(19)
(11) EP 0 073 332 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.03.1983  Patentblatt  1983/10

(21) Anmeldenummer: 82106529.9

(22) Anmeldetag:  20.07.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E02D 31/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 25.08.1981 DE 3133473
06.02.1982 DE 3204109

(71) Anmelder: KLÖCKNER-PENTAPLAST GMBH
D-5430 Montabaur (DE)

(72) Erfinder:
  • Egenolf, Walter
    D-6250 Limburg (DE)
  • Reusch, Raimund
    D-5431 Niederelbert (DE)

(74) Vertreter: Bauer, Wulf (DE) 
Bayenthalgürtel 15
D-50968 Köln (Marienburg)
D-50968 Köln (Marienburg) (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schutzmaterial für Bitumenanstriche oder dergleichen


    (57) Bitumenanstriche oder andere Isolierschichten von zu hinterfüllenden Kelleraußenwänden können durch ein Schutzmaterial gegen Beschädigung geschützt werden, das aus einer dünnen und im wesentlichen steifen Kunststoffolie besteht. Diese hat fiächenperiodisch angeordnete Auswölbungen. Das bekannte Schutzmaterial dieser Art wird gerollt.
    Eine wesentlich höhere Steifigkeit, bessere Verarbeitungseigenschaften und bessere Gebrauchseigenschaften werden jedoch erzieit, wenn man die Auswölbungen länglich ausführt und einen ersten Teil dieser Auswölbungen in einer Richtung und einen anderen, zweiten Teil in einer hierzu quer verlaufenden Richtung anordnet, wodurch sich eine eigenstabile Platte ergibt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Schutzmaterial für Bitumenanstriche o. dgl, die aus einer dünnen und im wesentlichen steifen Kunststoffolie besteht, in der flächenperiodisch angeordnete und insbesondere im Tiefziehverfahren hergestellte Auswölbungen ausgebildet sind.

    [0002] Üblicherweise werden Kellergeschoß-Außenwände zunächst durch einen, auf das Mauerwerk aufgetragenen Isolierputz und dann durch einen, auf diesem Isolierputz aufgetragenen Isolieranstrich in Form eines Bitumenanstrichs gegen Feuchtigkeit geschützt, bevor gegen sie wieder Erdreich angefüllt wird. Beim Anschüttvorgang des Erdreichs, der normalerweise mittels eines Baggers ausgeführt wird, ist jedoch praktisch nicht zu vermeiden, daß im Erdreich enthaltene Steine und Bauschutt an den Bitumenanstrich gelangen und ihn beschädigen. Besonders kritische Verhältnisse treten auf, wenn das anzuschüttende Erdreich große Steine oder gar Felsbrocken enthält, oder, wie vielfach üblich, überwiegend aus Bauschutt besteht. Dann ist die Gefahr einer Beschädigung des Schutzanstriches praktisch nicht zu vermeiden, bei beschädigtem Schutzanstrich kann jedoch Feuchtigkeit oder Wasser das Mauerwerk, insbesondere auch den Isolierputz durchdringen. Damit ist der Keller praktisch ständig feucht.

    [0003] Es sind bereits sogenannte Bitumenwellplatten bekannt, die aus gewellter, bitumengetrtinkter Presspappe gefertigt sind. Eine ähnliche Formgebung weisen die bekannten, von der Anmelderin hergestellten Schutzmaterialien aus gewellter Hart-PVC-Folie auf. Die Folie ist dabei etwa 0,5 mm dick und besitzt durch ihre Wellung eine außergewöhnliche Stabilität in einer Richtung. Derartige Folien sind beispielsweise in der Hausmitteilung der Klöckner-Werke AG "Pütt und Hütte", Ausgabe 3/77 beschrieben.

