[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Lichtbogenofen mit einem Ofenkessel, einem Ofendeckel
mit Deckelring und einer Deckelhebe- und Schwenkvorrichtung, wobei im Ofendeckel ein
Deckelloch für den Rauchgasabzug aus dem Ofeninneren ausgeführt und für die Weiterführung
der Rauchgase über dem Deckelloch ein Rauchgasabsaugstutzen angeordnet ist.
[0002] Dabei kommt der konstruktiven Ausbildung des Rauchgasabsaugstutzen und insbesondere
seiner Zuordnung zum Lichtbogenofen eine erhöhte Bedeutung zu, weil er einmal das
Verbindungsglied im Abgaserfassungssystem zwischen dem beweglichen Ofengefäss und
der ortsfest installierten Abgasleitung darstellt und zum anderen vollständig in die
einzelnen Arbeitsoperationen des Ofenbetriebes integriert sein muss.
[0003] Die wesentlichen Arbeitsoperationen beim Lichtbogenofenbetrieb sind:
- Das Chargieren. Hierzu wird normalerweise der Ofendeckel vom Ofengefäss gehoben,
aus dem Bereich des Ofengefässes ausgeschwenkt und nach erfolgter Chargierung des
Ofens wieder in die Ausgangslage zurückgebracht und auf das Ofengefäss abgesenkt.
- Das Schmelzen. Es werden die heissen und staubhaltigen Abgase in Direktabsaugung
aus dem Ofengefäss über ein viertes Deckelloch abgesaugt.
- Das Ausgiessen. Der Ofen wird sukzessive bis zu seiner vollständigen Entleerung
gekippt.
- Das Deckelschwenken. Der Ofendeckel wird durch eine Deckelhebe- und Schwenkvorrichtung,
den sogenannten Oberofen, zuerst vertikal nach oben vom Ofenkessel abgehoben und dann
horizontal zur Seite weggeschwenkt.
[0004] Bei den derzeit bekannten Direktabsaugsystemen bei Lichtbogenöfen ist der Absaugstutzen
am Oberofen (Deckelhebevorrichtung) befestigt. Das untere Ende des Stutzens befindet
sich über dem Deckelloch in einem Abstand der etwas grösser ist, als derjenige eines
Deckelhubes. Der freie Raum zwischen Ofendeckel und Absau
gstutzen wird durch ein zylinderförmiges Uebergangsstück, den sogenannten Kragen geschlossen,
in welches auf dessen oberer Seite das untere Ende des Absaugstutzens teleskopartig
hineinragt und das untere Ende des Kragens sich auf dem Ofendeckel über dem Deckelloch
abstützt. Der Kragen besteht aus hitzebeständigem Stahlblech und weist kein nennenswertes
Gewicht auf. Da der untere Teil des Kragens einer hohen thermischen Belastung ausgesetzt
ist, wird er normalerweise wassergekühlt, um der Verzunderung und dem Verziehen vorzubeugen.
Dazu ist jedoch ein zusätzlicher Kühlkreis mit Ueberwachungs- und Regeleinrichtungen
erforderlich. Beim Deckelanheben wird der Kragen entweder durch eine zusätzliche Hebeeinrichtung
gehoben oder da er frei beweglich auf dem Ofendeckel aufliegt, durch diesen mit angehoben.
[0005] Die Absaugstutzen und somit auch der Kragen sind senkrecht zur gewölbten Oberfläche
des Deckels angeordnet und schliessen normalerweise mit der Deckelachse ein Winkel
von 18 - 20 Grad ein. Beim Deckelanheben, ohne zusätzliche Hebevorrichtung, weichen
nun die Deckelheberichtung und die Verschieberichtung des Kragens um diesen Winkelbetrag
ab und es treten Querkräfte auf, die auf das Deckelgewölbe übertragen werden.
[0006] Während die Auflagefläche von Deckel und Kragen noch relativ gasdicht gehalten werden
kann, ist dies beim überlappenden oberen Teil des Kragens mit dem unteren Teil des
Stutzens, schon aus konstruktiven Gründen nicht mehr der Fall. Die Folge davon ist
ein unkontrollierter Gasaustritt an der Uebergangsstelle vom Kragen zum Stutzen.
