[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Schutzmaterial für Bitumenanstriche o. dgl, die
aus einer dünnen und im wesentlichen steifen Kunststoffolie besteht, in der flächenperiodisch
angeordnete und insbesondere im Tiefziehverfahren hergestellte Auswölbungen ausgebildet
sind.
[0002] Üblicherweise werden Kellergeschoß-Außenwände zunächst durch einen, auf das Mauerwerk
aufgetragenen Isolierputz und dann durch einen, auf diesem Isolierputz aufgetragenen
Isolieranstrich in Form eines Bitumenanstrichs gegen Feuchtigkeit geschützt, bevor
gegen sie wieder Erdreich angefüllt wird. Beim Anschüttvorgang des Erdreichs, der
normalerweise mittels eines Baggers ausgeführt wird, ist jedoch praktisch nicht zu
vermeiden, daß im Erdreich enthaltene Steine und Bauschutt an den Bitumenanstrich
gelangen und ihn beschädigen. Besonders kritische Verhältnisse treten auf, wenn das
anzuschüttende Erdreich große Steine oder gar Felsbrocken enthält, oder, wie vielfach
üblich, überwiegend aus Bauschutt besteht. Dann ist die Gefahr einer Beschädigung
des Schutzanstriches praktisch nicht zu vermeiden, bei beschädigtem Schutzanstrich
kann jedoch Feuchtigkeit oder Wasser das Mauerwerk, insbesondere auch den Isolierputz
durchdringen. Damit ist der Keller praktisch ständig feucht.
[0003] Es sind bereits sogenannte Bitumenwellplatten bekannt, die aus gewellter, bitumengetrtinkter
Presspappe gefertigt sind. Eine ähnliche Formgebung weisen die bekannten, von der
Anmelderin hergestellten Schutzmaterialien aus gewellter Hart-PVC-Folie auf. Die Folie
ist dabei etwa 0,5 mm dick und besitzt durch ihre Wellung eine außergewöhnliche Stabilität
in einer Richtung. Derartige Folien sind beispielsweise in der Hausmitteilung der
Klöckner-Werke AG "Pütt und Hütte", Ausgabe 3/77 beschrieben.
[0004] Bei dem bekannten Schutzmaterial der eingangs genannten Art handelt es sich um Noppenfolien
aus Niederdruckpolyäthylen. Diese.weisen im 3 cm Quadratraster angeordnete Noppen
mit etwa 2 cm Durchmesser und mehreren Millimetern lichter Tiefe auf. Aufgrund dieser
geometrischen Anordnung der Noppen läßt sich die Noppenfolie einfach biegen, im Gegensatz
zur gewellten Folie ist sie somit in keiner Richtung steif. Dies führt jedoch zu Problemen
beim Anschütten während des Hinterfüllens einer Baugrube. Aufgrund ihrer mangelnden
Steifigkeit müssen die Noppenfolien gut abgestützt oder großflächig gegen den Bitumenanstrich
gedrückt werden oder großflächig mit diesem Bitumenanstrich verbunden sein. Ohne diese
Hilfsmittel besteht die Gefahr, daß die Noppenfolie im oberen Bereich von der Kelleraußenwand
wegkippt, wodurch sich ein Spalt bildet, in den grobkörniges Material hineingelangen
kann. Damit aber ist der Zweck des Schutzmaterials zumindest an dieser Stelle nicht
mehr erreicht.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Schutzmaterial der eingangs genannten Art zu schaffen,
das die Nachteile des bekannten Schutzmaterials vermeidet und in der Lagerhaltung,
beim Anbringen des Schutzmaterials an einer Kelleraußenwand und schließlich beim Hinterfüllen
einer Baugrube bessere Eigenschaften als das bekannte Schutzmaterial zeigt. Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Auswölbungen läng-. lich ausgeführt sind und
das ein erster Teil dieser länglichen Auswölbungen in eine Richtung und der andere,
zweite Teil der Auswölbungen in einer hierzu quer verlaufenden Richtung angeordnet
sind.
