[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schneidpresse zur Bearbeitung von tafelförmigen
Werkstücken mit einem gesteuerten Koordinatentisch für die Werkstückpositionierung
und einer den Arbeitsbereich des Werkzeugs umgebenden feststehenden Stützauflage für
das Werkstück, bei dem vor dem Werkzeugarbeitsbereich eine aus gelenkig miteinander
verbundenen Stützgliedern bestehende mittlere Werkstückauflage angeordnet ist, die
in am Koordinatentisch beidseitig angeordneten, mit ihm verfahrbaren Führungen mit
vorgegebenem Bahnverlauf beweglich gelagert und geführt ist.
[0002] Es sind verschiedene Arten von Schneidpressen dieser Art bekannt, die mit einem numerisch
gesteuerten Koordinatentisch ausgerüstet sind. Diese Schneidpressen können ausgeführt
sein entweder als Maschine mit einem Werkzeugmagazin in Form eines Revolvertellers
oder als Maschine mit einem einzigen Werkzeug, das von Hand gewechselt wird, oder
als Maschine mit einem Werkzeugmagazin, bei dem die Werkzeuge mit Hilfe von mechanischen
Zwischengliedern aus dem Magazin entnommen und in die Arbeitsstellung verbracht werden.
Die Aufgabe des Koordinatentisches ist es dabei, daß zu lochende oder auszuschneidende
tafelförmige Werkstück, in der Regel ein Blech, genau zu positionieren. Das heißt
das Werkstück muß so verfahren werden, daß das ausgewählte Werkzeug an der richtigen
Position im Werkstück zum Einsatz kommt. Der Koordinatentisch führt einerseits Bewegungen
zum Werkzeug oder von ihm fort aus, in der sogenannten y-Achse, oder in einer Richtung
quer dazu, in der sogenannten x-Achse. Je höhere Ansprüche an die Genauigkeit des
erzeugten Lochbildes gestellt werden, desto besser muß das Werkstück während des Verfahrens
und bei den einzelnen Schneidoperationen unterstützt werden. Hierzu sind bei den bekannten
Schneidpressen einerseits eine das Werkzeug umgebende feststehende Stützauflage vorgesehen
wie auch eine vor dem Werkzeug befindliche mittlere Auflage, die zwischen seitlichen,
vom Koordinatentisch in der y-Achse verfahrbaren seitlichen Werkstückauflagen angeordnet
ist und aus gelenkig miteinander verbundenen, in der x-Achse verlaufenden Stützgliedern
besteht. Diese mittlere Werkstückauflage ist daher jalousieartig ausgebildet. Dabei
sorgen die seitlichen Führungen mit ihrem vorgegebenen Bahnverlauf dafür, daß die
jalousieartige Werkstückauflage bei Bewegung des Koordinatentisches aus dem Bewegungsbereich
seiner Spannmittel herausgeführt wird, sozusagen unter diesen Spannmitteln durchtaucht.
Bei den bekannten Schneidpressen dieser Art ist das werkzeugseitige Ende, also das
entsprechende letzte Stützglied, fest mit der feststehenden Stützauflage im Bereich
des Werkzeugs verbunden. Es ergibt sich somit eine vollständig geschlossene Unterstützungsfläche
im Bereich des Werkzeugs.
[0003] Diese großflächige Unterstützung des Werkstücks führt dazu, daß der Werkzeugmittelpunkt
vom Bedienungspersonal nur noch schwer erreicht werden kann. Solange bei der Bearbeitung
eines Werkstücks oder Blechs keine Teile entnommen werden müssen, seien es anfallende
Abfallstücke oder ausgeschnittene Durchbrüche oder sei es, daß eine Tafel, die gleich
mehrere Fertigteile enthält, auf der Schneidpresse in diese Fertigteile zerlegt werden
soll, wird der Arbeitsablauf durch die Entnahme solcher Teile nicht wesentlich behindert.
Es kann das Herausnehmen von Abfallteilen dadurch umgangen werden, daß solche Abfallteile
durch den Einsatz von möglichst großen Werkzeugen zerteilt werden, so daß sie durch
den stets vorgesehenen Abfallschacht in der Arbeitsposition abgeführt werden können.