    [0004] Bei dem bekannten Schutzmaterial der eingangs genannten Art handelt es sich um Noppenfolien aus Niederdruckpolyäthylen. Diese.weisen im 3 cm Quadratraster angeordnete Noppen mit etwa 2 cm Durchmesser und mehreren Millimetern lichter Tiefe auf. Aufgrund dieser geometrischen Anordnung der Noppen läßt sich die Noppenfolie einfach biegen, im Gegensatz zur gewellten Folie ist sie somit in keiner Richtung steif. Dies führt jedoch zu Problemen beim Anschütten während des Hinterfüllens einer Baugrube. Aufgrund ihrer mangelnden Steifigkeit müssen die Noppenfolien gut abgestützt oder großflächig gegen den Bitumenanstrich gedrückt werden oder großflächig mit diesem Bitumenanstrich verbunden sein. Ohne diese Hilfsmittel besteht die Gefahr, daß die Noppenfolie im oberen Bereich von der Kelleraußenwand wegkippt, wodurch sich ein Spalt bildet, in den grobkörniges Material hineingelangen kann. Damit aber ist der Zweck des Schutzmaterials zumindest an dieser Stelle nicht mehr erreicht.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Schutzmaterial der eingangs genannten Art zu schaffen, das die Nachteile des bekannten Schutzmaterials vermeidet und in der Lagerhaltung, beim Anbringen des Schutzmaterials an einer Kelleraußenwand und schließlich beim Hinterfüllen einer Baugrube bessere Eigenschaften als das bekannte Schutzmaterial zeigt. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Auswölbungen läng-. lich ausgeführt sind und das ein erster Teil dieser länglichen Auswölbungen in eine Richtung und der andere, zweite Teil der Auswölbungen in einer hierzu quer verlaufenden Richtung angeordnet sind.

    [0006] Die länglichen Auswölbungen bewirken ähnlich wie die Wellen der Wellplatten eine Aussteifung. Da der erste Teil der Auswölbungen quer zum zweiten Teil verläuft, verläuft auch die aussteifende Wirkung der beiden Teile in zwei quer verlaufenden Richtungen. Mithin ist das erfindungsgemäße Schutzmaterial in zwei zueinander rechtwinkligen Richtungen seiner Ebene steif. Es kann daher auch nicht mehr, wie die bekannten Wellplatten (Bitumenwellplatten oder Wellplatten aus Hart-PVC) oder die bekannte..Noppenfolie aufgerollt werden, vielmehr wird es in großformatigen Tafeln angeboten, die sich platzsparend und bequem aufeinander stapeln lassen. Dabei wird eine wesentlich dichtere Packung erzielt als beim Aufrollen, so daß die Lagerhaltung des erfindungsgemäßen Schutzmaterials geringeren Aufwand verursacht als dies bei den aufgerollten Produkten nach dem Stand der Technik.der Fall ist.

    [0007] Weiterhin lassen sich die großformatigen Tafeln aufgrund ihrer Eigensteifigkeit sehr günstig gegen einen Isolieranstrich legen, es bedarf sehr weniger Befestigungspunkte, weil sich die Tafeln nicht, wie dies bei den bekannten, aufwickelbaren Produkten der Fall ist, zurückrollen, sondern vielmehr bereits die ebene Form haben, die sie auch während ihrer späteren Verwendung aufweisen müssen. Aufgrund der Formsteifigkeit ist die Gefahr, daß das Schutzmaterial nach der Erfindung aufgrund des Drucks von unten angefülltem Erdmaterial oben von dem Isolieranstrich freikommt, gering und in der Praxis auszuschließen.

    [0008] Die erfindungsgemäßen Platten aus Hart-PVC werden überlicherweise so verlegt, daß sich benachbarte Platten um ein gewisses Maß überlappen. Um die Verlegearbeiten weiter zu vereinfachen, sind zumindest in diesen Überlappungsbereichen druckknopfartige Ausformungen angeordnet, die in Richtung der Auswölbungen nach außen vorspringen. Sie können auf den Auswölbungen oder neben den Auswölbungen angeordnet und insbesondere Teil der Auswölbungen sein. Zweckmäßigerweise ragen sie nicht über die Gesamthöhe des erfindungsgemäßen Schutzmaterials hinaus.

    [0009] Die Ausgestaltung der druckknopfartigen Ausformungen ist an sich beliebig, entscheidend ist nur, daß diese druckknopfartigen Ausformungen so periodisch angeordnet sind, daß unabhängig von einer Verschiebung zweier benachbarter Schutztafeln in den beiden Richtungen der Tafelebene und unabhängig von einer 90°- oder 180°-Drehung einer Tafel um eine senkrecht zur Schutztafel verlaufende Achse gegenüber den anderen Tafeln ein Eingriff der Ausformungen möglich ist. Die Ausformungen können beispielsweise in der Mitte der nicht ausgewölbten Flächen neben den Auswölbungen und in Richtung dieser Auswölbungen vorspringen. Vorteilhaft ist jedoch, die Ausformungen mit den Auswölbungen zu kombinieren. Hierbei wird vorgeschlagen, zumindest einen Teilbereich der firstartigen Spitzen der Vorsprünge als Ausformungen auszubilden. Hierzu sind unterhalb dieser Spitzen und etwa auf halber Höhe der dachartigen'Schrägen Rillen eingedrückt, die einen Hinterschnitt ergeben, so daß die Spitzenbereiche der Auswölbungen ein druckknopfartiges Profil bekommen.

