[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein hydraulisches Steuergerät, das insbesondere zur
Versorgung eines Hubzylinders mit Druckfüssigkeit einen axial in mehrere Schaltstellungen
verschiebbaren, durch eine im wesentlichen radial dazu angeordnete federbelastete
Raste festlegbaren Steuerschieber.aufweist, der über Steuernuten und -kanten den Druckflüssigkeitszubzw.
-rücklauf öffnet bzw. sperrt, wobei für den druckseitigen Zylinderanschluß ein vom
Zylinderdruck und durch eine Federkraft im Schließsinn federbelastetes Sitzventil
dient, das axial zur Raste angeordnet und durch dieÖffnungssinn betätigbar ist.
[0002] Es ist aus der DE-OS 28 49 704 ein Steuergrät der geschilderten Gattung bekanntgeworden,
das bei hydraulischen Hubeinrichtungen insbesondere landwirtschaftlich nutzbarer Arbeitsmaschinen
Verwendung findet. Dabei ist das Sitzventil und die Raste zu einer Baueinheit zusammengefaßt
und beide haben eine gemeinsame, auf das Sitzventil im Schließsinn einwirkende Feder.
Auf das Sitzventil wirkt außer der Federkraft auch der Zylinderdruck im Schließsinn
ein, was sich einerseits positiv auf die Dichtwirkung des Ventils auswirkt. Andererseits
wird durch die Belastung des Sitzventils dessen Offnungsbewegung erschwert, so daß
die angestrebte leichte Betätigung des Steuerschiebers für die Feinsteuerung nicht
immer gegeben ist.
[0003] Ferner ist aus der DE-OS 21 30 656 ein Rückschlagventil bekanntgeworden, das als
Doppelventil ausgebildet ist. Innerhalb des ebenfalls im Schließsinn federbelasteten
kegeligen Schließkörpers des Rückschlagventils ist ein im gleichen Schließsinn federbelasteter
Schließkörper eines Entlastungsventils angeordnet. An diesem Schließkörper liegt zu
seiner Betätigung ein im Schließkörper des Rückschlagventils in einer zentralen Längsbohrung
geführter Stößel an, der anderenends an einem Betätigungsorgan angreift. Der Stößel
ist dabei so beschaffen und angeordnet, daß er bei Betätigung zuerst das den wesentlich
kleineren Öffnungsquerschnitt aufweisende Entlastungsventil öffnet, bevor er nach
erfolgtem Druckausgleich zwischen den Räumen vor und hinter dem Rückschlagventil dessen
Schließkörper im Öffnungssinn betätigt. Hierdurch läßt sich der einen verhältnismäßig
großen Querschnitt aufweisende Verschlußkörper des Rückschlagventils nach Entlastung
vom einseitig wirkenden Zylinderdruck mit relativ geringer Kraft feinfühlig öffnen.
[0004] Ausgehend von diesen Erkenntnissen ist es Aufgabe der Erfindung, ein Steuergerät
der eingangs umrissenen Gattung zu schaffen, das einerseits in allen Schaltbereichen
feinfühlig betätigbar ist sowie andererseits eine möglichst raumsparende Bauweise
aufweist.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Steuergerät axial zur Raste
bzw. zu dem daran anschließenden Sitzventil ein zu diesem hydraulisch parallel geschaltetes
und im Schließsinn federbelastetes Entlastungsventil mit wesentlich kleinerem Öffnungsquerschnitt
aufweist, das durch den Steuerschieber vor dem Sitzventil im Öffnungssinn betätigbar
ist.
[0006] Bei dieser Anordnung wird bei jeder vom Steuerschieber ausgehenden Öffnungsbewegung
des Stößels zuerst das Entlastungsventil und nachfolgend das bereits entlastete Sitzventil
geöffnet, so daß eine leichte und damit feinfühlige Betätigungsweise des Steuerschiebers
möglich ist. Dabei wird durch die Zusammenfassung des Sitzund Entlastungsventil sowie
der Raste und die axiale Anordnung dieser Elemente eine äußerst raumsparende Bauweise
erzielt.
[0007] In Weiterbildung der Erfndung weist das Entlastungsventil einen kugelförmigen Schließkörper
auf, der einschließlich seiner Belastungsfeder in einer hülsenförmigen Verlängerung
am Schließkörper des Sitzventils angeordnet ist.