Eine solche Zerteilung bedingt jedoch den Einsatz entsprechender Werkzeuge und einen
zusätzlichen Arbeitsgang. Läßt sich eine solche Zerteilung nicht durchführen oder
ist der Koordinatentisch mit einer Laserschneidanlage bzw. mit einer Kombination aus
Schneidwerkzeugen und einer solchen Laserschneidanlage verbunden, so ist es bei den
so ausgeschnittenen größeren Abschnitten unumgänglich, daß diese anfallenden Abfallteile
oder Ausschnitte von Hand entnommen werden müßten. Dies stellt einen sehr zeitraubenden
Arbeitsvorgang dar und führt insbesondere zur Unterbrechung des gesteuerten Ablaufs
der Schneidpresse.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schneidpresse der eingangs angegebenen
Art zu schaffen, bei der auch dann, wenn größere Ausschnitte oder größere ausgeschnittene
Fertigteile hergestellt werden sollen, die infolge ihrer Größe nicht mehr durch die
Öffnung des jeweiligen Unterwerkzeugs selbst fallen können, solche Abfall-oder Fertig-
bzw. Nutzteile ebenfalls selbsttätig abgeführt werden können, und zwar unter Beibehaltung
der Grundkonstruktion der Maschine und mit geringstmöglichem baulichem und Steuerungs-
und Funktionsaufwand. Unterbrechungen des gesteuerten Ablaufs und der damit verbundene
Zeitaufwand sollen ganz vermieden werden.
[0005] Dies wird nach der Erfindung vor allem dadurch erreicht, daß die mittlere Werkstückauflage,
also die aus den gelenkig miteinander verbundenen Stützgliedern bestehende, jalousieartige
Werkstückauflage, in der zum Werkzeug oder von ihm fort gerichteten Bewegungsrichtung,
also in der y-Achse, unabhängig von der Bewegung des Koordinatentisches derart verfahrbar
ist, daß zwischen dem werkzeugseitigen Ende der mittleren Werkstückauflage und dem
ihm zugewandten Ende der Stützauflage eine Abgabeöffnung öffen- und verschließbar
ist. Hierdurch wird erreicht, daß nach entsprechender Verfahrbewegung des bearbeiteten
Werkstücks über das Ende der Stützauflage hinaus unabhängig von der im übrigen eingenommenen
Stellung des Koordinatentisches durch eine Verfahrbewegung der mittleren Werkstückauflage
eine Abgabeöffnung unterhalb des vor der Stützauflage gelegenen Werkstücks freigegeben
werden kann, so daß der Ausschnitt oder der ausgeschnittene Nutzteil durch diese Abgabeöffnung
hindurch nach unten abgeführt werden kann. Dies geschieht vollständig durch maschinelle
Betätigung, so daß ein Eingriff des Bedienungspersonals in den Werkzeugarbeitsbereich
vollständig entfällt. Die Verfahrbewegung der mittleren Werkstückauflage kann in den
übrigen Steuerungs- und Funktionsablauf der Maschine derart einbezogen werden, daß
der für die Abfuhr des Ausschnitteils kein nennenswerter zusätzlicher Zeitaufwand
entsteht. Eine Unterbrechung des Arbeitsablaufs der Schneidpresse wird ganz vermieden.
Bei der Verfahrbewegung ist die mittlere Werkstückauflage in den ohnehin vorgesehenen
seitlichen Führungen gelagert, so daß hierfür keinerlei zusätzliche bauliche Maßnahmen
getroffen werden müssen. Abgesehen von der jeweils hergestellten Abgabeöffnung ist
das Werkstück weiterhin unterstützt. Nach der Abfuhr des ausgeschnittenen Teils kann
die Abgabeöffnung durch die unabhängige Verfahrbewegung der mittleren Werkstückauflage
wieder geschlossen werden, wonach der Ursprungszustand hergestellt ist und der Koordinatentisch
seine weiteren Positionierbewegungen ausführen kann.
