[0001] Die Erfindung betrifft ein Gerät für das Auflagen und Transportieren von Schnee,
zum Anhängen mittels einer Deichsel und Kupplung an ein schneegängiges Zugfahrzeug.
[0002] Wintersportanlässe, namentlich skisportliche Grossanlässe, müssen in bezug auf ihre
Termine und auf ihren Austragungsort schon Monate vorher festgelegt werden. Eine Verschiebung
infolge ungünstiger Schneeverhältnisse ist praktisch nur noch in Ausnahmefällen möglich.
Herrscht dann am Tag, da der Anlass stattfindet, Schneemangel, müssen zahlreiche freiwillige
Helfer oder sogar Militär aufgeboten werden, um zusätzlichen Schnee heranzutransportieren.
Eine maschinelle Herbeischaffung oder die Verwendung von Fahrzeugen für diesen Zweck
ist meistens nicht möglich, weil die Skipisten üblicherweise durch wenig erschlossenes
oder unerschlossenes Gebiet führen.
[0003] Schnee wäre manchmal aber in genügenden Mengen nicht weit von der Piste vorhanden;
es ist bekannt, dass die Schneehöhen auf engem Gebiet infolge Windverfrachtung oder
aus geographischen Gründen stark variieren. Oft ist auch in der Höhe genügend Schnee
vorhanden, während am unteren Ende der Piste bereits Schneemangel herrscht. Wenn also
auf der Piste mindestens teilweise zuwenig Schnee vorhanden ist, handelt es sich nur
darum, den nicht zuweit wegliegenden Schnee innert nützlicher Frist und in ausreichenden
Mengen herbeizuschaffen.
[0004] Diese Forderung soll das erfindungsgemässe Gerät erfüllen; es soll also in der Lage
sein, auch auf umwegsamen Gebiet mit einer einzigen Fahrt eine solche Menge Schnee
herbeizuschaffen, dass diese wenigstens für einen grösseren Teil des auszubessernden
Abschnitts der Skipiste genügt.
[0005] Ein solches Gerät ist erfindungsgemäss durch die Merkmale des Anspruches 1 gekennzeichnet.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Gerätes ist in den beiliegenden Zeichnungen
dargestellt; es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des Gerätes,
Fig. 2 einen Schnitt in der durch die Linie II-II in Fig. 1 angedeuteten Ebene, wobei
das Gerät aber geöffnet ist, und
Fig. 3 eine Aufsicht auf das Gerät.
[0007] Das Gerät, dessen Form und Aussehen aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist dazu bestimmt,an
ein nicht dargestelltes schneegängiges Fahrzeug, also beispielsweise eine Skipistenpräpariermaschine
(Pistenwalze) angehängt zu werden. Das Gerät ist zweiteilig; es weist einen Vorderteil
oder eine Wanne 1 und einen hinteren oder Schaufelteil 2 auf. Diese beiden Bestandteile
ergänzen sich etwa entlang einer Querebene durch das Gerät. Der Schaufelteil 2 ist
in noch darzustellender Weise mit der Wanne 1 verbunden und kann relativ zu ihr um
eine parallel zu dieser Querebene verlaufende Achse 3 schwenken, damit das Gerät von
unten her geöffnet wird und dadurch Schnee aufnehmen kann. Ist es gefüllt, werden
die beiden Teile 1,2 wieder so gegeneinander bewegt, dass sie wenigstens einen geschlossenen
Boden bilden. Das Gerät ist dann abtransportierbereit. Mittels einer Deichsel 4, deren
Kupplungsöse 5 wegen der Unebenheiten des Geländes um die Längsachse der Deichsel
4 drehbar ist, lässt sich das Gerät dann abschleppen. Wie ersichtlich, weist es keine
Räder auf; es wird also gleitend abgeschleppt, da von der Annahme ausgegangen werden
kann, dass im weiteren Umkreis desjeniges Ortes, an welchem der Schnee aufgeladen
wird, auch noch genügend Schnee zur Fortbewegung vorhanden ist.
[0008] Auch die Deichsel 4 ist schwenkbar an der Wanne 1 gelagert, und zwar um eine Achse
6, die vom Deichselholm 7 sowie von zwei der Seitenstabilität dienenden diagonalen
Auslegern 8 und ihren gelenkigen Ansatzpunkten an der Wanne 1 gebildet wird, wie dies
vor allem aus den Fig. 1 und 3 ersichtlich ist. An der Wanne 1 ist für diesen Ansatzpunkt
einen besonderer, etwa auf halber Höhe derselben angebrachter Querbalken 9, vorzugsweise
aus einem Vierkantrohr, vorgesehen, dessen obere und untere Seiten gegen die Mitte
hin flanschartig erweitert sind.