[0007] Aus den vorgenannten Erläuterungen wird ersichtlich, dass bei den derzeit bekannten
Direktabsaugsystemen bei Lichtbogenöfen der Kragen einmal für das Ofendeckelheben
zusätzliche Aufwendungen erforderlich macht, und zum anderen die Wirksamkeit des Rauchgasabzuges
beeinträchtigt.
[0008] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie es in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, ein Lichtbogenofen mit Direktabsaugung der Abgase
mittels eines Rauchgasabsaugstutzens zu schaffen, mit dem die Abgase optimal erfasst
werden und der auf einfache und wirtschaftliche Weise in die Arbeitsoperationen des
Lichtbogenofensintegriert werden kann, dadurch, dass der Stutzen auf dem Ofendeckelring
abgestützt ist.
[0009] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind nach Anspruch 1 im wesentlichen
folgende:
- Der Ofendeckel und der Rauchgasstutzen können gemeinsam auf einfache Weise, lediglich
mit der Deckelhebe- und Schwenkvorrichtung ausgewechselt werden.
- Der Rauchgasstutzen kann vor dem Deckelwechsel,beispielsweise durch den Stahlwerkshallenkran,
von dem auszuwechselnden Deckel abgehoben und nach erfolgtem Deckelwechsel wieder
auf dem neuen Deckel in der konstruktiv dafür vorgesehenen Position aufgesetzt wird.
Diese Lösung stellt sich als Normalfall dar, da der Ofendeckel einem höheren Verschleiss
unterworfen ist als der Stutzen und dementsprechend häufiger ausgewechselt werden
muss.
- Der Ofendeckel und der Rauchgasstutzen können gemeinsam mit der Deckelhebe- und
Schwenkvorrichtung auf den Deckelauswechselplatz transportiert werden und dort kann,
beispielsweise mit dem Stahlwerkshallenkran, der ursprüngliche Stutzen vom auszuwechselnden
Deckel abgehoben und auf dem neuen, in der dafür vorgesehenen Lage positioniert wird.
Danach wird der neue Deckel samt dem ursprünglichen Stutzen in die Ausgangslage zurückgeschwenkt
und auf das Ofengefäss aufgelegt.
- Aufwendige Vorrichtungen und Regelanlagen zur Flüssigkeitskühlung des Kragens entfallen.
[0010] Der Einwand, es sei weniger aufwendig, einen relativ leichten Kragen mitzuheben,
als einen tonnenschweren Rauchgasstutzen, wird unbedeutend, wenn man berücksichtigt,
dass die Masse des Stutzens nur einen Bruchteil der Masse des gesamten Deckels beträgt,
und dementsprechend die Deckelhebevorrichtung nicht wesentlich mehr belastet wird.
[0011] Der Stutzen ist kraft- oder formschlüssig auf dem Deckelring abgestützt, so dass
er beim Kippen des Ofens oder beim Schwenken des Deckels unverrückbar auf dem Deckelring
fixiert bleibt.
[0012] Eine vorteilhafte Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes ist gemäss Anspruch 2
darin zu sehen, dass der Stutzen mit einer Leitanordnung versehen ist, welche mit
der Deckelhebe- und Schwenkvorrichtung in der Weise zusammenwirkt, dass der Stutzen
beim Heben des Deckels geführt und beim Kippen des Ofens abgestützt wird. Mit dieser
konstruktiven Massnahme erübrigt sich eine kraft- und formschlüssige Abstützung des
Stutzens auf dem Deckelring in der Kipprichtung zum Ausgiessen bzw. Entleeren des
Ofens.
[0013] Nach Anspruch 3 enthält die Leitanordnung einerseits wenigstens eine in Heberichtung
des Ofendeckels verlaufende Führungsschiene, und andererseits wenigstens ein paar
Führungsrollen.
[0014] Gemäss Anspruch 4 ist die Führungsschiene zwischen zwei Führungsrollen geführt.
[0015] Entsprechend Anspruch 5 ist die Führungsschiene mit dem Tragarm der Deckelhebevorrichtung
fest verbunden und die Führungsrollen sind mit dem Stutzen fest verbunden.
[0016] Nach Anspruch 6 ist die Führungsschiene mit dem Stutzen fest verbunden und die Führungsrollen
sind mit dem Tragarm der Deckelhebevorrichtung fest verbunden. Die vorteilhafte Wirkung
der Lösung gemäss Anspruch 3,4,5 und 6 ist darin zu sehen, dass mit einem relativ
geringen konstruktiven Aufwand eine sichere Führung des Stutzens bei der Heb- bzw.
