[0001] Die Erfindung betrifft ein Walzwerk zum Zerkleinern von flüssigen Stoffen nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Bei der angestrebten Zerkleinerung kann es sich um Naß- oder Trockenzerkleinerung
handeln. Unter flüssigen Stoffen werden fließ- oder rieselfähige, oder auch pasteuse
Stoffe verstanden, wobei letztere im Grenzfall nicht mehr fließfähig sind.
[0003] Es ist bekannt, durch Abstandsverstellung der einander paarweise zugeordneten Lager
der Walzen eines Walzwerks die Breite des Spaltes zwischen den Walzen, in dem die
Behandlung eines Gutes durch Scheren und Reiben erfolgt, einzustellen. Es ist weiterhin
bekannt, die Oberfläche von an sich zylindrischen Walzen in geringem Maße ballig auszubilden,
um während des Betriebes des Walzwerks einen über seine volle Länge gleichbreiten,
also mit parallelen Linien begrenzten Spalt zu erzeugen. Der Grund für diese Maßnahme
liegt darin, daß unter dem Druck des in den Spalt hineingezogenen, in demselben zu
behandelnden Gutes die Walzen auseinandergedrückt werden, wodurch die Spaltbreite
in der Mitte mehr zunimmt als außen. Dies wird bei balliger Ausbildung dadurch kompensiert,
daß in entlastetem Zustand der Walzen der Spalt in der Mitte eine geringere Breite
hat als in den den Lagern benachbarten Außenbereichen.
[0004] Es ist weiterhin bekannt, einen derartigen Ausgleich dadurch zu erzeugen, daß die
Lagerzapfen der Walzen außerhalb der Lager mit zwischen den Lagerzapfen wirkenden
Kräften, beispielsweise mittels hydraulischer Zylinder, beaufschlagt werden, wodurch
der geschilderten Durchbiegung der Walzen entgegenwirkende Kräfte auf die Walzen ausgeübt
werden.
[0005] Ein weiteres Problem besteht darin, daß es mit den Walzwerken zum Reiben und Scheren
von Gütern, beispielsweise also zum Feinmahlen von pasteusen Farbmassen, nicht möglich
ist, die Breite des Spaltes während des Betriebes konstant zu halten, wobei es sich
um Spaltbreiten im Bereich von unter 5
0 pm handelt. Eine solche exakte Spaltbreiteneinstellung über eine längere Betriebsdauer
und über die volle Länge des Spaltes ist aber grundsätzlich wünschenswert, da bei
Einhaltung dieser Forderung ein Spalt auf die von den Anforderungen des zu behandelnden
Gutes her maximale Breite eingestellt werden könnte, was wiederum auch noch zu einer
Erhöhung der Walzendrehzahlen unter Verringerung der erforderlichen Walzenlängen führt,
wodurch insgesamt auch noch ein höherer Durchsatz erreichbar wäre.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Walzwerk der gattungsgemäßen
Art so auszugestalten, daß die Breite des Spaltes exakt einstellbar ist und diese
Einstellung auch über längere Betriebszeiten exakt gehalten werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches
1 und/ oder die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 2 gelöst. Der Kern der
Erfindung liegt darin, daß die Spaltweitenregelung unter Ausnutzung einer Längendehnung
eines ansonsten vorgespannten Systems erfolgt. Dies kann nach Anspruch 1 dadurch realisiert
werden, daß der Abstand der paarweise einander zugeordneten Lager während des Betriebes
kontinuierlich oder diskontinuierlich verändert werden kann, wodurch entweder entsprechend
den Anforderungen des Betriebes die Spaltbreiten fortlaufend verändert oder - in der
Umkehrung - fortlaufend wieder auf einen vorgegebenen Wert zurückgeführt werden können.Alternativ
oder auch kumulativ kann diese Spaltbreitenverstellung dadurch erfolgen, daß der Durchmesser
mindestens einer Walze ebenfalls kontinuierlich oder diskontinuierlich verändert wird.
