[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Druckwiderlager für Schnelldrucker, insbesondere für
Typenbanddrucker. .
[0002] Bei modernen Anschlagzeilendruckern mit umlaufenden Typenträgern werden diese beim
Anschlag durch einen Druckhammer auf ihrer Rückseite durch ein Druckwiderlager abgestützt.
Durch Krafteinwirkungen während des Druckvorganges kommt es zu.einem gegenseitigen
Materialverschleiß am Druckwiderlager und am Typenträger. Ein derartiger Verschleiß
bedeutet aber immer eine Verschlechterung der Druckqualität.
[0003] In der deutschen Patentanmeldung 27 53 132 (GE 977 026) ist ein Zeilendrucker beschrieben,
bei dem ein Stahlband mit aus einer Ebene herausstehenden Drucktypen als Typenträger
verwendet wird. Dieses Typenband wird während des Druckvorganges auf seiner Rückseite
durch eine als Druckwiderlager dienende Leiste abgestützt. Der Verschleiß dieser Leiste
infolge der Bewegung des Stahlbandes und der Krafteinwirkung durch die Druckhämmer
wird durch Verwendung von Lagermaterial, insbesondere Bleibronze, als Anschlagfläche
des Druckwiderlagers klein gehalten. In spezieller Ausgestaltung weist der Druckwiderlagerkörper
mehrere Anschlagflächen auf, von denen jeweils eine benutzt wird. Die Verwendung solcher
ebenen, flachen Druckwiderlager ist jedoch mit dem Nachteil einer zu bemängelnden
Druckqualität - wie im Zusammenhang mit Fig. 1 näher beschrieben - verbunden.
[0004] In der europäischen Patentanmeldung 80104963.6 (GE 980 009) ist ein sich drehendes,
walzenförmiges Druckwiderlager für einen Typenbanddrucker beschrieben. Um Spurrillen
auf der Walze durch das umlaufende Typenband zu vermeiden und auch eine Verteilung
des sonstigen Verschleißes der Walze auf ihre Umfangsfläche zu erzielen, wird die
Walze durch einen Getriebemotor in eine sehr langsame Drehung versetzt.
[0005] Durch den relativ kleinen Walzendurchmesser ergeben sich jedoch unerwünschte Abrieb-
und Verformungseffekte auf dem Typenträger selbst, wie an anderer Stelle später noch
genauer beschrieben.
[0006] Zur Vermeidung der bei ebenen und zylinderförmigen Druckwiderlagern auftretenden
Nachteile ist es Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Druckwiderlager zur Erreichung
einer guten Schriftqualität vorzusehen.
[0007] Diese Aufgabe der Erfindung wird in vorteilhafter Weise durch die im kennzeichnenden
Teil des Anspruches 1 genannten Maßnahmen gelöst.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schnittdarstellung eines ebenen Druckwiderlagers,
Fig. 2 eine schematische Schnittdarstellung des erfindungsgemäßen Druckwiderlagers,
das eine walzenähnliche Form mit Walzensegmenten aufweist, deren Krümmungsradius bedeutend
größer ist als der Radius der eigentlichen gedachten zylindrischen Druckwalze,
Fig. 3 eine Schnittdarstellung des in Druckern verwendbaren, erfindungsgemäßen Druckwiderlagers,
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Druckwiderlagers gemäß Fig.
3.
[0009] In Fig. 1 ist eine schematische Schnittdarstellung eines ebenen Druckwiderlagers
gezeigt. Als Typenträger dient ein Typenband 2, aus dem erhabene Schriftzeichen 3
herausgeätzt sind. Dieses Typenband (aus Stahl) bewegt sich senkrecht aus der Zeichenebene
am ebenen Druckwiderlager 1 vorbei. Vor dem Typenband 2 ist ein Farbtuch 4 und ein
Aufzeichnungsträger 5 angeordnet. Schlägt der Druckhammer 6 in angegebener Pfeilrichtung
D gegen das Zeichen 3 auf dem Typenträgerband 2, so wird letzteres kurzzeitig gegen
das Druckwiderlager 1 gedrückt. Mit der Verwendung ebener Druckwiderlager sind jedoch
zwei bedeutende Nachteile verbunden:
[0010] Der Abbau des Luftpolsters zwischen Typenband und Druckwiderlager kann insbesondere
bei Hochleistungsdruckern nicht schnell genug erfolgen, und die Zeichen werden deshalb
nicht immer satt abgedruckt.
[0011] Bedingt durch Fertigungstoleranzen und die Abnutzung der Hämmer, der Führungen und
der Zeichentypen trifft die Hammerfläche nie ganz parallel auf das ebene Druckwiderlager,
wodurch sich unterschiedliche Schwärzungsbereiche des abgedruckten Zeichens ergeben.
[0012] (Als vorteilhaft ist jedoch bei der Verwendung eines ebenen Druckwiderlagers zu erwähnen,
daß eine nur minimale Flächenpressung zwischen dem Typenband und dem Druckwiderlager
auftritt).
[0013] Walzenförmige Druckwiderlager hingegen weisen den Nachteil sehr hoher Druckspannungen
auf, da wegen des relativ kleinen Radius der Druckwalze eine annähernd nur linienförmige
Berührung zwischen Typenband und Walze erfolgen kann. Die hohen Druckspannungen führen
zu einem enormen Verschleiß des Typenträgers und zu einer plastischen Verformung desselben.