Senkbewegung erreicht wird.
[0017] Nach Anspruch 7 enthält die Leitanordnung wenigstens ein paar Führungshebel, welche
mit gleichgerichteten Enden mit dem Tragarm der Deckelhebevorrichtung und mit den
anderen Enden mit dem Stutzen gelenkig verbunden sind und die Abstützung des Stutzens
auf dem Deckelring über mindestens einen weiteren Hebel erfolgt.
[0018] Gemäss Anspruch 8 sind die Führungshebel gleich lang und parallel angeordnet. Die
Leitanordnung gemäss Anspruch 7 und 8 weist den Vorteil auf, dass die Führungsrollen
entfallen können.
[0019] Entsprechend Anspruch 9 umfasst die Leitanordnung eine Arretiervorrichtung zur Sicherung
des Stutzens in gehobener Lage. Die konstruktive Massnahme nach Anspruch 9 ermöglicht
eine Trennung des Deckels vom Stutzen da der Stutzen nach der Arretierung, in der
Deckelhebe- und Schwenkvorrichtung geführt und arretiert verbleibt und mit dem Deckel,
unabhängig vom Stutzen, die notwendigen Arbeitsoperationen, beispielsweise Deckelwechsel
oder Reparaturen am Deckel vorgenommen werden können.
[0020] Nach Anspruch 10 sind die Leitanordnung und/oder die Arretiervorrichtung beidseitig
des Stutzens symetrisch angeordnet. Der Vorteil gemäss Anspruch 10 besteht darin,
dass die form- und kraftschlüssige Abstützung des Stutzens auf dem Deckelring vollständig
entfallen kann, da der Stutzen nach beiden Kipprichtungen des Ofens hin geführt ist.
[0021] Die Erfindung wird nachstehend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
[0022] In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Vorderansicht einer beispielsweisen Ausführungsform
eines Lichtbogenofens,
Fig. 2 eine schematische Draufsicht des Ofens gemäss Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht des Ofens gemäss Fig. 1,
Fig. 4 einen vergrösserten, vertikalen und teilweisen Schnitt durch die Vorderansicht
eines Rauchgasabsaugstutzens einschliesslich einer ersten Variante einer beispielsweisen
Ausführungsform einer Leitanordnung und einer Arretiervorrichtung für den Stutzen,
Fig. 5 einen vergrösserten, vertikalen teilweisen Schnitt durch die Seitenansicht
eines Rauchgasabsaugstutzens gemäss Fig. 4,
Fig. 6 einen vergrösserten, vertikalen teilweisen Schnitt durch die Vorderansicht
eines Rauchgasstutzens einschliesslich einer zweiten, beispielsweisen Variante einer
Leitanordnung und Arretiervorrichtung.
[0023] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung der Vorderansicht einer beispielsweisen
Ausführungsform eines Lichtbogenofens.
[0024] Der Lichtbogenofenkessel 1 mit Ofendeckel 5 ist in einer Oeffnung auf der Plattform
6 gelagert, die auf zwei Abwälzwiegen 7 abgestützt ist, die sich wiederum auf den
Wiegebalken 8 abstützen, die mit dem Fundament 9 fest verankert sind. Auf Fig. 1 ist
auch die Giesschnauze 2 zu sehen. Auf der Plattform 6 ist eine bewegbare Drehkonsole
10 angeordnet, an der die Deckelhebe- und Schwenkvorrichtung 11 befestigt ist. Die
Deckelhebe- und Schwenkvorrichtung 11 besteht aus einem Tragarm 13 und einer Tragarmsäule
12.
[0025] Die Plattform 6 trägt auch drei Elektrodenstellsäulen 14, von denen in Fig. 1 lediglich
eine sichtbar ist. Die Elektrodenstellsäulen 14 sind in der vertikalen Richtung mit
Elektrodenstellzylindern 15 hydraulisch einzeln bewegbar verbunden. An den Elektrodenstellsäulen
14 sind die Elektrodentragarme 16 befestigt und an deren äusseren Enden werden in
Elektrodenfassungen 17 die Elektroden 18 gehalten.
[0026] Von den insgesamt drei Elektrodentragarmen 16 ist lediglich wiederum nur einer vollständig
sichtbar, und von den Elektroden 18 sind lediglich zwei zu sehen, wobei die dritte
verdeckt ist. Auf dem Ofendeckel 5, dessen Deckelring 4 auf dem Deckeltragring 3 des
Ofenkessels 1 aufliegt, ist der Rauchgasabzugstutzen 19 mit Flansch 20 angeordnet.
