurtzuführer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkuven (2,3)
des Antriebsritzels (1) unterschiedlich ausgebildet sind und daß Steuerkurve (2) auf
dem Innendurchmesser D gegenüber der Steuerkurve (3) einen längeren Gleitbereich (19)
aufweist.
3. Gurtzuführer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebelarme
(13,14)der Sperrklinke (4) sich nicht gegenüberliegend an das Lager (18) anschließen,ihre
Enden mit den Gleitflächen (15,16) zueinander gekröpft ausgeführt sind und in Bezug
auf die Sperrklinke (4) auf parallelen Wirkebenen liegen.
4. Gurtzuführer nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitflächen.
der Sperrklinke (4),insbesondere Gleitflächen (15,16) der Hebelarme (13,14) und die
gerundete Klinkenspitze (20) der Sperrklinke (4) und am Antriebsritzel (1),insbe-.
sondere die Steuerkurven (2,3) sowie an der Zuführwelle, (5) insbesondere die Verzahnung
des Klinkenrades (6) im Oberflächenbereich durch Wärmebehandlung verschleißfest ausgeführt
sind.