[0001] Die Erfindung be trifft ein Verfahren zur Erwärmung kalter, feuchter Kohle, insbesondere
von zur nachfolgenden Verkokung bestimmter Kohle, sowie eine Einrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
[0002] Neben der erwähnten Anwendung der Erfindung bei der Erwärmung von Kokskohle ist diese
auch anwendbar bei anderen Bestimmungen der Kohle, beispielsweise zur Erwärmung von
zu brikettierender Kohle. Im folgenden soll die Erfindung jedoch am Beispiel der Kokskohle
erläutert werden.
[0003] Die zur Verkokung vorgesehene Kohle liegt im allgemeinen bei Umgebungstemperatur
(0 - 20 ° C) mit einem Wassergehalt von bis zu 15 % und .in einer Korngrössenverteilung
von 1 - 10 mm vor, wobei ca. 85 % der Korngrössen < 3 mm sind. Für ihren Einsatz im
Koksofen sind die kokereitechnischen Eigenschaften wichtig, gekennzeichnet durch Dilatation,
Blähgrad, Fluidität usw. Es ist bekannt, dass man durch Erwärmung der Kohle auf 200
- 250 ° C die Garungszeit des Kokses im Ofen erheblich reduzieren kann, z. B. von
20 h auf 14 h, indem durch Erwärmung das Wasser bis auf geringfügige Restgehalte entfernt
wird. Es ist wichtig, dass bei der Erwärmung die kokereitechnischen Eigenschaften
der Kohlen nicht beeinträchtigt werden. Im Gegenteil, es wurde gefunden, dass durch
sachgerechte Erwärmung die Verkokung der Kohle im Koksofen verbessert werden kann,
so dass auch Kohlen, die ohne Vorbehandlung schlecht verkokbar sind, mit Erfolg im
Koksofen eingesetzt werden können.
[0004] Bei der Erwärmung kann, insbesondere bei schockartiger Aufheizung der einzelnen Kohlepartikel,
eine Zerkleinerung derselben stattfinden, die unerwünscht ist, weil sie den Feinkornanteil
in unzulässiger Weise erhöht. Die Kohleerwärmung muss deshalb schonend durchgeführt
werden. Um Oxidation zu verhüten, muss die Kohleerwärmung weitgehend sauerstofffrei
betrieben werden.
[0005] Zur Durchführung der Kohleerwärmung sind eine Reihe von Verfahrensprinzipien bekannt,
die zum Teil auch bereits grosstechnisch durchgeführt werden, wie z. B. die Erwärmung
durch heisse Gase im Flugstrom oder durch indirekte Beheizung über Wärmeaustauschflächen
in Trocknern oder durch direkte Beheizung durch heisse Gase in bewegter Schüttung,
beispielsweise in einer rotierenden Trommel.
[0006] Alle diese Verfahren zeichnen sich durch hohe Investitionskosten, durch erheblichen
maschinellen Aufwand und durch grossen Energieaufwand aus. Ausserdem tritt eine Verschiebung
der Kornverteilung zum Feinkorn.hin auf. Andere kokereitechnische Eigenschaften, wie
z. B. Dilatation und Fluidität, werden beeinträchtigt.
[0007] Besonders vorteilhaft bezüglich des Energieverbrauches der Kokerei lässt sich eine
Anlage zur Erwärmung von Kohle betreiben, wenn die beim Kühlen des erzeugten Kokses
gewonnene Energie zur Erwärmung der Kohle eingesetzt werden kann, wie dies bei der
älteren Patentanmeldung P 31 18 931.8 erfolgt.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, das mit niedrigen
Investititionskosten einen sparsamen Energieverbrauch verbindet und das den Schutz
der kokereitechnisch wertvollen Eigenschaften der Kohle gewährleistet und eine Zerkleinerung
der Kohlepartikel vermeidet.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäss vorgeschlagen, dass der Kohle heisse
Festkörper, deren Ausgangstemperatur über der angestrebten Endtemperatur der Kohle.liegt,
beigemischt werden.
