[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] In der blechverarbeitenden Industrie ist das Verkleben von Falznahtverbindungen mittels
druck- oder wärmehärtbarer Klebstoffe weit verbreitet. So ist es z.B. in der Autoindustrie
üblich, Falznähte an bestimmten Karosserieteilen, insbesondere Türen auf diese Weise
abzudichten und damit der Korrosionsgefahr vorzubeugen.
[0003] In der Autoindustrie und ähnlichen Industriezweigen werden zur Herstellung solcher
geklebten Falznahtverbindungen üblicherweise Klebstoffe in flüssiger oder pastöser
Form verwendet, welche in Form einer Raupe auf die zu verbindenden Blechteile appliziert
werden. Diese Applikationsmethode des Klebstoffs ist in verschiedener Hinsicht unbefriedigend.
Zum einen ist die damit erreichte Verteilung des Klebstoffs über die gesamte Falznaht
nicht ausreichend gleichmässig, was zu Korrosionsproblemen führen kann, und zum anderen
sind Klebstoffe in flüssiger oder pastöser Form aus arbeitshygienischen Aspekten immer
problematisch.
[0004] Bei der Herstellung von Konservendosen ist es, wie z.B. die US-A 3 125 056 oder die
FR-A 2 252 147 bzw. die BE-A 444 014 zeigen, ebenfalls üblich, Falznähte zu verkleben
bzw. mittels Klebstoff abzudichten. Der Klebstoff wird dabei auf die Bördelränder
der miteinander zu verbindenden Teile des Dosenkörpers entweder in flüssiger oder
pastöser Form durch Extrusion oder dergleichen oder aber auch in Form eines Streifens
einer Klebefolie aufgebracht.
[0005] Klebstoffe in Folien - insbesondere Bandform wie sie z.B. unter den Markennamen Araldit®
und Redux®-Klebfilm (CIBA-GEIGY) bekannt sind, finden nicht zuletzt aufgrund ihrer
arbeitshygienischen Vorteile immer weitere Verbreitung. Zum Verkleben der Falznähte
von z.B. Autokarosserieteilen wurden solche Klebefolien bisher jedoch nicht oder nur
sehr beschränkt verwendet. Der Grund dafür liegt vor allem darin, dass Klebstoff-Folien
zähplastisch sind und ihre sehr geringe Zugfestigkeit die maschinelle Applikation
beträchtlich erschwert. Zusätzliche Komplikationen treten auf, wenn solche Klebstoff-Folienstreifen
auf Karosserieteile appliziert werden müssen, deren Falznähte einen komplizierten,
insbesondere räumlich gekrümmten Verlauf haben. Diese Schwierigkeiten sind besonders
gross, wenn der Bördelrand beidseitig mit Klebstoff versehen werden soll, das heisst
das Klebstoffband U-förmig um den Rang gelegt werden muss.
[0006] Die bislang bekanntgewordenen Vorrichtungen der im Oberbegriff des Anspruchs 1 beschriebenen
Art sind nur dazu geeignet, relativ steife und zugfeste Klebbänder (nicht Klebstoffbänder)
zu verarbeiten.
[0007] Dies gilt beispielsweise auch für den aus der US-Patentschrift 4,155,798 bekannten
Apparat mit Vorfaltkanal und Anpressrollen.
[0008] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die mangelnde Eignung der bislang bekannten
Apparate mit Vorfaltkanal und Anpressrollen zur Applikation von zähplastischen Klebstoffbändern
geringer Eigensteifigkeit und Zugf estigkeit auf gekrümmte Blechränder vor allem durch
die starre gegenseitige Anordnung von Vorfaltkanal und Anpressrollen bedingt ist.
Ausserdem wurde erkannt, dass es auch wesentlich ist, ob und wie die Anpressrollen
angetrieben sind. So arbeiten z.B. die aus der bereits genannten US-Patentschrift
4 155 798 bekannten Apparate mit freilaufenden Anpressrollen. Bei anderen Geräten,
z.B. solchen zum Einsäumen von Zeichenblättern mit Klebbändern, sind die Rollen starr
mit einem Antriebsmotor gekoppelt.
