[0001] Die Erfindung betrifft eine Handstopfvorrichtung für Zigarettenhülsen, insbesondere
für Zigarettenfilterhülsen, bestehend aus einem Gehäuse mit einer in Längsrichtung
desselben angeordneten Tabakpreßkammer, einem dieser Preßkammer zugeordneten, deckelartigen
Preßbalken in einem das Gehäuse abdeckenden und um eine Achse klappbaren Deckel, sowie
einem einen Löffel tragenden Ausstoßschieber zum Ausstoßen eines gepreßten Tabakstranges
in eine Papierhülse, die am Ausgang der Preßkammer mittels einer Klemmvorrichtung
auf einer Tülle klemmend gehalten ist.
[0002] Eine derartige Handstopfvorrichtung ist aus der DE-PS 2 064 641 bekannt. Bei dieser
bekannten Stopfvorrichtung ist der Ausstoßschieber am Deckelteil geführt und mit diesem
gemeinsam um die Achse verschwenkbar. Deckelteil und Ausstoßschieber ist um etwa 90
verschwenkbar, so daß der Zugang zu der Tabakpreßkammer teilweise behindert ist.
[0003] Zur Klemmung der Hülse an der Tülle dient ein Arm eines im Gehäuse gelagerten zweiarmigen
Hebels, der einerseits mit dem Deckel und andererseits mit einem Klemmstück für die
Hülse zusammenwirkt.
[0004] Zur Verriegelung des Deckelteils während des Ausstoßvorganges sind Nut-Nasen-Verbindungen
und Sperrhebel-Anordnungen erforderlich.
[0005] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Handstopfvorrichtung
der eingangs erläuterten Art derart auszubilden, daß eine einfache Verriegelung des
Deckels mit dem Gehäuse und eine gleichzeitige Klemmung der Hülse an der Tülle bewirkt
wird, wobei der Aufbau des Gerätes und die Bedienung vereinfacht ist.
[0006] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung im wesentlichen dadurch gelöst, daß bei dem
Handstopfgerät der eingangs erläuterten Art der Ausstoßschieber als ein das Gehäuse
und den, den Preßbalken enthaltenden und die Klemmvorrichtung betätigenden, Deckel
umgreifendes, rahmenartiges Handgriffstück ausgebildet ist, mit dem der Löffel vorzugsweise
an der Unterseite des Gehäuses verbunden ist. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung
und Anordnung des Ausstoßschiebers wird erreicht, daß bei dem Stopfvorgang nicht mehr
Gehäuseteil gegen Gehäuseteil bzw. Deckel gegen Gehäuseteil verschoben wird, sondern
lediglich der Ausstoßschieber, während das durch den Deckel verschlossene Gehäuse
ortsfest bleibt und das Handgriffstück über die ganze Länge seiner Bewegungsbahn den
Deckel mit dem Gehäuse verriegelt.
[0007] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist eine das Handgriffstück
in Gehäuselängsrichtung verschiebende und dadurch den Deckel verriegelnde Feder vorgesehen,
die beim Zurückschieben des Handgriffstückes über eine Ruheposition hinaus, z.B. nach
Beendigung eines Stopfvorganges, den Deckel wieder entriegelt.
[0008] Diese selbsttätige Verriegelung des Deckels durch die das Handgriffstück in Gehäuselängsrichtung
verschiebende Feder wird erreicht, daß das Gerät bei Nichtgebrauch stets geschlossen
ist und daß nach dem Einfüllvorgang des Tabaks durch den Benutzer der Deckel selbsttätig
verriegelt wird.
[0009] Um zu vermeiden, daß beim Ent- und Verriegelungsvorgang durch die vorstehend beschriebene
Feder der Löffel mitgenommen wird, weist zweckmäßigerweise das Handgriffstück an seiner
Unterseite ein Langloch auf, in das ein Mitnahmestift des Löffels derart eingreift,
daß beim Ent- und Verriegelungsvorgang der Löffel mittels des Handgriffstückes nicht
mitbetätigt wird.
[0010] Zur Erleichterung der Bedienung ist es vorteilhaft, wenn nach einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung ein Federelement vorgesehen ist, welches beim Entriegeln den Deckel
anhebt und derart das Gehäuse öffnet.