[0010] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sollen Festkörper verwendet werden, die
eine weitgehend gleichmässige Form ohne Kanten, scharfe Ecken, Vorsprünge oder Einkerbungen
aufweisen. Besonders geeignet sind Festkörper mit Kugelform.. Darüber hinaus ist es
zweckmässig, zur guten Durchmischung der Kohle mit den wärmeübertragenden Feststoffen
Festkörper mit einem engen Grössenspektrum, beispielsweise Kugeln einheitlicher Grösse,
bevorzugt mit einem Durchmesser kleiner als 40 mm einzusetzen.
[0011] Die Festkörper können aus metallischen Werkstoffen, vorzugsweise Stahl oder Gusseisen,
oder aus nichtmetallischen Werkstoffen, beispielsweise Keramik oder Porzellan, bestehen.
Auch Festkörper aus entsprechend mechanisch widerstandsfähigen und temperaturbeständigen
Kunststoffen können zum Einsatz kommen. Die Festkörper können auch natürlichen Ursprungs
sein, z. B. Kieselsteine, die zweckmässigerweise in einer bestimmten Form und Grösse
ausgesucht werden sollten. Wesentlich bei der Wahl des Werkstoffes für die Festkörper
ist, dass dieser abriebfest ist. So werden bei nichtmetallischen Werkstoffen mechanische
Abriebfestigkeiten nach DIN 52108 von kleiner 0,45 cm
3/cm
2 bevorzugt.
[0012] Von besonderer Bedeutung sind die Wärmeeigenschaften der Festkörper. So empfehlen
sich Festkörper mit einer Wärmeeindriagzahl von kleiner 16000 (J/m
2 K s
0,5), vorzugsweise kleiner 5 000 (J/m
2 K s
0,5 ). Die Temperaturleitzahl sollte kleiner 700. 10
-4 (m
2/h), vorzugsweise kleiner 150 . 10
-4 (m
2/h), und die spezifische Wärme der Festkörper grösser 400 (J/kg K), vorzugsweise grösser
800 (J/kg K), sein. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass man natürlich bestrebt
sein wird, die Menge der wärmeübertragenden Festkörper im Verhältnis zur Kohlenmenge,
die erwärmt werden soll, klein zu halten. Es ist deshalb vorteilhaft, Feststoffe auszuwählen,
die ein möglichst hohes Wärmespeichervermögen besitzen.
[0013] Um zu verhüten, dass die kalte, feuchte Kohle einem Wärme schock ausgesetzt wird,
sind der Einsatztemperatur der wärmeübertragenden Festkörper Grenzen gesetzt. Es hat
sich als vorteilhaft erwiesen, die Temperatur der Festkörper nicht über 500 ° C zu
steigern und Festkörper aus einem Material zu wählen, deren Wärmeeindringzahl und
Temperaturleitzahl eine langsame und schonende Übertragung der im Festkörper gespeicherten
Wärmeenergie auf die Kohle gestattet.
[0014] Die bei der Verdampfung der Kohlefeuchte entstehenden Brüden schirmen als Schutzgas
die Kohlepartikel gegen den nachteiligen Einfluss des Luftsauerstoffs auf die kokereitechnisch
wertvollen Eigenschaften der Kohle ab.
[0015] Das Aufheizen der Festkörper kann an sich auf beliebige Art erfolgen. Eine bevorzugte
Ausführungsform sieht bei Vorhandensein einer Kokstrockenkühlanlage innerhalb des
Kokereibetriebes die Verwendung der hier anfallenden heissen Kühlgase vor. Diese Kühlgase
können in einen die Festkörper aufnehmenden Behälter eingeleitet und dort an diese
einen Teil ihrer fühlbaren Wärme abgeben, bevor sie zur Kokstrockenkühlanlage zurückströmen.