[0008] Wenn solche Spaltweiteneinstellungen fortlaufend durchgeführt werden können, dann
führt dies wiederum dazu, daß der Durchsatz eines solchen Walzwerkes erheblich erhöht
werden kann.
[0009] Die Abstandsverstellung der einander zugeordneten Lager kann durch die Maßnahmen
nach den Ansprüchen 3 und 4 erfolgen, wobei Anspruch 5 die Möglichkeit einer betriebsgrößenabhängigen
Steuerung oder Regelung vorgibt. Die Ansprüche 6 bis 8 geben Maßnahmen an, wie die
wichtigsten Betriebsgrößen erfaßt werden können.
[0010] Durch die Maßnahmen nach Anspruch 9 kann erreicht werden, daß nicht beide Lagerpaare
jeweils in gleicher Weise verstellt werden, sondern unabhängig voneinander.
[0011] Anspruch lo gibt an, wie die Abstandsverstellung der Lager in konstruktiv einfachster
Weise gelöst wird.
[0012] Anspruch 11 lehrt eine sehr einfache Möglichkeit, den Durchmesser mindestens einer
Walze zur Spaltweiteneinstellung zu verändern.
[0013] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen der Erfindung. Es zeigt
Fig. l ein Zwei-Walzwerk in perspektivischer - teilweise aufgebrochener - Darstellung,
Fig. 2 eine Teildarstellung eines mit Drucköl beaufschlagbaren Zugankers,
Fig. 3 eine Teildarstellung eines elektrisch beheizbaren Zugankers,
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines Walzwerks mit temperaturabhängig längenverstellbaren
Zugankern,
Fig. 5 eine Draufsicht auf eine schematische Darstellung eines Walzwerkes mit über
der Länge unterschiedlicher Verbreiterung des Spaltes,
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer durchsatzabhängigen Längeneinstellung der
Zuganker,
Fig. 7 ein Walzwerk gemäß der Erfindung mit Mehrfachdurchlauf des zu behandelnden
Gutes und
Fig. 8 eine Teildarstellung einer in ihrem Durchmesser zur Spaltweiteneinstellung
veränderbaren Walze:
[0014] In der Zeichnung ist ein Zwei-Walzwerk dargestellt, das also zwei Walzen 1, 2 aufweist.
Diese beiden zylindrischen Walzen 1, 2 sind mit an ihren jeweiligen Enden befindlichen
Lagerzapfen 3 in entsprechenden Lagern 4, 5 drehbar gelagert, die in Lagerböcken 6,
6' bzw. 7, 7' angeordnet sind. Die Lagerböcke 6, 7 bzw. 6', 7' sind in Ständern 8
untergebracht, die jeweils von einem Gehäuse 9 bzw. 1o umgeben sind.
[0015] Die Lagerböcke 6, 6' der einen Walze 1 sind hierbei fest, d. h. unverrückbar im jeweiligen
Ständer 8 angeordnet, während die anderen Lagerböcke 7, 7' der anderen Walze 2 verschiebbar
im jeweiligen Ständer 8 angeordnet sind. Sie sind hierbei entsprechend dem Richtungspfeil
11 parallel zu der Ebene verschiebbar, die durch die Drehachsen 12, 13 der Walzen
1, 2 aufgespannt wird. Hierzu sind die Lagerböcke 7, 7' der Walze 2 mittels sogenannter
Nadeln 14, also mittels im Verhältnis zu ihrem Durchmesser langer Zylinderrollen von
geringem Durchmesser von 1 bis 2 mm auf entsprechenden Führungsflächen 15 im Ständer
8 abgestützt. Die Lagerung der einen Walze 2 ist somit als sogenannte Schiebelagerung
ausgebildet. Es ist somit möglich, zwischen den Walzen 1, 2 durch entsprechende Verschiebung
der Lagerböcke 7, 7' einen Spalt auszubilden und in seiner Größe zu verändern.