[0011] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung dient als Federelement
ein unter der Wirkung einer Feder stehender Stift. Dabei ist zweckmäßigerweise der
unter dem Druck der Feder stehende Stift derart angeordnet, daß der Stift beim Anheben
des Deckels gleichzeitig das Handgriffstück sperrt, derart, daß das Handgriffstück
erst nach Schließen des Deckels wieder betätigt, d.h. verschoben werden kann.
[0012] Die Klemmvorrichtung zum Festhalten der Zigarettenhülse auf der Tülle besteht in
vorteilhafter Weise aus einer Blattfeder und einem diese Blattfeder betätigenden,
durch den Deckel beaufschlagten, Stift.
[0013] In noch weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist der an dem Deckel angeordnete
Preßbalken mit der Tabakpreßkammer bzw. der Einfüllöffnung zusammenwirkende, schneidenartige
Längskanten auf. Dadurch wird erreicht, daß überflüssiger Tabak beim Schließen des
Deckels abgeschnitten wird, so daß es nicht zur Überfüllung der Tabakpreßkammer kommen
kann.
[0014] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung verläuft die Achse des
Deckels quer zu der Tabakpreßkammer und ist an dem mit der Tülle versehenen Ende des
Gehäuses angeordnet.
[0015] Gemäß einem abgewandelten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Achse des Deckels
parallel zu der Tabakpreßkammer verlaufend an der Längsseite des Gehäuses angeordnet.
Dadurch ergibt sich ein gleichmäßiger Preßdruck über die gesamte Länge des in die
Tabakpreßkammer eingefüllten Tabaks.
[0016] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung werden anhand der Zeichnung
näher erläutert, die ein Ausführungsbeispiel darstellt. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im Ruhezustand,
Fig. 2 eine Draufsicht in Richtung des Pfeiles A auf ein Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 1,
Fig. 3 eine rückwärtige Stirnansicht in Richtung des Pfeiles B der Fig. 1 auf das
Ausführungsbeispiel nach Fig. 1,
Fig. 4 einen Längsschnitt durch das Ausführungsbeispiel, und
Fig. 5 einen Querschnitt entsprechend der Schnittlinie C-C in Fig. 4.
[0017] Die Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung in geschlossenem Zustand, in perspektivischer
Ansicht und läßt erkennen, daß die Vorrichtung aus einem Gehäuse 1, einer Bodenplatte
21, auf der das Gehäuse 1 angebracht ist, einem um eine Achse 6 schwenkbaren Deckel
4 und einem Ausstoßschieber bzw. Handgriffstück 10, dessen Bedeutung später näher
erläutert wird, besteht.
[0018] Aus Fig. 1 und Fig. 2, die eine Draufsicht des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1
darstellt, ist ersichtlich, daß im Ruhezustand an dem Handgriffstück 10 eine im Gehäuse
1 angeordnete Feder 11 andrückt. Die Funktion der Feder 11 wird ebenfalls später noch
näher erläutert.
[0019] Die Fig. 3 zeigt die Rückansicht der Vorrichtung nach Fig. 1 in Richtung des Pfeiles
B und läßt die Klemmvorrichtung für eine (nicht dargestellte) Zigarettenhülse erkennen,
die auf eine Tülle 9 aufgeschoben und während des Füllvorganges durch eine Blattfeder
17 unter der Wirkung eines Stiftes 18, der durch den Deckel 4 während des Verschiebevorganges
des Handgriffstückes 10 nach unten gedrückt wird, festgeklemmt wird.
[0020] Aus Fig. 4 ist der Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung deutlich ersichtbar.
Auf einer Bodenplatte 21 ist lösbar oder unlösbar das Gehäuse 1 angeordnet. In seinem
vorderen (in Fig. 4 rechten) Bereich ist das Gehäuse 1 kastenartig ausgebildet und
weist eine Feder 11 auf, die beispielsweise eingeklemmt ist und deren freies Ende
durch eine Öffnung 23 aus dem Gehäuse herausragt und gegen ein hinteres Ende eines
Handgriffstückes 10 anliegt. Ferner ist um eine Achse 6 der Deckel 4 mit Preßbalken
5, um etwa 180 verschwenkbar, gelagert. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
befindet sich die Achse 6 am rückwärtigen (linken) Ende des Gehäuses 1. Die Achse
6 kann jedoch auch parallel zur Längsrichtung des Gehäuses 1 verlaufen.
