(57) Verfahren zum kontinuierlichen Bedrucken einer mit Kunststoff beschichteten Metallfolie
als Substratbahn nach dem Transferdruckverfahren durch Auflegen eines mit sublimierbaren
Farbstoffen bedruckten Hilfsträgers auf die Kunststoffbeschichtung, Übertragen des
Farbstoffs durch Hitzebehandlung in die Kunststoffbeschichtung und Abziehen der Hilfsträgerbahn.
Die Hitzebehandlung geschieht, indem der Hilfsträger und die Substratbahn gemeinsam
und unter Druck zwischen zwei gleichsinnig angetriebenen, geheizten Endlosstahlbändem
geführt werden.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Bedrucken einer mit Kunststoff
beschichteten Metallfolie als Substratbahn nach dem Transferdruckverfahren durch Auflegen
eines mit sublimierbaren Farbstoffen bedruckten Hilfsträgers auf die Kunststoffbeschichtung,
Übertragen des Farbstoffs durch Hitzebehandlurgin die Kunststoffbeschichtung und Abziehen
der Hilfsträgerbahn.
[0002] Es ist bekannt, Substrate mit einem Kunststoff zu beschichten und nach dem Transferdruckverfahren
zu bedrucken. Die Kunststoffbeschichtung kann aus thermoplastischen (DE-OS 26 42 350)
oder duroplastischen (DE-OS 29 14 704) Kunststoffen bestehen. Das Transferdruckverfahren
wird in der Weise durchgeführt, daß ein mit sublimierbaren Farbstoffen bedruckter
Hilfsträger auf die Kunststoffbeschichtung des Substrats aufgelegt und einer Hitzbehandlung
unter leichtem Druck unterworfen wird. Der Farbstoff sublimiert dann in die Kunststoffschicht.
Es können auf diese Weise bildförmige Anordnungen des Farbstoffs auf das Substrat
mit großer Genauigkeit übertragen werden.
[0003] In der DE-OS 29 14 704 ist u.a. erwähnt, daß das Transferdruckverfahren auf kontinuierlichen
Veredelungsstraßen für Aluminiumbleche durchgeführt werden könne, wobei das Aluminiumblech
gleichzeitig mit dem Transferpapier über eine Kalanderwalze geführt werden. Dieses
Verfahren ist jedoch nicht mit praktisch zufriedenstellenden Ergebnissen durchzuführen.
[0004] Die Schwierigkeit besteht darin, die Aluminiumblech- und die Transferpapierbahn auf
der ganzen Umdruckzone mit einem gleichmäßigen, hinreichend großen Anpressdruck zu
beaufschlagen. Setzt man dafür Anpreßwalzen ein, wird der Druck ungleichmäßig. Versucht
man den Anpressdruck durch eine Zugspannung der beiden Materialbahnen aufzubauen,
besteht die Gefahr, daß die Festigkeit der Transferpapierbahn nicht ausreicht und
diese zerreißt.
[0005] Es besteht naturgemäß ein großes Bedürfnis nach einem technisch einfachen und sicher
durchführbaren kontinuierlichen Verfahren der eingangs beschriebenen Art. Dabei ist
zu berücksichtigen, daß die Längen der Außenkanten einer Metallfolie nicht genau gleich
sind, d. h. es treten geringfügige Längenunterschiede auf, die aber bei einer kontinuierlichen
Verarbeitung einer solchen Metallfolie großer Länge erhebliche Probleme aufwerfen.
Diese Längendifferenzen der Seitenkanten können auf einer Länge der Umdruckzone von
4 m bis zu 1 cm betragen und liegen damit in einer nicht unbeträchtlichen Größenordnung.
So kommt es leicht zu einem Zerreißen der Papierbahn oder einem Verrutschen beider
Bahnen gegeneinander im Bereich der Umdruckzone.
[0006] Es wurde nun gefunden, daß trotz der zu erwartenden Probleme überraschenderweise
das Transferverfahren kontinuierlich auf mit Kunststoff beschichtete Metallfolien
angewandt werden kann, wenn die Metallfolie, d. h. die Substratbahn und die mit Farbstoff
bedruckte Hilfsträgerbahn kontinuierlich zwischen zwei gleichsinnig angetriebenen
geheizten Endlosstahlbändern zusammengeführt werden.