[0009] Durch die Erfindung sollen die aufgezeigten Mängel beseitigt und eine Vorrichtung
der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 beschriebenen Art geschaffen werden, die
auch zur Applikation von Klebstoffbändern geringer Eigensteifigkeit und Zugfestigkeit
auf räumlich gekrümmte Blechränder geeignet ist.
[0010] Es wurde gefunden, dass die gestellt Aufgabe durch Ausbildung.der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 beschriebenen Vorrichtung gemäss Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst
werden kann.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in den Figuren dargestellen Ausführungsbeispiels
näher erläutert; es zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Gesamtdarstellung,
Fig. 2 eine Detailansicht in Richtung des Pfeiles II der Fig. 1,
Fig. 3 dieselbe Detailansicht wie Fig. 2, jedoch in einer anderen Arbeitsstellung.
[0012] Die dargestellte Maschine ist auf einer Grundplatte 1 aufgebaut und umfasst: eine
Vorratspule 2 für das Klebstoff/Trägerband 3K/3T, eine Aufwickelspule 4 für das vom
Klebstoffband getrennte Trägerband 3T, mehrere Umlenkrollen 5 bis 8, eine Umlenk-
und Vorfaltrolle 9, einen trichterartigen Vorfaltkanal 10 sowie ein Anpressrollenpaar
lla/llb. Mit 20 ist ein Kasten bezeichnet, der einen aus Elektromotor und Getriebe
bestehenden konventionellen Antrieb umfasst.
[0013] Jede der beiden Rollen lla und llb sitzt auf je einer Achse 12a bzw. 12b, die in
einem Gehäuse 13 drehbar gelagert und über flexible und torsionselastische Wellen
14a bzw. 14b an den im Kasten 20 befindlichen Antrieb angeschlossen ist. Die Achse
12b der unteren Rolle llb ist in einem Schwenkarm 15 (strichliert) mit der Schwenkachse
SI gelagert, an den knapp vor dem Austritt der Achse 12b aus dem Gehäuse 13 von unten
eine Druckfeder 16 (strichliert) angreift und die Rolle llb nach oben gegen die Rolle
lla drückt. Die Schwenkachse Sl ist so justiert bzw. justierbar, dass bei durchlaufendem
Blech und Klebstoffband die Rollenachsen 12a und 12b genau parallel zueinander verlaufen.
Hierzu ist die Achse S1 in Richtung der Pfeile V+ (für grösseren Rollenabstand) und
V- (für kleineren Rollenabstand) verschiebbar und in der gewünschten Lage fixierbar.
Die Druckkraft der Feder 16 ist durch an sich bekannte Mittel (nicht dargestellt)
regulierbar.
[0014] Das Gehäuse 13 ist als Ganzes schwenkbar an der Grundplatte 1 bzw. dem mit dieser
fest verbundenen Lagerblock 17 der Umlenk- und Vorfaltrolle 9 angelenkt. Die Schwenkachse
S2 dieser Anlenkung verläuft parallel zu den Drehachsen 12a bzw. 12b der Transport-
und Anpressrollen lla und llb und ist ausserdem so angeordnet, dass sie etwa in einer
Geraden mit dem Ausgang 10b des gleichfalls am Lagerblock 17 befestigten Vorfaltkanals
10 liegt. Die Schwenkachse S2 kann auch etwas vor oder nach dem Ausgang 10b des Vorfaltkanals
10 d.h. entfernter oder näher zum Rollenpaar 11a/11b liegen. Die Mittel- bzw. Neutrallage
N des Gehäuses 13 und damit des Transport- und Anpresswalzenpaares 11a/l1b ist durch
zwei gegensinnig wirkende Zugfedern 18 und 19 definiert. In dieser Neutrallage fällt
die Symmetrieebene des Transport- und Anpresswalzenpaares mit derjenigen des Vorfaltkanals
zusammen.
[0015] Das Gehäuse 13 ist gegen die Kraft einer Feder (nicht dargestellt) verschiebbar auf
der Achse S2 gelagert. Es ist daher als Ganzes in Richtung der Rollenachsen 12a, 12b
gegen die Kraft dieser Feder nach hinten verschiebbar. Der Verschiebung nach vorne
(Rollenseite) ist durch einen Anschlag begrenzt. Diese Anordnung ist in Fig. 1 durch
einen Doppelpfeil H13-HF13 angedeutet, wobei die Pfeilrichtung HF13 die Kraftwirkung
der Feder symbolisiert. Die Feder selbst und der Anschlag sind aus zeichnerischen
Gründen nicht dargestellt. Die Verschiebbarkeit des Gehäuses 13 kann selbstverständlich
auch durch andere bekannte konstruktive Mittel realisiert sein.