[0006] Eine besonders zweckmäßige bauliche und funktionsmäßige Ausgestaltung dieser Schneidpresse
für die Verfahrbewegung der mittleren Werkstückauflage wird in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung dadurch erreicht, daß die mittlere Werkstückauflage sowohl an ihrem
werkzeugseitigen als auch an ihrem werkzeugabgewandten Ende mit am Maschinengestell
einerseits und am Koordinatentisch andererseits angeordneten gesonderten Antriebsmitteln
verbunden ist. Hierdurch wird in einfacher baulicher Anordnung und zugleich der Lage
und Bewegungsrichtung der mittleren Werkstückauflage besonders geeigneter Weise ein
selbständiges Verfahren der mittleren Werkstückauflage ermöglicht. Zweckmäßig sind
dabei in weiterer Ausbildung der Erfindung die Antriebsmittel als druckmittelbetätigte
Kolben-Zylinder-Einheiten ausgebildet, z.B. als pneumatische oder hydraulische Stelleinrichtungen,
die am jeweils zugewandten letzten Stützglied der mittleren Werkstückauflage angreifen.
[0007] Zweckmäßig ist unterhalb der Abgabeöffnung, die durch die Bewegung der mittleren
Werkstückauflage freigegeben wird, ein Fördermittel für den Abtransport der freigegebenen
Werkstückteile angeordnet, z.B. ein Förderband. Hiermit können die jeweils herabfallenden
Ausschnitteile in geeigneter Weise abtransportiert werden, z.B. in einen im Anschluß
an das Fördermittel oder Förderband angeordneten Sammelkasten.
[0008] Es hat sich gezeigt, daß bei besonderen Schneidarbeiten und insbesondere bei besonders
komplizierter Formgebung der auszuschneidenden und damit abzugebenden Werkstückabschnitte
sowie beim Einsatz einer Laserschneideinrichtung wegen der damit verbundenen sehr
geringen Schneidspalte die ausgeschnittenen Werkstückabschnitte nicht immer mit der
erforderlichen Sicherheit allein aufgrund ihrer Schwerkraft durch die Abgabeöffnung
bei deren Freigabe hindurchfallen. Setzen sich solche ausgeschnittenen Werkstückabschnitte
z.B. aus Kreisen und Geraden unter verschiedenen Winkeln zusammen, so kann es manchmal
zum Festklemmen kommen, wennder Flächenschwerpunkt nicht mit dem Linienschwerpunkt
zusammenfällt. Um auch in solchen Fällen die Abgabe solcher ausgeschnittener Werkstückabschnitte
durch die Abgabeöffnung zu gewährleisten, ist nach einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung oberhalb der mittleren Werkstückauflage und der Abgabeöffnung eine heb-
und absenkbar angetriebene Ausdrückvorrichtung angeordnet, die in der abgesenkten
Stellung über elastische Andrückelemente im Bereich der Abgabeöffnung in Abgaberichtung
auf das Werkstück einwirkt. Hierdurch wird durch eine einfache Zusatzeinrichtung erreicht,
daß auch die kompliziertesten Werkstückabschnitte auch bei den geringsten Schneidspalten
mit Sicherheit nach Freigabe der Abgabeöffnung durch die mittlere Werkstückauflage
sicher aus dem übrigen Werkstück herausgedrückt werden, wobei die elastischen Andrückelemente
selbst nach entsprechendem Absenken der Ausdruckvorrichtung die notwendige Ausdrückkraft
auf den abzugebenden Werkstückabschnitt durch ihre Elastizität ausüben. Zweckmäßig
weist dabei die Ausdrückvorrichtung eine Druckplatte auf, an deren Unterseite die
Ausdrückelemente angeordnet sind. Die Ausdrückelemente können selbst aus elastischem
Werkstoff wie Gummi, z.B. Schaumgummi oder massivem Gummi, oder auch aus anderen Elastomeren
mit verschiedenen, dem Anwendungsfall entsprechenden Härtegraden bestehen, oder es
können an geeigneter Stelle mechanische Federelemente wie Schraubfedern angeordnet
sein.
[0009] Zweckmäßig ist der Antrieb für die Ausdrückvorrichtung als wenigstens eine Kolben-Zylinder-Einheit
ausgebildet, an deren Kolbenstange(n) die Druckplatte gehalten ist. Diese Kolben-Zylinder-Einheiten
können pneumatisch oder auch hydraulisch betrieben sein.
[0010] Die Ausdrückvorrichtung ist zweckmäßig am Maschinengestell oberhalb der Abgabeöffnung
angeordnet. Besteht vor dem Maschinengestell Platzmangel, so ist es zweckmäßig, wenn
in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Ausdrückvorrichtung zwei mit unterschiedlichen
Hublängen hebende und absenkende Antriebe für die Druckplatte aufweist, an denen die
Druckplatte derart schwenkbar angelenkt ist, daß sie aus der waagerechten Andrucklage
in eine dazu geneigte Ruhelage vor dem Maschinengestell überführbar ist. Hierdurch
ist es möglich, die Druckplatte unmittelbar nach dem Verlassen der Waagerechten in
die geneigte Ruhelage zu überführen, in der sie wesentlich weniger Raum einnimmt.