[0016] Eine andere Möglichkeit zum Aufheizen der Festkörper besteht darin, eine separate
Verbrennungskammer vorzusehen und die dort mittels eines festen, flüssigen oder gasförmigen
Brennstoffes erzeugten Rauchgase in Wärmeaustausch mit den Festkörpern zu bringen.
Die Installation einer solchen Verbrennungakammer empfiehlt sich im. übrigen auch
dann, wenn eine Koketrockenkühlanlage vorhanden ist. Durch diese Verbrennungskammer
ist dann auch bei einem Ausfall oder einer Betriebsstörung der Kokstrokkenkühlanlage
die Erwärmung der Kohle in gewünschtem Masse gesichert. Da die bei der Verbrennung
entstehenden Rauchgase mit ca. 1400 ° C für die Erwärmung der Kohle eine zu hohe Temperatur
aufweisen, kann diese beispielsweise durch Zumischen von Wasserdampf auf den erforderlichen
Wert gesenkt werden.
[0017] Ausgestaltung und Ausführungsformen der Einrichtung zur Durchführung des erfiaduagsgemässen
Verfahrens sind in weiteren Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0018] Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise veranschaulicht. Dabei zeigen
:
Fig. 1 eine Prinzipskizze des erfindungsgemässen Verfahrens und
Fig. 2 - 8 Fliess-Schemen von Ausführungsformen des erfindungsgemässen Verfahrens
[0019] Im einzelnen zeigen hierbei :
Fig, 2 den Einsatz eines senkrecht stehenden Behälters als Wande rs chichttrockner,
Fig. 3 den Wanderschichttrockner nach Fig.. 2 mit einer anderen Austrage - und T rennvorrichtung,
Fig. 4 den Wanderschichttrockner nach Fig. 2 mit eingebautem Schwingsieb,
Fig. 5 den Einsatz eines Etagentrockners,
Fig. 6 den Einsatz einer rotierenden Trommel als Wanderschichttrockner,
Fig. 7 den Einsatz eines schräg liegenden Behälters als Wanders chichttrockne r und
Fig. 8 den Einsatz einer Vibrationsrinne als Wanderschichttrockner.
[0020] Gemäss Fig. 1 wird die feuchte Kohle aus dem Kohlenbunker A über das Zuteilorgan
B mit den erhitzten Festkörpern aus dem Festkörpererhitzer C über ein Dosiergerät
D mittels einer geeigneten Verteilervorrichtung E gemeinsam der Einrichtung zur Erwärmung
der Kohle F zugeführt. Kohle und Festkörper durchwandern im Gleichstrom diese Einrichtung.
Dabei geben die Festkörper einen Teil der in ihnen gespeicherten Energie an die Kohle
ab. Die ausgetriebene Kohlefeuchte wird über geeignete Brüdenräume abgezogen.
[0021] Die so erwärmte Kohle wird in einer geeigneten Trenneinrichtung G, z. B. einem Schüttelsieb,
von den Festkörpern getrennt und auf geeignete Weise dem Koksofen zugeführt. Die Festkörper
werden, beispielsweise durch ein Becherwerk H, dem Feststofferhitzer C wieder zugeführt.
[0022] Der Festkörpererhitzer C kann mit Rauchgasen aus einer Feuerung betrieben werden.
Besonders vorteilhaft bezüglich des Energieverbrauches der Kokerei ist es, die heissen
Gase einer Kokstrockenkühlung einzusetzen. Die Heizgaszufuhr ist mit I, der Heizgasaustritt
mit K bezeichnet.
[0023] Die nachstehend dargestellten Ausführungsalternativen des erfindungsgemässen Verfahrens
haben alle den Einsatz von Gasen aus einer Kokstrockenkühlung zum Gegenstand.
[0024] In Fig. 2 ist mit 1 der Aufgabebunker bezeichnet, aus dem kontinuierlich die feuchte
Kohle über eine Zellenradschleuse 2 in den Wanderschichttrockner 3, der im vorliegenden
Fall als aufrecht stehender, zylindrischer Behälter ausgebildet ist, eingeleitet wird.