[0016] Der gegensinnige Antrieb der parallel zueinander angeordneten Walzen 1, 2 erfolgt
entsprechend den Drehrichtungspfeilen 16, 17 mittels eines im größeren Gehäuse 1
0 angeordneten Elektro-Motors 18 über einen Riementrieb 19 auf die eine Walze 1. Die
beiden Walzen sind mittels Zahnrädern 2o gleichen Durchmessers drehfest miteinander
gekuppelt, so daß beim Antrieb der einen Walze 1 die andere Walze drehzahlgleich aber
im entgegengesetzten Drehsinn 17 angetrieben wird.
[0017] Die paarweise einander zugeordneten Lagerböcke 6, 7 bzw. 6', 7' sind jeweils gleich
ausgebildet, so daß es für die nachfolgende Beschreibung ausreichend ist, die in Fig.
1 deutlicher dargestellten Lagerböcke 6, 7 mit Lagern 4, 5 zu beschreiben. Diese Lagerböcke
6, 7 sind mittels Zugankern 21, 22 miteinander verbunden, die parallel zu der durch
die beiden Drehachsen 12, 13 aufgespannten Ebene und senkrecht zu den Drehachsen 12,
13, also in Verschieberichtung 11 verlaufen. Sie sind jeweils symmetrisch zu dieser
durch die Drehachsen 12, 13 aufgespannten Ebene, also in gleichem Abstand zu den Drehachsen
12, 13 angeordnet. Sie ragen in Bohrungen 23 in den Lagerböcken 6, 7 hinein und sind
mittels sie und die Lagerböcke 6 bzw. 7 durchdringender Haltezapfen 24 gegenüber den
Lagerböcken 6, 7 festgelegt. Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, verlaufen die
Haltezapfen 24 parallel zu den Drehachsen 12 bzw. 13, wobei jeweils ein Paar von Haltezapfen
24 in einem Lagerbock 6 bzw. 7 in einer Ebene angeordnet ist, die senkrecht zu der
durch die Drehachsen 12, 13 aufgespannten Ebene verläuft. Diese Anordnung führt dazu,
daß in Längsrichtung der Zuganker 21 und 22 wirkende Kräfte keine Verkantungskräfte
auf die Lagerböcke 6, 7 ausüben können.
[0018] Zwischen den einander paarweise zugeordneten Lagerböcken 6, 7 sind Einrichtungen
vorgesehen, um auf diese in Richtung 11 wirkende Abstandsverstellkräfte auszuüben,
wodurch ein zwischen den Walzen 1, 2 befindlicher Spalt 25 in seiner Breite eingestellt
werden kann. Bei diesen Einrichtungen kann es sich um eine besondere Ausgestaltung
der Zuganker 21 bzw. 22 handeln. Nach Fig. 2 sind hierzu die Zuganker 21 bzw. 22 in
ihrem mittleren Bereich zwischen den Haltezapfen 24 mit einem zylindrischen Hohlraum
26 versehen, in den ein Druckölanschluß 27 einmündet. Bei Beaufschlagung dieses Hohlraumes
26 mit Drucköl wird der Zuganker 21, 22 je nach dem Druck des Drucköls gestreckt,
d. h. verlängert.
[0019] Bei der Ausführung nach Fig. 3 ist in dem Zuganker 21 bzw. 22 in gleicher Weise ein
Hohlraum 26 angeordnet, in dem eine elektrische Heizung 28 angeordnet ist. Der Hohlraum
26 ist ansonsten ebenfalls mit einem öl gefüllt, das als Wärmeüberträger auf die Außenwand
29 des den Hohlraum 26 begrenzenden Teils des Zugankers 21 bzw. 22 dient.