[0006] Die länglichen Auswölbungen bewirken ähnlich wie die Wellen der Wellplatten eine
Aussteifung. Da der erste Teil der Auswölbungen quer zum zweiten Teil verläuft, verläuft
auch die aussteifende Wirkung der beiden Teile in zwei quer verlaufenden Richtungen.
Mithin ist das erfindungsgemäße Schutzmaterial in zwei zueinander rechtwinkligen Richtungen
seiner Ebene steif. Es kann daher auch nicht mehr, wie die bekannten Wellplatten (Bitumenwellplatten
oder Wellplatten aus Hart-PVC) oder die bekannte..Noppenfolie aufgerollt werden, vielmehr
wird es in großformatigen Tafeln angeboten, die sich platzsparend und bequem aufeinander
stapeln lassen. Dabei wird eine wesentlich dichtere Packung erzielt als beim Aufrollen,
so daß die Lagerhaltung des erfindungsgemäßen Schutzmaterials geringeren Aufwand verursacht
als dies bei den aufgerollten Produkten nach dem Stand der Technik.der Fall ist.
[0007] Weiterhin lassen sich die großformatigen Tafeln aufgrund ihrer Eigensteifigkeit sehr
günstig gegen einen Isolieranstrich legen, es bedarf sehr weniger Befestigungspunkte,
weil sich die Tafeln nicht, wie dies bei den bekannten, aufwickelbaren Produkten der
Fall ist, zurückrollen, sondern vielmehr bereits die ebene Form haben, die sie auch
während ihrer späteren Verwendung aufweisen müssen. Aufgrund der Formsteifigkeit ist
die Gefahr, daß das Schutzmaterial nach der Erfindung aufgrund des Drucks von unten
angefülltem Erdmaterial oben von dem
Isolieranstrich freikommt, gering und in der Praxis auszuschließen.
[0008] Die erfindungsgemäßen Platten aus Hart-PVC werden überlicherweise so verlegt, daß
sich benachbarte Platten um ein gewisses Maß überlappen. Um die Verlegearbeiten weiter
zu vereinfachen, sind zumindest in diesen Überlappungsbereichen druckknopfartige Ausformungen
angeordnet, die in Richtung der Auswölbungen nach außen vorspringen. Sie können auf
den Auswölbungen oder neben den Auswölbungen angeordnet und insbesondere Teil der
Auswölbungen sein. Zweckmäßigerweise ragen sie nicht über die Gesamthöhe des erfindungsgemäßen
Schutzmaterials hinaus.
[0009] Die Ausgestaltung der druckknopfartigen Ausformungen ist an sich beliebig, entscheidend
ist nur, daß diese druckknopfartigen Ausformungen so periodisch angeordnet sind, daß
unabhängig von einer Verschiebung zweier benachbarter Schutztafeln in den beiden Richtungen
der Tafelebene und unabhängig von einer 90°- oder 180°-Drehung einer Tafel um eine
senkrecht zur Schutztafel verlaufende Achse gegenüber den anderen Tafeln ein Eingriff
der Ausformungen möglich ist. Die Ausformungen können beispielsweise in der Mitte
der nicht ausgewölbten Flächen neben den Auswölbungen und in Richtung dieser Auswölbungen
vorspringen. Vorteilhaft ist jedoch, die Ausformungen mit den Auswölbungen zu kombinieren.
Hierbei wird vorgeschlagen, zumindest einen Teilbereich der firstartigen Spitzen der
Vorsprünge als Ausformungen auszubilden. Hierzu sind unterhalb dieser Spitzen und
etwa auf halber Höhe der dachartigen'Schrägen Rillen eingedrückt, die einen Hinterschnitt
ergeben, so daß die Spitzenbereiche der Auswölbungen ein druckknopfartiges Profil
bekommen.