Die Befestigung des Stutzens 19 ist in Fig. 1 nicht und dessen Führungsanordnung innerhalb
des Tragarms 13 der Deckelhebe- und Schwenkvorrichtung 11 nur andeutungsweise durch
die Führungsschiene 21 dargestellt, sie ist in den Fig. 4, 5 und 6 ausführlich gezeigt.
Auf dem Deckelring 4 des Ofendeckels 5 sind Tragösen 22 angebracht, in denen in der
beispielsweisen Ausführungsform von Fig. 1 Tragseile 23 befestigt sind, von denen
von insgesamt vier nur zwei sichtbar sind. Die Tragseile 23 werden über Rollen 24
geführt, die in Rollenträgern 25 auf dem Tragarm 13 gelagert sind. Die Tragseile 23
stehen mit dem Hydraulikzylinder 26 in Verbindung, der den Ofendeckel 5 vom Ofenkessel
1 abheben bzw. absenken kann.
[0027] Fig. 2 zeigt eine schematische Draufsicht auf den Ofen gemäss Fig. 1.
[0028] Die Bezugsziffern aus Fig. 1 gelten für dieselben Teile für Fig. 2 wie auch für die
weiteren Zeichnungen.
[0029] In Fig. 2 sind gut die Deckelhebevorrichtung 11 mit den Doppel-T-Profilträgern 29
und der Verbindungstraverse 28 zu erkennen.
[0030] Auf den Doppel-T-Profilträgern 29 sind senkrecht zu diesen U-förmige Profilträger
30 befestigt, zwischen denen der Stutzen 19 angeordnet ist. Zwischen den Profilträgern
30 und dem Stutzen befindet sich die Führungsschiene 21. Am Ofenkessel 1 ist die Schlackentür
27 angebracht.
[0031] Auf der Drehkonsole 10 sind zusätzlich zur Deckelhebe- und Schwenkvorrichtung 11
noch die Elektrodenstellsäulen 14 angeordnet, die, wie in Fig. 1 ausführlich beschrieben,
Elektrodentragarme 16 aufweisen, an deren äusseren Enden in Elektrodenfassungen 17
die Elektroden 18 gehalten werden. Nach dem Abheben des Ofendeckels 5 vom Ofenkessel
1 durch den in Fig. 1 beschriebenen Abhebemechanismus, wird mit der Drehkonsole 10
die Deckelvorrichtung 11 samt dem abgehobenen Deckel 5 aus dem Bereich des Ofenkessels
1 seitlich ausgeschwenkt, bis dieser vollständig freiliegt, und der Lichtbogenofen
chargiert werden kann.
[0032] Da sich, wie bereits erwähnt, die Elektrodenstellsäulen 14 sich gleichfalls auf der
Drehkonsole 10 befinden, werden diese ebenfalls mit ausgeschwenkt und um diesen Schwenkvorgang
überhaupt ausführen zu können ist es selbstverständlich, dass vorher die Elektroden
bis über den oberen Rand des Ofenkessels 1 gezogen werden.
[0033] Fig. 3 zeigt eine schematische Seitenansicht des Ofens gemäss Fig. 1.
[0034] Der Rauchgasabsaugstutzen 19, der sich innerhalb der symetrisch angeordneten Führungsschienen
21 befindet ist durch die Stütze 36 und den Fuss 37 auf den Deckelring 3 abgestützt.
[0035] Fig. 4 zeigt einen vergrösserten, vertikalen und teilweisen Schnitt durch die Vorderansicht
eines Rauchgasabsaugstutzens 19 einschliesslich einer ersten Variante einer beispielsweisen
Ausführungsform einer Leitanordnung 21, 38 und einer Arretiervorrichtung 39, 42 für
den Stutzen 19.