Ebenfalls kontinuierlich werden aus dem Erhitzer 4 Festkörper, beispielsweise in Form
von Stahlkugeln, über die Zellenradschleuse 5 dem Wanderschichttrockner zugeführt.
[0025] Die Kohle und die beigemischten Kugeln fliessen kontinuierlich durch den Wanderschichttrockner
von oben nach unten, wobei Kohle und Kugeln durch das Rührwerk 6 mit den Rührarmen
7 ständig in Bewegung gehalten werden. Der Antrieb des Rührwerks ist mit 8 bezeichnet.
Durch das Rührwerk wird somit gewährleistet, dass immer neue Kohlekörner mit den heissen
Kugeln in Berührung kommen, so dass die Kohle insgesamt eine im wesentlichen gleichmässige
Wärmebehandlung erfährt. Die Widerstände beim Abwärtsfliessen der Kohle werden durch
deren eigenes und das Gewicht der Kugeln überwunden, wobei die variable Verweilzeit
der Kohle im Wanderschichttrockner vom Abzug der Kohle und der Kugeln im unteren Bereich
bestimmt wird.
[0026] Die Austragung von Kohle und Kugeln aus dem Wanderschichttrockner 3 erfolgt bei der
in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform der Erfindung mittels einer Förderschnecke
9, die zu einer pneumatischen Abscheideeinrichtung 10 führt. In dieser wird die nunmehr
auf ca. 200 ° C erwärmte Kohle mit Hilfe des durch die Leitung 11 zugeführten Trägergases
von den Kugeln getrennt und über die Leitung 12 zum hier nicht dargestellten Kohleturm
mit vorgeschaltetem Abscheider transportiert. Die spezifisch schwereren Kugeln fallen
dagegen in den Auffangbehälter 13 und werden durch die Transportvorrichtung 14 (Kettenförderer,
Becherwerk oder dgl.) wieder dem Erhitzer 4 zugeführt. Die Austragung von Kohle und
Kugeln aus dem Wanderschichttrockner kann noch durch eine in dessen unterem Bereich
angeordnete Bunkerentleerungs einrichtung 15 geeigneter Bauart unterstützt werden.
[0027] Die im Wanderschichttrockner 3 aus der feuchten Kohle abgeschiedenen abgashaltigen
Brüden werden in verschiedenen Ebenen über die Leitungen 16 und die Sammelleitung
17 abgezogen und gelangen über den Zyklon 18, die Leitung 19 und das Gebläse 20 in
den Kreislaufwascher 21, in dem neben einer Kondensation die Auswaschung von Verunreinigungen
erfolgt. Statt der dargestellten Wascherkonstruktion könnte natürlich auch eine andere
Ausführungsform, beispielsweise ein Venturiwascher, eingesetzt werden.
[0028] Die im Zyklon 18 abgeschiedenen Kohlekörner gelangen .über die Zellenradschleuse
22 und die Leitung 23 zur Abscheideeinrichtung 10, von wo aus sie zusammen mit der
erwärmten Kohle zum bereits erwähnten Kohleturm gefördert werden.
[0029] Die aus dem Kreislaufwascher 21 ablaufende Flüssigkeit wird über die Leitung 24 und
die Pumpe 25 auf den Kühlturm 26 aufgegeben, in dem die weitere Abkühlung bis auf
ca. 20 ° C erfolgt. Die gekühlte Flüssigkeit wird sodann über die Leitung 27 in den
Kühlwasserverteiler 28 eingeleitet. Von hier wird das erforderliche Kühlwasser über
die Leitungen 29 31 wieder auf die verschiedenen Ebenen des Kreislaufwaschers 21 aufgegeben.
Die aus dem Kreislaufwascher entweichenden Gase werden durch die Leitung 32 abgezogen
und zum nicht dargestellten Kamin geleitet.