[0011] Die mittlere Werkstückauflage wird in den seitlichen Führungen auch in gekrümmten
Abschnitten dieser Führungen bewegt. Diese seitlichen Führungen werden mit den Spannmitteln
des Koordinatentisches bewegt. Dabei ist es möglich,daß auch das letzte Stützglied
der mittleren Werkstückauflage in den gekrümmten Bereich der seitlichen Führungen
gerät, wenn sich die Werkstückspannmittel dicht vor der Stützauflage befinden. Um
auch in dieser Lage das letzte Stützglied und damit das auszudrückende ausgeschnittene
Werkstückteil waagerecht zu unterstützen und damit diesen ausgeschnittenen Werkstückteil
nach Freigabe der Abgabeöffnung mit Sicherheit abgeben zu können, ist in weiterer
Ausgestaltung der Erfindung das letzte Stützglied gegen Federwirkung mit Hilfe eines
von den seitlichen Führungen getragenen Kurventriebs in die waagerechte Stützlage
schwenkbar. Mit Hilfe der Federwirkung wird zunächst das letzte Stützglied stets sicher
in der Waagerechten gehalten. Wird der gekrümmte Bereich der seitlichen Führungen
erreicht, so drückt der an diesen seitlichen Führungen angeordnete Kurventrieb über
ein geeignetes Antriebsglied gegen die Federwirkung das letzte Stützglied erneut in
die waagerechte Stützlage, so daß stets die waagerechte Unterstützung des Werkstücks
und insbesondere des ausgeschnittenen Werkstückteils gewährleistet ist, wenn die mittlere
Werkstückauflage zur Freigabe der Abgabeöffnung verfahren wird.
[0012] Merkmale, weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus den Ansprüchen sowie
aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand
der Zeichnung. Die Zeichnung zeigt weitestgehend schematisch und durch Darstellung
nur solcher Teile, die für die Erläuterung der Erfindung zweckmäßig sind, eine Revolverschneidpresse
mit einem numerisch gesteuerten Koordinatentisch von im übrigen üblicher Bauart. In
der Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf die Schneidpresse nach der Erfindung, mit
oberhalb des Werkzeugbereichs geschnittenem Maschinengestell,
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht der zur Erläuterung der Erfindung wesentlichen
Teile der Schneidpresse nach Fig. 1 in geschlossenem Zustand der Abgabeöffnung,
Fig. 3 eine Seitenansicht gemäß Fig. 2 mit zur Freigabe der Abgabeöffnung verfahrener
mittlerer Werkstückauflage,
Fig. 4 und 5 jeweils eine vergrößerte Seitenansicht des unteren Teils der Ausdrückvorrichtung,
und zwar Fig. 4 bei voller Unterstützung des Werkstücks und Fig. 5 nach Freigabe der
Abgabeöffnung,
Fig. 6 eine teilweise schematische Seitenansicht entsprechend Fig. 2 mit einer weiteren
Ausführungsform der Ausdrückvorrichtung,
Fig. 7 und 8 jeweils eine vergrößerte geschnittene Teilansicht des Bereichs vor der
Stützauflage bei unterschiedlicher Stellung des letzten Stützglieds der mittleren
Werkstückauflage und deren seitlichen Führungen.
[0013] Die in der Zeichnung weitestgehend schematisch dargestellte Schneidpresse weist einen
numerisch gesteuerten Koordinatentisch auf, der grundsätzlich in üblicher Bauweise
ausgeführt ist. Seine beiden Bewegungsrichtungen sind durch die Pfeile x und y in
Fig. 1 angedeutet. Die y-Achse bezeichnet die Bewegungsrichtung zum Werkzeug bzw.
von ihm fort, die x-Achse bezeichnet die quer dazu verlaufende Bewegungsrichtung.