[0036] Der Stutzen 19 ist mit seinem Flansch 34 genau über dem Deckelloch 33 positioniert,
wobei zwischen der Deckelausmauerung 31 und dem Flansch 34 des Stutzens 19 sich ein
Spalt 35 befindet. Auf der anderen Seite befindet sich der Stutzen 19 genau in Fluchtlinie
mit dem ortsfesten Rauchgasabzugsschacht 43. Zwischen dem Rauchgasabzugsschacht 43
und dem Flansch 20 des Stutzens 19 ist der Spalt 51 vorgesehen. Die beiden Spaltöffnungen
35 und 51 bieten Gewähr dafür, dass der Stutzen 19 weder in seiner statischen Lage
noch beim Heben an die Deckelausmauerung 31 und an den Rauchgasabzugsschacht 43 anstösst.
Die Spalten 35 und 41 sind so bemessen, dass bei genügendem Spielraum für das Hebemanöver
des Stutzens 19 die Fremdluftzufuhr auf ein Minimum beschränkt bleibt.
[0037] Der Stutzen 19 stützt sich mit seiner ganzen Masse über die Stütze 36 und den Fuss
37 der Stütze 36 auf dem Deckelring 4 ab.
[0038] Der Deckelring 4 liegt auf dem Deckelauflagering 3, der mit dem Ofengefäss 1 fest
verbunden ist, auf. Innerhalb des Ofengefässes 1 befindet sich die feuerfeste Auskleidung
32.
[0039] Der Stutzen 19 wird durch die Leitanordnung, die aus Führungsschiene 21 und Führungsrollen
38 besteht, beim . Heben des Stutzens 19 bzw. des Ofendeckels 5 geführt und beim Kippen
des Ofens abgestützt. In der beispielsweisen Ausführungsform ist die Führungsschiene
21 durch die U-Profilträger 30 und Doppel-T-Profilträger 29 fest mit dem Tragarm 13
der Deckelhebe- und Schwenkvorrichtung 11 verbunden. Der Tragarm 13 ist in Fig. 4
lediglich schematisch dargestellt. Zur Verstärkung dieser Verbindung ist zusätzlich
noch ein Verstärkungsblech 40 angebracht. Die Führungsrollen 38 sind mit dem Stutzen
19 fest verbunden und die Führungsschiene 21 ist zwischen zwei paar Führungsrollen
38 geführt.
[0040] Fig. 5 zeigt den vergrösserten, vertikalen teilweisen Schnitt V-V gemäss Fig. 4.
[0041] Im vorspringenden Auge 41 des Stutzens 19 sind über Rollenschäfte 38" die Führungsrollen
38, die auf Fig. 5 nicht sichtbar sind, fest mit dem Stutzen 19 verbunden.
[0042] Der Abstützrand 38' sichert die Führungsrollen 38 und somit auch den Stutzen 19 gegen
seitliches Verschieben.
[0043] In Fig. 5 ist die Arretiervorrichtung 39, 42' zu sehen, die den Stutzen 19 in gehobener
Lage sichert. Sie besteht aus dem verschiebbaren Zapfen 39, der in der Bohrung 21'
der Führungsschiene 21 angeordnet ist und aus der Bohrung 42' innerhalb dem vorspringenden
Auge 42 des Stutzens 19.
[0044] Im Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 4 und 5 ist nur eine Seite des Stutzens 19 geführt
bzw. zum Arretieren eingerichtet. Es ist aber selbstverständlich, dass die Leitanordnung
21, 38 und die Arretiervorrichtung 39, 42' beidseitig des Stutzens 19 symetrisch angeordnet
sein können und der Stutzen 19 beidseitig geführt und arretierbar ist.
[0045] Die Funktionsweise der Leitanordnung 21, 38 und der Arretiervorrichtung 39, 42' ist
nachstehend geschildert:
Deckelwechsel:
Soll der Ofendeckel 5, umfassend den Deckelring 4 und das feuerfeste Mauerwerk 31,
zum Deckelwechsel angehoben werden, wird der Hydraulikzylinder 26 betätigt, der Zugkräfte
auf die Tragseile 23 und Oesen 22 ausübt und der Deckel 5 angehoben wird. Da der Stutzen
19 auf dem Deckelring 4 des Deckels 5 abgestützt ist, wird er automatisch mitgehoben
und durch die Leitanordnung 21, 38 geführt bis die Bohrung 42' des vorspringenden
Auges 42 des Stutzens 19 sich auf gleicher Höhe wie die Bohrung 21' der Führungsschiene
21 befindet. Dann kann der verschiebbare Zapfen 39 in die Bohrung 42' eingeführt und
der Stutzen 19 arretiert werden.