[0020] In Fig. 4 ist einer der Anwendungsfälle der längenverstellbaren Zuganker 21, 22 schematisch
dargestellt. Zwischen die Walzen 1, 2 wird von oben ein auf dem Walzwerk zu behandelndes
Gut eingebracht. Es sei darauf hingewiesen, daß in der Regel die Breite des Spaltes
25 kleiner ist als o,1 mm. Wenn ausgehend von einem Normalwert der Temperatur des
zu behandelnden Gutes die Temperatur des zugegebenen Gutes steigt, so steigt damit
die Temperatur der Walzen 1, 2 mit der Folge, daß bei gleichbleibendem Abstand ihrer
Drehachsen 12, 13 die Breite des Spaltes 25 geringer wird. Um diese Spaltbreitenverringerung
rückgängig machen zu können, d. h. um die Spaltweite konstant halten zu können, ist
oberhalb des Walzenspaltes ein Temperaturmeßfühler 3o angeordnet, der die Temperatur
des zugeführten Gutes mißt und ein entsprechendes Signal an ein Steuer- bzw. Regelgerät
31 abgibt. Dieses Gerät 31 steuert dann entsprechend die Längenänderung der Zuganker
21 bzw. 22 an, wobei bei dieser Ausführung zweckmäßigerweise die Zuganker in der aufheizbaren
Ausführung gemäß Fig. 3 eingesetzt werden. Vom Steuergerät wird also eine Aufheizung
und damit Längung der Zuganker, die zu einem
Auseinanderschieben der Lager 4,5 und damit einer Vergrößerung des Spaltes 25 führt,
oder eine Nicht-Heizung, d. h. eine Abkühlung und damit Zusammenziehung unter Verringerung
des Walzen-Spaltes 25 ausgelöst.
[0021] Wenn die Breite des Spaltes 25 zwischen den Walzen 1 und 2 sich nicht nur betriebsbedingt
ändert, sondern - wie in Fig. 5 angedeutet - sich über dessen Länge unterschiedlich
ändert, dann können weitere Maßnahmen vorgesehen sein. Solche Unterschiede in der
Parallelität der den Spalt 25 begrenzenden Walzenflächen führen dazu, daß in den beiden
Endbereichen des Spaltes 25unterschiedliche Mengen des zu behandelnden Gutes pro Zeiteinheit
durchgesetzt werden, was durch die Mengen M
1 und M
2 angedeutet ist, wobei im vorliegenden Fall gilt M
1 > M
2. In diesem Fall ist in beiden Endbereichen der Walzen 1, 2 jeweils ein Durchsatz-Meßgerät
32 unterhalb des Spaltes 25 angeordnet, dem durch einen in seiner Breite genau festgelegten
Trichter 33 der in den Trichter 33 gelangende Teil des durch den Spalt 25 hindurchtretenden
behandelten Gutes zugeführt wird. Dieses Gut wird in dem Durchsatz-Meßgerät 32 in
üblicher Weise gemessen, wobei dieses Gerät beispielsweise in bekannter Weise eine
Bandwaage enthalten kann oder - für flüssiges Gut - als Ovalradzähler ausgestaltet
sein kann. Von diesem Durchsatz-Meßgerät wird dann wieder ein dem Durchsatz entsprechendes
Signal auf das Steuer- bzw. Regelgerät 31 gegeben, von dem aus dann die Zuganker 21,22
eines Paares von Lagerböcken 6,7 gegeben wird. In diesem Fall werden also die Zugankerpaare
21, 22 jedes Lagerbockpaares 6,7 bzw. 6', 7' getrennt angesteuert, so daß auf diesem
Wege die Parallelität des Spaltes 25 über seine volle Länge beibehalten werden kann.
Anstelle eines solchen Durchsatzmeß
gerätes 32 kann auch ein Mahlfeinheits-Meßgerät 32' vorgesehen werden, das die Partikelgröße
des behandelten Gutes erfaßt, wobei deutliche Abweichungen der Partikelgröße im einen
Trichter 33 im Vergleich zum anderen Trichter 33ein Maß für die Nichtparallelität
des Spaltes 25 sind. Es sei hier betont, daß es sich bei den Abweichungen der Spaltbreite
des Spaltes 25 um Abweichungen im Bereich von einigen hundertstel Millimetern handelt,
die'auszugleichen sind. Derartige Mahlfeinheits-Meßgeräte sind handelsüblich und beispielsweise
in dem Artikel von Weinmann in der Zeitschrift POWDER METALLURGY INTERNATIONAL Vol.
lo, No. 2/1978 beschrieben.