Diese Schneidpresse dient zur Bearbeitung von tafelförmigen Werkstücken, insbesondere
Blechen, und weist im Ausführungsbeispiel einen Revolverteller 17 auf. Das in der
Arbeitsposition befindliche Werkzeug ist mit 17a bezeichnet. Am schematisch angedeuteten
Maschinengestell 16 ist eine den Arbeitsbereich des Werkzeugs umgebende feststehende
Stützauflage 6 angeordnet. Am Koordinatentisch K sind in üblicher Weise Spannmittel
19 für das Werkstück vorgesehen. Mit der Führungsschiene 20 für die Bewegung in der
x-Achse sind seitliche Werkstückauflagen 1 und 1' in der y-Richtung verfahrbar. Vor
dem Werkzeugarbeitsbereich 17 a und zwischen den beiden seitlichen Werkstückauflagen
1, 1' ist eine aus quer zur y-Verfahrrichtung, also parallel zur x-Richtung verlaufenden
und gelenkig miteinander verbundenen Stützgliedern 7 eine mittlere Werkstückauflage
3 angeordnet, die somit jalousieartig ausgebildet ist. Diese mittlere Stützauflage
3 bzw. deren Stützglieder 7 sind in geeigneten seitlichen Führungen 7a, die hier nur
schematisch angedeutet sind, relativ zur Bewegung des Koordinatentisches beweglich
gelagert und geführt. Die mittlere Werkstückauflage 3 ist in der vom Werkzeug 17a
abgewandten Richtung über die der eigentlichen Werkstückauflage dienenden Stützglieder
7 hinaus durch weitere gelenkig miteinander verbundene Verbindungsglieder 7' verlängert,
um die notwendige Führung im Koordinatentisch K sicherzustellen. Wie insbesondere
Fig. 2 und 3 zeigen weisen die seitlichen Führungen 7a einen vorgegebenen, gekrümmten
Bahnverlauf derart auf, daß die Werkstückauflage mit ihren Stützgliedern 7 und ihren
Verbindungsgliedern 7' unter den Bewegungsbereich der Spannmittel 19 abgesenkt werden,
wenn diese mit dem Koordinatentisch in Richtung auf das Werkzeug 17a bewegt werden,
so daß die mittlere Werkstückauflage sozusagen unter den Spannmitteln 19 "durchtaucht".
[0014] Die mittlere Werkstückauflage 3 ist an ihrem werkzeugseitigen Ende, nämlich an ihrem
dem Werkzeug zugewandten letzten Stützglied 14 an das Betätigungsglied, hier die Kolbenstange,
zweier seitlich angeordneter druckmittelbetätigter Kolben-Zylinder-Einheiten 4, 4'
angelenkt, die ihrerseits an ihrem anderen Ende mit schematisch dargestellten Befestigungsböcken
8 bzw. 8' am Maschinengestell bzw. an der ortsfesten Stützauflage 6 angelenkt sind.
Die Anlenkstelle der Kolbenstangen der Kolben-Zylinder-Einheiten 4, 4' an der mittleren
Werkstückauflage 3 ist mit 9 bezeichnet.
[0015] Das andere, vom Werkzeug abgewandte Ende der mittleren Werkstückauflage 3, nämlich
das letzte Verbindungsglied 15, ist seinerseits an die Kolbenstangen von seitlich
angeordneten Kolben-Zylinder-Einheiten 5, 5' angelenkt, die ihrerseits, wie schematisch
bei 21 angedeutet, am Koordinatentisch K befestigt sind.
[0016] Mit der so beschriebenen und dargestellten Schneidpresse wird wie folgt gearbeitet:
Nachdem in der üblichen Weise aus dem tafelförmigen Werkstück die größeren Abfallteile
bzw. die größeren Nutzteile ausgeschnitten sind mit dem jeweils dafür vorgesehenen
Werkzeug 17a, werden durch entsprechende Steuerbefehle an den Koordinatentisch K diese
ausgeschnittenen Teile so positioniert, daß sie auf den jeweils dem Werkzeug zugewandten
letzten Stützgliedern 7 bzw. 14 der mittleren Werkstückauflage 3 zu liegen kommen.