[0016] Die Umlenk- und Vorfaltrolle 9 und der Vorfaltkanal 10 sind so ausgebildet, dass
sie das Klebstoffband 3K um seine Längsachse V-förmig falten. Hierzu ist die Rolle
9 im Profil flach V-förmig. Der V-Winkel beträgt vorzugsweise etwa 155° bis 165°.
Das V-Profil der Rolle 9 kann auch durch ein entsprechendes Bogenprofil ersetzt werden.
[0017] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform ist die Umlenk- und Vorfaltrolle 9 ähnlich
wie das Gehäuse 13 gegen die Kraft einer Feder von einem vorderen Begrenzungsanschlag
nach hinten verschiebbar. Diese Anordnung ist aus zeichnerischen Gründen wiederum
nur symbolisch durch einen Doppelpfeil H9-HF9 angedeutet, wobei HF9 die Kraftwirkung
der Feder symbolisiert. Konstruktiv kann diese Anordnung z.B. dadurch realisiert sein,
dass die Rolle 9 in einem gabelartigen Element gelagert ist, welches seinerseits in
einer auf der Grundplatte 1 oder dem Lagerbock 17 montierten Führung gegen die Kraft
einer Feder verschiebbar gelagert ist. Die Vorschieberichtung der Umlenk- und Vorfaltrolle
9 muss nicht unbedingt parallel zu derjenigen des Gehäuses 13 verlaufen. Sie muss
nur im Prinzip im Winkel zwischen dem Einlauf und dem Auslauf des umgelenkten Klebstoffbandes
3K liegen und ein Ausweichen der Rolle 9 nach hinten (bezüglich der Rollen lla, llb)
ermöglichen. Vorzugsweise ist die Verschieberichtung einstellbar oder zumindest justierbar.
[0018] Der Vorfaltkanal 10 ist vorzugsweise einstell- und justierbar am Lagerbock 17 befestigt.
Er ist gleichfalls (wie die Umlenk- und Vorfaltrolle 9) im Querschnitt im wesentlichen
V-förmig, wobei jedoch der V-Winkel vom Bandeinlaufende 10a zum Auslaufende 10b ähnlich
wie bei einem Trichter kontinuierlich abnimmt. In der Scheitellinie (Verbindungslinie
aller V-Scheitelpunkte) ist der Querschnitt entsprechend abgerundet. Der V-Winkel
beträgt vorzugsweise am Eingang 10a ca. 90 bis 100° und am Ausgang 10b ca. 10 bis
15°. Die Abrundung im Scheitel geht tangential in das "V" über. Der Krümmungsradius
der Abrundung beträgt am Ausgang 10b nur wenige Millimeter, vorzugsweise ca. 3 mm.
In der Aufsicht ist der Vorfaltkanal 10 gleichfalls V-förmig, wobei der Oeffnungswinkel
a ca. 70°C beträgt.
[0019] Die wirksame Breite am Eingang 10a ist etwa gleich gross wie die Breite der Rolle
9.
[0020] Die Umlenkrollen 6, 7 und 8 dienen zur Rückführung des Trägerbandes 3T auf die Aufwickeltrommel
4, welche über eine Rutschkupplung und einem im Tragarm 21 befindlichen Kettentrieb
mit dem im Kasten 20 montierten Antriebsmotor des Gerätes gekuppelt ist. Die Rutschkupplung
kann gleichfalls im Kasten 20 angeordnet sein oder unmittelbar vor der Aufwickeltrommel
4.