    [0010] Vorteilhafterweise haben alle Ausformungen derartige Rillen, die einen Hinterschnitt ausbilden. Das Maß dieses Hinterschnitts ist dabei so auf die Materialeigenschaften und insbesondere auf die Materialstärke der Schutztafel abgestimmt, daß das Einrasten übereinanderliegender Ausformungen erst oberhalb eines leichten, einem Faustschlag entsprechenden Drucks auftritt. Diese Tafel ist mit einer anderen, zweiten Tafel an beliebiger Stelle und bei beliebiger 90°-Drehung durch Einklipsen verrastbar. Dies führt zu einer sehr vereinfachten Montage, insbesondere ist eine hängende Montage möglich. Dabei werden an einer hohen Kellergeschoßaußenwand lediglich obere Schutztafeln befestigt und an diese untere Schutztafeln angeklipst. Diese unteren Schutztafeln sind mit der Außenwand selbst nicht verbunden. Der Hinterschnitt schließlich hat sich als sehr vorteilhaft erwiesen bei der Befestigung des erfindungsgemäßen Schutzmaterials an Außenwänden mittels eines Haftputzes, insbesondere Haftputzgipses. Hierzu werden, ähnlich wie bei der Befestigung von Gipskartonplatten an Innenwänden, im Abstand Haftputzflecken gegen die Außenwand geworfen oder auf das erfindungsgemäße Schutzmaterial gegeben und dieses gegen die Außenwand angedrückt. Noch bevor der Haftputz abbindet wird eine ausgezeichnete Haftung aufgrund des Luftabschlusses innerhalb der hinterschnittenen Bereiche erreicht.

    [0011] Das erfindungsgemäße Schutzmaterial hat eine hohe Flächensteifigkeit, die bei der Verlegung an ebenen Flächen sehr vorteilhaft ist. Dieselbe Eigenschaft führt jedoch bei Hausecken zu Schwierigkeiten. Hier wird, in Abhängigkeit von der Materialstärke des Schutzmaterials, entweder vorgeschlagen, L-förmige Stücke vorzusehen, die auf die Hausecken gelegt werden, oder das Schutzmaterial, wenn es eine geringere Materialstärke aufweist, um diese Ecken und entlang einer Linie von Ausformungen zu biegen.

    [0012] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen sowie aus der nun folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels, in der, ohne jede Einschränkung hinsichtlich des Schutzbereichs, das erfindungsgemäße Schutzmaterial näher erläutert und unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben wird. In dieser zeigen:

    Fig. 1 eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Schutzmaterial von der Seite der Auswölbungen her,

    Fig. 2 einen Schnitt entlang der Schnittlinie II-II in Fig. 1,

    Fig. 3 eine Darstellung entsprechend Fig. 1, jedoch mit druckknopfartigen Ausformungen,

    Fig. 4 einen Schnitt entlang der Schnittlinie IV-IV in Fig. 3,

    Fig. 5 eine Draufsicht entsprechend Fig. 1 auf ein drittes Ausführungsbeispiel des Schutzmaterials,

    Fig. 6 ein Schnittbild entlang der Schnittlinie VI-VI in Fig. 5,

    Fig. 7 eine Draufsicht auf eine Dränplatte (ausschnittsweise) für das Schutzmaterial nach den Fig. 5 und 6,

    Fig. 8 ein Schnittbild entlang der Schnittlinie VIII-VIII in Fig. 7,

    Fig. 9 eine perspektivische Darstellung einer Kelleraußenwand, auf die, hier schichtenweise dargestellt, eine Schutzplatte und eine Dränplatte aufgelegt sind, und

    Fig. 10 ein horizontaler Schnitt durch die Anordnung gemäß Fig. 9.