[0007] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demgemäß ein Verfahren zum kontinuierlichen
Bedrucken einer mit Kunststoff beschichteten Metallfolie als Substratbahn nach dem
Transferdruckverfahren durch Auflegen eines mit sublimierbaren Farbstoffen bedruckten
Hilfsträgers auf die Kunststoffbeschichtung, Übertragen des Farbstoffs durch Hitzebehandlung
in die Kunststoffbeschichtung und Abziehen der Hilfsträgerbahn, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Hilfsträgerbahn an die Substratbahn kontinuierlich zwischen zwei gleichsinnig
angetriebenen geheizten Endlosstahlbändern angedrückt wird.
[0008] Besonders vorteilhaft ist ein Verfahren, bei dem die Endlos-Stahlbänder durch ein
Druckmedium in flüssigem Aggregatzustand aneinandergedrückt werden.
[0009] Vorrichtungen, in denen zwei oder mehr Folienbahnen zwischen zwei gleichsinnig angetriebenen
geheizten Endlosstahlbändern aneinandergedrückt werden können, sind an sich bekannt.
Besonders vorteilhaft ist eine Vorrichtung, bei der die Endlosstahlbänder durch ein
Druckmedium in flüssigem Aggregatzustand aneinandergedrückt werden. Eine derartige
Vorrichtung ist z. B. aus der DE-OS 24 21 292 bekannt und besteht aus zwei gegenüberliegenden,
von Walzen angetriebenen Endlosstahlbändern, deren einander angrenzende Trums mit
Gleitplatten hinterlegt sind, wobei die Spalte zwischen den Trums und den Gleitplatten
an den Längs- und an den Breitseiten durch Dichtelemente begrenzt sind und die Gleitplatten
mit Druckmittel-Zuführkanälen versehen sind.
[0010] Die gemäß.der Erfindung eingesetzten Substratbahnen sind solche, wie sie im Stand
der Technik für das Transferdruckverfahren eingesetzt werden. Als Metallfolien eignen
sich besonders Aluminium, kaltgewalzter Stahl und verzinkter Stahl. Die Kunststoffbeschichtung
kann in an sich bekannter Weise auf die Metallfolien aufgebracht werden z.B. nach
dem bekannten Coil-Coating-Verfahren. Es können die für das Transferdruckverfahren
verwendeten Kunststoffe, insbesondere duroplastische Kunststoffe,wie vernetzte Acrylatharze
eingesetzt werden (vergl. DE-OS 29 40 370 und 29 14 704).
[0011] Als Farbstoffe werden ebenfalls die an sich bekannten Farbstoffe, in der Regel Dispersionsfarbstoffe,eingesetzt.
Die Hilfsträgerbahn ist in der Regel eine Papierbahn. Es können aber auch Kunststoffbahnen
eingesetzt werden, wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist. Auch insofern wird
auf die oben erwähnten druckschriftlichen Vorveröffentlichungen verwiesen.
[0012] Mit dem anmeldungsgemäßen Verfahren wird eine gleichmäßige Temperaturführung über
die ganze Bandbreite bei hinreichend großem, über die ganze Umdruckzone gleichmäßigen
Anpressdruck erreicht, wobei überraschenderweise auch bei Längendifferenzen der Substratbahnkanten
in der vorerwähnten Größenordnung kein Zerreißen der Hilfsträgerbahn bzw. keine Verschiebungen
der Hilfsträgerbahn gegen die Substratbahn auftreten.
[0013] Das Verfahren läßt sich sowohl zu einseitigem als auch beidseitigem Bedrucken von
entsprechend mit Kunststoff beschichteten Substratbahnen einsetzen.
