[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Farbwalzgerät sowie Mittel und Elemente zur selbsttätigen
Zuführung verarbeitungsfertiger Farblösungen auf beispielsweise Dispersionsfarben-Basis
o.dgl. zu diesen Geräten.
[0002] Bekannt sind derartige Farbwalzgeräte seit einiger Zeit aus der DE-OS 26 37 838 und
zwar in Form eines handbetätigten Walzengerätes, bei dem durch Fördern eines Farbläsungsstromes
unter Druckmitteleinwirkung aus einem stationären Vorratsbehälter in das Walzeninnere
bzw. einen den Walzenmantel bildenden Ringraum und zeitlich regelbares Weiter- bzw.
Einleiten der Farblösungen durch den starren Walzenaußenmantel in das letzteren umgebende
Vlies, eine Vorrichtung geschaffen ist, bei der die Farbzuführung zu den einzigen
Walzenkörper dadurch geschieht, daß der das Vlies tragende, starre Walzenmantel etwa
siebförmig mit Öffnungen, Schlitzen a.dgl. versehen, die abgewinkelte, den Griff durchsetzende
Führungsstange als Rohrleitung ausgebildet und deren freies Ende im Walzeninneren
gelagert ist.
[0003] Als nachteilig bei dieser bekannten Vorrichtung hat sich ergeben, daß durch die Zuführung
der Farblösungen vom Walzeninnenraum her, keine gleichmäßige Verteilung und Benetzung
der Auftragwalze über ihre gesamte Arbeitsbreite zustande kommt. Dies jedoch zu erreichen
und die jeweils erforderliche, gleichmäßige Einfärbung der Auftragwalze bewirken zu
können ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch die in den Patentansprüchen angegebenen Mittel und
Maßnahmen, die anhand der Zeichnungen im einzelnen noch näher erläutert sind.
[0005] Die Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch das erfindungsgemäße Gerät,
Fig. 2 das Gehäuse ahne Seitenteile in Ansicht,
Fig. 3 eines der Seitenteile in Ansicht,
Fig. 4 einen Schnitt zu Fig. 3 gemäß der Linie A-B,
Fig. 5 die Steckachse der Verteilerwalze und
Fig. 6 die der Auftragwalze, beide in Ansicht,
Fig. 7 eine Alternativausführung zu Fig. 1,
Fig. 8 das Gehäuse nach Fig. 7 in Ansicht,
Fig. 9 eines der Seitenteile zur Ausführung nach
Fig. 7 in Ansicht und
Fig. 10 eine Schnittdarstellung zu Fig. 9 gemäß der Linie A-B.
[0006] Das in Fig. 1 und 2 dargestellte Farbwalzgerät besteht in seinem Grundaufbau aus
dem länglichen Gehäuse 1 und den beiden stirnseitigen Gehäuseseitenteilen 6 gemäß
Fig. 3 und 4, die über die Steckachsen 13-und 14 nach Fig. 5 und 6 der Walzen 4 und
5 miteinander lösbar verspannt sind. Zur Erzielung eines flüssigkeitsdichten Abschlusses
der Teile 1 und 6 miteinander weist das Gehäuse 1 stirnseitig ein erhabenes und ein
ebenflächiges Profil 7 und 8 auf, das nutfederartig mit den erhabenen Teilen 9, 10,
dem ebenflächigen Bereich 11 und der Vertiefung 12 der Seitenteile 6 korrespondiert
und somit einen dichten Steckanschluß bildet; die Positionen 20 und 21 zeigen zudem
noch Aussparungen in den Seitenteilen 6, die zur Aufnahme der KopftEile der Steckachsen
13 bzw. 14 dienen.