    [0013] Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, sind aus einer unteren, ebenen Fläche 20 einer Hart-PVC-Kunststoffolie längliche und dachartige Auswölbungen 21, 22 im Tiefziehverfahren herausgedrückt. Ihr Querschnitt ist im wesentlichen V-förmig, wie Fig. 2 zeigt. Ihre Länge entspricht, im Niveau der Fläche 20 gemessen, etwa ihrer doppelten Breite und etwa einem Viertel ihrer lichten Höhe. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Auswölbungen 21, 22 durch Vierkantmaterial geprägt, dessen Kanten entsprechend abgerundet werden.

    [0014] Wie die Fig. 1, 3 und 5 zeigen, verlaufen die Auswölbungen 21, 22 auf den Netzlinien eines quadratischen Netzes mit einem Netzlinienabstand von etwa p = 6 cm. Die (horizontalen) Auswölbungen 21, die den ersten Teil der Auswölbungen bilden, stehen dadurch im rechten Winkel zu den (vertikalen) Auswölbungen 22, die den zweiten Teil der Auswölbungen bilden. Betrachtet man eine Netzlinie, beispielsweise die entlang der in Fig. 1 eingezeichneten Schnittlinie II-II verlaufende Gerade 23, so erkennt man, daß die Auswölbungen 21 (ebenso wie die. Auswölbungen 22) hintereinanderliegend angeordnet sind und jeweils durch eine querstehende Auswölbung 22, auf die sie mittig auftreffen, voneinander getrennt sind. Der Abstand zweier Auswölbungen 21 (und auch 22) auf einer Geraden 23 entspricht somit der Breite einer Auswölbung 21 bzw. 22 in den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 1 bis 4. Im dritten Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 und 6 beträgt der Abstand zweier, hintereinander folgender Auswölbungen 21 oder 22 dem vier- bis fünffachen der Breite einer Auswölbung.

    [0015] Die Auswölbungen 21 bzw. 22 nebeneinander liegender, benachbarter Geraden 23 sind um etwa drei Viertel der Gesamtlänge einer Auswölbung 21, 22 gegeneinander versetzt. Hierdurch wird die Steifigkeit in der entsprechenden Richtung erhöht. Weiterhin wird die Steifigkeit erhöht durch Distanzhalter 24, die im Übergangsbereich zwischen der Giebelseite 25 einer Ausnehmung, z. B. 21, und der Längsmitte der Schräge der angrenzenden Auswölbungen, z. B. 22, angeordnet sind. Vier benachbarte Auswölbungen 21, 22 umrahmen jeweils einen quadratischen Bereich 26, der sich im wesentlichen in der Ebene der unteren Fläche 20 befindet (Fig. 1 bis 4). Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5 und 6 sind in jedem quadratischen Bereich 26 in Gegenrichtung zu den Auswölbungen 21, 22 vorspringende Ausprägungen 29 vorgesehen. Sie haben quadratische Grundflächen, sind walmdachartig, jedoch mit zwei unterschiedlichen Steigungen, wie Fig. 6 zeigt. Diese Ausprägungen dienen dazu, einespäter zu beschreibende Dränplatte B im Abstand zu halten, so daß sich nicht nur zwischen dem Schutzmaterial und dem Bitumenanstrich, sondern auch auf der nach außen gewandten Seite des Schutzmaterials Dränagekanäle bilden.

    [0016] Das erfindungsgemäße Schutzmaterial (Schutzplatte A) wird mit der in den Figuren oben liegenden Fläche, in der sich die Firste der Auswölbungen 21, 22 befinden, gegen einen Isolieranstrich I gelegt. Die untere Fläche 20 steht dann nach außen. An sie kann direkt Erdmaterial E angefüllt werden, vorteilhafter ist jedoch, auf diese untere Fläche 20 eine Dränplatte B aufzuklipsen, auf die später noch eingegangen wird. Diese Anordnung ist in den Fig. 9 und 10 gezeigt. Insgesamt wird dadurch zwischen dem Schutzmaterial und der Kelleraußenwand ein sehr großes Luftvolumen, das größer ist als bei anderen, aus dem Stand der Technik bekannten Schutzmaterialien, eingeschlossen. Dies führt zu einer sehr guten Wärmedämmung. Weiterhin bleiben zwischen der Schutzplatte A und der Kellenaußenwand Dränagekanäle frei, die allerdings nicht, wie bei den Bitumenwellplatten, vertikal verlaufen, sondern etwa zickzackförmig ausgebildet sind. Dies hat den Vorteil, daß Steinchen nicht bis zum Boden durchfallen, insgesamt aber eine hervorragende Ableitung eingedrungenen Wassers erreicht wird.