Zweckmäßigerweise wird der Koordinatentisch K hierbei mit verringerter Geschwindigkeit
verfahren, damit die nunmehr losen Ausschnitteile von dem sie umgebenden Werkstück
sicher mitgenommen werden. Über geeignete Hilfssteuerfunktionen der für den Koordinatentisch
K vorgesehenen NC-Steuerung werden dann die Kolben-Zylinder-Einheiten 5 und 5' derart
mit Druckmittel beaufschlagt, daß sie die mittlere Werkstückauflage in Richtung des
Pfeils 10 verfahren, also vom Arbeitsbereich des Werkzeugs 17a fortziehen. Gleichzeitig
mit der Druckmittelbeaufschlagung der Ein 5 und 5' wer- den die Kolben-Zylinder-Einheitenvdruckmittelentlastet,
damit sie der Verfahrbewegung folgen können.
[0017] Durch dieses Verfahren der mittleren Werkstückauflage 3 in Richtung des Pfeils 10
wird zwischen der mittleren Werkstückauflage 3 bzw. seinem letzten Stützglied 14 und
dem ihm zugewandten Ende der Stützauflage 6 bzw. dem Arbeitsbereich des Werkzeugs
17a eine Abgabeöffnung 18 freigegeben. Da auf diese Weise dem ausgeschnittenen Werkstückteil
die Unterstützung entzogen ist, fällt es durch diese Abgabeöffnung 18 nach unten durch
und wird durch eine in geeigneter Weise angeordnete Rutsche 11 auf ein Förderband
12 geleitet. Dieses Förderband 12 transportiert die so abgegebenen Werkstückteile
ebenfalls in Pfeilrichtung 10 ab, so daß sie z.B. in einem Kasten 13 (Fig. 1) gesammelt
werden können.
[0018] Ist dieser Abgabevorgang beendet, so werden die Kolben-Zylinder-Einheiten 4,4' druckmittelbeaufschlagt
bzw. die Kolben-Zylinder-Einheiten 5,5' druckmittelentlastet, so daß die mittlere
Werkstückauflage 3 in die in Fig. 1 und 2 dargestellte Ausgangslage verfahren wird,
in der die Abgabeöffnung 18 wieder verschlossen und das Werkstück wieder auf der ganzen
Fläche abgestützt ist.
[0019] Anstelle der Kolben-Zylinder-Einheiten 4,4',5,5' können auch entsprechende andere
geeignete Antriebsmittel vorgesehen sein. Auch kann die mittlere Werkstückauflage
3 in anderer Form gestaltet sein. Entscheidend ist für die Erfindung deren selbsttätige
Verfahrbarkeit zur Bildung einer Abgabeöffnung vor dem Arbeitsbereich des Werkzeugs,
und zwar unabhängig von der Lage und Verfahrbewegung des Koordinatentisches.
[0020] Fig. 1 und 3 zeigen eine weitere Ausgestaltung der Erfindung in Form einer zusätzlichen
Ausdrückvorrichtung für den jeweils ausgeschnittenen Werkstückabschnitt, der durch
die von der mittleren Werkstückauflage 3 freigegebene Abgabeöffnung 18 hindurch abgegeben
werden soll. Die Ausdrückvorrichtung dient in der im folgenden beschriebenen Weise
zur Unterstützung der Abgabe des jeweils ausgeschnittenen Werkstückabschnitts.
[0021] Bei der in Fig. 1 und 3 dargestellten Ausführungsform ist die Ausdrückvorrichtung
in folgender Weise aufgebaut:Am Maschinengestell 16 ist mit Hilfe eines Halters 30
eine Kolben-Zylinder-Einheit 31 befestigt. Deren Kolbenstange 32 trägt am unteren
Ende eine Druckplatte 33, die auf ihrer Unterseite elastische Andrückelemente 34 trägt.
Die Arbeitsweise dieser Ausdrückvorrichtung ist die folgende, wozu insbesondere auf
Fig. 4 und 5 verwiesen wird: Solange die Schneidpresse oder die Laserschneideinrichtung
arbeitet, befindet sich die Druckplatte 33 in der Position 35, wie in Fig. 2 strichpunktiert
dargestellt. Nachdem das Werkstück 40 fertig bearbeitet ist, d.h. das Teilstück 41
freigeschnitten (Fig. 3 und 5) ist, wird das Werkstück 40 soweit zurückgezogen, daß
das freigeschnittene Teilstück 41 auf dem letzten Stützglied 14 der mittleren Werkstückauflage
3 bzw. noch mit auf einem oder weiteren Stützgliedern 7 liegt. Dann wird die Kolben-Zylinder-Einheit
31 mit Druckmittel beaufschlagt, so daß die Druckplatte 33 die in Fig. 2 ausgezogen
dargestellte Position erreicht. Hierbei wird ein Druck auf das Werkstück 40 und das
Teilstück 41 ausgeübt, wie in Fig. 4 dargestellt. Unter dem Einfluß der im Zylinder
31 erzeugten Druckkraft nehmen die Andrückelemente 34 eine Tönnchenform an. Diese
Tönnchenform ist ein Maß für die in den Andrückelementen 34 gespeicherte Energie.