Die Walze gräbt sich sinnbildlich gesprochen förmlich in den Typenträger ein, so daß
in ungünstigen Fällen die Zeichen auch aus dem Typenträger herausbrechen können.
[0014] Zur Vermeidung der zuvor beschriebenen Nachteile von ebenen und walzenförmigen Druckwiderlagern
(mit einem relativ geringen Walzendurchmesser), werden nach der Erfindung bogenförmige
Walzenteile mit einem großen Krümmungsradius auf eine Walze kleinen Durchmessers übertragen.
Dadurch ergibt sich, wie nachfolgend beschrieben, ein Kreisbogen-polygonförmig gestaltetes
Druckwiderlager. Es sei im folgenden kurz KBP-Druckwiderlager genannt. Eine Prinzipskizze
davon ist in Abbildung Fig. 2 in einer Schnittdarstellung wiedergegeben. Dieses KBP-Druckwiderlager
weist vier Anschlagsflächen 8, 9, 10, 11 auf, sowie eine Achse 12, um die das Druckwiderlager
gedreht werden kann. Dadurch ist ein Einstellen der verschiedenen Anschlagsflächen
möglich. Dies hat den Vorteil, daß nach dem Verschleiß einer Anschlagsfläche eine
neue Anschlagsfläche durch Teildrehung des Druckwiderlagers in Druckstellung gebracht
werden kann. Die einzelnen Anschlagsflächen sind konvex ausgebildet, der ihrem Kreisbogen
zuzuordnender Radius R ist bedeutend größer als der Radius r, welcher einem gedachten
zylinderförmigen Druckwiderlager zugeordnet werden kann, auf dessen Umfang die einzelnen
Endpunkte der Kreisbögen der Anschlagsflächen 8, 9, 10, 11 liegen.
[0015] Die Drehung des Druckwiderlagers kann über übliche Zahnradklinkenschaltungen, entweder
von Hand oder auch automatisch, erfolgen. In Fig. 3 ist eine Schnittdarstellung einer
praktischen Ausführungsform eines solchen KBP-Druckwiderlagers 13 gezeigt. Es besteht
aus einem ringförmigen Stahlmantel 14, an dessen Enden Stirnplatten 19 aufgesetzt
sind. Jede Stirnplatte weist ein Achsloch 17 auf, durch das eine drehbare Achse verläuft
(nicht dargestellt). Fest mit dieser drehbaren Achse verbundene Flansche sind durch
Schrauben oder ähnliches mit den Öffnungen 18 der Stirnplatten des Druckwiderlagers
verbunden, so daß sich dieses zwangsweise mit der Achse mitdreht, wenn eine neue Anschlagsfläche
in Druckposition gebracht werden soll. Der Antrieb der Achse erfolgt z. B. über herkömmliche
Zahnradklinkenschaltungen. Die einzelnen Anschlagsflächen, von denen aus Vereinfachungsgründen
nur zwei, nämlich 15-1 und 16-1, dargestellt sind, werden durch sogenannte Widerlagerleisten
15 und 16 vorgesehen. Eine solche Widerlagerleiste hat einen im unteren Teil im wesentlichen
rechteckigen Querschnitt, der nach oben hin kreisbogenförmig erweitert ist. Der diesem
Kreisbogen zuzuordnende Radius R kann in einer praktischen Ausführungsform in der
Größenordnung von 150 mm liegen, während der äußere Zylinderdurchmesser bei ungefähr
ca. 25 mm liegt. In den Zylinderring werden Aussparungen 19 ausgefräst, in die hinein
der untere Teil der Druckwiderlagerleisten eingeklebt wird. Zweckmäßigerweise bestehen
diese Druckwiderlagerleisten aus einem Material, welches verschleißmindernd auf das
am Druckwiderlager vorbeilaufende Typenband wirkt. Als solches Material hat sich,
wie in der deutschen Patentanmeldung 27 53 132 beschrieben, Lagerbronze bewährt. In
Fig. 4 ist eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen KBP-Druckwiderlagers
13 gemäß Fig. 3 gezeigt. Die durch das Druckwiderlager hindurchreichende Antriebsachse
ist mit 20 gekennzeichnet, die Widerlagerleisten wie in Fig. 3 mit 15 und 16. Die
Widerlagerleisten bestehen aus einem Stahlträger 21 und Lagermaterial 22 für die Aufschlagsfläche.
Auf die Darstellung weiterer Druckanschlagsleisten ist aus Vereinfachungs- und Übersichtsgründen
abgesehen worden, ebenso auch auf die Darstellung von Antriebsmitteln für die Drehachse
20, auf die bereits in der Beschreibung hingewiesen wurde.
1. Um eine Achse drehbares Druckwiderlager mit mehreren Druckanschlagsflächen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckanschlagsflächen (8, 9, 10, 11) einen Krümmungsradius
R aufweisen, der größer ist als der größte Abstand von der Drehachse (12) des Druckwiderlagers
(7) zu seiner Peripherie.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckanschlagsflächen
von Anschlagsleisten (15, 16) gebildet werden, welche mit einem zylinderförmigen Trägerkörper
(14) verbunden sind.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagsleisten (15,
16) in parallel zur Achse (20) des Grundkörpers verlaufenden Aussparungen (19) eingebracht
sind.