[0008] Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist zur Betätigung
des Sitzund Entlastungsventils ein an dessen Schließkörper sowie am Steuerschieber
angreifender und die Raste axial verschiebbar durchsetzender Stößel vorgesehen. Dabei
ist zweckdienlich, wenn der Stößel mit seinen stirnseitigen Endflächen am Schließkörper
des Ent lastungsventils und am Steuerschieber anliegt und für die Betätigung des Sitzventils
einen Bund o. dgl. aufweist, der bei Schließstellung beider Ventile bezogen auf die
Bewegungsrichtung mit Abstand vor dem Schließkörper des Sitzventils angeordnet ist.
[0009] Bei einer konstruktiv günstigen Lösung einer solchen Einrichtung weist der Steuerschieber
eine in Längsrichtung in einer radialen Ebene bogenförmig verlaufende Steuernut zur
Erzeugung der Axialbewegungen des Stößels auf.
[0010] Schließlich ist es ebenfalls vorteilhaft, wenn die die Raststellen für die im Bereich
des Steuerschiebers prismenförmige Raste bildenden Vertiefungen bzw. Vorsprünge am
Steuerschieber beiderseits der Steuernut angeordnet sind.
[0011] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 im Schnitt zwei als eine Baueinheit ausgebildete und durch einen Stößel betätigbare
Ventile mit einer axial dazu angeordneten Raste,
Fig. 2 die Ventilanordnung gemäß Fig. 1 mit geöffnetem Entlastungsventil,
Fig. 3 die Ventilanordnung gemäß der Fig. 1 und 2 mit beiden Ventilen in Offenstellung.
[0012] Die Fig. 1 zeigt einen Teil eines Steuerschiebers 1, der in einem nicht dargestellten
Steuergerät zur Versorgng eines hydraulischen Hubzylinders 2 mit Druckflüssigkeit
angeordnet und zur Einstellung verschiedener Schaltstufen axial verschiebbar ist.
In einem Gehäuseteil 3 des Steuergeräts sitzt in einer radial zum Steuerschieber 1
verlaufenden Stufenbohrung 4/5 mit zwei unterschiedlichen Radien eine als hohler Stufenkolben
ausgebildete Raste 6, -deren beide Durchmesser denjenigen der Stufenbohrung 4/5 angepaßt
sind. Die Raste 6 ist in der Stufenbohrung 4/5 axial verschiebbar gelagert und stützt
sich über eine in ihren zylindrischen
[0013] Hohlraum 7 eingreifende Feder 8 gegenüber einem am Gehäuseteil 3 beispielsweise durch
Verschraubung befestigten Deckel 9 ab. Ferner ist die Raste 6 an ihrem aus der Bohrung
4 herausragenden Teil 11 prismenförmig ausgebildet und weist hier zwei Bohrungen 12
zur Druckentlastung ihres Innenraumes auf. Ein die Raste 6 zentral durchsetzender
und im prismenförmigen Teil 11 sowie im Deckel 9 axial verschiebbar gelagerter Stößel
14 greift bei der in Fig. 1 gezeigten Ausgangsstellung mit seinem vorderen, aus dem
prismenförmigen Teil 11 herausragenden Ende 15 in eine in Längsrichtung des Steuerschiebers
1 verlaufende Steuernut 16 ein. Die Steuernut 16 ist in radialer Erstreckung bogen
förmig ausgebildet, so daß sich bei axialer Bewegung des Steuerschiebers 1 Axialbewegungen
des Stößels 14 ergeben. Der Steuerschieber 1 weist ferner zum Ein- bzw. Angreifen
der Raste für die verschiedenen Schaltstellung eine Ausnehmung 18 sowie einen Vorsprung
19 auf. Ein die Raste 6 umhüllender Ringraum 20 steht über ein federelastetes Rückschlagventil
21 mit einem Kanal 22 im Gehäuseteil 3 des Steuergeräts in Verbindung.