[0046] Der Deckel 5 wird nun in ausgeschwenkter Lage auf dem Deckelauswechselplatz vom Stutzen
19 durch einfaches Absenken des Deckels 5 getrennt und der Stutzen 19 verbleibt geführt
und arretiert im Tragarm 13 der Deckelhebe- und Schwenkvorrichtung 11. Der vom Stutzen
19 getrennte Deckel 5 kann nun vollständig auf den Deckelauswechselplatz abgesenkt
und ausgewechselt werden. Der neue Deckel 5 wird durch die Tragseile 23 angehoben
bis sich wiederum der Stutzen 19 vollständig auf den Deckelring 4 des Deckels 5 abstützt.
Dann wird der verschiebbare Zapfen 39 aus der Bohrung 42' des vorspringenden Auges
42 im Stutzen entfernt, der Deckel 5 samt Stutzen 19 in die Ausgangslage zurückgeschwenkt
und Deckel 5 und Stutzen 19 werden gemeinsam auf .den Deckelauflagering 3 des Ofengefässes
1 zur Auflage gebracht und der Schmelzprozess kann von neuem beginnen.
[0047] Chargieren des Ofens:
Beim normalen Chargiervorgang werden Deckel 5 samt Stutzen 19 aus dem Bereich des
Ofengefässes geschwenkt und nach erfolgtem Chargieren wieder in die Ausgangslage zurückgebracht
und auf dem Ofengefäss 1 abgesenkt. Eine Arretierung des Stutzens 19 erübrigt sich
bei einem normalen Chargiervorgang.
[0048] Fig. 6 zeigt einen vergrösserten, vertikalen teilweisen Schnitt durch die Vorderansicht
eines Stutzens 19 einschliesslich einer zweiten beispielsweisen Variante einer Leitanordnung
47, 47' und Arretiervorrichtunt 39, 42'.
[0049] Der Stutzen 19 ist mit seiner Masse vollständig über einen weiteren Hebel 44 und
einem U-Profilträger 45, der als Fundament für den Hebel 44 dient, auf dem Deckelring
4 abgestützt.
[0050] Der Hebel 44 ist durch das Verbindungsstück 46 fest mit dem U-Profilträger verbunden,
wobei wiederum Hebel 44 und Verbindungsstück 46 durch gelagerte Bolzen 49" und 49"'
gelenkig miteinander verbunden sind.
[0051] Die Führung des Stutzens 19 besteht in dieser beispielsweisen Variante aus zwei Führungshebeln
47, 47', welche mit gleichgerichteten Enden durch Verbindungslasche 48, U-förmigen
Profilträger 30 und Doppel-T-Profilträger 29 mit dem Tragarm 13 der Deckelhebe- und
Schwenkvorrichtung 11 verbunden sind. Der Tragarm 13 ist in Fig. 6 lediglich schematisch
dargestellt. Die Verbindung der gleichgerichteten Enden der Führungshebel 47, 47'
mit der Verbindungslasche 48 ist gelenkig, da sie durch beweglich gelagerte Bolzen
49 erfolgt. Die anderen Enden der Führungshebel 47, 47' sind wiederum durch beweglich
gelagerte Bolzen 49 mit den Stutzen 19 verbunden. In Fig. 6 ist die Verbindung des
Führungshebels 47 mit dem Stutzen 19 durch die Befestigungskonsole 50 verdeckt und
somit nicht ersichtlich.
[0052] Die Arretiervorrichtung 39, 42' besteht aus dem verschiebbaren Zapfen 39 der in einer
auf Fig. 6 nicht sichtbaren Bohrung in der Befestigungskonsole 50 angeordnet ist.
[0053] Die Befestigungskonsole 50 ist mit seinem verbreiterten Unterteil 50' fest mit dem
U-Profilträger 30, dem Doppel-T-Profilträger 29 und.dem Tragarm 13 der Deckelhebe-und
Schwenkvorrichtung 11 verbunden.
[0054] Wird der Deckel 5 durch den in Fig. 4 ausführlich beschriebenen Bewegungsmechanismus
22, 23, 26 angehoben, übertragen sich die Kräfte über den U-Profilträger 45, das Verbindungsstück
46 und den weiteren Hebel 44 auf den Stutzen 19 und dieser wird mit angehoben und
relativ zum Tragarm 13 der Deckelhebe- und Schwenkvorrichtung 11 bewegt und durch
die Führungshebel 47, 47' geführt. Da die Führungshebel 47, 47' parallel angeordnet
und gleich lang sind wird der Stutzen 19 beim Anheben im rechten Winkel zum Tragarm
13 geführt und in einem Kreisbogen mit dem Radius der Länge der Führungshebel 47 bzw.