[0030] Der aus dem oberen Teil des Kokstrockenkühlers 33 mit einer Temperatur von ca. 800
° C austretende heisse Strom der Kühlgase wird durch die Leitung 34 abgezogen. Hiervon
zweigt die Leitung 35 ab, durch die ein Teilstrom der Gase über die Wärmeaustauscher
36 geleitet und dann in den Kokstrockenkühler wieder eingeführt wird. Die übrigen
heissen Kühlgase gelangen durch die Leitung 37 zum Erhitzer 4, in dem sie zur Wärmeübertragung
an die darin befindlichen Kugeln genutzt werden. Diese Gase verlassen den Erhitzer
durch die Leitung 38 und werden nach Passieren des Gebläses 39 mit einer Temperatur
von ca. 220 ° C in die Leitung 35 eingeleitet. Von dieser Leitung wird ein Teil der
Gase durch die Leitung 61 in den mittleren und ein anderer Teil durch die Leitung
62 in den unteren Teil des Kokstrockenkühlers eingeführt. Von der Leitung 38 zweigt
die Leitung 40 ab, durch die ein Teilstrom des Gases durch den Kamin 41 in die Atmosphäre
abgeblasen werden kann. Ausserdem ist hinter dem Gebläse 39 eine Bypass-Leitung 42
vorgesehen, die mit der Leitung 37 zum Erhitzer 4 in Verbindung steht. Durch diese
Bypass-Leitung kann dem durch die Leitung 34 aus dem Kokstrockenkühler ausströmenden
heissen Gas zwecks Temperaturregelung kaltes Gas aus der Leitung 38 zugemischt werden.
[0031] Damit das Aufheizen der Kugeln im Erhitzer 4 bei einem Ausfall bzw. einer Betriebsstörung
des Kokstrockenkühlers 33 nicht beeinträchtigt wird, ist zusätzlich eine Verbrennungskammer
43 vorgesehen, der über die Leitung 44 ein gasförmiger, flüssiger oder fester Brennstoff
sowie über die Leitung 45 die erforderliche Verbrennungsluft zugeführt wird. Da die
bei der Verbrennung entstehenden heissen Rauchgase mit ca. 1 400 ° C eine zu hohe
Temperatur aufweisen, wird Wasserdampf durch die Leitung 46 zugeführt, der aus der
Leitung 19 abgezweigt wird. Durch diese Wasserdampfzugabe kann die Rauchgastemperatur
auf den gewünschten Wert von beispielsweise 800 - 900. C gesenkt werden. Mit dieser
Temperatur wird das Rauchgas sodann über die Leitung 47 in die zum Er- . hitzer 4
führende Leitung 37 eingespeist. In der Leitung 47 ist schliesslich noch eine hier
nicht dargestellte Regelklappe vorgesehen, so dass die abgegebene Gasmenge gegebenenfalls
auch entsprechend gedrosselt und die Verbrennungskammer 43 im Bedarfsfall auch als
Zusatzheizung eingesetzt werden kann.
[0032] Die Ausführungsform der Erfindung nach Fig. 3 unterscheidet sich von der gemäss Fig.
2 lediglich dadurch, dass als Abscheideeinrichtung unterhalb des Wanderschichttrockners
ein Schwingsieb 48 vorgeshen ist. Von diesem fallen die Kugeln wiederum in den Auffangbehälter
13, während die Kohle über die Leitung 49 zu einem Becherwerk 50 gelangt, das sie
zu dem nicht dargestellten Kohleturm transportiert.
[0033] Fig. 4 zeigt wiederum einen aufrecht stehenden Wanderschichttrockner 3, bei dem jedoch
die Abscheideeinrichtung in Form eines Schwingsiebes 51 im unteren Bereich des Wanderschichttrockners
selbst eingebaut ist. Die abgeschiedenen Kugeln gelangen wieder in denAuffangbehälter
13. Die Kohle wird mittels einer Förderschnecke 52 und der Leitung 49 zum Becherwerk
50 transportiert. Um ein Auflockern der Kohle zu erreichen und um Kugelnester in der
Mitte des Wanderschichttrockners zu vermeiden, können bei der Verwendung von Stahl.kugeln
als Feststoffwärme - träger aussen am Wanderschichttrockner zusätzlich gegeneinander
versetzt angeordnete Elektromagnete 53 vorgesehen sein, die periodisch aktiviert werden
und die StahLkugeln im Trockner verteilt halten. Die Verweilzeit der Kohle im Wanderschichttrockner
wird bei dieser Ausführungsform einmal durch die Förderschnecke 52 und zum anderen
durch die Stellung der Drosselklappen 54 im Inneren des Wanderschichttrockners bestimmt.