[0021] Das dargestellte Gerät wird wie folgt gehandhabt:
Beim Aufsetzen einer neuen Vorratsrolle 2 wird das Klebstoff-/Trägerband 3K/3T zunächst
von Hand über die Umlenkrolle 5 bis zu den Rollen 6 und 9 gezogen. Dort wird das Klebstoffband
3K vom Trägerband 3T gelöst und über die Umlenk- und Vorfaltrolle 9 und den Vorfaltkanal
10 zwischen die Transport und Andrückrollen lla und llb geführt. Gleichzeitig wird
das Trägerband 3T über die Umlenkrollen 6, 7 und 8 auf die Aufwickelspule 4 geführt
und dort so befestigt, dass es auf dieser aufgewickelt werden kann. Die verschieden
langen Weglängen zwischen der Rolle 9 und dem Rollenpaar 11a/11b einerseits und der
Rolle 6 und der Aufwickelspule 4 anderseits werden dabei dadurch ausgeglichen, dass
das Klebstoffband 3K entsprechend weit über das Rollenpaar lla/ llb hinaustransportiert
wird, z.B. durch kurzzeitiges Einschalten des Antriebes dieser Rollen. Es kann aber
auch ein Klebstoff/Trägerband 3K/3T mit einem entsprechend langen Trägerbandvorlauf
verwendet werden.
[0022] Wenn das Klebstoffband 3K sich mit seinem Anfang zwischen den Transport- und Anpressrollen
lla und llb befindet und das Trägerband 3T am Umfang der Aufwickelspule 4 befestigt
ist, ist das Gerät betriebsbereit.
[0023] Das am Rand mit dem Klebstoffband 3K U-förmig einzufassende Blechteil B wird nun
mit einer seiner Ecken über das Bandführungs- und Faltenelement 10 zwischen die Transport-
und Andrückrollen lla und llb geschoben, wobei der Antrieb gleichzeitig oder kurz
zuvor eingeschaltet wird. Die Transport- und Anpressrollenlla und llb ziehen das Blech
B mit seinem Rand durch und drücken dabei das Klebstoffband 3K auf. Gleichzeitig wickelt
die vom Antriebsmotor (Kasten 20) über die Rutschkupplung angetriebene Aufwickelspule
4 das Trägerband 3K auf. Die Rutschkupplung ist so eingestellt, dass die Züge im Trägerband
3T und im Klebstoffband 3K etwa gleich gross sind.
[0024] Das erfindungsgemässe Gerät kann ortsfest montiert und das Blechteil von Hand oder
mittels Roboter geführt sein. Umgekehrt kann auch das Blechteil für den Applikationsvorgang
festgehalten und das Gerät von Hand, motorisch auf einer Schiene oder mittels Roboter
den Rand entlang geführt werden. Die erstgenannte Variante bietet sich insbesondere
für kleinere Blechteile an, die zweitgenannte für grössere.
[0025] Der Abstand Al zwischen der Schwenkachse S2 des Gehäuses 13 und einer durch die Achsen
12a und 12b der Transport- und Anpressrollen lla und llb gelegten Ebene E ist massgebend
für die maximal zulässige räumliche Krümmung des Bleichteiles B. Je kleiner der Krümmungsradius
der kleinsten Krümmung des Blechteiles ist, desto kleiner muss der Abstand Algewählt
werden. Es wurde gefunden, dass beispielsweise bei einem kleinst möglichen Blech-Krümmungsradius
Rmin = 20 mm der Abstand A1 ≦ 7 mm gewählt werden muss. Bei dieser Dimensionierung
können Blechteile mit einem Krümmungsradius von 20 mm (Rmin) von den Rollen lla und
llb gerade noch einwandfrei, das heisst ohne Klemmen durch den Ausgangs-V-Spalt 10b
des Vorfaltkanals 10 gezogen werden. Das Rollenpaar 11a/11b nimmt dabei die in Fig.
3 gezeigte Stellung ein.
[0026] Je nach Stärke und Richtung der Blechkrümmung wird das Rollenpaar 11a/11b mehr oder
weniger stark aus seiner Mittel- bzw. Neutrallage N ausgelenkt. Die Wegdifferenzen
an den Transport- und Anpressrollen lla und llb werden durch die Torsionselastizität
der Antriebswellen 14a bzw. 14b ausgeglichen.