47' von Bolzenlagerung 49 bis Bolzenlagerung 49' nach links ausgeschwenkt. Deshalb
ist auch der weitere Hebel 44 sowohl. am 'Stutzen mit dem Bolzen 49" als auch am Verbindungsstück
46 mit dem Bolzen 49"' gelenkig gelagert, damit der Hebel 44 beim Anheben des Stutzens
19 der geringen Bewegung des Stutzens 19 in die linke Richtung folgen kann.
[0055] Beim Anheben des Deckels 5 bzw. des Stutzens 19 wird die Bohrung 42' im vorspringenden
Auge 42 des Stutzens 19 einmal in vertikaler Richtung und zum anderen in horizontaler
Richtung um den Betrag ΔS nach links bewegt und bei Deckungsgleichheit der Bohrung
in der Verbindungskonsole 50',in der der Verschiebzapfen 39 angeordnet ist, mit der
Bohrung 42', kann der Zapfen 39 in die Bohrung 42' eingeführt werden.
[0056] Der Stutzen 19 verbleibt geführt und arretiert im Tragarm 13 der Deckelhebe- und
Schwenkvorrichtung 11, nachdem der Deckel 5 wiederum abgesenkt und somit vom Stutzen
19 getrennt wurde.
[0057] Für die weiteren Arbeitsoperationen, wie Deckelauswechseln und Chargieren des Ofens
gelten dieselben Funktionsmerkmale, die in Fig. 4 ausführlich beschrieben wurden.
1. Lichtbogenofen mit einem Ofenkessel (1), einem Ofendeckel (5) mit Deckelring (4)
und einer Deckelhebe-und Schwenkvorrichtung (11), wobei im Ofendeckel (5) ein Deckelloch
(33) für den Rauchgasabzug aus dem Ofeninneren ausgeführt und für die Weiterführung
der Rauchgase über dem Deckelloch (33) ein Rauchgasabsaugstutzen (19) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Stutzen (19) auf dem Ofendeckelring (4) abgestützt
ist.
2. Lichtbogenofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stutzen (19) mit
einer Leitanordnung (21, 38; 47, 47') versehen ist, welche mit der Deckelhebe- und
Schwenkvorrichtung (11) in der Weise zusammenwirkt, dass der Stutzen (19) beim Heben
geführt und beim Kippen des Qfens abgestützt wird.
3. Lichtbogenofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitanordnung
(21, 38) einerseits wenigstens eine in Heberichtung des Ofendeckels (5) verlaufende
Führungsschiene (21), und andererseits wenigstens ein paar Führungsrollen (38) enthält.
4. Lichtbogenofen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene
(21) zwischen zwei Führungsrollen (38) geführt ist.
5. Lichtbogenofen nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Führungsschiene (21) mit dem Tragarm (13) der Deckelhebevorrichtung (11) fest verbunden
ist, und dass die Führungsrollen (38) mit dem Stutzen (19) fest verbunden sind.
6. Lichtbogenofen nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Führungsschiene (21) mit dem Stutzen (19) fest verbunden ist, und dass die Führungsrollen
(38) mit dem Tragarm (13) der Deckelhebevorrichtung (11) fest verbunden sind.
7. Lichtbogenofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitanordnung
(47,47') wenigstens ein paar Führungshebel (47, 47') enthält, welche mit gleichgerichteten
Enden mit dem Tragarm (13) der Deckelhebevorrichtung (11) und mit den anderen Enden
mit dem Stutzen (19) gelenkig verbunden sind, und die Abstützung des Stutzens (19)
auf dem Deckelring (4) über mindestens einen weiteren Hebel (44) erfolgt.
8. Lichtbogenofen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungshebel
(47') gleich lang und parallel angeordnet sind.
9. Lichtbogenofen nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die
Leitanordnung (21, 38; 47, 47') eine Arretiervorrichtung (39,42') zur Sicherung des
Stutzens (19) in gehobener Lage umfasst.
10. Lichtbogenofen nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Leitanordnung (21, 38; 47, 47') und/oder die Arretiervorrichtung (39, 42)
beidseitig des Stutzens (19) symmetrisch angeordnet sind.