[0007] Die Wandung des Gehäuses 1 ist zudem so gestaltet, daß ein Teilbereich 1a die Verteilerwalze
4 kanzentrisch und mit ganz engem Spaltabstand a umgibt, während die freien Kanten
1b im Bereich des Gehäuseöffnungsspaltes 3 als Dichtlippen bzw. Abstreifer für überschüssige
Farbe am Umfang der Walze 4 anliegen. Die Gehäuseseitenteile 6 sind zudem über die
Höhe H des Gehäuses 1 hinaus zur Aufnahme der eigentlichen Arbeitswalze 5 verlängert;
diese Walze 5 besitzt dabei in an sich bekannter Weise eine fell- oder vliesartige
Umhüllung 5a bzw. Oberfläche, während die Verteilerwalze 4 eine poröse und elastische
Außenhülle 4a haben sollte.
[0008] Mittels Steckanschluß 15 kann nun eine Schlauch- bzw. Stielverbindung 17 zu einem
nicht dargestellten Farbbehälter - mit Pumpe o.ä. - hergestellt werden, so daß die
Farbe durch die Zuführung 18 in den bodenseitigen Farbspeicher 2 des Gehäuses 1 gelangt;
eine möglichst gleichmäßige Farbverteilung über die gesamte Walzenlänge wird dabei
durch den länglichen Kanal 16 mit seinen stirnseitigen Austrittsöffnungen 16a erreicht;
der Farbstrom ist hierbei mit den Pfeilen P angedeutet. Die Positionen 20 und 21 zeigen
zudem noch Aussparungen in den Seitenteilen 6, die zur Aufnahme der korrespondierend
ausgebildeten Kopfteile 13a und 14a der Steckachse 13 bzw. 14 dienen; Position 19
deutet strichpunktiert jeweils eine Mutter am Steckachsenfußteil an.
[0009] Eine völlig gleichmäßige Farbverteilung über die gesamte Walzenlänge wird erfindungsgemäß
allerdings noch besser durch den länglichen Kanal 22 erreicht, der sich gemäß der
Alternativausführung nach Fig. 7 und 8 über die gesamte Länge des Farbspeichers 2
erstreckt, stirnseitig dabei durch die Seitenteile 6 begrenzt und in seinem gesamten
unteren Bereich, also zum Boden 2a des Farbspeichers 2 hin, mit einer längsschlitzförmigen
Öffnung 22a versehen ist.
[0010] Anstelle dieses Längsschlitzes 22a kann äquivalent natürlich auch eine Loch- oder
Schlitzreihe Verwendung finden. Durch diese Maßnahme ist gewährleistet, daß der zugeführte
Farbstrom P sich stets gleichmäßig im Farbspeicher 2 verteilt und auf der ganzen Länge
von der Verteilerwalze 4a aufgenommen werden kann. Die Befestigung bzw. der Anschluß
des Farbzuführkanals 22, 22a am Gehäuse 1 bzw. dem Farbzuführkanal 18 erfolgt im übrigen
durch die ringförmige Halterung 23.
[0011] In Fig. 9 und 10 ist letztlich noch angedeutet, daß zwecks Verwendung von Arbeitswalzen
5 mit unterschiedlich großem Durchmesser, mehrere, beispielsweise durch Einsetzen
eines Steges 26 in ein Langloch zu bildende, Einzelanschlüsse oder aber eine Lochreihe
24, 25 überhaupt vorgesehen werden kann.