[0027] Der Abstand A2 zwischen der die Faltung des Klebstoffbandes 3K einleitenden Umlenk-
und Vorfaltrolle 9 und dem Austritts-V-Querschnitt 10b des Vorfaltkanals 10 ist so
festgelegt bzw. einstellbar, dass die Faltung über diesen Abstand im wesentlichen
kontinuierlich zunehmend (V-Winkel kontinuierlich abnehmend) erfolgt. Ein zu grosser
Abstand hätte den Nachteil, dass die durch die Rolle 9 eingeleitete Faltung vor dem
die Faltung weiterführenden Vorfaltkanal 10 wiederum verloren ginge bzw. im Extremfall
das Band 3K mit "verkehrter" Vorfaltung in den Vorfaltkanal 10 gelangen würde. Ausserdem
ist ein zu grosser Abstand auch deshalb schädlich, weil die verwendeten Klebstoffbänder
in der Regel sehr plastisch sind und daher längere Zugstrecken vermieden werden müssen.
Bei zu kleinem Abstand A2 können Bandverzerrungen auftreten.
[0028] Unregelmässigkeiten der Blechkantenkonturen passt sich das Anpressrollenpaar lla,
llb bzw. das Gehäuse 13 dadurch an, dass es federnd nach hinten ausweichen kann (Pfeile
H13-HF13, Fig. 1). Analoges gilt für die Umlenk- und Vorfaltrolle 9 (Pfeile H9-HF9,
Fig. 1).
[0029] Das erfindungsgemässe Gerät wurde mit den unter den Bezeichnungen Klebfilm DLS 615
und Klebfilm XB 3615 der CIBA-GEIGY, Basel, im Handel befindlichen Klebstoffbändern
getestet. Bei diesen Klebfilmen handelt es sich um solche auf Epoxidharz-Einkomponentenbasis
mit ausreichender Lagerfähigkeit bei niederen Temperaturen (Kühlschrank), welche bei
ca. 120°C schnell aushärten. Die Filme sind so aufgebaut, dass sie auf einer Seite
bei Raumtemperatur klebrig sind. Die Bänder 3K sind ca. 16 mm breit und ca. 0,30 bis
0,35 mm dick. Der Trägerstreifen 3T ist aus Papier und etwas breiter. Beim Abziehen
von der Vorratsrolle 2 haftet der Träger auf der klebrigeren Filmseite und das
[0030] Klebstoffband 3K wird nach dem Abziehen vom Trägerband 3T mit der klebrigen Seite
nach innen gefaltet und von den Rollen lla und llb auf das Blech 3 geklebt.
[0031] Klebstoffbänder aus DLS 615 bzw. XB sind zähplastich und weisen praktisch keine Eigensteifigkeit
und nur eine sehr geringe Zugfestigkeit auf.
[0032] Für die Applikation eines Bandes aus DLS 615 bzw. XB 3615 mit dem oben angegebenen
Querschnitt (Breite x Dicke.= 16 x 0,30)auf ein Blechformteil B mit Krümmungsradien
von im Minimum 20 mm wurde die dargestellte Maschine wie folgt dimensioniert bzw.
eingestellt:

Bezugszeichenliste:
[0033]
1 Grundplatte
2 Vorratsspule
3K/3T Klebstoffband mit Trägerband
3K Klebstoffband
3T Trägerband
4 Aufwickelspule
5-8 Umlenkrollen
9 Umlenk- und Vorfaltrolle
10 Vorfaltkanal
10a Eintrittsende von 10
10b Austrittsende von 10
lla, llb Transport- und Andrückrollen(paar)
12a, 12b Achsen
13 Gehäuse
14a, 14b flexible, torsionselastische Antriebswellen
15 Schwenkarm
16 Druckfeder
17 Lagerblock
18
19 Zugfedern
20 Kasten mit Motor
21 Tragarm
A1 Abstand S2-E
A2 Abstand 9-10b
A3 wirksame Länge des Vorfaltkanals 10
B Blechformteil
E - Ebene 12a-12b
N Mittel- bzw. Neutrallage von 13 bzw. 11a/11b
Rmin kleinster Krümmungsradius von B
S1 Schwenkachse für 15
S2 Schwenkachse für 13
a Winkel des Vorfaltkanals in Aufsicht
H9, H13, V+, V- Verschiebungsmöglichkeiten und Richtungen
HF9, HF13 Federkräfte und Richtungen.