[0010] Vorteilhafterweise haben alle Ausformungen derartige Rillen, die einen Hinterschnitt
ausbilden. Das Maß dieses Hinterschnitts ist dabei so auf die Materialeigenschaften
und insbesondere auf die Materialstärke der Schutztafel abgestimmt, daß das Einrasten
übereinanderliegender Ausformungen erst oberhalb eines leichten, einem Faustschlag
entsprechenden Drucks auftritt. Diese Tafel ist mit einer anderen, zweiten Tafel an
beliebiger Stelle und bei beliebiger 90°-Drehung durch Einklipsen verrastbar. Dies
führt zu einer sehr vereinfachten Montage, insbesondere ist eine hängende Montage
möglich. Dabei werden an einer hohen Kellergeschoßaußenwand lediglich obere Schutztafeln
befestigt und an diese untere Schutztafeln angeklipst. Diese unteren Schutztafeln
sind mit der Außenwand selbst nicht verbunden. Der Hinterschnitt schließlich hat sich
als sehr vorteilhaft erwiesen bei der Befestigung des erfindungsgemäßen Schutzmaterials
an Außenwänden mittels eines Haftputzes, insbesondere Haftputzgipses. Hierzu werden,
ähnlich wie bei der Befestigung von Gipskartonplatten an Innenwänden, im Abstand Haftputzflecken
gegen die Außenwand geworfen oder auf das erfindungsgemäße Schutzmaterial gegeben
und dieses gegen die Außenwand angedrückt. Noch bevor der Haftputz abbindet wird eine
ausgezeichnete Haftung aufgrund des Luftabschlusses innerhalb der hinterschnittenen
Bereiche erreicht.
[0011] Das erfindungsgemäße Schutzmaterial hat eine hohe Flächensteifigkeit, die bei der
Verlegung an ebenen Flächen sehr vorteilhaft ist. Dieselbe Eigenschaft führt jedoch
bei Hausecken zu Schwierigkeiten. Hier wird, in Abhängigkeit von der Materialstärke
des Schutzmaterials, entweder vorgeschlagen, L-förmige Stücke vorzusehen, die auf
die Hausecken gelegt werden, oder das Schutzmaterial, wenn es eine geringere Materialstärke
aufweist, um diese Ecken und entlang einer Linie von Ausformungen zu biegen.
[0012] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen
sowie aus der nun folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels, in
der, ohne jede Einschränkung hinsichtlich des Schutzbereichs, das erfindungsgemäße
Schutzmaterial näher erläutert und unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben
wird. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Schutzmaterial von der Seite der Auswölbungen
her,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Schnittlinie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine Darstellung entsprechend Fig. 1, jedoch mit druckknopfartigen Ausformungen,
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Schnittlinie IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5 eine Draufsicht entsprechend Fig. 1 auf ein drittes Ausführungsbeispiel des
Schutzmaterials,
Fig. 6 ein Schnittbild entlang der Schnittlinie VI-VI in Fig. 5,
Fig. 7 eine Draufsicht auf eine Dränplatte (ausschnittsweise) für das Schutzmaterial
nach den Fig. 5 und 6,
Fig. 8 ein Schnittbild entlang der Schnittlinie VIII-VIII in Fig. 7,
Fig. 9 eine perspektivische Darstellung einer Kelleraußenwand, auf die, hier schichtenweise
dargestellt, eine Schutzplatte und eine Dränplatte aufgelegt sind, und
Fig. 10 ein horizontaler Schnitt durch die Anordnung gemäß Fig. 9.
[0013] Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, sind aus einer unteren, ebenen Fläche 20 einer Hart-PVC-Kunststoffolie
längliche und dachartige Auswölbungen 21, 22 im Tiefziehverfahren herausgedrückt.
Ihr Querschnitt ist im wesentlichen V-förmig, wie Fig. 2 zeigt. Ihre Länge entspricht,
im Niveau der Fläche 20 gemessen, etwa ihrer doppelten Breite und etwa einem Viertel
ihrer lichten Höhe. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Auswölbungen 21, 22
durch Vierkantmaterial geprägt, dessen Kanten entsprechend abgerundet werden.