[0022] In Fig. 7 ist weiterhin ein Anwendungsbeispiel dargestellt, bei dem den Walzen 1,
2 das zwischen den Walzen 1, 2 zu behandelnde Gut mittels einer Pumpe 34 kontinuierlich
aus einem Behälter 35 zugeführt wird. Das im Spalt 25 behandelte Gut wird abgezogen
und mittels einer Pumpe 36 in den Behälter 35 zurückgepumpt. Da auf diese Weise das
zu behandelnde Gut mehrfach zwischen den Walzen 1,2 im Spalt 25 behandelt wird, wird
der Spalt 25 als Funktion der Zeit stetig enger gemacht. In diesem Fall arbeitet das
Steuer- bzw. Regelgerät 31 zeitabhängig.
[0023] Aus Fig. 8 ist ersichtlich, daß die Walzen 1, 2 temperiert werden können. Hierzu
sind die Walzen 1,2 hohl ausgebildet. In ihren inneren Hohlraum 37 ragt durch einen
Kanal 38 im Lagerzapfen 3 eine Zuführleitung 39 für Temperierflüssigkeit hinein, die
über ihre Länge im Abstand voneinander angeordnete Düsen 4o aufweist, die im wesentlichen
nach oben gerichtet sind.
[0024] Im Hohlraum 37, und zwar unterhalb der MittelLängsachse 12 bzw. 13 der Walze 1 bzw.
2 ist ein Temperaturfühler 41 angeordnet, der mittels einer Leitung 42, die ebenfalls
durch den Kanal 38 in Lagerzapfen 3 herausgeführt ist, mit einem Steuergerät 43 für
einen Thermostaten 44 verbunden ist. Der Kanal 38 im Lagerzapfen 3 führt zu einer
Rücklaufleitung 45 für Temperierflüssigkeit, die zum Thermostat 44 führt. Vom Thermostat
44, in dem die Temperierflüssigkeit erwärmt wird, führt wiederum eine Vorlaufleitung
46 über ein Ventil 47 zur Zuführleitung 39. Das Ventil 47 wird ebenfalls vom Steuergerät
43 angesteuert.
[0025] Wie aus Fig. 8 ersichtlich ist, wird die Temperierflüssigkeit durch die Düsen 4o
gegen die jeweils obenliegende Innenseite der Walze 1 bzw. 2 gespritzt und füllt im
übrigen den Hohlraum 37 der Walze 1 bzw. 2 etwa zur Hälfte, da der konzentrisch zur
Mittel-Längs-Achse 12 verlaufende Kanal 38 sich nur bis kurz unterhalb der Achse erstreckt.
Durch diesen Kanal 38 fließt die überschüssige Menge an Temperiermedium zur Rücklaufleitung
45 und von dort zum Thermostat 44, wo es wieder erwärmt und über das Ventil 47 zurückgeführt
wird. Zur Konstanthaltung der Temperatur der Walze 1 bzw. 2 und dann zur Konstanthaltung
ihres Durchmessers genügt diese geschilderte einfache Temperaturregelung.
[0026] Wenn entsprechend der Ausgestaltung in Fig. 6 ein Durchsatzmeßgerät 32 oder ein Mahlfeinheits-Meßgerät
32' unterhalb des Walzenspaltes 25 angeordnet ist und - wie oben geschildert - bei
Abweichungen vom vorgegebenen Soll-Wert ein Signal auf das Steuergerät 43 abgibt,
dann wird je nach Abweichung die Temperatur verändert, auf die die Temperierflüssigkeit
im Thermostat 44 aufgeheizt wird. Wenn das Mahlfeinheits-Meßgerät 32' eine zu große
Partikelgröße bzw. das Durchsatzmeßgerät 32 einen zu großen Durchsatz anzeigt, so
heißt dies, daß der Spalt 25 zu groß ist mit der Folge, daß der Durchmesser der Walze
erhöht werden muß. Die Vorlauftemperatur des Temperiermediums wird also erhöht. Wenn
der Durchsatz bzw. die Partikelgröße zu klein wird, dann muß der Spalt vergrößert
werden; der Durchmesser der Walze 1 bzw. 2 muß also verringert werden.