[0034] Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 5 ist der Wanderschichttrockner 3 als Etagentrockner
ausgebildet. Die aufgegebene Kohle und die Kugeln werden hierbei von dem Rührwerk
6 mit den Rührarmen 7 vermischt und wandern durch Öffnungen in den Etagenböden 55
von Etage zu Etage.
[0035] Fig. 6 zeigt den Wanderschichttrockner 3 als schräg liegende rotierende Trommel,
bei der Kohle und Kugeln mittels einer Förderschnecke 56 zugeführt und dabei miteinander
vermischt werden. Der Austrag erfolgt ebenfalls über eine Förderschnecke 57, die das
Gut der pneumatischen Abscheideeinrichtung 10 zuleitet. Der Abzug der Brüden aus der
Trommel erfolgt durch die Leitung 58, die, wie aus der Zeichnung ersichtlich, bis
in die Trommel hineinreicht. An der Innenwandung der Trommel sind noch Mitnehmer 59
angeordnet, die die Kugeln in Bewegung halten sollen.
[0036] In Fig. 7 ist als Wanderschichttrockner 3 ein schräg liegender Behälter vorgesehen,
bei demAufgabe und Austrag wie bei der Einrichtung gemäss' Fig. 6 durch die Förderschnecken
56 und 57 erfolgen. Die Stahlkugeln werden bei dieser Ausführungsform durch Elektromagneten
60 auf der Ober- und Unterseite des Behälters, die gegeneinander versetzt angeordnet
sind, wechselweise angezogen, so dass sie vom Eintritt bis zum Ausgang einen sinusförmigen
Weg nehmen. Dadurch wird eine Entmischung des Gutes verhindert und die Kohle zusätzlich
aufgelockert.
[0037] Fig. 8 zeigt schliesslich eine schräg liegende Vibrationsrinne als Wanderschichttrockner
3. Damit auch hier die Stahlkugeln durch ihr grösseres spezifisches Gewicht nicht
auf den Boden der Rinne absinken, werden sie von an der Oberseite der Vibrationsrinne
angeordneten Elektromagneten 60 periodisch angezogen und durchlaufen hierdurch wiederum
einen sinusförmigen Weg.
[0038] Als Vorteile der Erfindung sind zu nennen :
a) die grosse spezifische Wärmeaustauschfläche, die abhängig 3 vom Kugelradius 200
- 600 m2/m3 beträgt,
b) der grosse Wärmeaustauschkoeffizieat von 80 - 400 W/m2 K,
c) das vergleichsweise kleine Trockauagsvolumen ( 4 - 16 m3 bezogen auf 100 t/h Trockenkohle ),
d) die grosse Leistungsdichte von 1 050 - 3 200

e) niedriger Verbrauch an elektrischer Energie, nämlich 20 - 60 kW für den Transport
der Feststoffwärmeträger bei einem Gesamtverbrauch von ca. 600 kW (bezogen auf 100
t/h Kohle),
f) geringer Personalaufwand für die Bedienung und Wartung der Anlage, demzufolge auch
geringe Wartungskosten,
g) geringe Umweltschutzprobleme und
h) keine Gefahr der Beeinträchtigung der kokereitechnischen Eigenschaften der Kohle,
weil die Eintrittstemperatur der Feststoffwärmeträger maximal nur ca. 400 ° C beträgt.