1. Vorrichtung zur U-förmigen Applikation eines Klebstoffbandes in Längsrichtung um
den Rand eines Blechformteiles, deren Bandführung einen trichterartigen Vorfaltkanal
aufweist, von dem das vorgefaltete Band zwischen zwei federnd gegeneinander gedrückte
Anpressrollen läuft, die es gleichzeitig an die beiden Seiten eines in den Band-Faltbereich
eingeführten Blechformteiles anpressen, dadurch gekennzeichnet, dass das Anpressrollenpaar
(lla, llb) als Ganzes um eine gemeinsame Achse (S2) schwenkbar ist, die in einer Geraden
liegt, welche parallel zu den Rollenachsen (12a, 12b) und bezüglich der Bandtransportrichtung
im Abstand (A1) vor diesen etwa in der Symmetrieebene des Vorfaltkanals (10) verläuft,
und dass die Anpressrollen (lla, llb) derart motorisch antreibbar sind, dass beide
Rollen auch bei Differenzen ihrer Geschwindigkeit stets eine zumindest angenähert
gleich grosse Transportkraft auf das durchgezogene Bleichformteil (B) ausüben.
2. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (A1) zwischen
der Schwenkachse (S1) des Anpressrollenpaares (lla, llb) und einer durch dessen Achsen
(12a, 12b) gelegten Ebene (E) zumindest angenähert mit demjenigen zwischen dieser
Ebene und dem Ausgang (10b) des Vorfaltkanals (10) übereinstimmt.
3. Vorrichtung gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Anpressrollenpaar
(lla, llb) federnd in einer Neutrallage (N) gehalten ist, in welcher seine Symmetrieebene
zumindest angenähert mit derjenigen des Vorfaltkanals (10) zusammenfällt.
4. Vorrichtung gemäss einem des vorangehenden Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass dem Vorfaltkanal (10) eine als Vorfaltrolle ausgebildete Bandumlenkrolle (9)
unmittelbar vorgeschaltet ist, die gleichfalls ein schwach bogen- oder V-förmiges
Profil mit dem kleinsten Durchmesser in der Rollenmitte aufweist.
5. Vorrichtung gemäss Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilwinkel der
Umlenk- und Vorfaltrolle (9) etwa 155° bis 165° beträgt.
6. Vorrichtung gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der V-Winkel des Vorfaltkanals (10) am Eingang (10a) etwa 90° bis 100° und am Ausgang
(lOb) etwa 10° bis 15° beträgt.
7. Vorrichtung gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die wirksame Durchlauflänge (A3) des Vorfaltkanals (10) das etwa 0,6 bis 0,8-fache
der wirksamen Breite der Umlenk- und Vorfaltrolle (9) beträgt.
8. Vorrichtung gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Antrieb der Anpressrollen (lla, llb) von einem gemeinsamen Motor erfolgt, wobei
zumindest eine der beiden Rollen (lla, llb) mittels eines torsionselastischen Elementes,
vorzugsweise einer flexiblen und torsionselastischen Welle (14a, 14b) mit dem Motor
gekuppelt ist.
9. Vorrichtung gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine der beiden Achsen (12a, 12b) der Anpressrollen (lla, llb) schwenkbar
gelagert und mittels einer Feder (16) gegen die andere Rolle gedrückt ist, wobei die
Schwenkachse (S1) so eingestellt bzw. einstellbar ist, dass bei einem bestimmten Rollenabstand
die Rollenachsen (12a, 12b) genau parallel zueinander sind.
10.Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Bandumlenk- und Vorfaltrolle (9) gegen die Kraft (HF9) einer Feder in eine zwischen
der Bandeinlauf- und der Bandauslaufrichtung liegende Richtung verschiebbar ist.
11.Vorrichtung gemäss Anspruch 10,dadurch gekennzeichnet, dass die Verschieberichtung
der Umlenk- und Vorfaltrolle (9) etwa parallel zu den Achsen (12a, 12b) der Anpressrollen
(lla, llb) verläuft.
12. Vorrichtung gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Anpressrollenpaar (lla, llb) gegen die Kraft (HF13) einer Feder in Richtung
seiner Achsen (12a, 12b) nach hinten verschiebbar ist.