Bezugsziffernverzeichnis
[0012]
1 Gehäuse
1a konzentrischer Teilbereich
1b freie Kante
2 Farbspeicher
2a Boden
3 Öffnungsspalt
4 Verteilerwalze
4a Außenhülle
5 Arbeitswalze
5a Arbeitswalze
6 Seitenteil
7 erhabenes Profil
8 ebenes Profil
9 erhabenes Teil
10 erhabenes Teil
11 ebener Bereich
12 Vertiefung
13 Steckachse
13a Kopfteil
14 Steckachse
14a Kopfteil
15 Steckanschluß
16 Kanal
16a Austrittsöffnung
17 Stielverbindung
18 Zuführung
19 Mutter
20 Aussparung
21 Aussparung
22 Farbzuführkanal
22a schlitzförmige Öffnung
23 Halterung
24 Lochreihe
25 Lochreihe
26 Steg
a Spaltabstand
H Gehäusehöhe
P Farbstrom
1. Farbwalzgerät, insbesondere in Verbindung mit selbsttätiger Zuführeinrichtung für
verarbeitungsfertige Farblösungen auf Dispersionsfarben-Basis o.dgl.,
gekennzeichnet durch
ein sich etwa über die gesamte Walzenbreite erstreckendes Gehäuse ( 1 ) mit bodenseitigem
Farbspeicher ( 2 ) und oberem, segmentartigen Öffnungsspalt ( 3 ), eine den Spalt
( 3 ) zum Farbspeicher ( 2 ) hin abschließenden Farbaufnahme- bzw. Verteilerwalze
( 4 ), sowie eine auf der Verteilerwalze (4) ablaufende Farbauftrags- bzw. Arbeitswalze
( 5 ).
2. Farbwalzgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die beiden Walzen ( 4 und 5 ) in den Gehäuseseitenteilen ( 6 ) frei drehbar gelagert,
letztere ( 5 ) mit dem eigentlichen Gehäuse ( 1 ) durch nutfederartige Steckverbindungen
( 7 bis 12 ) flüssigkeitsdicht sowie lösbar miteinander verbunden und durch Verspannung
der durchlaufenden Walzensteckachsen ( 13 und 14 ) an den Seitenteilen ( 6 ) fest
miteinander verbunden sind.
3. Farbwalzgerät nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet ,
daß das Gehäuse ( 1 ) zumindest über ein Teilbereich ( 1a ) seines Querschnitts (
Fig. 1 ) die Verteilermalze ( 4 ) konzentrisch und mit geringstem Spaltabstand ( a
) umgibt sowie mit seinen freien Kanten (1b) im Bereich des öffnugsspaltes (3) dichtend
bzw. als Abstreifer an der Verteilerwalze ( 4 ) anliegt.
4. Farbwalzgerät nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Gehäuseseitenteile ( 6 ) über die Höhe ( H ) des Gehäuses ( 1 ) hinaus verlängert
sind.
5. Farbwalzgerät nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet , daß die Außenschicht ( 4a ) der Verteilerwalze ( 4 ) aus
einem porösen elastischen Material besteht und die Auftragwalze ( 5 ) eine fell- bzw.
vliesartige Umhüllung ( 5a ) aufweist.
6. Farbwalzgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
daß der außerhalb des Gehäuses ( 1 ) liegende Anschlußteil ( 15 ) für die automatische
Farbzuführung als Steck- o.ä. Schnellverschluß ausgebildet ist und der in den Farbspeicher
( 2 ) mündende Teil einen parallel zur Längserstreckung der Verteilerwalze ( 4 ) verlaufenden
Führungskanal ( 16 ) aufweist.
7. Farbmalzgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet
daß als Zuführkanal für den Farbstrom ( P ) ein sich vorzugsweise über die gesamte
Länge des Farbspeichers ( 2 ) erstrekkender Rohrkanal ( 22 ) mit unter Abstand ( b
) zum Boden ( 2a ) des Farbspeichers ( 2 ) hin gerichtetem Öffnungsspalt, (22a ) dient.
8. Farbwalzgerät nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet ,
daß der Rohrkanal ( 22 ) parallel zum Speicherboden ( 2a ) verläuft, über eine ringförmige
Halterung ( 23 ) mit dem Gehäuse ( 1 ) bzw. dem Farbzuführrahr ( 18 ) verbunden und
strinseitig durch die Gehäuseseitenteile ( 6 ) begrenzt ist.
9. Farbwalzgerät nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
mehrere Anschlußbohrungen ( 24, 25 ) o.dgl. für unterschiedlich große Walzendurchmesser
der Arbeitswelle ( 5 ) in den Seitenteilen ( 6 ).