[0014] Die Laufgeschwindigkeit der Endlosstahlbänder, die Temperatur und die Länge der Endlosstahlbänder
sind so aufeinander eingestellt, daß die Substratbahn und die Hilfsträgerbahn eine
ausreichend lange Zeit in Kontakt bleiben, um den Transfer des Farbstoffs von der
Hilfsträgerbahn in die Kunststoffbeschichtung zu bewirken. Hierfür werden in der Regel
etwa 20 bis 40 Sekunden benötigt, wenn die Substratbahn nicht vorgewärmt ist, bei
einer auf Arbeitstemperatur vorgewärmten Substratbahn jedoch nur etwa 5 Sekunden.
Dem Fachmann ist geläufig, wie er die Länge der Endlosstahlbänder und deren Geschwindigkeit
aufeinander abstimmt, um diese Verweilzeit zu ermöglichen. Die Temperaturen der Endlosstahlbänder
liegen im Bereich von etwa 140 bis etwa 250°C, damit während der Verweilzeit die Hilfsträgerbahn
und die Substratbahn auf ausreichend hohe Temperaturen erwärmt werden, um den Transferdruck
zu bewirken. Diese Temperaturen liegen, wie dies aus dem Stand der Technik bekannt
ist, im Bereich von etwa 140 bis 250°C, abhängig von den verwendeten sublimierbaren
Farbstoffen.
[0015] Die Erfindung soll durch nachfolgendes Beispiel näher erläutert werden, ohne sie
darauf im einzelnen zu beschränken.
Beispiel:
[0016] Eine Metallfolie aus verzinktem Stahl von 0,75 mm Dicke, 60 cm Breite und 250 m Länge
wurde mit einem Lack gemäß DE-OS 29 40 370 Beispiel 1 beschichtet, wobei zunächst
ein überzug in einer Schichtstärke von 15 µm in weißpigmentierter Einstellung aufgebracht,
diese ausgehärtet und dann ein zweiter Lacküberzug in gleicher Schichtstärke in transparenter
Einstellung aufgebracht und ausgehärtet wurde. Die Aushärung erfolgte durch Trocknen
bei 200 bis 220°C Objekttemperatur.
[0017] Die so hergestellte Substratbahn wurde ohne Vorwärmung auf einer der DE-OS 24 21
291 entsprechenden Doppelbandpresse der Firma Adolf Held KG., 7218 Tros- singen,mit
einer Hilfsträgerbahn zusammengeführt.
[0018] Die Hilfsträgerbahn bestand aus einer Papierbahn von o,3 mm Dicke und der Substratbahn
entsprechenden Breite und Länge, die in bildmäßiger Anordnung mit sublimierbaren Farbstoffen
bedruckt war, welche bei Temperaturen von 180 bis 200°C sublimieren.
[0019] Die zusammengeführten Materialbahnen wurden auf der Doppelbandpresse der Einwirkung
einer Temperatur von 200°C und eines Druckes von 4 x 10
5 Pa ausgesetzt. Die Laufgeschwindigkeit der Presse betrug 4 m/min, so daß die Verweilzeit
ca. 30 sec betrug.
[0020] Hinter der Doppelbandpresse wurde die Hilfsträgerbahn von der Substratbahn abgezogen.
Die Substratbahn wies ein der bildmäßigen Anordnung der Farbstoffe
[0021] auf der Hilfsträgerbahn entsprechendes, über die ganze Breite und Länge gleichmäßig
ausgebildetes Dekor auf.
1.) Verfahren zum kontinuierlichen Bedrucken eher mit Kunststoff beschichteten Metallfolie
als Substratbahn nach dem Transferdruckverfahren durch Auflegen eines mit sublimierbaren
Farbstoffen bedruckten Hilfsträgers auf die Kunststoffbeschichtung, Übertragen des
Farbstoffs durch Hitzebehandlung in die Kunststoffbeschichtung und Abziehen der Hilfsträgerbahn,
dadurch gekennzeichnet , daß die Hilfsträgerbahn an die Substratbahn kontinuierlich
zwischenzwei gleichsinnig angetriebenen geheizten Endlosstahlbändern angedrückt wird.
2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Endlosstahlbänder durch
ein Druckmedium im flüssigen Aggregatzustand aneinandergedrückt werden.