[0021] Unterhalb der Achsenanordnung ist eine Tülle 9 zur Aufnahme einer zu füllenden Zigarettenhülse
angeordnet.
[0022] Das Gehäuse 1 weist eine Tabakpreßkammer 2 auf, deren untere Fläche durch einen verschiebbaren,
mit dem Handgriffstück 10 durch einen Stift 13 verbundenen Löffel 7 gebildet ist.
Der obere Teil der Tabakpreßkammer 2 ist durch den Preßbalken 5 dargestellt, der durch
eine Einfüllöffnung 3 im Gehäuse 1 eingreift.
[0023] Durch die Feder 11 wird bei geschlossenem Deckel 4 das Handgriffstück 10 (in der
Zeichnung) nach links gedrückt, so daß der Deckel 4 verriegelt wird, wie in Fig. 4
dargestellt. Der Deckel 4 kann unter der Wirkung eines Verriegelungsstiftes 16 stehen,
der von einer Feder 15 beaufschlagt wird. Wird das Handgriffstück 10 gegen die Wirkung
der Feder 11 nach rechts verschoben, dann drückt der Stift 16 den Deckel 4 nach
Dben und öffnet dadurch den Zugang zum Gehäuseinneren bzw. zu der Tabakpreßkammer 2.
[0024] Die Ausbildung kann dabei derart getroffen sein, daß bei entriegeltem Deckel der
Stift 16 so weit nach oben tritt, daß eine Verschiebung des Handgriffstückes 10 verhindert
wird. Dadurch wird sichergestellt, daß das Handgriffstück 10 (zusammen mit dem Löffel
7) nur verschoben werden kann, wenn das Gehäuse durch den Deckel 4 abgeschlossen ist.
[0025] Bei vereinfachten Ausführungsbeispielen der Erfindung kann die Feder 11 und/oder
die Verriegelungsvorrichtung, bestehend aus Stift 16 und Feder 15, entfallen. Nach
der Erfindung verläuft die Achse 6 des Deckels 4 quer zur Tabakpreßkammer 2 und ist
an dem mit der Tülle 9 versehenen Ende des Gehäuses 1 angeordnet.
[0026] Gemäß einem abgewandelten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Achse des Deckels
4 parallel zu der Tabakpreßkammer 2verlaufend an der Längsseite des Gehäuses 1 angeordnet.
Dadurch ergibt sich ein gleichmäßiger Preßdruck über die gesamte Länge des in die
Tabakpreßkammer 2 eingefüllten Tabaks.
[0027] Um zu vermeiden, daß bei der Verriegelung des Deckels durch das Handgriffstück 10
unter der Wirkung der Feder 11 der Löffel 7 mitbewegt wird, ist zur Verbindung zwischen
dem Handgriffstück 10 und dem Löffel 7 ein Mitnahmestift 13 vorgesehen, der in ein
Langloch 12 des Handgriffstückes 10 eingreift. Die axiale Länge des Langloches 12
entspricht dabei etwa der Länge der Öffnung 23 im Gehäuse 1.
[0028] Zweckmäßigerweise ist im unteren Bereich das Gehäuse 1 ein Schlitz 22 vorgesehen,
in den ein unterer, einwärts gerichteter, Teil des Handgriffstückes 10 gleiten kann.
[0029] Zur Betätigung der Feder 17 dient, wie erläutert, ein, vorzugsweise seitlich der
Längsachse des Gerätes angeordneter Stift 18 mit einer Nut 24, in die ein Rand der
Blattfeder 17 ein - greift. Beim Schließen des Deckels wird der Stift 18 nach unten
gedrückt und klemmt dadurch die Feder 17 gegen die Tülle 9. Beim Öffnen des Deckels
4 drückt die Feder 17 gegen den oberen Rand der Nut 24 im Stift 18 und gibt gleichzeitig
den oberen Bereich der Tülle 9 frei.