Wird nun die mittlere Werkstückauflage oder Jalousie 3, so wie weiter oben beschrieben,
zurückgezogen, so daß die Abgabeöffnung 18 entsteht, drücken die Andrückelemente 34'
(Fig. 5), die auf das Teilstück 41 einwirken, dieses aus seiner bisherigen Lage nach
unten. Dabei entspannen die Andrückelemente sich wieder und nehmen die ursprüngliche
zylindrische Form wieder an (Fig. 5).
[0022] Die vorstehend beschriebene Ausdrückvorrichtung, kann auch verschiedene andere Formen
annehmen. Es ist z.B. denkbar, daß die Druckplatte 33 durch eine Schwenkbewegung um
eine waagerechte oder um eine senkrechte Achse in die Druckposition gebracht wird.
[0023] Bei Platzmangel vor dem Maschinengestell 16 kann die Ausdrückvorrichtung in der nachfolgend
anhand Fig. 6 bis 8 beschriebenen zweiten bevorzugten Form konstruiert sein: Die Druckplatte
50 mit den Andrückelementen 51 ist an zwei Kolben-Zylinder-Einheiten 52 und 53 gelenkig
an den Stellen 54 und 55 aufgehängt. Die Kolben-Zylinder-Einheiten 52 und 53 lassen
derart verschieden lange Wege oder Hublängen zu, daß sich bei der Abwärtsbewegung
die Druckplatte 50 waagerecht stellt, so daß der Ausdrückvorgang, wie zuvor anhand
Fig. 4 und 5 beschrieben, erfolgen kann. Die Kolben-Zylinder-Einheit 52 ist mit dem
Halter 56 fest mit dem Maschinengestell 16 verbunden, während die Kolben-Zylinder-Einheit
53 über ein Gelenk 57 und den Halter 58 am Maschinengestell 16 befestigt ist. Die
Andrückelemente 34 bzw. 51 können in verschiedenen Formen benutzt werden. Denkbar
sind Andrückelemente mit kreisförmiger oder quadratischer oder rechteckiger Grundfläche.
Bei besonders komplizierten Formen der Teilstücke kann die Anordnung und/oder die
Gestalt der Andrückelemente der Form angepaßt werden. Dabei ist es denkbar, Einzeldruckstücke
nur auf der Fläche des auszudrückenden Teilstücks, im Ausführungsbeispiel Teil 41,-
zu konzentrieren und den Rand freizulassen, oder aber man benutzt ein Andrückelement,
das der Form des ausgeschnittenen und somit auszudrückenden Teiles 41 entspricht,
wobei zweckmäßigerweise das Andrückelement um einen gerin-. gen Betrag kleiner sein
sollte.
[0024] Das sichere Ausdrücken der ausgeschnittenen Teilstücke kann davon abhängig sein,
daß das Herausziehen des Werkstückes 40 mit dem darin frei beweglichen Teilstück 41
aus dem Arbeitsbereich des Werkzeugs bzw. des Laserstrahls auf die vorderen Stützglieder
der mittleren Werkstückauflage 14 bzw. 7 derart erfolgt, daß diese vollkommen waagerecht
liegen. Durch die Konstruktion der Führungskurve 7a bedingt, ist'dies aber nicht immer
der Fall, insbesondere dann nicht, wenn die Werkstückspannmittel 19 sich dicht vor
der Stützauflage 6 befinden. Durch die im folgenden beschriebene und in Fig. 7 und
8 dargestellte Ausgestaltung der Erfindung wird dieses Problem gelöst: Um ein Waagerechthalten
des Stützgliedes 14 zu erreichen, ist erfindungsgemäß dieses nicht mit dem zugehörigen
Auflagen-Kettenglied 60 fest verbunden bzw. verschraubt, sondern ist am Punkt 63 gelenkig
mit diesem verbunden.