    [0017] Im zweiten Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4 ist die Ausbildung druckknopfartiger Ausformungen 27 gezeigt. Ausgehend von dem in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel, das ansonsten mit dem zweiten, nun zu besprechenden Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4 übereinstimmt, ist etwa in Mitte der dachartigen Schrägen jeder Auswölbung 21, 22 und beidseitig eine in Richtung der jeweiligen Auswölbung 21, 22 verlaufende Rille so eingeprägt, daß ein Hinterschnitt gebildet wird, der das Maß x (s. Fig. 4) hat. Dadurch wird die gesamte firstartige Spitze jeder einzelnen Auswölbung 21, 22 zu einer druckknopfartigen Ausformung 27. Diese kann in eine andere, über oder unter ihr liegende Ausformung 27 gedrückt werden. Der Hinterschnitt x ist dabei so auf die Elastizität und die Materialdicke der Schutztafel abgestimmt, daß die druckknopfartige Auswölbung 27 ausreichend und elastisch bleibt, um in eine andere Ausformung 27 eingedrückt werden zu können. Es ist nicht erforderlich, daß sich die Ausformungen 27, wie in den Fig. 3 und 4 gezeigt, über die gesamte Länge der Auswölbungen 21, 22 erstrecken. Sie müssen jedoch so angeordnet sein, daß sie unabhängig von der Relativlage zweier überlappender Schutztafeln stets ein Einrasten ermöglichen.

    [0018] Aufgrund der Ausformungen 27 besteht die Gefahr, daß gleichsinnig übereinander liegende Schutztafeln eines Schutztafelstapels ineinander rasten. Dies kann jedoch dadurch verhindert werden, daß die druckknopfartigen Ausformungen 27 so starr ausgebildet werden, daß sie normalerweise, insbesondere durch das Gewicht eines großen Staples überliegender Schutztafeln, nicht einrasten, daß vielmehr für ihr Einrasten ein lockerer Faustschlag o. dgl. erforderlich ist. Da bei einer gewollten Verbindung, beispielsweise über Faustschlag, zweier Schutztafeln der für die Herstellung einer Verbindung erforderliche Druck in einer kleinen Fläche aufgebracht wird, bei einem Stapel Schutztafeln aber praktisch alle übereinander liegenden Ausformungen 27 zusammen und zudem noch nahezu gleichmäßig belastet werden, steht ein ausreichender Spielraum für die Wahl der Elastizität der Ausformungen 27 zur Verfügung. Der Hinterschnitt x wird so gewählt, daß eine praxisgerechte Verarbeitung der Schutztafeln möglich bleibt, ohne daß die Schutztafeln dann ineinander rasten, wenn sie einfach übereinander gestapelt werden.

    [0019] Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5 und 6 entspricht im wesentlichen dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4. Jedoch sind die Auswölbungen 21, 22 schmaler ausgebildet, ihre Länge entspricht etwa ihrer sechsfachen Breite. Auch ist der Abstand zwischen auf derselben Geraden liegenden Auswölbungen 21, 22 größer als die Breite einer Auswölbung, er beträgt hier etwa ein Drittel der Länge einer Auswölbung 21, 22. Im Gegensatz zu den beiden oben beschriebenen Ausführungsbeispielen sind keine Distanzhalter 24 vorgesehen. Die Ausprägungen 29 wurden bereits oben beschrieben. Um ein vereinfachtes Knicken der Schutzplatte zu ermöglichen, sind in der Mitte jeder Auswölbung 21, 22 und somit auf den Geraden 23 Einkehlungen 28 vorgesehen, die als Sollknickstelle für die Eckbiegung dienen. Die Ebene 20 ist im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5 und 6 praktisch nicht mehr ausgebildet, die relativ großen, ebenen Trennflächen 30 kann man jedoch als sehr breite, großflächige Distanzhalter auffassen.

    [0020] In den Fig. 7 und 8 ist eine Dränplatte B dargestellt. Sie ist im wesentlichen eben und hat in weitem Abstand voneinander angeordnete Auswölbungen 21' und 22', die den Auswölbungen 21 und 22 gleich sind. Eine Dränplatte B läßt sich somit auf die Rückseite einer Schutzplatte A klipsen, wie dies in Fig. 10 gezeigt ist. Die Dränplatte hat flächenperiodisch angeordnete Dränageöffnungen 31.