[0014] Der Stößel 14 hat unterhalb des Deckels 9 einen Bund 24, der an seinem unteren Ende
in einen Stift 25 übergeht. Unterhalb des Kanals 22 befindet sich im Gehäuseteil 3
ein Raum 27, der durch einen Kanal 28 und durch eine daran anschließende Leitung 29
mit einem Arbeitsraum 30 des Hubzylinders 2 in Verbindung steht. Zwischen dem Kanal
22 und dem Raum 27 ist ein dessen Verbindung beherrschendes Sitzventil 31 angeordnet,
dessen Shließkörper 32 durch die Kraft einer daran angreifenden Feder 33 und durch
den im Raum 27 herrschenden Zylinderdruck im Schließsinn gegen seinen Sitz 34 gedrückt
wird. Der Schließkörper 32 hat eine hülsenförmige Verlängerung 36, die z.T. von der
Feder 33 umhüllt ist. Innerhalb der hülsenförmigen Verlängerung 36 des Schließkörpers
32 ist ein einen kugelförmigen Schließkörper 37 sowie eine diesen im Schließsinn belastetende
Feder 38 aufweisendes Entlastungsventil untergebracht. Im Schließkörper 32 des Sitzventils
31 befindet sich zentral eine Bohrung 39, durch die der Stift 25 des Stößels 14 mit
Spiel hindurchragt und sich auf dem kugelförmigen Schließkörper 37 abstützt. Ferner
ist im Schließkörper 32 an der dem Bunde 24 des Stößels zugewandten Oberseite eine
in der Bildebene verlaufende schlitzförmige Ausnehmung 40 vorgesehen. In der hülsenförmigen
Verlängerung 36 des Schließkörpers 32 sind seitlich des kugelförmigen Schließkörpers
37 mehrere radiale Bohrungen 41 angeordnet.
[0015] Bei der in Fig. 1 gezeigten Neutralbzw. Ausgangsstellung der Einrichtung befinden
sich das Sitzventil 31 sowie das darin enthaltene Entlastungsventil 37, 38 in Schließstellung.
Dabei ragt der mit dem Stift 25 auf dem Schließkörper 37 abgestützte Stößel 14 mit
seinem vorderen Ende 15 in die Nut 16 hinein. Die Raste 6 liegt beiderseits der Nut
16 am Steuerschieber 1 unter Federkraft an. Im Raum 27 herrscht Zylinderdruck, der
den Schließkörper 32 vereint mit der Federkraft auf seinen Sitz 34 drückt. Soll bei
dieser Stellung der Einrichtung zum Absenken des Kolbens im Hubzylinder 2 Druckmittel
abgelassen werden, wird der Steuerschieber 1 nach rechts verschoben. Dabei wird infolge
der bogenförmigen Ausbildung der Nut 16 der Stößel nach unten gedrückt, wie dies in
Fig. 2 dargestellt ist. Der Stößel 14 drückt dabei mit seinem Stift 25 gegen den kugelförmigen
Schließkörper 37 und bringt diesen entgegen der Kraft der Feder 38 in die gezeigte
Offenstellung gemäß Fig. 2. In dieser Schaltstellung ist der Kanal 22 durch den Steuerschieber
1 gegenüber dem weiteren Rücklauf zum Vorratsbehälter für Druckflüssigkeit in nicht
dargestellter Weise zunächst noch gesperrt, so daß durch Öffnung des Entlastungsventils
37, 38 zwischen dem Raum 27 und dem Kanal 22 ein Druckausgleich erfolgt. Bei weiterer
Verschiebung des Steuerschiebers 1 nach rechts in die Schaltstellung gemäß Fig. 3
wird auch das Sitzventil 31 durch den sich nun an dessen Schließkörper 32 abstützenden
Bund 24 des Stößels geöffnet. Dabei kann der Steuerschieber 1 relativ feinfühlig betätigt
werden, da nach erfolgtem Druckausgleich am Schließkörper 32 zum Öffnen des Sitzventils
31 lediglich die Kraft der Feder 33 überwunden werden muß.
[0016] Soll dagegen dem Hubzylinder 2 zur Durchführung eines Hubvorganges Druckflüssigkeit
zugeführt werden, wird der Steuerschieber 1 in nicht dargestellter Weise nach links
verschoben, bis die Raste 6 mit ihrem Teil 11 bei 18 einrastet. Von dieser Schaltstellung
ausgehend wird der Kanal 22 über den Steuerschieber 1 mit einer Druckflüssigkeitsquelle
verbunden, wobei sich vom Öffnungsbeginn bei der Schaltstellung 18 der Zulaufsquerschnitt
des Steuerschiebers mit dessen Verschiebung nach links vergrößert. Die Druckflüssigkeit
gelangt über das Sitzventil 31, das jetzt hydraulisch aufgestoßen wird, in den Raum
27 und weiter über die Leitung 29 in den Arbeitszylinder 2. Erreicht der Druck im
Kanal 22 einen vorbestimmten Wert, dann öffnet das Ventil 21, so daß die Raste 6 durch
Beaufschlagung im Bereich der Ringnut 20 in Richtung zur Feder 8 hin verschoben wird.