[0039] Zwei zahlenmässige Ausführungebeispiele sind der folgenden Tabelle zu entnehmen,
wobei eine zu erwärmende Kohlemenge von 100 t/h zugrundegelegt und als Festkörper
zum einen Stahlkugeln St. 35. 8 und zum anderen Silieasteinkugeln verwendet werden.

1. Verfahren zur Erwärmung kalter, feuchter Kohle, insbesondere von zur nachfolgenden
Verkokung bestimmter Kohle, dadurch gekennzeichnet, dass der Kohle heisse Festkörper,
deren Ausgangstemperatur über der angestrebten Endtemperatur der Kohle liegt, beigemischt
werden.
Z. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Festkörper verwendet werden,
die eine weitgehend gleichmässige Form ohne Kanten, scharfe Ecken, Vorsprünge oder
Einkerbungen aufweisen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass Festkörper mit Kugelform
verwendet werden
4. Verfahren nach Anspruch 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass Festkörper mit einem
engen Grössenspektrum verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass Kugeln einheitlicher
Grösse mit einem Durchmesser kleiner als 40 mm verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass Festkörper aus abriebfestem
Material verwendet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Festkörper Kugeln
aus Stahl oder Gusseisen verwendet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass Festkörper einer Wärmeeindringzahl
von kleiner 16000 (J/m2 K s0,5), vorzugsweise kleiner 5000 (J/m2 K s0,5) verwendet werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1 - 8, dadurch gekennzeichnet , dass Festkörper mit einer
Temperaturleitzahl kleiner 700 10-4(m2/h), vorzugsweise kleiner 150* 10-4 (m2/h) verwendet werden.
10. Verfahran nach Anspruch 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass Festkörper mit einer
spezifischen Wärme grösser 400 (J/kg K), vorzugsweise grösser 800 (J/kg K) verwendet
werden.
11. Verfahren nach Anspruch 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass Festkörper mit einer
Temperatur bis ca. 500 ° C verwendet werden.
12. Verfahren nach Anspruch 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, dass zum Aufheizen der
Festkörper das aus einem Kokstrockenkühler austretende heisse Kühlgas verwendet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1 - 12, dadurch gekennzeichnet, dass zum Aufheizen der
Festkörper Rauchgas aus einer Verbrennungskammer verwendet wird.
14. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 - 13, gekennzeichnet
durch einen Wanderschichttrockner (3), dem eine Einrichtung (4) zum Aufheizen der
Festkörper sowie ein Kohlebunker (1) vorgeschaltet und dem eine Einrichtung zum Trennen
der Kohle von den Festkörpern nachgeschaltet ist.
15. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Wanderschichttrockner
(3) als aufrecht stehender, im wesentlichen zylindrischer Behälter ausgebildet ist.
16. Einrichtung nach Anspruch 14 und 15, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Wanderschichttrockner
(3) ein Rührwerk (6) vorgesehen ist.
17. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass zur Trennung der Kohle
von den Festkörpern ein Schwingsieb (48, 51) vorgesehen ist.
18. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass zur Trennung der Kohle
von den Festkörpern eine pneumatische Abscheideeinrichtung (10) vorgesehen ist.
19. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass aussen an der Wandung
des Wanderschichttrockners (3) gegen- einander versetzt angeordnete Elektro-Magnete
(53) vorgesehen sind.
20. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Wanderschichttrockner
(3) als Etagentrockner ausgebildet ist.
21. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Wanderschichttrockner
(3) als geneigt gelagerte, rotierende Trommel ausgebildet ist.
22. Einrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Trommel innen mit
Mitnehmern (59) versehen ist.
23. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Wanderschichttrockner
(3) als geneigt gelagerter Behälter ausgebildet ist, bei dem an der Ober- und Unterseite
der Trommel gegeneinander versetzt angeordnete Elektromagnete (60) vorgesehen sind.
24. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Wanderschichttrockaer
(3) als Vibrationsrinne ausgebildet ist.
25. Einrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass an der Oberseite der
Vibrationsrinne Elektromagnete (60) angeordnet sind.