[0030] Durch Betätigung des Handgriffstückes 10, d.h. durch dessen Verschiebung in Längsrichtung
des Gehäuses 1 wird der in der Tabakpreßkammer 4 eingeführte Tabak mit Hilfe des Löffels
7 in eine an der Tülle 9 mit der Feder 17 festgeklemmte Hülse hineingeschoben.
[0031] Nach Vollendung des Rück-Weges öffnet der Deckel 4 selbsttätig unter der Wirkung
der Feder 15, so daß selbsttätig die Hülse an der Tülle 9 zum Abwerfen oder Abziehen
freigegeben wird.
[0032] Der Preßbalken 5 an der Unterseite des Deckels 4 weist zweckmäßigerweise geschärfte
Längskanten auf, die im Zusammenwirken mit der Einfüllöffnung 3 der Tabakpreßkammer
2 überstehende Tabakreste abschneidet, so daß Überfüllungen der Tabakpreßkammer oder
unzulässig stark gepreßte Tabakstränge in der Kammer vermieden werden.
[0033] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. Sie umfaßt auch alle fach - männischen Abwandlungen und Weiterbildungen
sowie Teil- und / oder Unterkombinationen der beschriebenen und/oder dargestellten
Merkmale und Maßnahmen.

1. Handstopfvorrichtung für Zigarettenhülsen, insbesondere für Zigarettenfilterhülsen,
bestehend aus einem Gehäuse (1) mit einer in Längsrichtung desselben angeordneten
Tabakpreßkammer (2), einem dieser Preßkammer (2) zugeordneten, deckelartigen Preßbalken
(5) in einem das Gehäuse (1) abdeckenden und um eine Achse (6) klappbaren Deckel (4),
sowie einem einen Löffel (7) tragenden Ausstoßschieber (8) zum Ausstoßen eines gepreßten
Tabakstranges in eine Papierhülse, die am Ausgang der Preßkammer (2) mittels einer
Klemmvorrichtung auf einer Tülle (9) klemmend gehalten ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausstoßschieber als ein das Gehäuse (1) und den, den Preßbalken (5) enthaltenden
und die Klemmvorrichtung betätigenden Deckel (4) umgreifendes, rahmenartiges Handgriffstück
(10) ausgebildet ist, mit dem der Löffel (7) vorzugsweise an der Unterseite des Gehäuses
(1) verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine das Handgriffstück (10)
in Gehäuselängsrichtung verschiebende und dadurch den Deckel (4) verriegelnde Feder
(11), die beim Zurückschieben des Handgriffstückes (10) über eine Ruheposition hinaus,
z. B. nach Beendigung eines Stopfvorganges, den Deckel (4) wieder entriegelt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Handgriffstück
(10) an seiner Unterseite ein Langloch (12) aufweist, in das ein Mitnahmestift (13)
des Löffels (7) derart eingreift, daß beim Ent- und Verriegelungsvorgang der Löffel
(7) mittels des Handgriffstückes (10) nicht mitbetätigt wird.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Federelement
(14) vorgesehen ist, welches beim Entriegeln den Deckel (4) anhebt und derart das
Gehäuse (2) öffnet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Federelement (14)
ein unter der Wirkung einer Feder (15) stehender Stift (16) dient.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der unter dem Druck der
Feder (15) stehende Stift (16) derart angeordnet ist, daß der Stift (16) beim Anheben
des Deckels (4) gleichzeitig das Handgriffstück (10) sperrt, derart, daß das Handgriffstück
(10) erst nach Schließen des Deckels (4) betätigt werden kann.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmvorrichtung
zum Festhalten der Zigarettenhülse auf der Tülle (9) aus einer Blattfeder (17) und
einem diese Blattfeder (17) betätigenden, durch den Deckel (4) beaufschlagten, Stift
(18) gebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der an
dem Deckel (4) angeordnete Preßbalken (5) mit der Tabakpreßkammer (2) zusammenwirkende
schneidenartige Längskanten (19, 20) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse
(6) des Deckels (4) quer zu der Tabakpreßkammer (2) verläuft und an dem mit der Tülle
(9) versehenen Ende des Gehäuses (1) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Achse des Deckels (4) parallel zu der Tabakpreßkammer (2) verlaufend an der Längsseite
des Gehäuses (1) angeordnet ist.