Die Raste 6 löst sich damit aus dem Eingriff 18 und gibt den Steuerschieber 1 frei,
so daß dieser durch eine nicht dargestellte Rückstellfeder wieder in seine Ausgangsbzw.
Neutralstellung gemäß Fig. 1 zurückgestellt wird. Der Steuerschieber 1 kann aber auch
aus der Raststellung 18 jederzeit von Hand in die Ausgangsbzw. Neutralstellung zurückversetzt
werden.
[0017] Eine derartige Kombination zweier Ventile und einer Raste kann überall dort erfolgreich
eingesetzt werden, wo sowohl eine raumsparende Bauweise erforderlich ist als auch
ein in Raststellen festlegbarer Steurschieber trotz dessen Einwirkung im Öffnungssinn
auf ein unter hohem Schließdruck stehendes Sitzventil feinfühlig betätigbar sein soll.
1. Hydraulisches Steuergerät, das insbesondere zur Versorgung eines Hubzylinders mit
Druckflüssigkeit einen axial in mehrere Schaltstellungen verschiebbaren, durch eine
im wesentlichen radial dazu angeordnete, federbelastete Raste festlegbaren Steuerschieber
aufweist, der über Steuernuten und -kanten den Druckflüssigkeitszu- bzw. -rücklauf
öffnet bzw. sperrt, wobei für den druckseitigen Zylinderanschluß ein vom Zylinderdruck
und durch eine Federkraft im Schließsinn belastetes Sitzventil dient, das axial zur
Raste angeordnet und durch diese im Öffnungssinn betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuergerät axial zur Raste (6) bzw. zu dem daran anschließenden Sitzventil
(31) ein zu diesem hydraulisch parallel geschaltetes und im gleichen Schließsinn federbelastetes
Entlastungsventil (37, 38) mit wesentlich kleinerem Öffnungsquerschnitt aufweist,
das durch den Steuerschieber (1) vor dem Sitzventil (31) im Öffnungssinn betätigbar
ist.
2. Steuergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Entlastungsventil
(37, 38) einen kugelförmigen Schließkörper (37) aufweist, der einschl. seiner Belastungsfeder
(38) in einer hülsenförmigen Verlängerung (36) am Schließkörper (32) des Sitzventils
(31) angeordnet ist.
3. Steuergerät nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Betätigung
des Sitzund des Entlastungsventils (31 bzw. 37, 38) ein an deren Schließkörper (32
bzw. 37) sowie am Steuerschieber (1) angreifender und die Raste (6) axial verschiebbar
durchsetzender Stößel (14) vorgesehen ist.
4. Steuergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stößel mit seinen stirnseitigen Endflächen am Schließkörper (37) des Entlastungsventils
(37, 38) und am Steuerschieber (1) anliegt und für die Betätigung des Sitzventils
(31) einen Bund o. dgl. aufweist, der bei Schließstellung beider Ventile (31 und 37,
38) bezogen auf die Bewegungsrichtung mit Abstand vor dem Schließkörper (32) des Sitzventils
(31) angeordnet ist.
5. Steuergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Steuerschieber (1) eine in Längsrichtung in einer radialen Ebene bogenförmig verlaufende
Steuernut (16) zur Erzeugung der Axialbewegungen des Stößels (14) aufweist.
6. Steuergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die die Raststellen für die im Bereich des Steuerschiebers (1) prismenförmige Raste
(6) bildenden Vertiefungen (18) bzw. Vorsprünge (19) am Steuerschieber (1) beiderseits
der Steuernut (16) angeordnet sind.
7. Steuergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Körper der Raste (6) als Stufenkolben mit hohlem Innenraum ausgebildet ist, der
teilweise zur Aufnahme der Belastungsfeder (8) dient.