[0014] Wie die Fig. 1, 3 und 5 zeigen, verlaufen die Auswölbungen 21, 22 auf den Netzlinien
eines quadratischen Netzes mit einem Netzlinienabstand von etwa p = 6 cm. Die (horizontalen)
Auswölbungen 21, die den ersten Teil der Auswölbungen bilden, stehen dadurch im rechten
Winkel zu den (vertikalen) Auswölbungen 22, die den zweiten Teil der Auswölbungen
bilden. Betrachtet man eine Netzlinie, beispielsweise die entlang der in Fig. 1 eingezeichneten
Schnittlinie II-II verlaufende Gerade 23, so erkennt man, daß die Auswölbungen 21
(ebenso wie die. Auswölbungen 22) hintereinanderliegend angeordnet sind und jeweils
durch eine querstehende Auswölbung 22, auf die sie mittig auftreffen, voneinander
getrennt sind. Der Abstand zweier Auswölbungen 21 (und auch 22) auf einer Geraden
23 entspricht somit der Breite einer Auswölbung 21 bzw. 22 in den Ausführungsbeispielen
nach den Fig. 1 bis 4. Im dritten Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 und 6 beträgt der
Abstand zweier, hintereinander folgender Auswölbungen 21 oder 22 dem vier- bis fünffachen
der Breite einer Auswölbung.
[0015] Die Auswölbungen 21 bzw. 22 nebeneinander liegender, benachbarter Geraden 23 sind
um etwa drei Viertel der Gesamtlänge einer Auswölbung 21, 22 gegeneinander versetzt.
Hierdurch wird die Steifigkeit in der entsprechenden Richtung erhöht. Weiterhin wird
die Steifigkeit erhöht durch Distanzhalter 24, die im Übergangsbereich zwischen der
Giebelseite 25 einer Ausnehmung, z. B. 21, und der Längsmitte der Schräge der angrenzenden
Auswölbungen, z. B. 22, angeordnet sind. Vier benachbarte Auswölbungen 21, 22 umrahmen
jeweils einen quadratischen Bereich 26, der sich im wesentlichen in der Ebene der
unteren Fläche 20 befindet (Fig. 1 bis 4). Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5
und 6 sind in jedem quadratischen Bereich 26 in Gegenrichtung zu den Auswölbungen
21, 22 vorspringende Ausprägungen 29 vorgesehen. Sie haben quadratische Grundflächen,
sind walmdachartig, jedoch mit zwei unterschiedlichen Steigungen, wie Fig. 6 zeigt.
Diese Ausprägungen dienen dazu, einespäter zu beschreibende Dränplatte B im Abstand
zu halten, so daß sich nicht nur zwischen dem Schutzmaterial und dem Bitumenanstrich,
sondern auch auf der nach außen gewandten Seite des Schutzmaterials Dränagekanäle
bilden.
[0016] Das erfindungsgemäße Schutzmaterial (Schutzplatte A) wird mit der in den Figuren
oben liegenden Fläche, in der sich die Firste der Auswölbungen 21, 22 befinden, gegen
einen Isolieranstrich I gelegt. Die untere Fläche 20 steht dann nach außen. An sie
kann direkt Erdmaterial E angefüllt werden, vorteilhafter ist jedoch, auf diese untere
Fläche 20 eine Dränplatte B aufzuklipsen, auf die später noch eingegangen wird. Diese
Anordnung ist in den Fig. 9 und 10 gezeigt. Insgesamt wird dadurch zwischen dem Schutzmaterial
und der Kelleraußenwand ein sehr großes Luftvolumen, das größer ist als bei anderen,
aus dem Stand der Technik bekannten Schutzmaterialien, eingeschlossen. Dies führt
zu einer sehr guten Wärmedämmung. Weiterhin bleiben zwischen der Schutzplatte A und
der Kellenaußenwand Dränagekanäle frei, die allerdings nicht, wie bei den Bitumenwellplatten,
vertikal verlaufen, sondern etwa zickzackförmig ausgebildet sind. Dies hat den Vorteil,
daß Steinchen nicht bis zum Boden durchfallen, insgesamt aber eine hervorragende Ableitung
eingedrungenen Wassers erreicht wird.
[0017] Im zweiten Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4 ist die Ausbildung druckknopfartiger
Ausformungen 27 gezeigt. Ausgehend von dem in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel,
das ansonsten mit dem zweiten, nun zu besprechenden Ausführungsbeispiel nach den Fig.