[0009] Die Wanne 1 selber ist von oben her gesehen ein annähernd rechteckiges, nach hinten
offenes Gebilde, mit einer Abrundung zwischen Vorderwand und Boden, dies wegen des
Gleitens. Die Abrundung und der Boden sind mit Gleit-und
Führungskufen 10 versehen, die sich an der Vorderseite der Wanne nach oben fortsetzen.
Zwei dieser Kufen sind in Fig. 1 ersichtlich; natürlich können es auch mehr sein,
denn sie dienen gleichzeitig als Verstärkungsrippen für die Wanne 1. Zur weiteren
Verstärkung derselben ist auch noch ein breiter oberer Flansch 11 vorgesehen.
[0010] Der Schaufelteil 2 ist im wesentlichen auf dieselbe Art wie die Wanne aufgebaut.
Auch er weist Gleitkufen 12 (Fig. 2) und einen oberen Flansch 13 auf. Sein Boden ist
jedoch, wie aus Fig. 2 ersichtlich, leicht wellenförmig, d.h. er steigt von der Vorderkante
14 zuerst gegen eine Erhöhung 15 an, fällt dann wieder ab und geht erst dann in die
Rückwand 16 über.
[0011] Nunmehr soll die drehbare Lagerung des Schaufelteils 2 an der Wanne 1 erläutert werden.
Hierzu ist in der Mittelebene der Wanne 1 ein vertikaler Pfosten 17 angebracht, der
mittels eines kurzes Uebergangstücks
_in einen horizontalen Ausleger 18 übergeht, der durch einen Diagonalträger 19 gestützt
ist. Auf jeder Seite der Wanne 1 erstreckt sich zudem ein Träger 20 vom Querbalken
9 ausgehend schräg nach hinten ansteigend, wobei er am Ende der Wanne 1 abgekröpft
ist, um auf die Innenseite des Schaufelteils 2 zu gelangen und sich dort fortzusetzen.
Das Ende des Auslegers 18 und die Enden der Träger 20 sind von kurzen Wellen durchsetzt,
die zueinander koaxial sind und gemeinsam die Drehachse 3 bilden. An diesen Wellen
greifen flache Schwenkarme 21 an, die an .ihren anderen Enden einen quer dazu verlaufenden
Träger .22 umfassen, der mit Vorteil aus einem dickwandigen Rohr hergestellt ist und
welcher also mit Hilfe der Schwenkarme 21 um die Achse 3 in Richtung des Pfeils A
(Fig. 1 und 2) schwenken kann. Um diese Achse 3 starr zu halten, sind der Pfosten
17 und die Träger 20 durch diagonal verlaufende Streben 23 zu einem Rahmen verstärkt,
der starr genug ist, um auch Verwindungskräfte aufnehmen zu können, welche auf das
Gerät während seiner Fahrt einwirken können.
[0012] Die Schwenkung des Schaufelteils 2 um die Drehachse 3 wird durch ein hydraulisches
Zylinderkolbenaggregat 24 bewerkstelligt, das sich unterhalb des Auslegers 18 befindet
und sich in derselben Richtung erstreckt. Der Zylinder dieses Aggregates ist an seinem
einen Ende um eine ers-te Schwenkachse 25 gelagert; seine Kolbenstange wirkt mittels
einer weiteren Schwenkachse 26 auf ein Paar Laschen 27 ein. Diese sind starr mit einer
den rohrförmigen Träger 22 mit dem Boden des Schaufelteils 2 verbindenden Strebe 28
verbunden. Diese dient also nicht nur der Kraftübertragung vom Zylinderkolbenaggregat
24 auf den Schaufelteil, sondern auch noch als Verstärkung desselben. Eine weitere
Verbindung zwischen Träger 22 und Schaufelteil 2 wird durch zwei am Umfang des rohrförmigen
Trägers 22 angebrachte Platten 29 gebildet, die in der Nähe des Flansches 13 enden.
[0013] Aus Fig. 2 ist ersichtlich, dass beim Schwenken des Schaufelteils 2 um die Achse
3 dessen Vorderkante eine Bewegung entsprechend dem PfeilB durchführt und hierbei
einen tiefsten Punkt durchfährt, in welcher sie um eine Maximaldistanz h tiefer als
der Boden der Wanne 1 liegt. In dieser halb geöffneten oder Ladestellung arbeitet
der Teil seiner Bezeichnung gemäss wie eine Schaufel, und durch den genannten Höhenunterschied
h wird daher der Schnee beim Ziehen des Gerätes in grossen Mengen in den Schaufelteil
2 hineinbefördert. Die Wanne 1 wird durch denjenigen Schnee angefüllt, der von dem
sich in den Schaufelteil 2 hinein nachschiebenden Schnee angehoben wird; insbesondere
ist dies dann der Fall, wenn das Gerät hangabwärts fährt und die Wanne 1 somit tiefer
liegt als der Schaufelteil 2. Ist auch die Wanne gefüllt, wird der Schaufelteil durch
das Zylinderkolbenaggregat 24 von der Stellung nach Fig. 2 wieder in diejenige nach
Fig. 1 bewegt.