[0027] Es ist grundsätzlich vorgesehen, daß die Walzen 1, 2 vorgespannt sind. Hierzu wird
in einfachster Weise zwischen den Lagerböcken 6, 7 eine Spanneinrichtung 48 angeordnet,
bei der es sich in der Regel um einen sehr gedrungenen, hydraulisch beaufschlagbaren
Zylinder-Kolben-Antrieb handelt. Die Spanneinrichtung ist dort, wo Zuganker 21, 22
vorgesehen sind, in der Ebene dieser Zuganker angeordnet, so daß keine Biegemomente
auf die Walzen 1, 2 ausgeübt werden. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 sind
derartige Spanneinrichtungen 48 jeweils in der gemeinsamen Haupt-Mittel-Ebene der
Walzen 1, 2 angeordnet.
[0028] Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist die Spanneinrichtung 48 nur in Fig. 1 dargestellt.
[0029] Anstelle eines Antriebs der Walzen 1, 2 mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit kann
selbstverständlich bei entsprechendem Bedarf in der Praxis auch ein Antrieb der beiden
Walzen mit unterschiedlicher Umfangsgeschwindigkeit erfolgen, so daß im Walzenspalt
25 eine Differenzgeschwindigkeit zwischen den Walzen 1, 2 auftritt.
1. Walzwerk zum Zerkleinern von flüssigen Stoffen, mit mindestens zwei drehantreibbaren,
einen Spalt (25) begrenzenden Walzen (1, 2), die an ihren Enden in Lagern (4, 5) drehbar
gelagert sind, wobei die Breite des Spaltes (25) einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils paarweise einander zugeordnete Lager (4, 5) mittels Distanzstücken miteinander
verbunden sind, die mit in Abhängigkeit von Betriebsgrößen des Walzwerks ansteuerbaren
Einrichtungen zur Längenverstellung versehen sind.
2. Walzwerk zum Zerkleinern von flüssigen Stoffen, mit mindestens zwei drehantreibbaren,
einen Spalt (25) begrenzenden Walzen (1, 2), die an ihren Enden in Lagern (4, 5) drehbar
gelagert sind, wobei die Breite des Spaltes (25) einstellbar ist, insbesondere nach
Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß-mindestens eine Walze (1 bzw. 2) mit
in Abhängigkeit von Betriebsgrößen des Walzwerks ansteuerbaren Einrichtungen zur Durchmesserverstellung
versehen ist.
3. Walzwerk nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzstücke jeweils
mit einer Heizung als Einrichtung zur Längenverstellung versehen sind.
4. Walzwerk nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzstücke mit
Druckmittel beaufschlagbar sind.
5. Walzwerk nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Einrichtung zur Längenverstellung ein Steuergerät (31) vorgeschaltet ist, das mit
einer Erfassungseinrichtung für mindestens eine Betriebsgröße gekoppelt ist.
6. Walzwerk nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Erfassungseinrichtung
mindestens ein Temperaturmeßfühler (30) vorgesehen ist.
7. Walzwerk nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Erfassungeinrichtung
mindestens ein Durchsatzmeßgerät (32) vorgesehen ist.
8. Walzwerk nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Erfassungseinrichtung
mindestens ein Mahlfeinheits-Meßgerät (32') vorgesehen ist.
9. Walzwerk nach einem der Patentansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
den beiden Paaren von Lagern (4, 5) jeweils zugeordneten Distanzstücke unabhängig
voneinander ansteuerbar sind.
10. Walzwerk nach einem der Patentansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Distanzstücke als Zuganker (21, 22) ausgebildet sind.
11. Walzwerk nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Walze
(1 bzw. 2) mit einer Temperierflüssigkeit beaufschlagbar ist.
12. Walzwerk nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzstücke
-jeweils an einem Lagerbock (6 bzw. 7) in einer Ebene angreifen, die senkrecht zu
der durch die Drehachsen (12, 13) der Walzen (1, 2) aufgespannten Ebene verläuft.
13. Walzwerk nach einem der Patentansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lager (4, 5) mittels jeweils mindestens einer Spanneinrichtung (48) vorgespannt
sind.