3 und 4 übereinstimmt, ist etwa in Mitte der dachartigen Schrägen jeder Auswölbung
21, 22 und beidseitig eine in Richtung der jeweiligen Auswölbung 21, 22 verlaufende
Rille so eingeprägt, daß ein Hinterschnitt gebildet wird, der das Maß x (s. Fig. 4)
hat. Dadurch wird die gesamte firstartige Spitze jeder einzelnen Auswölbung 21, 22
zu einer druckknopfartigen Ausformung 27. Diese kann in eine andere, über oder unter
ihr liegende Ausformung 27 gedrückt werden. Der Hinterschnitt x ist dabei so auf die
Elastizität und die Materialdicke der Schutztafel abgestimmt, daß die druckknopfartige
Auswölbung 27 ausreichend und elastisch bleibt, um in eine andere Ausformung 27 eingedrückt
werden zu können. Es ist nicht erforderlich, daß sich die Ausformungen 27, wie in
den Fig. 3 und 4 gezeigt, über die gesamte Länge der Auswölbungen 21, 22 erstrecken.
Sie müssen jedoch so angeordnet sein, daß sie unabhängig von der Relativlage zweier
überlappender Schutztafeln stets ein Einrasten ermöglichen.
[0018] Aufgrund der Ausformungen 27 besteht die Gefahr, daß gleichsinnig übereinander liegende
Schutztafeln eines Schutztafelstapels ineinander rasten. Dies kann jedoch dadurch
verhindert werden, daß die druckknopfartigen Ausformungen 27 so starr ausgebildet
werden, daß sie normalerweise, insbesondere durch das Gewicht eines großen Staples
überliegender Schutztafeln, nicht einrasten, daß vielmehr für ihr Einrasten ein lockerer
Faustschlag o. dgl. erforderlich ist. Da bei einer gewollten Verbindung, beispielsweise
über Faustschlag, zweier Schutztafeln der für die Herstellung einer Verbindung erforderliche
Druck in einer kleinen Fläche aufgebracht wird, bei einem Stapel Schutztafeln aber
praktisch alle übereinander liegenden Ausformungen 27 zusammen und zudem noch nahezu
gleichmäßig belastet werden, steht ein ausreichender Spielraum für die Wahl der Elastizität
der Ausformungen 27 zur Verfügung. Der Hinterschnitt x wird so gewählt, daß eine praxisgerechte
Verarbeitung der Schutztafeln möglich bleibt, ohne daß die Schutztafeln dann ineinander
rasten, wenn sie einfach übereinander gestapelt werden.
[0019] Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5 und 6 entspricht im wesentlichen dem Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 3 und 4. Jedoch sind die Auswölbungen 21, 22 schmaler ausgebildet, ihre
Länge entspricht etwa ihrer sechsfachen Breite. Auch ist der Abstand zwischen auf
derselben Geraden liegenden Auswölbungen 21, 22 größer als die Breite einer Auswölbung,
er beträgt hier etwa ein Drittel der Länge einer Auswölbung 21, 22. Im Gegensatz zu
den beiden oben beschriebenen Ausführungsbeispielen sind keine Distanzhalter 24 vorgesehen.
Die Ausprägungen 29 wurden bereits oben beschrieben. Um ein vereinfachtes Knicken
der Schutzplatte zu ermöglichen, sind in der Mitte jeder Auswölbung 21, 22 und somit
auf den Geraden 23 Einkehlungen 28 vorgesehen, die als Sollknickstelle für die Eckbiegung
dienen. Die Ebene 20 ist im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5 und 6 praktisch nicht
mehr ausgebildet, die relativ großen, ebenen Trennflächen 30 kann man jedoch als sehr
breite, großflächige Distanzhalter auffassen.
[0020] In den Fig. 7 und 8 ist eine Dränplatte B dargestellt. Sie ist im wesentlichen eben
und hat in weitem Abstand voneinander angeordnete Auswölbungen 21' und 22', die den
Auswölbungen 21 und 22 gleich sind. Eine Dränplatte B läßt sich somit auf die Rückseite
einer Schutzplatte A klipsen, wie dies in Fig. 10 gezeigt ist. Die Dränplatte hat
flächenperiodisch angeordnete Dränageöffnungen 31.