[0014] Aus Fig. 1 ist ersichtlich, dass zwischen Wanne 1 und Schaufelteil 2 zu beiden Seiten
je ein dreieckförmiger Spalt 30 vorhanden ist. Dieser war für die Durchführung der
Träger 20 ausgespart worden. Er könnte im Prinzip durch eine etwas aufwendigere Formgebung
der schräg ansteigenden Vorderkante 31 des Schaufelteils bis auf den für die Träger
20 notwendigen Bereich geschlossen werden; angesichts der im allgemeinen relativ hohen
Konsistenz des Schnees ist dies jedoch nicht unbedingt notwendig. Es kann sogar von
Vorteil sein, da dann ein besseres Schliessen, d.h. Anlegen der Vorderkante 14 an
die Wanne 1 sichergestellt ist.
[0015] Wenn das mit Schnee gefüllte Gerät am Entladeort angekommen ist; wird es wieder geöffnet.
Zur leichteren Entleerung, vor allem der Wanne 1, ist zwischen ihr der Deichsel 4
ein weiteres Zylinderkolbenaggregat 32 angeordnet. Damit lässt sich die Wanne in eine
nach unten geneigte Lage bringen, in welcher sie sich entweder selber entleert oder
bei schwerem Schnee wenigstens leicht von Hand unter Zuhilfenahme einer Schaufel entleeren
lässt.
[0016] Dieses Zylinderkolbenaggregat 32 leistet dann besonders gute Dienste, wenn der Schaufelteil
2 nicht wie zu Fig. 2 beschrieben, sondern lediglich im wesentlichen gleich wie die
Wanne 1 ausgeführt ist. In einer solchen, zur Wanne 1 annähernd spiegelbildlichen
Ausführungsform liegt dann die Vorderkante 14 auch in geöffneter Stellung annähernd
auf derselben Höhe wie der Boden der Wanne 1. Zum Laden wird der Schaufelteil zuerst
gemäss Pfeil A geschwenkt, bis er eine relativ steil nach vorne geneigte Lage einnimmt.
Wenn nun die Wanne 1 ebenfalls wie soeben beschrieben durch das Zylinderkolbenaggregat
32 in eine nach rückwärts geneigte Lage gebracht wird, hat dies zur Folge, dass der
Schaufelteil hierdurch in eine praktisch horizontale Lage gebracht wird und dann während
der Fahrt ebenfalls Schnee aufnehmen kann, wie schon vorhin beschrieben.
[0017] Das dargestellte Gerät eignet sich wie erwähnt besonders gut für den Transport von
grossen Schneemengen; je nach Grösse können 6-9 m
3 auf einmal wegbefördert werden. Natürlich kann das Gerät nicht nur bei Schneemangel,
sondern auch bei Schneeüberfluss eingesetzt werden, insbesondere zum Abstransport
von Schneemassen, die beim Freilagen von-Pisten, Strassen oder Bahnlinien angehäuft
wurden und nun wegtransportiert werden müssen.
1. Gerät für das Aufladen und Transportieren von Schnee, zm Anhängen mittels einer
Deichsel und Kupplung an ein schneegängiges Zugfahrzeug, gekennzeichnet durch eine
in Schlepprichtung vordere Wanne (1) und durch einen an ihr schwenkbar gelagerten
Schaufelteil (2).
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auch die Wanne (1) um die Deichsel
(4) drehbar ist.
3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaufelteil (2) mittels
eines ersten Zylinderkolbenaggregates (24), das an der Wanne (1) angebracht ist, schwenkbar
ist.
4. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wanne (1) mittels eines
zweiten Zylinderkolbenaggregates (32) um eine von ihr (1) und der Deichsel (4) gebildete
gemeinsame Achse (6) schwenkbar ist.
5. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaufelteil um eine Drehachse
(3) schwenkbar ist, die durch die Enden eines an der Wanne (l) in . deren Längsmittelebene
angebrachten Auslegers (18) und zweier seitlich davon angeordneter Träger (20) gebildet
ist.
6. Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderkante (14) des Schaufelteils
(2) bei dessen Schwenkung um die Drehachse einen Punkt durchfährt, der bei horizontaler
Lage des Gerätes tiefer liegt als der Boden der Wanne (1).
7. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wanne (1) und der Schaufelteil
(2) mit Gleit-und Führungskufen (10,12) an ihren Aussenseiten versehen sind.