[0025] Durch eine unterhalb des Stützglieds 14 angeordnete Feder 66 wird das Stützglied
14 im Nornalfall fest auf die Unterlage 62 gezogen. Nähern sich die Werkstückspannmittel
19, die gleichzeitig mit der Führungskurve 7a bewegt werden, der Stützauflage 6, so
wird über die Rolle 67, die auf einen Nocken 68 aufläuft, der durch den Halter 69
fest mit der Steuerkurve 7a verbunden ist, und dem durch eine Öffnung 64 in der Unterlage
62 hindurchtretenden Verbindungsbolzen 65 das Stützglied 14 so angehoben, daß seine
Oberfläche waagerecht steht. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß die freigeschnittenen
Teile einwandfrei in eine Position gezogen werden können, in der das Herausdrücken
möglich ist.
1. Schneidpresse zur Bearbeitung von tafelförmigen Werkstücken mit einem gesteuerten
Koordinatentisch für die Werkstückpositionierung und einer den Arbeitsbereich des
Werkzeugs umgebenden feststehenden Stützauflage für das Werkstück, bei. dem vor dem
Werkzeugarbeitsbereich eine aus gelenkig miteinander verbundenen Stützgliedern bestehende
mittlere Werkstückauflage angeordnet ist, die in am Koordinatentisch beidseitig angeordneten,
mit ihm verfahrbaren Führungen mit vorgegebenem Bahnverlauf beweglich gelagert und
geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Werkstückauflage (3) in der
zum Werkzeug (17,17a) oder von ihm fort gerichteten Bewegungsrichtung (y-Achse) unabhängig
von der Bewegung des Koordinatentisches (K) derart verfahrbar ist, daß zwischen dem
werkzeugseitigen Ende (14) der mittleren Werkstückauflage (3) und dem ihm zugewandten
Ende der Stützauflage (6) eine Abgabeöffnung (18) öffen- und verschließbar ist.
2. Schneidpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Werkstückauflage
(3) sowohl an ihrem werkzeugseitigen (14) als auch an ihrem werkzeugabgewandten Ende
(15) mit am Maschinengestell (16) einerseits (8) und am Koordinatentisch (K) andererseits
(21) angeordneten gesonderten Antriebsmitteln (4,4';5,5') verbunden ist.
3. Schneidpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsmittel als
druckmittelbetätigte Kolben-Zylinder-Einheiten (4,4';5,5') ausgebildet sind, die am
jeweils zugewandten letzten Stützglied (14 bzw. 15) der mittleren Werkstückauflage
(3) angreifen.
4. Schneidpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb
der Abgabeöffnung (18) ein Fördermittel (12) für den Abtransport der freigegebenen
Werkstückteile angeordnet ist.
5. Schneidpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb
der mittleren Werkstückauflage (3) und der Abgabeöffnung (18) eine heb-und absenkbar
angetriebene Ausdrückvorrichtung (31 bis 34;50 bis 53) angeordnet ist, die in der
abgesenkten Stellung über elastische Andrückelemente (34;51) im Bereich der Abgabeöffnung
(18) in Abgaberichtung auf das Werkstück (40,41) einwirkt.
6. Schneidpresse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausdrückvorrichtung
eine Druckplatte (33) aufweist, an deren Unterseite die Ausdrückelemente (34) angeordnet
sind.
7. Schneidpresse nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb für
die Ausdrückvorrichtung als wenigstens eine Kolben-Zylinder-Einheit (31;52,53) ausgebildet
ist, an deren Kolbenstange(n) die Druckplatte (33;50) gehalten ist.
8. Schneidpresse nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausdrückvorrichtung
zwei mit unterschiedlichen Hublängen hebende und absenkende Antriebe (52,53) für die
Druckplatte (50) aufweist, an denen die Druckplatte (50) derart schwenkbar angelenkt
(54,55) ist, daß sie aus der waagerechten Andrücklage in eine dazu geneigte Ruhelage
vor dem Maschinengestell (16) überführbar ist.
9. Schneidpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
letzte Stützglied (14) der mittleren Werkstückauflage (3) gegen Federwirkung (66)
mit Hilfe eines von den seitlichen Führungen (7a) getragenen Kurventriebs (65 bis
68) in die waagerechte Stützlage schwenkbar ist.