    [0021] Das erfindungsgemäße Schutzmaterial wird in relativ großformatigen Platten gefertigt, die Höhe dieser Platten entspricht den üblicherweise auftretenden Verfüllhöhen und beträgt etwa 1,20; 1,68 und 2,2 m. Für diese drei Maße genügen zwei Plattenformate (z. B. 2,20 x 1,20 und 1,68 x 1,20), da das Schutzmaterial nicht - wie die Wellplatten - nur in einer Richtung verlaufen muß, sondern hochkant oder quer verarbeitet werden kann. Zur Herstellung genügt also eine Vorrichtung, die ein 1,20 breites Material ergibt, das entsprechend abgelängt wird. Das PVC-Material wird schwarz eingefärbt. Typischerweise liegt die Materialstärke bei 0,5 mm bis Q, 8 mm.


    Ansprüche

    1. Schutzmaterial für Bitumenanstriche o. dgl., das aus einer dünnen und im wesentlichen steifen Kunststofffolie besteht, in der flächenperiodisch angeordnete und insbesondere im Tiefziehverfahren hergestellte Auswölbungen ausgebildet sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Auswölbungen (21,22) länglich ausgeführt sind und daß ein erster Teil dieser länglichen Auswölbungen (21) in eine Richtung und der andere, zweite Teil der Auswölbungen (22) in einer hierzu quer verlaufenden Richtung angeordnet sind.
     
    2. Schutzmaterial nach Anspruch 1,
    gekennzeichnet durch
    druckknopfartige, eine Verbindung benachbarter Tafeln des Schutzmaterials ermöglichende Ausformungen (27).
     
    3. Schutzmaterial nach Anspruch 1 oder 2,
    gekennzeichnet durch
    ein L-förmiges Winkelstück, das auf beiden Schenkeln mit Auswölbungen (21,22) versehen ist.
     
    4. Schutzmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Auswölbungen (21,22) etwa 3 bis 15 cm lang sind.
     
    5. Schutzmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Länge der Auswölbungen (21,22) mindestens das 2-fache, vorzugsweise das 6-fache ihrer Breite beträgt.
     
    6. Schutzmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß mehrere Auswölbungen (z.B. 21) desselben Teils auf einer Geraden (23) hintereinander angeordnet sind.
     
    7. Schutzmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die auf einer Geraden (23) hintereinander liegenden Auswölbungen (21),die zu einem Teil der Auswölbungen (21,22) gehören, durch je eine querverlaufende Auswölbung (22) aus dem anderen Teil der Auswölbungen voneinander getrennt sind.
     
    8. Schutzmaterial nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an der Trennstelle zwischen den Auswölbungen (21, 22) Distanzhalter (24) oder ebene Trennflächen (30) vorgesehen sind.
     
    9. Schutzmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Auswölbungen (21,22) jedes Teils der Auswölbungen (21,22) auf Netzlinien eines quadratischen Netzes liegen.
     
    10. Schutzmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die auf benachbarten Geraden (23) liegenden Auswölbungen (z. B. 21) gegeneinander versetzt sind.
     
    11. Schutzmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Auswölbungen (21,22) V-, U-, bogenförmigen oder etwa quadratischen Querschnitt haben.
     
    12. Schutzmaterial nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Ausformungen (27) im Bereich der Auswölbungen (21,22) befinden.
     
    13. Schutzmaterial nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausformungen (27) durch in die Seitenwände der Auswölbungen (21,22) eingearbeitete und einen Hinterschnitt (x) ausbildende Rillen ausgebildet werden.
     
    14. Schutzmaterial nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Maß des Hinterschnitts (x) so auf die Materialeigenschaften und insbesondere Materialstärke der Schutztafel abgestimmt ist, daß das Einrasten übereinander liegender Ausformungen (27) erst oberhalb eines, einem leichten Faustschlag entsprechenden Drucks eintritt.
     
    15. Schutzmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen vier benachbarten Auswölbungen (21,22) jeweils eine in Gegenrichtung zu den Auswölbungen (21,22) vorspringende Ausprägung (29) angeordnet ist.
     
    16. Schutzmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 15, gekennzeichnet durch
    eine Dränplatte, die flächenperiodisch Dränschlitze (31) und den Auswölbungen (21,22) der ersten Platte (A) entsprechende Auswölbungen (21',22') aufweist.
     




    Zeichnung