[0021] Das erfindungsgemäße Schutzmaterial wird in relativ großformatigen Platten gefertigt,
die Höhe dieser Platten entspricht den üblicherweise auftretenden Verfüllhöhen und
beträgt etwa 1,20; 1,68 und 2,2 m. Für diese drei Maße genügen zwei Plattenformate
(z. B. 2,20 x 1,20 und 1,68 x 1,20), da das Schutzmaterial nicht - wie die Wellplatten
- nur in einer Richtung verlaufen muß, sondern hochkant oder quer verarbeitet werden
kann. Zur Herstellung genügt also eine Vorrichtung, die ein 1,20 breites Material
ergibt, das entsprechend abgelängt wird. Das PVC-Material wird schwarz eingefärbt.
Typischerweise liegt die Materialstärke bei 0,5 mm bis Q, 8 mm.
1. Schutzmaterial für Bitumenanstriche o. dgl., das aus einer dünnen und im wesentlichen
steifen Kunststofffolie besteht, in der flächenperiodisch angeordnete und insbesondere
im Tiefziehverfahren hergestellte Auswölbungen ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswölbungen (21,22) länglich ausgeführt sind und daß ein erster Teil dieser
länglichen Auswölbungen (21) in eine Richtung und der andere, zweite Teil der Auswölbungen
(22) in einer hierzu quer verlaufenden Richtung angeordnet sind.
2. Schutzmaterial nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
druckknopfartige, eine Verbindung benachbarter Tafeln des Schutzmaterials ermöglichende
Ausformungen (27).
3. Schutzmaterial nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch
ein L-förmiges Winkelstück, das auf beiden Schenkeln mit Auswölbungen (21,22) versehen
ist.
4. Schutzmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswölbungen (21,22) etwa 3 bis 15 cm lang sind.
5. Schutzmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge der Auswölbungen (21,22) mindestens das 2-fache, vorzugsweise das 6-fache
ihrer Breite beträgt.
6. Schutzmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Auswölbungen (z.B. 21) desselben Teils auf einer Geraden (23) hintereinander
angeordnet sind.
7. Schutzmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die auf einer Geraden (23) hintereinander liegenden Auswölbungen (21),die zu einem
Teil der Auswölbungen (21,22) gehören, durch je eine querverlaufende Auswölbung (22)
aus dem anderen Teil der Auswölbungen voneinander getrennt sind.
8. Schutzmaterial nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Trennstelle zwischen den Auswölbungen (21, 22) Distanzhalter (24) oder
ebene Trennflächen (30) vorgesehen sind.
9. Schutzmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswölbungen (21,22) jedes Teils der Auswölbungen (21,22) auf Netzlinien eines
quadratischen Netzes liegen.
10. Schutzmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die auf benachbarten Geraden (23) liegenden Auswölbungen (z. B. 21) gegeneinander
versetzt sind.
11. Schutzmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswölbungen (21,22) V-, U-, bogenförmigen oder etwa quadratischen Querschnitt
haben.
12. Schutzmaterial nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Ausformungen (27) im Bereich der Auswölbungen (21,22) befinden.
13. Schutzmaterial nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausformungen
(27) durch in die Seitenwände der Auswölbungen (21,22) eingearbeitete und einen Hinterschnitt
(x) ausbildende Rillen ausgebildet werden.
14. Schutzmaterial nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Maß des
Hinterschnitts (x) so auf die Materialeigenschaften und insbesondere Materialstärke
der Schutztafel abgestimmt ist, daß das Einrasten übereinander liegender Ausformungen
(27) erst oberhalb eines, einem leichten Faustschlag entsprechenden Drucks eintritt.
15. Schutzmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen vier benachbarten Auswölbungen (21,22) jeweils eine in Gegenrichtung zu den
Auswölbungen (21,22) vorspringende Ausprägung (29) angeordnet ist.
16. Schutzmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 15, gekennzeichnet durch
eine Dränplatte, die flächenperiodisch Dränschlitze (31) und den Auswölbungen (21,22)
der ersten Platte (A) entsprechende Auswölbungen (21',22') aufweist.